Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
25.05.2012 - Nr. 1339
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Wie Sie sicher bemerkt haben ist entgegen der Ankündigung ONLINE-EXTRA Nr. 161 aus technischen Gründen nicht am vergangenen Mittwoch erschienen - und erscheint nun am kommenden Dienstag, 29. Mai 2012.


Guten Tag!

Nr. 1339 - 25. Mai 2012


Mehr denn je scheint der Friedensprozess im Nahen Osten total festgefahren. Hinter den Kulissen jedoch gibt es durchaus eine vorsichtige Bewegung, sagt Andreas Reinicke, Sonderbeauftragter der Europäischen Union, im Interview mit dem österreichischen STANDARD: "Nicht alles, was passiert, steht in der Zeitung"
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Nach fast zwanzig Jahren wolle die Schulen im Gaza-Streifen erneut Hebräisch unterrichten. Ziele und Motive der Hamas scheinen jedoch zweideutig zu sein: Während es offiziell heißt, die jungen Palästinenser sollen auf diese Weise Israelis besser verstehen lernen, berichtet die "New York Times", dass das das Fach "Kenne deinen Feind" heißen soll. Der SPIEGEL berichtet weitere Einzelheiten: "Schulfach 'Kenne deinen Feind'".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

In Tel Aviv ist es bei einer Demonstration gegen illegale Einwanderer zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Schaufensterscheiben gingen zu Bruch und Jugendliche griffen wahllos dunkelhäutige Menschen an. 17 Randalierer wurden festgenommen. Gut eintausend Bewohner der ärmeren Stadtteile Tel Avivs hatten gegen die steigende Zahl von Flüchtlingen aus Afrika in ihren Wohngebieten demonstriert. "Sudanesen in den Sudan" und "Schmeißt die Ausländer raus" skandierte die Menge. Während Politiker der Likud-Fraktion noch Feuer ins Öl gossen und die Migranten als "Krebsgeschwür" oder "Kriminelle" bezeichneten, kam es inzwischen zu ersten Protesten gegen den Rassismus. Gestern Abend haben Hunderte Israelis gegen die rassistischen Ausfälle demonstriert und auch Politiker verurteilten die Exzesse, wie ISRAELNETZ heute berichtet. Auch Hannes Bode beschreibt in der JUNGLE WORLD, dass schon seit geraumer Zeit antisrassistische Gruppen versuchen, die israelische Öffentlichkeit für das Problem des Rassismus zu sensibilisieren.
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Einer aktuellen Umfrage des STERN zufolge hat sich das Ansehen Israels bei den Deutschen in den vergangenen drei Jahren merklich verschlechtert. So halten 59 Prozent der Deutschen den Staat Israel für "aggressiv", zehn Prozentpunkte mehr als 2009. Lediglich 36 Prozent bezeichneten Israel als "sympathisch", ein Minus von neun Prozentpunkten. Unveränderte 13 Prozent sprechen dem Staat sogar das Existenzrecht ab. Weitere Einzelheiten über die Umfrage sind in WELT und SÜDDEUTSCHE ZEITUNG zu lesen: "Immer weniger Deutsche mögen Israel".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Eine neue Generation von Historikern beleuchtet in ihren jüngsten Werken den Massenmord unter Hitler verstärkt im Kontext der exorbitanten Verbrechen Stalins. Der Vorwurf an diese Wissenschaftler, sie ebneten den Holocaust ein, sei freilich verfehlt, meint Michael Wildt, Professor für deutsche Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts an der Humboldt-Universität in Berlin, in einem Beitrag für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG. Vielmehr sorgten sie, so Wildt, für ein besseres Verständnis der vielfach verflochtenen Geschichte der Gewalt im 20. Jahrhundert:
"Gewalt wird durch die vergleichende Analyse nicht gleich, sondern klarer. Die Schoah gehört in diesen Gewaltzusammenhang des zwanzigsten Jahrhunderts wie die stalinistische Politik und die europäische koloniale Gewalt in Afrika, Asien und Lateinamerika - als vielfach verflochtene, aufeinander Bezug nehmende, aber eben keineswegs gleichzusetzende Geschichte."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Menschenversuche, Zwangssterilisationen und Mord an geistig und psychisch behinderten Menschen: Die Liste der Verbrechen der Mediziner in der NS-Zeit ist lang. 67 Jahre nach Kriegsende hat sich der Ärztetag an einem historischen Ort nun erstmals bei den Opfern für die Taten entschuldigt. Begeleitet wird dieser Akt durch eine Ausstellung während des Ärztetages, die an das Schicksal jüdischer Ärzte, denen die Approbation entzogen wurde, erinnert, wie SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und die ÄRZTE-ZEITUNG berichten: "Ärzteschaft bittet um Verzeihung".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Anfang Mai diskutierten Fachleute aus Praxis und Wissenschaft auf einer Tagung über Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft. Eingeladen zu der Tagung in Frankfurt hatten u.a. die Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« und das Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Katja Irle war für die JÜDISCHE ALLGEMEINE ZEITUNG mit dabei und berichet von ihren Eindrücken: "Juden, Türken, Offenbacher".
Der Link zum Tagungsbericht in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Unter dem Schutz des Brauchtums-Etiketts pflegen einzelne Burschenschaften rechtsextremes Gedankengut. Manche haben besten Verbindungen zu Kameradschaften und Parteien wie der NPD, Pro NRW und der FPÖ in Österreich. Offiziell distanzieren sich viele Bünde vom Extremismus, doch für das Reden und Handeln einzelner Brüder will keiner garantieren. Geschützt durch Meinungsfreiheit und Korpsgeist bleiben auch Ausländerfeinde und Geschichtsverdreher unbehelligt. Ein Rauswurf ist so nahezu unmöglich. Gleichwohl gibt es nun doch vermehrt Gegenwind für die braunen Burschenschaftler. Liberale Dissidenten kämpfen immer lauter gegen den Antisemitismus und braunen Ungeist, wie Tilman Steffen in der ZEIT schildert: "Kampfansage an die braunen Burschenschaften".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS/RECHTSEXTREMISMUS.

Von einem bemerkenswerten Projekt berichtet Jeannette Goddar in der FRANKFURTER RUNDSCHAU: Das Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (Lisum) hat gemeinsam mit dem American Jewish Commitee (AJC) in den vergangenen Jahren ein Bildungsprojekt unter dem Leittitel „Aktiv gegen Antisemitismus“ erarbeitet. Das Projekt verbindet Themen, die so sonst nicht gemeinsam behandelt werden: die Identität der Jugendlichen, das Judentum in Bräuchen, Traditionen und Werten, Verfolgung und Widerstand in der NS-Zeit, Konflikte und Verteilungskämpfe im Nahen Osten. Ziel ist es, das Sprechen über die Vergangenheit mit dem Leben der Jugendlichen in Verbindung zu bringen und so effektiv gegen Antisemitismus zu motivieren: "Die Geschichtsstunde allein schafft keine Empathie".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Der jüdisch-christliche Dialog dürfe in einem zunehmend interreligiös geprägten Umfeld nicht zu einem Dialog unter vielen werden. Dies betonte Kurienkardinal Kurt Koch anlässlich einer Veranstaltung zur Frage der jüdisch-katholischen Beziehungen in Jerusalem, an der u.a. auch Oberrabbiner Mordechai Piron (Chairman des "Israeli Jewish Council on Interreligious Relations IJCIR) und Rabbiner David Rosen teilnahmen. Das Verhältnis zwischen Judentum und Christentum sei trotz seiner schmerzhaften Geschichte einzigartig, so der für die Beziehungen zum Judentum zuständige Kardinal. Gleichzeitig warnte er vor immer wieder aufflammendem Antisemitismus, wie schweizer und österreichische Nachrichtenagenturen berichen: "Christlich-jüdischer Dialog bleibt einzigartig".
Die Links dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Während Schüler anderer Schulen in katholische und evangelische Kinder aufgeteilt werden und nichtchristliche in den Ethikunterricht gehen, verfolgt man in der Theodor-Heuss-Schule in Offenbach einen anderen Weg: Katholische, evangelische, muslimische und konfessionslose Jugendliche werden hier gemeinsam in Religion unterrichtet. Eine evangelische Schulpfarrerin, ein katholischer Religionslehrer und eine islamische Theologin leiten den Unterricht gemeinsam. »Verschiedenheit achten - Gemeinschaft stärken« heißt dieses interreligiöse Pilotprojek, von dem Eva Baumann-Lerch in der Zeitschrif PUBLIK FORUM berichtet: »Religionen sind wie Cousinen«
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Vorurteile und Ängste gegenüber dem Islam gibt es viele, aber das tatsächliche Wissen über die Geschichte des Islams ist gering. Den meisten ist nicht bewusst, wie viele Errungenschaften und Techniken unseres heutigen Lebens – die Rechenprozesse in unseren Computern, die Prognoseverfahren von Wirtschaftsexperten, das Wissen von Ärzten, Chemikern, Mathematikern, Geografen und Astronomen – auf den Leistungen muslimischer Gelehrter beruhen. Michael Lüders kapituliert in einem Essay für die ZEIT 1300 Jahre europäischer Geschichte, aus der der Islam nicht wegzudenken sei: "Heilige Krieger".
Der Link zum Essay in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Im Raum Berlin/Potsdam ist das gesamte Spektrum der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Jüdischen Studien vertreten. Um die Aktivitäten in Forschung und Lehre zu bündeln und weiter zu vernetzen, hat sich das Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg gegründet, ein Gemeinschaftsprojekt der Humboldt-Universität zu Berlin, der Freien Universität Berlin, der Technischen Universität Berlin, der Universität Potsdam, des Abraham Geiger Kollegs und des Moses Mendelssohn Zentrums. Im Zentrum der Aktivitäten stehen die Lehre und Forschung im Bereich der Jüdischen Studien. JURAFORUM und BERLINER MORGENPOST berichten über die feierliche Eröffnung des Zentrums Jüdische Studien Berlin-Brandenburg.
Die Links dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Nach dem fast abgeschlossenen Vorwahlkampf der Republikaner um die Präsidentschaft in den USA, wird der Wahlkampf nun immer mehr in die heiße Phase überegehen. Und die amerikanischen Juden? Wem werden sie bei den Wahlen in diesem Herbst ihre Stimme geben? Auch darüber gibt es längst keinen Zweifel mehr, meint Hannes Stein und verrät in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG, warum jüdische Wähler mehrheitlich Obama unterstützen – und nicht die Republikaner: "Bracha für Barack".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Was ist ein Esel und wie beschreibt man einen "guten Hirten", wenn es in der Arktis keine Schafe gibt? Die Bibel ist nun erstmals in die Sprache der kanadischen Inuit übersetzt worden, ein alles andere als leichtes Unterfangen. Ginge es nach nämlich nach den Eskimos, dann würde Jesus in der Bibel auf einem Schlitten sitzen und nicht auf einem Esel reiten. Bei der wundersamen Vermehrung würde er wohl Walfett verteilen. Aber das biblische Leben findet nun mal in der Wüste statt, wo es von Tieren und Pflanzen wimmelt, für die Eskimos nicht einmal Wörter haben - schon mal angefangen mit dem Esel. Bernadette Calonego schildert diese und weitere Schwierigkeiten beim Übersetzen in ihrem Beitrag für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: "Jesus auf einem 'Tier mit langen Ohren'".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

In vielen politischen Parteien schließen sich Christen zu einem Arbeitskreis zusammen - so auch jetzt einige Piraten in Nordrhein-Westfalen. "Christen in der Piratenpartei" ist aber nur als lockeres Bündnis gedacht, betont Gründungsmitglied Frank Mazny im Interview mit DOMRADIO. Denn "im Prinzip ist Religion bei uns in der Partei kein großes Thema", gibt er zu: "Christliche Nerds".
Der Link zum Interview in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Beim Gedenken an die Geschwister Scholl und den Widerstand gegen Hitler steht meist Sophie Scholl im Vordergrund. Erst 70 Jahre nach der ersten Flugblattaktion erscheint nun ein Buch über ihren Bruder Hans - und dessen politisch-moralische Wandlung zum Gegner der Nazis. Andreas Malessa hat es für DEUTSCHLANDRADIO gelesen: "Von der Hitlerjugend in den Widerstand".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag, ein schönes Wochenende und Gut Schabbes wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

25. Mai 2012

 * Sonderbeauftragter der Europäischen Union zum Friedensprozeß in Nahost ... mehr
 
 * Gaza: Schulfach "Kenne deinen Feind" ... mehr
 
 * Rasissmus in Israel ... mehr
 
 * Umfrage: Immer weniger Deutsche mögen Israel ... mehr
 
 * Ist der Holocaust nicht mehr beispiellos? ... mehr
 
 * Ärzteschaft bittet um Verzeihung ... mehr
 
 * Tagung über Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft ... mehr
 
 * Kampfansage an die braunen Burschenschaften ... mehr
 
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 * Kardinal Koch: Christlich-jüdischer Dialog bleibt einzigartig ... mehr 
 
 * Interreligiöser Religionsunterricht in Offenbach ... mehr
 
 * Der Islam gehört zu Europa ... mehr
 
 * Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg ... mehr
 
 * Amerikanische Juden: Wie werden sie wählen? ... mehr
 
 * Bibel für kanadische Inuit ... mehr
 
 * Christen in der Piratenpartei ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Barbara Ellermeiers Biografie über Hans Scholl ... mehr

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EDITORIAL

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ACHTUNG:
Am Dienstag, 29. Mai 2012, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 161 mit einem Beitrag von Mohammed Dajani Daoudi und Robert Satloff mit dem Titel "Warum Palästinenser über den Holocaust unterrichtet werden sollten".

Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am Donnerstag, 31. Mai 2012.