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Martin van Creveld, 66, ist einer der führenden israelischen Militärhistoriker und lehrt an der Historischen Fakultät der Hebräischen Universität Jerusalem seit 1971 Geschichte und Theorie des Krieges. Zu seinen Publikationen zählen u.a. "Israelische Verteidigungs- und Sicherheitspolitik der Zukunft", "Kriegs-Kultur" und "Gesichter des Krieges. Der Wandel bewaffneter Konflikte von 1900 bis heute". Zum Irak-Krieg hatte der Militärhistoriker eine ziemlich eindeutige Meinung: Der dümmste Krieg seit 2000 Jahren. TELEPOLIS hat ihn nun zum jüngsten Konflikt zwischen Israel und Hamas befragt. Dabei verrät van Creveld auch, warum er glaubt, dass der Waffenstillstand dieses Mal halten könnte und was er von dem jüngsten UN-Votum für die Palästinenser hält: "Das UN-Votum betrachte ich als ermutigende Orientierungshilfe"
Der Link zum Interview in der RubrikISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Das Leben in Gaza und im Westjordanland ist geprägt von Restriktionen, Mauern und Abhängigkeiten. Die Führungen von Hamas und Fatah sind verfeindet, immer wieder gibt es Gefechte mit der israelischen Armee. Dazwischen gibt es aber auch eine aufstrebende IT-Industrie. Ein System, das von Normalität weit entfernt ist - und doch für mehr als vier Millionen Menschen Alltag bedeutet. Charlotte Theile, Pia Ratzesberger und Jannis Brühl haben sich das für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG genauer angesehen, um die Frage zu beantworten: "Wie funktionieren die Palästinensergebiete?".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
"Schlagzeilen machen immer nur die einen. Die mit den wehenden Schläfenlocken und vor Wut verzerrten Gesichtern, wenn sie sich wieder einmal weigern, ihre illegalen Wellblechhütten zu räumen. Jüdische Siedler auf palästinensischem Gebiet sind in der Welt nicht gern gesehen. Dabei machen die Radikalen unter ihnen kaum mehr als fünf Prozent aus. Die große Mehrheit von ihnen packt morgens ihre Aktentasche, schmiert Butterbrote für den Nachwuchs und freut sich darüber, nach Feierabend die Füße im erschwinglichen Heim hochzulegen. Sie würden sich als vieles bezeichnen lassen. Aber sicherlich nicht als Siedler."
So beginnt Sabine Brandes ihre Reportage im TAGESSPIEGEL, in der sie an drei Beispielen aus der Westbank deutlich machen möchte, was israelische Siedler motiviert: "Nicht alles ist Ideologíe".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Unmittelbar vor seinem gegenwärtigen Besuch in Berlin hat die WELT mit Israels Premierminister Netanjahu in Jerusalem ein langes Gespräch geführt. Es ist das erste Interview, das Netanjahu seit Beginn der jüngsten Gaza-Krise, seit der UN-Abstimmung über Palästina und nicht zuletzt seit der Verkündung neuer Siedlungsbauvorhaben gegeben hat. Auf die heftigen Reaktionen aus Europa auf die jüngsten Siedlungspläne angesprochen, antwortet Netanjahu:
"Ich denke, es gibt in manchen Teilen Europa eine Bereitschaft, immer das Schlechteste über Israel anzunehmen. Das ist seit vielen Generationen Teil unserer Geschichte in Europa. Die Leute glauben unfassbare Dinge über die Juden, und manche nun eben über den jüdischen Staat. Was ist denn unser großes Verbrechen? Wir bauen in den Gebieten, die in einem Friedensabkommen bei Israel verbleiben werden. Und es handelt sich nicht um irgendwelches fremdes Land. Das ist das Land, in dem die Juden seit fast 4000 Jahren leben. Wir reden über Vororte, die zum Jerusalemer Stadtgebiet gehören. Hier wird keine Landkarte verändert oder irgendetwas präjudiziert."
Und zum deutsch-israelischen Verhältnis vor dem Hintergrund des Abstimmungsverhaltens jüngst in der UNO sagt er:
"Zuerst einmal weiß ich die Unterstützung von Kanzlerin Merkel und der Bundesregierung während der Gaza-Operation zu schätzen. Gleichzeitig wäre es unaufrichtig, wenn ich Ihnen nicht sagen würde, dass ich enttäuscht war über das deutsche Stimmverhalten bei den Vereinten Nationen, so wie viele Menschen in Israel. ... Ich denke, Kanzlerin Merkel war der Meinung, dass diese Stimme irgendwie den Frieden befördern würde Tatsächlich ist das Gegenteil passiert: Nach der UN-Abstimmung macht die Autonomiebehörde unter Präsident Abbas Anstalten, sich mit den Terroristen der Hamas zu vereinigen. ... Also trotz der guten Absichten der deutschen Enthaltung finde ich, dass sie das Gegenteil bewirkt hat. Sie hat den Frieden zurückgeworfen. Deshalb freue ich mich auf die Gelegenheit, mit Kanzlerin Merkel zu diskutieren, wie wir nun vorankommen können."
Die Links zum Interview sowie Berichten, Kommentaren und anderen Interviews zum Deutschlandbesuch des israelischen Premiers in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Wie können Übersetzungsprobleme zwischen Deutschland und Israel überwunden werden? Mit dieser Frage befasste sich Anfang der Woche die Konferenz der Deutsch-Israelischen Schulbuchkonferenz, die erstmals in Berlin tagte. Die Tagung stand unter dem Titel: „Differenz übersetzen. Über die (Miss)Verständlichkeit von Konzepten im deutsch-israelischen Diskurs“. Die TAZ, ISRAELNETZ und die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichten über das Treffen: "Das Bild vom anderen".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Millionen von Asiaten und Afrikanern starben auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkrieges. Selbst Hitler hatte indische und palästinensische Gefolgsleute, wie eine Ausstellung zeigt, die gegenwärtig im Historischen Museum in Frankfurt zu sehen ist. Sie zeigt eindrucksvoll, welche Lücken noch in unserem Wissen vom Zweiten Weltkrieg klaffen, meint Berthold Seewald, der für die WELT über die Ausstellung berichtet: "Die Dritte Welt in Bordellen und Massengräbern".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Antijüdische Beleidigungen, Anschläge auf Synagogen, brutale Attacken: Noch immer ist Antisemitismus in Deutschland verbreitet - und Juden werden Opfer von Angriffen. Die Täter sind oft Neonazis, aber auch Muslime. Der SPIEGEL dokumentiert die Vorfälle aus diesem Jahr. Dazu untersucht Anna Reimann in einem weiteren Beitrag, wie verbreitet Judenfeindlichkeit in Deutschland tatsächlich ist. Und ebenfalls im SPIEGEL ist zu lesen, dass die Jüdische Gemeinde in Berlin davor warnt, man könne in Schulen, die einen hohen Migrantenanteil aufweisen, Probleme wie den Nahostkonflikt oder den Antisemitismus kaum mehr thematisieren: „Lehrer werden von den Schülern teilweise physisch attackiert, wenn sie versuchen, diese Themen anzusprechen“, sagte Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde. 
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Die Innenministerkonferenz hat beinahe einmütig das Verbotsverfahren gegen die rechtsextreme NPD empfohlen. Innenminister Hans-Peter Friedrich bleibt skeptisch. Während in den Medien heute viele, teilweise aufgeregte Pro- und Contra-Kommentare zum angestrebten Verbotsverfahren zu lesen sind, analysiert Eric Gujer in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG die Situation nüchtern und empfiehlt mehr Gelassenheit. U.a. schreibt er:
"Von den 62 Millionen wahlberechtigten Deutschen entschieden sich bei der letzten Bundestagswahl 635 000 Wähler für die NPD, also gerade einmal ein Prozent. Sie ist nicht im Bundestag vertreten und nur in 2 der 16 Länderparlamente. Die NPD steht nicht kurz vor der Machtergreifung, sie ist gänzlich isoliert und politisch bedeutungslos. Einige ihrer Mitglieder und Sympathisanten belassen es zwar nicht bei Hetzparolen, sondern sind gemeingefährliche Schläger. Dies stellt die Sicherheitsbehörden auf eine Probe, aber nicht die Demokratie insgesamt. ... Diese Partei ist keine Bedrohung, die es rechtfertigte, eherne demokratische Prinzipien preiszugeben."
Stattdessen gibt er zu bedenken:
"Demokratien wehren sich mit Argumenten, nicht mit der Keule eines Verbots. Dies gilt auch dann, wenn der Gegner für eine Abschaffung der Demokratie eintritt. Im Gegenteil: Erst wenn sich eine Gesellschaft im Umgang mit einem Gegner, der ihre Spielregeln nicht anerkennt, selbst an diese Regeln hält, erweist sie wahrhaft ihren demokratischen Charakter. Dies gilt erst recht, wenn die Demokratie so wie in Deutschland in sich gefestigt ist und keine Destabilisierung fürchten muss."
Viele Links zum Thema in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.
Mit dem SUMA Award 2012 wurde am Dienstag in Hannover das interreligiöse Internet-Projekt www.religionen-entdecken.de ausgezeichnet. Den Preis vergibt der Verein SUMA-EV - Verein für freien Wissenszugang - seit 2007 an herausragende Projekte, die im digitalen Zeitalter zukunftsweisend mit Wissen und Informationen umgehen. "Das Projekt religionen-entdecken.de hat überzeugt, weil es interreligiöse Verständigung bei denen fördert, für die es am wichtigsten ist: bei den Kindern", sagt Dr. Wolfgang Sander-Beuermann, Vorstandsmitglied des SUMA-EV. "Die Kinder von heute gestalten morgen unsere interreligiöse Gesellschaft". Ein Beitrag in der PRESSEBOX klärt näher auf über Preisträger und Preisstifter.
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Die Islamwissenschaftlerin Sabine Schmidtke erkundet mit ihrem Forschungsprojekt die Ideengeschichte der islamischen Welt. Ungewöhnlich ist ihre Herangehensweise: Sie beschränkt sich nicht auf den Islam, sondern nimmt auch das Judentum und das Christentum ins Visier. Anhand wiederentdeckter Manuskripte kann sie nachweisen, dass jüdische, christliche und muslimische Gelehrte bis in die Neuzeit hinein im intensiven Austausch standen und sich gegenseitig befruchteten. Dass es zwischen den Kulturen viel Verbindendes gab. Dass sich die Deuter der drei großen Buchreligionen also keineswegs immer spinnefeind waren, sondern dass es auch ein »Wir« der Philosophen gab. Arnfried Schenk berichtet weitere Einzelheiten in einem für die ZEIT entstandenen und nun in den BLICKPUNKT.E zu lesenden Beitrag: "Entdecken, was verbindet".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Die Schlangen werden lang sein vor der Nofretete-Ausstellung in Berlin, die am Wochenende beginnt. Wem das Neue Museum die berühmte Büste jedoch zu verdanken hat, ist kaum bekannt: Es war der fast vergessene jüdische Mäzen James Simon. Eine Fernsehdokumentation, die kommenden Sonntag ausgestrahlt wird, versucht ihn dem Vergessen zu entreißen, wie SPIEGEL und TAZ berichten: "Der Mann, der Nofretete verschenkte".
Die Links dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Die ansässigen jüdischen Gemeinden und politische Vertreter des Landes Brandenburg einigten sich am Dienstag auf die lange umstrittene Zusammensetzung des Stiftungsrates der zukünftigen Synagoge in Potsdam, wie Brandenburgs Kulturstaatssekretär Martin Gorholt (SPD) sagte. Damit scheint wieder Bewegung in die heftige, seit längerem festfahrene Diskussion über den Neubau der Potsdamer Synagoge gekommen zu sein. Wird das Projekt nun auf gute Bahnen gelangen? Die POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN und MÄRKISCHE ALLGEMEINE berichten und zeigen sich eher skeptisch: "Neue Synagogenpläne und alter Zoff".
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Die einst großen jüdischen Gemeinden in Tunesien und Ägypten sind fast verschwunden, die verbliebenen Juden werden in beiden nordafrikanischen Ländern meist misstrauisch beäugt. Der Arabische Frühling hat ihre Lage eher noch schwieriger gemacht, wie Andreas Gorzewski in seiner Reportage für QANTARA aufzeigt: "Zwischen Hoffen und Bangen".
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Immer mehr Menschen kommunizieren über das Internet und tauschen in sozialen Netzwerken Ideen und Gedanken aus - auch über ihren Glauben. Dass man über das Internet auch jene erreicht, die nicht in den Gottesdienst gehen, diesen Vorteil haben nun auch Teile der katholischen Kirche entdeckt. Thomas Migge beschreibt für DEUTSCHLANDRADIO, wie sich die katholische Kirche im Medienzeitalter zu positionieren versucht: "Glauben im Netz".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Wie bringt man Jesus Christus und seine Botschaft dem weitgehend säkularisierten Publikum des dritten Jahrtausends nahe? Zwei Schriftsteller - Philip Pullman und C. K. Stead - haben den heiklen Versuch unternommen, dies mit literarischen Mitteln zu bewerkstelligen. Angela Schader hat sich das für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG genauer angesehen: "Jesus, der Mensch".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Bis in die Fünfzigerjahre lebten 150.000 Juden im Irak. In heutiger Zeit ist davon nur eine verschwindend kleine Gruppe überig geblieben. Der Judenhass der Araber hat sie aus ihrer Heimat verdrängt. Ein neues Buch erinnert nun an sie: "Iraks letzte Juden". Najem Wali, in Berlin lebender irakischer Schriftsteller, hat das Buch für die WELT gelesen: "Iraks letzte Juden fristen ein kümmerliches Dasein". 
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN. 
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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