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ISSN 1612-7331
17.10.2011 - Nr. 1294
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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Mittwoch, 19. Oktober 2011.


Guten Tag!

Nr. 1294 - 17. Oktober 2011


Das Martyrium von Gilad Shalit geht zu Ende: Der israelische Soldat soll in diesen Stunden nach fünf Jahren in der Gefangenschaft der Hamas in Gaza nach Hause zurückkehren können. Als er 25.6.2006 bei einem palästinensischen Angriff auf eine israelische Grenzpatrouille verletzt und in den Gazastreifen verschleppt wurde, war er 19 Jahre alt. Ein Fünftel seines jungen Lebens verbrachte er nun in Gefangenschaft, abgeschnitten von der Außenwelt und ohne Kontakt zu seiner Familie. Heute ist er 25, seine Jugend ist vorbei - und was bleibt wird vermutlich ein lebenslanges Trauma sein.... Der Preis, den Israel für die Freilassung Shalits zahlt, ist hoch: 1027 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen, unter ihnen viele Terroristen, werden im Gegenzug frei gelassen. Dass dies auch in Israel selbst nicht unumstritten ist, berichten etwa Michael Borgstede in der WELT und Hans-Christian Rößler in der FAZ. Im TAGESSPIEGEL versucht der deutsch-jüdische Historiker Michael Wolffsohn zu erklären, warum Israel einen solch hohen Preis zu zahlen bereit ist:
"Anders als zum Beispiel die deutsche Gesellschaft versteht sich die israelische zugleich auch als Gemeinschaft, als Solidargemeinschaft – trotz fundamentaler Gegensätze in fast allen Politik- und Lebensbereichen. Die fundamentalen Gegensätze wurden und werden nie vertuscht, sie sind an Heftigkeit, Giftigkeit und Perfidie kaum zu übertreffen. Dennoch besteht das Gefühl: „Wir sind das Volk, und wir sind ein Volk.“"
Und wie sehr ein deutscher Unterhändler im Nahen Osten als Mann für schwierige Fälle gilt und zusammen mit dem ägyptischen Geheimdienst den Austausch des israelischen Soldaten organisiert hat, schildern SÜDDEUTSCHE und TAGESSPIEGEL.
Alle Links zum Thema in den Rubriken ISRAEL UND NAHOST AKTUELL, ISRAEL INTERN und ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Mehrere Hundert Israelis haben kürzlich beim Innenministerium beantragt, künftig als „Bürger ohne Religion“ registriert zu werden. Sie protestieren damit gegen die Macht der orthodoxen Rabbiner und folgen dem Beispiel des israelischen Schriftstellers Joram Kaniuk, dem ein israelisches Gericht bescheinigte, auch "ohne Religion" ein Jude zu sein. Hans-Christian Rößler und Sebastian Engelbrecht schildern für FAZ und DEUTSCHLANDRADIO die Hintergründe des Problems: "Jüdischer Israeli 'ohne Religion'".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Er prägte den Weg der Staatswerdung Israels: David Ben Gurion. Ein überzeugter Zionist und Machtpolitiker, der sich früh von herkömmlichen Friedensvorstellungen verabschiedete, andererseits aber bereit war, wenige Jahre nach dem Holocaust erste Kontakte mit Deutschland aufzunehmen. Gestern, am 16. Oktober 2011, wurde er 125 Jahre alt. DEUTSCHLANDRADIO und DOMRADIO erinnern an den "Vater Israles": "Der Traum vom 'Licht unter den Nationen'"
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Berlin ist „in“ in Tel Aviv und Jerusalem. Immer mehr junge Israelis wollen unbedingt in die deutsche Hauptstadt kommen. So auch Eshkol Nevo, der in Raanana, einer mittleren Stadt im zentralen Israel, lebt. Er ist ein junger israelischer Bestseller-Autor und stammt aus einer berühmten linksliberalen Familie: Sein Großvater Levi Eshkol war der dritte israelische Premier, in dessen Amtszeit 1965 erstmals diplomatische Beziehungen zu Deutschland geknüpft wurden. Inge Günther hat in der BERLINER ZEITUNG festgehalten, was Nevo und viele andere Israelis nach Berlin treibt: "Von Sehnsüchten und Heimweh".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Im kollektiven Gedächtnis Weissrusslands hatten die jüdische Geschichte und der Holocaust lange keinen Platz. Langsam ändert sich das – und der Anstoss dazu kommt oft von Holocaustüberlebenden aus dem Ausland. Elena Panagiotidis berichtet für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, wie das Gedenken an die jüdische Geschichte und den Holocaust einen Platz in der weißrussischen Gesellschaft finden: "Mühsames Erinnern in Weissrussland".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Für Adolf Hitler waren die Berge Kampfzone, die Gebirgsjäger Erfolgsgaranten seiner Eroberungskriege. Vorauseilende Erfüllungsgehilfen
waren dabei die Alpenvereine in Deutschland und Österreich, die sich seit dem Ende des Ersten Weltkriegs immer mehr in Nationalismus und Antisemitismus verstrickten. Erst jetzt, 66 Jahre nach der NS-Herrschaft, wird dieses dunkle Kapitel aufgearbeitet, wie ORF und PROFIL berichten: "Berg Heil!".
Die Links dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

In der WELT spricht Henryk M. Broder mit dem britisch-jüdischen Schriftsteller Howard Jacobson, der für seinen jüngsten Roman - "Die Finkler-Frage" - mit dem renommierten Booker-Preis ausgezeichnet wurde. Breiten Raum nimmt dabei die Frage nach jüdischem Selbsthaß und Antisemitismus ein, die auch im Roman eine wichtige Rolle spielen. Auf die Frage Broders, ob Jacobson eine Erklärung für den Haß auf Israel nicht zuletzt in Kreisen linker Intelektueller habe, antwortet Jacobson:
"Ich habe eine begründete Vermutung. Der Antizionismus der linken Intellektuellen, auch der jüdischen linken Intellektuellen, ist das dunkle Loch, in das sich der Antisemitismus verkrochen hat. Eine Art Maskenball, man hat ein politisches Alibi, um seinen Antisemitismus ausleben zu können. Antizionismus ist Antisemitismus. Und das hat nichts mit Kritik an Israel zu tun. Es geht nicht um das, was Israel tut, sondern darum, dass es existiert."
Der Link zum vollständigen Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Der Titel des Stücks, das am vergangenen Donnerstagabend von den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle uraufgeführt wurde, lautet "Weltethos". Der britische Komponist Jonathan Harvey (Jahrgang 1939) hat eine Art Oratorium mit sechs Teilen geschrieben. Je einen Teil für Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum, Islam und Konfuzianismus. Jeder Teil besteht aus einem einleitenden Text - und der stammt aus der Feder des "Weltethos"-Thologen Hans Küng. Lucas Wiegelmann hat sich die Aufführung für die WELT angehört und zeigt sich kritisch:
"Die Prunksucht des Vatikans ist Hans Küng schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Gerade Benedikt XVI. wirft er gerne "barocke Prachtentfaltung" und "Glamour" vor. Wozu braucht der Pontifex Samt und Seide, wenn Jesus selbst Armut gepredigt hat? Stimmt schon. Aber was Küng jetzt in der Berliner Philharmonie hat aufmarschieren lassen, ein riesiges Orchester (doppelte Harfen, Celesta, Orgel usw.), Batterien von Schlagzeug, dahinter Chor und Kinderchor, gleich zwei Dirigenten, einer davon ein Weltstar, das alles dürfte auch nicht unbedingt das Ergebnis mönchischer Meditation über Demut und Bescheidenheit gewesen sein."
Etwas milder urteilt Barbara Eckle im TAGESSPIEGEL:
"Auch ein Unterfangen wie „Weltethos“ zeugt von Mut, Vision und Engagement. So bot der Abend in der Philharmonie trotz der enttäuschenden Musik Gelegenheit, sich einer seltenen Qualität zu vergegenwärtigen: dem unerschrockenen Willen, Missstände mit allen verfügbaren und vertretbaren Mitteln zu verbessern."
Die Links zu den beiden Kritiken in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Es ist eines der umstrittensten außenpolitischen Projekte in Österreich, das am vergangenen Donnerstag in die Tat umgesetzt wird: In einer feierlichen Zeremonie unterzeichnen die Außenminister Österreichs, Spaniens und Saudi-Arabiens den Gründungsvertrag für ein neues interreligiöses Zentrum in Wien. Die Initiative des saudi-arabischen Königs Abdullah Bin Abdulaziz, der das Zentrum zunächst auch finanziert, hatte im Vorfeld viel Protest laut werden lassen. Hauptkritikpunkt: keine Religionsfreiheit in Saudi-Arabien, Intoleranz, Fanatismus - und wer dort vom Islam abfalle, dem drohe sogar die Todesstrafe. Vor diesem Hintergrund interessant und bemerkenswert, was Rabbi David Rosen, der als einziger Vertreter des Judentums zum Mitglied des Aufsichtsrats nominiert wurde, im Interview mit dem österreichischen STANDARD sagt: ""Wir Juden müssen Risiken eingehen".
Links zu Berichten über das Dialogzentrum sowie zum Interview mit Rabbi Rosen in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Der Speisesaal des Hotels "Adriatic" in Optaija an der kroatischen Adriaküste ist voller Besucher. Rund 300 Juden sind hergekommen, um für eine Woche Freunde aus allen Gegenden des ehemaligen Jugoslawien und solche, die im Ausland leben, zu treffen. Sieben Tage lang wollen sie durch Kulturveranstaltungen den Geist des untergegangenen Vielvölkerstaates feiern. Igal Avidan war mit dabei und schildert auf EVANGELISCH.DE seine Eindrücke: "Eine jüdische Zeitreise an die Adria".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Viele Bräuche und Traditionen ultraorthodoxer Juden scheinen heute veraltet. Doch sie sowie das Studium heiliger Schriften sind die Gründe, warum das jüdische Volk jahrtausendelang auch ohne eigenes Territorium überleben konnte, meint George Szpiro in seinem Beitrag in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG über das orthodoxe Judentum:
"Doch die strengen Gesetze, die Traditionen, die abgeschirmte Lebensweise sowie die Beschäftigung mit heiligen Schriften, an denen während Hunderten von Generationen kein Buchstabe verändert werden durfte, waren es, die dem Volk trotz fehlendem eigenem Land das jahrtausendelange Überleben ermöglichten."
Der Link zu seinem Essay "Religion als Überlebensstrategie" in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Der bekannte Töpfer Edmund de Waal erbte von seinem Großonkel Iggie 264 Netsuke, kleine japanische Schnitzereien. Auf der Suche nach der Herkunft dieser Kunstwerke entdeckte de Waal die Geschichte seiner Familie, der Ephrussis. Sein Buch über diese Reise, »Der Hase mit den Bernsteinaugen«, wurde ein Bestseller. Die österreichische PRESSE sprach mit ihm über sein Buch und die Geschichte seiner Familie: "Ein Gespräch über Verlust, Identität und Judentum".
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Island, das Land der Vulkane und Geysire, der Wikingergeschichte und des Elfenglaubens, stand im Mittelpunkt der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Im SONNTAGSBLATT ging vor diesem Hintergrund Uwe Birnstein der Frage nach, wie es sich für Christen auf der nördlichsten Insel Europas lebt: "Im Land der Vulkane und Geysire: Besuch bei den Protestanten auf Island".
Der Link zu seinem Reisebericht in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

In dem Roman "Der bemalte Vogel" berichtet der polnisch-jüdische Schriftsteller Jerzy Kosinski über seine Kindheit während des Holocaust. Seine Erinnerungen geben Einblick in eine Welt von unvorstellbarer Gewalt, Grausamkeit und Unmenschlichkeit. Jerzy Kosinski erzählt darin nach eigenen Angaben seine Lebensgeschichte. 1965 erschien es zum ersten Mal in New York - und wurde unter anderem von Elie Wiesel und Arthur Miller als Meisterwerk gepriesen. Jetzt hat der Arche Verlag den Roman neu herausgebracht. Und er erschüttert wie damals. In seiner brennenden Prosa, seiner rückhaltlosen Darstellung der Gräuel - meint Gabriele von Arnim in ihrer Rezension für DEUTSCHLANDRADIO.
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

17. Oktober 2011

 * Freiheit für Gilad Shalit! ... mehr
 
 * Jüdischer Israeli 'ohne Religion' ... mehr
 
 * Zum 125. Geburtstag von David Ben Gurion ... mehr
 
 * Israelis in Berlin: Von Sehnsüchten und Heimweh ... mehr
 
 * Mühsames Erinnern in Weissrussland ... mehr
 
 * Berg Heil! Deutsche und österreichische Alpenverbände im Dritten Reich ... mehr
 
 * Howard Jacobson über jüdischen Selbsthaß, Antisemitismus und Antizionismus ... mehr
 
 * Küngs "Weltethos" aufgeführt ... mehr
 
 * Saudi-Zentrum in Wien: "Wir Juden müssen Risiken eingehen" ... mehr
 
 * Eine jüdische Zeitreise an die Adria ... mehr
 
 * Orthodoxes Judentum: Religion als Überlebensstrategie ... mehr
 
 * Edmund de Waal über Verlust, Identität und Judentum ... mehr
 
 * Protestanten in Island ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Jerzy Kosinski - Der bemalte Vogel ... mehr

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