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ISSN 1612-7331
06.06.2013 - Nr. 1429
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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Montag, 10. Juni 2013


Guten Tag!

Nr. 1429 - 06. Juni 2013


Israelis und Palästinenser unterscheiden sich stark in ihrer Einstellung gegenüber einer friedlichen Lösung ihres jahrelangen Konflikts. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das Pew Research Center im März diesen Jahres durchgeführt hat.  So glauben etwa Israelis grundsätzlich, dass ein Weg für einen unabhängigen Palästinenserstaat, der mit ihrem Land friedlich koexistiert, gefunden werden kann. Palästinenser hingegen sehen diese Möglichkeit überwiegend nicht und glauben mehrheitlich, dass der bewaffneter Kampf anstelle von Verhandlungen oder gewaltfreiem Widerstand der beste Weg sei, um die Eigenstaatlichkeit zu erreichen. An der Umfrage nahmen 14.997 Personen in 12 Ländern und den Palästinensergebieten teil. AUDIATUR fasst die wesentlichen Umfrageergebnisse zusammen: "Kaum Wandel in der Wahrnehmung des Nahostkonflikts".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Die vom sogenannten Peri-Komitee erarbeitete Neuregelung zum Militärdienst sieht vor, dass künftig auch bislang vom Dienst befreite ultra-orthodoxe Israelis ihren Militärdienst leisten sollen. Das erarbeitete Papier wird jetzt an die Knesset weitergeleitet, um alle Phasen zu durchlaufen, damit es als Gesetz bestätigt wird. Der Vorschlag des Peri-Komitees sieht beispielsweise vor, dass 18-jährige Studenten, die vollzeitig an einer Jeschiwa lernen, eine Ausnahmeregelung bis zum 21. Lebensjahr erhalten. Danach müssen sie sich entscheiden, ob sie den Militär- oder einen Sozialdienst ableisten. Sabine Brandes schildert in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG weitere Einzelheiten und informiert über die Diskussion in Israel: "Dienst an Gott und an der Waffe".
Der Link zu ihrem Bericht in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Am gestrigen Mittwochabend begann mit dem Eröffnungsspiel die U21-Europameisterschaft im israelischen Netanya. Gastgeber Israel konnte nach einem späten Ausgleich der Skandinavier nicht den gewünschten Sieg einfahren, erarbeitete sich aber in einem spannenden Spiel den Respekt der Fans. Überschattet werde die Spiele durch diverse Boykottaufrufe - u.a. von dem südafrikanischen Bischof Tutu - und der Furcht vor Anschlägen. Sabine Brandes berichtet für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG vom Auftakt der Spiele und in einem Appell an gleicher Stelle wendet sich Sportmoderator Marcel Reif an die Kritiker und mahnt: "Immer schön fair bleiben!".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ISRAEL INTERN.

In der WELT warnt Alan Posener vor den "falschen Freunden Israels". Neben evangelikalen Christen sieht er diese vor allem bei den sogenanngen "Antideutschen", einer linksradikalen Sekte, die aus einer westdeutschen K-Gruppe hervorgegangen ist, die zunehmend Teile der Deutsch-Israelischen Gesellschaft unterwandern und deren guten Ruf Schaden zufügen. Ihnen wirf er u.a. vor:
"Treibendes Motiv der Sekte ist nicht die Solidarität mit Israel oder gar dem Judentum, schon gar nicht der Wunsch nach deutsch-israelischer Freundschaft, sondern der Hass auf die bürgerliche Gesellschaft im allgemeinen und die deutsche im besonderen. Israel ist nur der Knüppel, mit dem die "Antideutschen" ihre vermeintlich unausrottbar antisemitischen Landsleute schlagen wollen."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Eine soeben vorgelegte Studie zeigt erstmals detailliert auf, wie einzelne Finanzbeamte im Nationalsozialismus aus der Enteigung von Juden ihren Nutzen zogen. Hintergrund: Auch das Bundesfinanzministerium arbeitet derzeit seine Geschichte auf und in diesem Kontext hat eine Historikerkommission die Rolle seiner Vorgängerbehörde untersucht. "Während der Deportationen räumten Finanzbeamte die verlassenen Wohnungen, überführten das letzte Hab und Gut der Verschleppten in Staatsbesitz und klärten 'offene' Vermögensfragen", heißt es in einer Zusammenfassung der Studie, die Christiane Kuller erstellt hat, Professorin für Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin. Die ZEIT und die WELT berichten Einzelheiten zu den Forschungsergebnissen und im DEUTSCHLANDRADIO ist ein Interview mit der Autorin der Studie, Christiane Kuller, zu lesen: "Instrumente der Ausplünderung".
Die Links zum Thema in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Im EU-Land Ungarn marschiert seit geraumer Zeit schon die extreme Rechte auf - geduldet und gefördert von der ungarischen Regierung. Während einerseits zwar überall in Europa autonome Gewalttäter, Glatzen und andere Wirrköpfe die rechten Ränder Europas bevölkern, bleiben jedoch in den meisten Staaten die Regierungen stabil, Rechtsregeln und Bürgerinitiativen halten die Extremisten in Quarantäne. Ungarn schafft das offenbar nicht mehr. Vergessen scheinen die Schrecken der dreißiger und vierziger Jahre, als der Donaustaat ein Verbündeter des "Dritten Reiches" war. In einem sehr lesenswerten und informativen Artiel in der ZEIT erinnert Christian Schmid-Häuer an die schmutzige Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, über die man in Ungarn derzeit marschiert: "Budapester Tragödien".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Gino Bartali gewann die vorletzte Tour de France vor dem Krieg und die zweite danach. Dazwischen, währende des Krieges, arbeitete der Italiener als Fahrradkurier für die Antifaschisten und rettete so knapp 800 Juden das Leben. Evi Simeoni erzählt in der FAZ seine Geschichte und poträtiert den mutigen Radfahrer: "Der größte Held der Tour".
Der Link zum Porträt in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Beleidigt und angegriffen: Schockiert berichtet die Jüdischen Gemeinde in Offenbach von einer antisemitischen Attacke von mehreren Jugendlichen auf ihren Rabbiner Mendel Gurewitz, von Jagdszenen im KOMM-Center am vergangenen Sonntag ist die Rede. Die Polizei nannte in ihrer Pressemitteilung zunächst keine Details zur Religionszugehörigkeit des Opfers, erst die Jüdische Gemeinde macht den Angriff gegen ihren Rabbiner öffentlich - und schlägt Alarm. Bedenklich auch das Verhalten des Sicherheitspersonals in dem Einkaufzentrum, das den randalierenden Jugendlichen nicht entgegentrat, wie HESSISCHER RUNDFUNK, die OFFENBACH POST und die FRANKFURTER RUNDSCHAU berichten. Unterdessen hat auch die Orthodoxe Rabbinerkonferenz mit einer Stellungnahme zu Wort gemeldet, in der es u.a. heißt:
"Nachdem sich wieder mal gezeigt hat, dass die Täter von antisemitischen Übergriffen Jugendliche sind, sind Gesellschaft und Öffentlichkeit aufgefordert, die entschiedene Ablehnung von Antisemitismus und Rassismus jeglicher Art den Jugendlichen stärker zu vermitteln."
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Die evangelischen Theologieprofessoren Ekkehard und Wolfgang Stegemann haben dem Weltkirchenrat Judenfeindschaft vorgeworfen. Die Abschlusserklärung eines Treffens von Kirchenrepräsentanten Ende Mai in Beirut überschreite jegliche bisher bekannte antiisraelische und antisemitische Propaganda des Ökumenischen Rates der Kirchen, schreiben die Theologen in einem am Dienstag veröffentlichten Offenen Brief. Die Stellungnahme delegitimiere und dämonisiere den Staat Israel. Das Papier des Weltkirchenrates sei Ausdruck einer Erneuerung der alten christlichen Judenfeindschaft, die nunmehr auf Israel gerichtet sei und belaste das christlich-jüdische Verhältnis aufs Äußerste. Der Offene Brief der beiden Professoren richtet sich an den Präsidenten des Schweizerischen Evangelischen Kichenbundes und den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschlands. Auf der Seite von AUDIATUR ist der Brief im Wortlaut nachzulesen.
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Sind Islam und Menschenrechte miteinander vereinbar? In vielen Ländern mit überwiegend muslimischer Bevölkerung ist es mit den Menschenrechten nicht zum Besten bestellt. Die Verfassungen der arabischen Länder berufen sich vielfach ausdrücklich auf die Scharia als wesentliche oder sogar einzige Quelle der Gesetzgebung – die dann in der Praxis meist nur im Zivilrecht gilt. Ist die Berufung auf das Schariarecht die Ursache für fehlende Freiheitsrechte, für Einschränkungen der Presse- und Religionsfreiheit oder der Freiheit zur unabhängigen politischen Meinungsbildung? In einem Beitrag für ISRAELNETZ sucht Christine Schirrmacher Antworten auf diese Fragen: "Menschenrechte und Islam".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Eigentlich wollte Salomon Korn nie in das Blickfeld der Öffentlichkeit geraten - und wurde in der Folge des Frankfurter Fassbinder-Skandals ("Der Müll, die Stadt und der Tod") in den siebziger Jahren dann zu einer zentralen jüdischen Stimme im aktuellen Diskurs. Am Dienstag feierte er seinen siebzigsten Geburtstag, wozu ihm Rachel Salamander mit einem Beitrag in der FAZ gratulierte: "Der Intellektuelle in der Politik".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die Deutsche Welthungerhilfe, das katholische Hilfswerk Misereor und die Verbraucherorganisation Foodwatch sind sich einig: Sie fordern die großen Banken auf, aus der Spekulation mit Lebensmitteln auszusteigen. Zahlreiche Politiker behaupten ebenfalls, dass Spekulationen eine wichtige Ursache für die steigenden Nahrungsmittelpreise seien.  Wie soll man sich aber jüdisch gesehen dazu verhalten? Rabbinerin Elisa Klapheck versucht mit einem Beitrag in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG Orientierungshilfe zu geben: "Brot, Preis und Profit".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Majer Szanckower ist Verwalter der jüdischen Friedhöfe in Frankfurt. Zu seinen Aufgaben gehört es, dafür zu sorgen, dass jedes verstorbene Gemeindemitglied nach jüdischem Ritus beerdigt wird. Darüber hinaus aber ist er auch einer der letzten Juden in der Stadt, die noch Jiddisch sprechen können. Renate Hebauf porträtiert den Verwalter der jüdischen Friedhöfe in einem Beitrag für die FAZ: "Ich habe auch viel mit Lebenden zu tun".
Der Link zum Porträt in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In diesem Jahr soll ein Artikel gedruckt werden, der schon im Voraus für heftige Diskussionen gesorgt hat: Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen und Dirk Baier, einer seiner beiden Stellvertreter, haben über "Christliche Religiosität und elterliche Gewalt" geschrieben. Der "Vergleich der familialen Sozialisation von Katholiken, Protestanten und Angehörigen der evangelischen Freikirchen" ist online schon auf der Website des NDR verfügbar. Und im Interview mit TELEPOLIS erläutert Pfeiffer seine Thesen: "Christliche Religiosität und elterliche Gewalt".
Die Links zum Interview und dem Aufsatz in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Ein Band mit Porträts jüdischer Intellektueller nach 1945 im Verhältnis zum Land der Mörder wurde kürzlich von Monika Boll und Raphael Gross herausgegeben. Das Buch versammelt 14 Porträts jüdischer Geisteswissenschaftler und Künstler, die nach 1945 nach Deutschland zurückkehrten oder dort wieder publizistisch wirkten. Zu ihnen gehören u.a. die Schriftsteller Jean Améry, Paul Celan und der Literaturwissenschaftler Peter Szondi, die Religionshistoriker Hans-Joachim Schoeps und Jacob Taubes sowie Hannah Arendt, Theodor W. Adorno und Ernst Bloch. Herbert Jaumann stellt den Band für LITERATURKRITIK.de ausführlich vor: "Remigranten und Draußenbleiber".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

06. Juni 2013

 * Umfrage: Kaum Wandel in der Wahrnehmung des Nahostkonflikts ... mehr
 
 * Dienst an Gott und an der Waffe ... mehr
 
 * U21-Europameisterschaft in Israel: "Immer schön fair bleiben!" ... mehr
 
 * Warnung vor falschen Freunden Israels ... mehr
 
 * Die braunen Plünderer jüdischer Vermögen ... mehr
  
 * Budapester Tragödien ... mehr
 
 * Der größte Held der Tour ... mehr
 
 * Antisemitischen Vorfälle – Aufruf der Orthodoxen Rabbinerkonferenz ... mehr
 
 * Bestürzendes Ausmaß an christlicher Judenfeindlichkeit ... mehr
 
 * Menschenrechte und Islam ... mehr
 
 * Salomon Korn: Der Intellektuelle in der Politik ... mehr
 
 * Brot, Preis und Profit: Lebensmittelspekulation aus jüdischer Sicht ... mehr
 
 * Herr über die jüdischen Friedhöfe Frankfurts ... mehr
 
 * Christliche Religiosität und elterliche Gewalt ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Jüdische Intellektuelle in Deutschland nach 1945 ... mehr


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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Montag, 10. Juni 2013