Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
14.12.2012 - Nr. 1389
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ACHTUNG:

Am kommenden Montag, 17. Dezember 2012, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 175 mit einem kleinen Special zum Verhältnis der evangelischen Kirche zu Israel u.a. mit Texten von Ulrich W. Sahm, Ricklef Münnich und dem ehemaligen Propst der Jerusalemer Erlöserkirche Uwe Gräbe.

Danach verabschiedet sich COMPASS in die Winterpause:
In der Zeit von Dienstag, 18. Dezember 2012, bis einschließlich Montag, 21. Jnauar 2013, erscheint kein COMPASS. Die erste Tagesausgabe im neuen Jahr erfolgt am Dienstag, 22. Januar 2013.


Guten Tag!

Nr. 1389 - 14. Dezember 2012


Seit sage und schreibe zwölf Jahren macht ein Korruptionsprozess Israels Außenminister Avigdor Lieberman das Leben schwer. Am Donnerstag Nachmittg wurde nun das für ihn bedrohliche Verfahren eingestellt. Doch über die politische Zukunft des rechtspopulistischen Außenministers herrscht noch keine Klarheit, wie die WELT und der österreichische STANDARD berichten: "Israels Außenminister ist entlastet – vorerst".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Es gibt einen blinden Fleck in der Arbeit von Menschenrechtsorganisationen, beklagt im TAGESSPIEGEL Gastautor Ben Dagan, der als Israel Government Fellow bei der in Jerusalem ansässigen Forschungsorganisation NGO-Monitor tätig ist. Die dramatische Lage von Schwulen und Lesben in den islamischen Gesellschaften des Nahen Ostens, so Dagan, werde weithin verkannt.
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Yotam Feldman arbeitet als freier Journalist und Filmemacher in Tel Aviv. In seinem jüngsten Dokumentarfilm "The Lab" zeigt er auf, wie die israelische Waffenindustrie vom Nahost-Konflikt profitiert. Der Film erscheint in den kommenden Monaten in Europa. In der ZEIT ist ein Artikel von ihm zu lesen, in dem er die Abhängigkeit der israelischen Wirtschaft von der Waffenindustrie beschreibt und darauf hinweist, dass auch Deutschland in Israel Waffen einkauft und damit den Gaza-Konflikt unterstützt: "Israels Waffen für die Welt".
Der Link zumn Artikel in der RubrikISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

"I Sleep in Hitler’s Room" heißt das Buch im englischen Original. In deutscher Übersetzung - "Allein unter Deutschen" - sorgt es seit Wochen für Wirbel. Sein Autor, Tuvia Tenenbom, schildert in dem Buch seine lange Reise durch die Bundesrepublik und die wenig erfreulichen Erfahrungen, die er dabei gemacht hat. Der New Yorker attestiert nämlich den Deutschen latenten Antisemitismus. Auch mit Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat Tenenbom gesprochen – die Passagen über dieses Treffen sind in der soeben erschienenen deutschen Ausgabe aber nicht enthalten. DIE ZEIT hat den Text deshalb aus dem amerikanischen Original übersetzen lassen - und online gestellt: "Ein Sachse rettet Israel".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Es ist ein bislang wenig erforschtes Gebiet, das auch in der Geschichtswissenschaft erst seit etwa einem Jahrzehnt Beachtung findet: Das Schicksal von Kindern im Zweiten Weltkrieg und vor allem aber auch danach. Sie wurden oft als Zwangsarbeiter verschleppt, als Kinder von Zwangsarbeiten auf fremdem Territorium geboren, aufgrund ihrer jüdischen Religion in christlichen Familien versteckt oder kamen als "Kriegsfolge" in den Besatzungszonen kurz nach Kriegsende zur Welt. Eine Konferenz in Wien widmet sich dieser Tage unter dem Titel "War Children in the Post-war" ihren Geschichten, wie der österreichische STANDARD berichtet: "Kinderschicksale nach dem Zweiten Weltkrieg untersucht".
Der Link zum Bericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Darf man Adolf Hitler in einem Roman durchs heutige Berlin wandeln lassen? Darf er in Situationen geraten, die lustig wirken? Ja, sagt Schriftsteller Timur Vermes über sein Buch "Er ist wieder da" - wenn man den Witz mit einer unverdaulichen Beilage serviert. Timur Vermes, Jahrgang 1967, studierte Geschichte und Politik. Viele Jahre arbeitete er als Journalist. Seit 2007 schrieb Vermes als Ghostwriter mehrere Bücher. Seinen ersten offiziellen Roman "Er ist wieder da" veröffentlichte er im September 2012. Seit Wochen hält sich seine absurde Fikton vom in der Gegenwart erwachten Nazi-Diktator Adolf Hitler in den Bestsellerlisten. Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG hat mit ihm ein Gespräch geführt über Monstrosität und Attraktivität eines Diktators und eine Verweigerungshaltung, die bis heute wirkt: "Wir haben zu viel vom gleichen Hitler".
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Es gibt viel zu erklären, wenn Kinder älter werden. Bei Familie Apel werden aber Themen angesprochen, die es für die meisten Familien in Deutschland gar nicht gibt. Denn die Apels sind jüdisch – und leben in Dortmund. Der 34-jährige Avichai Apel, männliches Oberhaupt der Familie, ist ist Rabbiner der Jüdischen Kultusgemeinde Dortmund. Immer häufiger hört er von Mitgliedern, dass sie sich Sorgen um ihre Sicherheit oder die ihrer Kinder machen. Sie fragen sich, ob der Kindergarten nicht zusätzlich gesichert, die Gemeinde nicht stärker bewacht werden müsste. »Es wird in den letzten Jahren tatsächlich schlimmer«, betont der Rabbiner. »Als ich hier angefangen habe, bin ich zum Beispiel mit der Kippa einfach in die Nordstadt gegangen.« Heute überlegt er sich zweimal, ob er die Kippa noch offen auf der Straße trägt, berichtet Zlatan Alihodzic in seinem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG: "Der Rabbi und die Nazis".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Dass der Antisemitismus heute in der arabischen Welt weit verbreitet ist, steht in einem auffallenden Widerspruch dazu, dass er in der klassischen islamischen Tradition kaum eine Rolle spielte, jedenfalls nicht so wie in der christlichen Tradition. Erst mit der Übernahme nationalistischer Ideologien aus dem Westen hat der europäische Antisemitismus im 19. Jahrhundert Eingang in den Nahen Osten gefunden und sich durch die Palästinafrage im 20. Jahrhundert verstärkt. Herbert Voglmayr zeichnet die Stationen der Geburt des Antisemitismus im Islam im östereichisch-jüdischen Magazin NEWS ÜBER UNS nach: "Importierter Hass".
Der Link zum Essay in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Noch einmal Tuvia Tenenbom und sein "Allein unter Deutschen". Sein Buch beginnt voller Humor, endet freilich in einem bitteren Fazit, dem eine Offenlegung deutscher Fixiertheiten auf den Nahost-Konflikt und vieler antisemitischer Grundeinstellungen unter den Deutschen vorausgeht. Samira Lazarovic hat für N-TV eine ausführliche Rezension des Buches verfasst und auf DEUTSCHLANDRADIO kann man ein Interview mit dem Autor lesen:"Die Deutschen sind genauso neurotisch wie ich".
Die Links dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In Jerusalem ist es am Mittwoch erneut zu vandalenmäßigen Übergriffen auf christliche Stätten gekommen. Dabei wurde der Eingang zu einem armenischen Friedhof sowie die Mauern eines griechisch-orthodoxen Klosters mit antichristlichen Graffiti wie "Jesus Hurensohn" beschmiert, wie örtliche Medien berichteten. Zudem seien bei drei Fahrzeugen die Reifen zerstochen worden. Unterdessen haben der israelische Ministerpräsident und die israelische Botschaft beim Heiligen Stuhl den neuerlichen Vandalismus gegen christliche Stätten scharf kritisiert, wie KATHWEB und ZENIT berichten.
Die Links zu den Berichten in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Mit breiter Mehrheit hat der Bundestag den traditionellen religiösen Ritus der Beschneidung am Mittwoch auf eine rechtliche Grundlage gestellt. Nach einer zweistündigen Debatte votierten bei der namentlichen Abstimmung 434 von 580 Abgeordenten für den Regierungsentwurf, 100 stimmten dagegen, und 46 enthielten sich der Stimme. Ein alternativer Gruppenentwurf wurde mit 462 Stimmen abgelehnt. Dieser wollte die Beschneidung erst ab dem 14. Lebensjahr erlauben. Mit großer Erleichterung haben Juden, Muslime und auch die christlichen Kirchen reagiert. "Das nun verabschiedete Gesetz bekräftigt das Recht der Eltern, in eine Beschneidung ihres männlichen Kindes einzuwilligen, wenn der Eingriff nach den Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführt wird", erklärte der katholische Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff. Er ist in der Deutschen Bischofskonferenz Vorsitzender der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum. In PUBLIK FORUM kommentiert Hartmut Meesmann: "Dass der Bundestag heute mit großer Mehrheit der Beschneidung von Jungen eine rechtliche Grundlage gegeben hat, war erwartet worden. Das Signal, das damit verbunden ist, lautet: Jüdisches und muslimisches Leben ist in Deutschland erwünscht. Und das ist gut so." Gleichwohl gibt er zu bedenken:
"Die Debatte kann und darf nicht einfach spurlos an den Religionsgemeinschaften vorbei gehen. Es meldeten sich ja nicht nur die Religionskritiker zu Wort, die alles Religiöse hassen und am liebsten verbieten würden. Es gab und gibt auch unverdächtige, ja sogar religiös motivierte Kritiker, übrigens auch in den Reihen der Juden und Muslime selbst. Letztere sind dort zwar in der Minderheit, konnten sich aber nun vernehmlicher zu Wort melden. Sie lehnen die Beschneidung ganz ab oder wollen sie ins Jugendalter verschieben oder plädieren für ein symbolisches Ritual. Darüber könnte und sollte in den betroffenen Religionsgemeinschaften weiter diskutiert werden. Denn Rituale sind grundsätzlich veränderbar. Doch es sieht nicht danach aus, als sei der Wille zu einer solchen selbstkritischen Diskussion bei der Mehrheit vorhanden."
Links zu Berichten, Kommentaren und Interviews in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Die enge Bindung zwischen amerikanischen Juden und Israel scheint heute selbstverständlich. Die Unterstützung Israels ist ein wichtiges Anliegen der großen jüdischen Organisationen in den USA, und in einer Umfrage des American Jewish Committee gaben erst jüngst 71 Prozent der Befragten an, dass für sie der Staat Israel ein wichtiger Bestandteil ihres Judentums sei. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sah das noch ganz anders aus - und dass sich dies geändert hat, dazu trug maßgeblich Louis Brandeis bei, der den Zionismus zu einer der einflussreichsten Strömungen im amerikanischen Judentum machte, wie Kevin Zdiara in seinem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG erläutert: "Menschen! Geld! Disziplin!"
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Das Jüdische Historische Institut in Warschau hat die Rolle von Rabbinern in der polnischen Geschichte und Gegenwart zum Mittelpunkt einer Ausstellung gemacht. Hervorgehoben werden die Rabbis vor allem in ihren Eigenschaften als Lehrer und Gelehrte, aber auch als Ratgeber in Alltagsfragen. Martin Sander hat sich die Ausstellung für DEUTSCHLANDRADIO angesehen: "Ratgeber, Schiedsrichter und Lehrer".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In Zusammenarbeit mit dem Pastoraltheologen Paul M. Zulehner erhebt die GfK Austria Sozial- und Organisationsforschung seit vielen Jahren Daten zur Entwicklung von Religiosität in der Gesellschaft. Am Dienstag dieser Woche präsentierte die GfK Austria nun das Ergebnis ihrer jüngsten Religionsumfrage. Das Ergebnis: Für 39 Prozent aller Österreicher ist ihr Glaube ein wichtiger Teil ihres Lebens. Gleichzeitig kann ein gutes Drittel nicht mehr an Gott glauben. Ein Beitrag auf den Seiten des ORF stellt die wichtigsten Ergebnisse vor und auf der Homepage des GfK ist die Studie selbst zum Download bereit gestellt: "Wird Gott heimatlos in Österreich?".
Die Links zum Thema in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Der histografische Autodidakt und jüdische Lagerüberlebende Joseph Wulf hatte es in der Historikerlandschaft des Nachkriegsdeutschlands schwer. Sein unerfülltes Ziel war die Einrichtung eines Dokumentationszentrums am Wannsee. Wulf war der der Erste, der in Westdeutschland Bücher zum Holocaust publizierte, die selbst heute noch lesenswert sind. Gleichwohl ist er heute nahezu vergessen. Pünktlich zu seinem 100. Geburtstag legt Klaus Kempter seine im Kontext des Simon Dubnow Instituts entstandene Biografie des Historikers vor, die Jochanan Shelliem auf DEUTSCHLANDRADIO näher vorstellt: "Fast vergessener Pionier der Holocaustforschung".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag, ein schönes Wochenende und Gut Schabbes wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

14. Dezember 2012

 * Korruptionsklage: Israels Außenminister ist entlastet – vorerst ... mehr
 
 * Homosexuelle aus dem Nahen Osten werden nicht gehört ... mehr
 
 * Israels Waffen für die Welt ... mehr
 
 * Tuvia Tenenbom: Ein Sachse rettet Israel ... mehr
 
 * Kinderschicksale nach dem Zweiten Weltkrieg ... mehr
 
 * Timur Vermes: Hitler ist wieder da! ... mehr
 
 * Der Rabbi und die Nazis ... mehr
 
 * Antisemitismus im Islam: Importierter Hass ... mehr
 
 * Tuvia Tenenbom: Allein unter Deutschen ... mehr
 
 * Jerusalem: Erneuter Vandalismus gegen christliche Stätten ... mehr
 
 * Beschneidungsdebatte war 'für uns Juden häufig tief verletzend' ... mehr
 
 * Louis Brandeis: Amerikas Juden und der Zionismus ... mehr
 
 * Die Rolle der Rabbiner in Polen ... mehr
 
 * Studie: Wird Gott heimatlos in Österreich? ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Klaus Kempter - Joseph Wulf ... mehr

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Am kommenden Montag, 17. Dezember 2012, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 175 mit einem kleinen Special zum Verhältnis der evangelischen Kirche zu Israel u.a. mit Texten von Ulrich W. Sahm, Ricklef Münnich und dem ehemaligen Propst der Jerusalemer Erlöserkirche Uwe Gräbe.