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ISSN 1612-7331
07.12.2018 - Nr. 1809
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»Formen der Abwehr«



Kölner NS-Dokumentationszentrum erhält umfangreiche Kunstschenkung

Köln - Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln hat jetzt nach eigenen Angaben insgesamt 438 Kunstwerke des jüdischen Malers und Grafikers Otto Schloss geschenkt bekommen.

Die Domstadt nannte die Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken "einen außerordentlicher Beitrag zur Kölner Kulturgeschichte und zur jüdischen Geschichte."

Nach Erschließung des Nachlasses sind eine Ausstellung im EL-DE-Haus und eine Publikation geplant. Otto Schloss wurde 1884 in Frankfurt am Main geboren. Später zog er nach Köln und arbeitete nach Angaben der Stadt als Künstler und Illustrator für Zeitungen und Buchpublikationen. 1938 flüchtete Schloss dann mit seiner Frau vor den Nationalsozialisten nach Schweden, wo er 1950 starb. Die Werke wurden dem Zentrum von zwei seiner Erbinnen überlassen.

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)


NS-Kollaborateur erfand 86-köpfige Schädelsammlung



Von Sven Felix Kellerhoff | 86 KZ-Insassen mussten 1943 für ein Projekt des SS-„Ahnenerbes“ sterben. Für eine Sammlung in Straßburg, behauptete ein Zeuge 1946 in Nürnberg. Ein Historiker entlarvt das jetzt als Erfindung...

Wissen über Schicksale erweitern

[JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG]
Museum Auschwitz-Birkenau erhält Zugriff auf komplette Datenbank des ITS...

Wie schuldig war Hitlers Chefberater Alfred Jodl?



Von Antonia Kleikamp | Im Streit über ein beschmiertes Gedenkkreuz des hingerichteten Generals Alfred Jodl ist das Urteil gefallen: Der Verursacher muss zahlen. Was hinter dem Streit über den Angeklagten des Nürnberger Prozesses steckt...

Lernort und Auszeichnung



Von James Bindenagel |  Es liegt in der Verantwortung der Bundesregierung, die NS-Raubkunst, die sie nach wie vor besitzt, für die Erinnerung an den Holocaust und zur Verhinderung künftiger Völkermorde zu nutzen. Ein Gastbeitrag. [Der Autor diente zwischen 1994 und 1997 als US-Diplomat in Deutschland und ist seit 2014 Inhaber der Henry-Kissinger-Professur an der Universität Bonn] ...

Hat hier jemand Auschwitz gesagt?



Von Marc Reichwein | Muss man wieder über Martin Walser diskutieren? Sein neues Buch enthält ein altes Gedicht, das provoziert. Es ist ein Zeugnis, wie zeitgeschichtlich links und gegen Vietnam Walser mal engagiert war...

»Perfekte Zeit, Film nochmal zu veröffentlichen«

[JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG]
Steven Spielberg: »Schindlers Liste« heute wichtiger als in 90ern ...

Auschwitz überlebt: Buch über Lisa Miková



Von Till Janzer | Die Menschen, die die Gräuel der Nazizeit überlebt haben, werden immer älter. Bald wird man von ihrem Leid nur noch aus zweiter Hand etwas erfahren können. Auch deswegen hat der Journalist und Historiker Werner Imhof nun ein Buch geschrieben. Im Mittelpunkt stehen die Berichte der Tschechin Lisa Miková...

Die unglaubliche Geschichte der überlebenden Juden von Königsberg



„Die Sowjets glaubten uns nicht, dass wir Juden sind“, berichtet die 1945 aus Nazi-Hand befreite Jüdin Hella Markowsky – jetzt Nechama Drober. Interview...

108 Minuten für 14 Leben aus Breslau



Von Rahel Wolf | In dem Film erzählen Juden aus ihrer Kindheit und Jugend unter dem NS-Regime ab 1933 – Jugendliche der Elisa-Kauffeld-Oberschule hörten zu. Filmemacherin Karin Kaper beantwortet im Anschluss Fragen der jungen Leute...

„Musste allet machen, wennde Widerständler bist“



Von Tatjana Wulfert | Er versteckte sich vor den Nazis und ging nur noch in Frauenkleidern oder HJ-Uniform auf die Straße. Und er schrieb und verteilte Flugblätter. Nachruf auf Eugen Herman-Friede (Geb. 1926) ...

»Erschreckendes Déjà-vu«



Von Helmut Reister | Die bayerische Hauptstadt erinnert mit Gedenkstelen an ihre jüdischen Bürger...

Jüdisches Museum zeichnet Duisburger Abtei-Gymnasium aus



Für sein Engagement, auf kreative Weise an die Verfolgung und Unterdrückung in der Zeit des Nationalsozialismus zu erinnern, ist das Duisburger Abtei-Gymnasium jetzt vom Jüdischen Museum Westfalen mit dem Margot-Spielmann-Preis ausgezeichnet worden...

Späte Anerkennung für einen früh Gescheiterten



Von Klaus Taschwer | Edgar Zilsel war der wichtigste Wissenschaftshistoriker Österreichs. Ein Symposium erinnert an ein Hauptwerk des 1938 Vertriebenen ...




»Formen der Abwehr«



Der Briefwechsel zwischen Paul und Ernst Federn aus den Jahren 1945 bis 1947 bietet nicht nur per­sönliche Einblicke in eine durch den Holocaust zerrissene Familie, die sich nach der Befreiung wiederfand, sondern ­erinnert auch an den Beitrag Paul Federns zur Psychoanalyse. Ein Gespräch mit der Herausgeberin Diana Rosdolsky über den schwierigen Umgang des Buchenwald-Überlebenden Ernst Federn mit seinen Erfahrungen im KZ und die Rolle des Vaters Paul bei der Aufarbeitung...




Gemälde "Die büßende Maria Magdalena" wird an Nachfahren zurück gegeben

Das Gemälde aus der Sammlung Rudolf Mosse befindet sich im Kunstpalast der Landeshauptstadt Düsseldorf und wure jetzt als NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut von der Stadt anerkannt.

Düsseldorf - Der Kulturausschuss der Landeshauptstadt Düsseldorf hat nach einer Mitteilung der Stadt vom Mittwoch bereits in seiner Sitzung am 22. November einstimmig beschlossen, das Gemälde "Die büßende Maria Magdalena" an die Nachfahren von Felicia Lachmann-Mosse zurückzugeben. Damit hab der Kulturausschuss das sich im Bestand des Kunstpalastes in Düsseldorf befindende Werk als NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut anerkannt, hieß es weiter.
 
Düsseldorfs Kulturdezernent Hans-Georg Lohe erklärte am MIttwoch, die Rückgabe des Gemäldes werde nun zum Anlass genommen, "die gesamte Schenkung Binder an die Stadt Düsseldorf systematisch auf weitere NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter zu überprüfen." Bei dem jetzt restituierten Werk handelt es sich um eine Kopie eines Details des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gemäldes des Barockmalers Peter Paul Rubens (1577-1640), das sich vormals im Kaiser Friedrich-Museum Berlin befunden hatte.
 
Wobei ungeklärt ist, ob es Rubens selbst oder seine Werkstatt hergestellt hat, oder ob es sich um eine zeitgenössische Kopie handelt.
Entdeckt wurde es von dem 2017 ins Leben gerufenen Forschungsprojekt Mosse Art Research Initiative der Freien Universität Berlin, das von der Erbengemeinschaft nach Felicia Lachmann-Mosse und vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert wird.
 
Das vorrangige Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Kunstsammlung von Rudolf Mosse zu rekonstruieren und zu recherchieren, wo sich die von den Nationalsozialisten entzogenen Werke gegenwärtig befinden. Es handelt sich um die erste öffentlich-private Partnerschaft in der Provenienzforschung mit Beteiligung der Nachfahren der Opfer.
 
Neben dem Werk "Die büßende Maria Magdalena" wurden in den vergangenen vier Jahren bereits über 20 Werke aus der ehemaligen Sammlung Rudolf Mosse von öffentlichen und privaten Institutionen sowie Privatpersonen an die rechtmäßigen Erben nach Felicia Lachmann-Mosse restituiert.
 
Felicia Lachmann-Mosse war die einzige Tochter und Alleinerbin des liberalen Zeitungsverlegers Rudolf Mosse (1843-1920), der um die Wende zum 20. Jahrhunderts eine der umfangreichsten und bedeutendsten privaten Kunstsammlungen in Berlin angelegt und in einem nach ihm benannten Palais der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat.
 
Die Tochter und ihr Ehemann Hans Lachmann-Mosse wurden bereits im April 1933 gezwungen, ihr gesamtes Privatvermögen einschließlich der Sammlung Rudolf Mosse der von den Nationalsozialisten beherrschten Rudolf Mosse Stiftungs GmbH zu übertragen. Das Ehepaar hatte unmittelbar danach mit seinen Kindern Deutschland verlassen müssen. Der Familie wurden sämtliche Vermögensobjekte, einschließlich der gesamten Kunstsammlung, von den Nazis enteignet.
 
Das Gemälde "Die büßende Maria Magdalena" war spätestens seit 1912 im Besitz von Rudolf Mosse, der es wie sein Unternehmen im Jahr 1920 seiner Adoptivtochter Felicia Lachmann-Mosse vermachte. Bei einer Auktion 1934 blieb es unverkauft.  Felicia Lachmann-Mosse war bereits emigriert.
 
Die Spur des Gemäldes verlor sich nach Oktober 1936, bis es spätestens 1943 Eingang in die Sammlung von Moritz J. Binder fand und nach seinem Tod 1947 als Teil der Schenkung Binder in die damaligen  Kunstsammlungen der Stadt Düsseldorf (heute Stiftung Museum Kunstpalast) gelangte. Binder war Kunsthistoriker und Kunstsammler und in den Jahren 1913 bis 1934 Direktor des Berliner Zeughauses.
 
Nach seiner Entlassung aus dem Staatsdienst wurde er zum Berater des Berliner Kunsthändlers Johannes Hinrichsen sowie auch Berater des führenden NS-Politikers Hermann Göring (1893-1946) bei dessen Kunstkäufen und war damit nachweislich in den Handel mit NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern involviert. 

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)




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