ACHTUNG
SOMMERPAUSE:
COMPASS macht Sommerpause: In der Zeit von Donnerstag, 28. Juli 2011 bis einschließlich Freitag 2. September 2011 erscheint kein COMPASS!
Guten Tag!
Das gibt es nicht all zu oft in Jerusalem, inmitten der Heiligen Stadt, wo sich Juden und Araber eher aus dem Weg als aufeinander zugehen. Um so bemerkenswerte die Ausnahmen, wie beispielsweise die „Hand-in-Hand-Schule“ direkt an der an der Grünen Linie. In dieser Schule sind israelische und arabische Kinder und unterrichtet wird auf Arabisch und Hebräisch. Hans-Christian Rößler stellt die Schule in der FAZ näher vor: "Friedliche Koexistenz auf dem Schulhof"
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Veronica Ferres ist eine gefragte Schauspielerin. In ihrer Freizeit engagiert sie sich allerdings schon jahrelang für karitative Einrichtungen und Projekte. Seit Kurzem ist sie auch internationale Botschafterin des Hadassah-Hospitals in Jerusalem. Die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG befragte sie zu ihren Motiven und Eindrücken: "Es geht ums Heilen".
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
"Hallo - Ich bin Oz.“ Oz Aruch mag es gern direkt und unkompliziert. "Bei uns in Israel duzen sich alle“, sagt er zur Erklärung. Eine "Sie-Form“ gebe es im Hebräischen gar nicht. Da trifft es sich gut, dass Oz Aruch sein Praktikum im Rahmen des Internationalen Parlaments-Stipendiums (IPS) des Deutschen Bundestages bei dem Grünen-Abgeordneten Jerzy Montag absolviert. Mit dem "Jerzy“ steht Oz Aruch von Anfang an auf Du und Du. Ohnehin ist Oz Aruch mit dem IPS-Praktikum selbst und auch mit der Tatsache, dieses im Büro Jerzy Montags absolvieren zu können "sehr zufrieden“. Montag, der auch Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe ist, habe ihn "immer ernst genommen und zu vielem auch befragt“, erzählt der 27-Jährige. Auf den Seiten des DEUTSCHEN BUNDESTAGS ist mehr zu erfahren über den israelischen Praktikanten im Berliner Reichstagsgebäude: "Direkt und unkompliziert - Oz Aruch aus Israel".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Sie nennen sich „The Boys“: 732 Männer und Frauen, die den Holocaust überlebt haben und auf der britischen Insel nicht nur gestrandet sind, sondern sich dort eine Existenz aufgebaut haben. Fast alle hatten sie ihre Eltern verloren und wurden so sich selbst einander Familie. Markus Hesselmann porträtiert ihr Schicksal und erzählt einige ihrer Geschichten im TAGESSPIEGEL: "Die letzten Zeugen".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Ein Schwerpunkt der diesjährgen Ägyptologen-Konferenz war die Rolle und Bedeutung dieses Forschungszweiges in der Nazi-Zeit. Die Ägyptologie habe "ihre Hausaufgaben in diesem Punkt noch nicht gemacht", sagt der Direktor des Ägyptologischen Instituts an der Uni Leipzig, Hans-Werner Fischer-Elfert. DEUTSCHLANDRADIO sprach mit ihm ü+ber die unaufgearbeiteten Verstrickungen der Ägyptologen mit dem Dritten Reich: "Ägyptologie muss Vergangenheit aufarbeiten".
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Seit Tagen tobt in Wiesbaden ein Streit über das Namentliche Gedenken der jüdischen Holocaust-Opfer. Die Lazarus-Stiftung, ein Ableger des Aktiven Museums Spiegelgasse, moniert, dass auf dem Mahnmal für zahlreiche im Vernichtungslager Sobibor umgebrachte Wiesbadener Juden das Jahr 1945 als Todesjahr angegeben sei. Tatsächlich seien sie aber schon früher umgekommen, nämlich als Sobibor 1943 dem Erdboden gleichgemacht worden sei. Darum müssten die Sterbedaten jetzt geändert werden. Die Jüdische Gemeinde freilich sieht das ganz anders, wie aus dem Gespräch der FAZ mit ihrem Sprecher, Jacob Gutmark, hervorgeht: „Das Mahnmal wurde nicht für uns gemacht“
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG beleuchtet in drei Beiträgen die antisemitischen Hintergründe der Vorfolgungsjahre während der Diktatur in Argentinien. Im Interview etwa erläutert Wolfgang Kaleck, Berliner Rechtsanwalt und Generalsekretär des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR), warum so wenig bekannt ist, dass unter den während der Diktatur verschwundenen Menschen viele Juden waren:
"Die Angehörigen haben sich mehrheitlich als Gruppe definiert und nicht nach politischer Meinung, Männern und Frauen oder Juden und Nichtjuden differenziert. Auch dadurch ist in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen worden, dass die argentinischen Militärs sich als Vertreter einer katholisch-abendländischen Ideologie im Kampf gegen eine »jüdisch-marxistische Ideologie« verstanden haben. Die antisemitische Stimmung war jedoch eindeutig."
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
In Europa allgemein hat sich das gesellschaftliche Klima gewandelt. Auch Skandinavien, das bei oberflächlicher Betrachtung einheitlich mustergültig sozial und multikulti zu sein scheint, hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Es hat sich eine - wenn auch kleine - rechtsextreme Szene entwickelt, rechtspopulistische Parteien verzeichnen Zuwächse. In Norwegen etwa hat es die Fortschrittspartei mit 22,9 Prozent immerhin auf Platz zwei bei der vergangenen Parlamentswahl gebracht. In ihr war auch der Attentäter Mitglied, der mit seiner kaltblütigen Ermordung von mehr als 90 Menschen weltweit für Entsetzen gesorgt hat. Dabei zählt der Attentäter selbst keineswegs zu der (relativ kleinen) Fraktion der europäischen extremen Rechten, die beispielweise offen Adolf Hitler verehrt. Vielmehr zählt er zu dem Teil des rechten Spektrums, das besonders gegen "den" Islam hetzt, Israel unterstützt und sich auf "westliche Werte" beruft. Kurz, zu der Strömung, die ihre Ideologie nicht aus dem Nationalsozialismus schöpft, sondern eher an die fanatischen Teile der ,Tea Party’ in den USA, die Siedlerbewegung in Israel und ähnliche Phänomene anknüpft - die u.a. durch Geert Wilders in den Niederlanden oder die Webseite Politically Incorrect (PI) in Deutschland repräsentiert wird. Eine ganze Reihe von Beiträgen versuchen dieses Phänomen des europäischen Rechtspopulismus vor dem Hintergrund des Attentats heute zu beleuchten. So wichtig es sicher ist, diesen Sumpf zu analysieren, vielleicht bleibt am Ende als "Erklärung" oder "Motiv" doch nur das übrig, was Georg Paul Hefty in der FAZ schlicht als "Wahnsinn" charakterisiert:
"Dies hat die Tat des Norwegers B. allerdings mit den Taten vieler anderer einzelner oder gemeinschaftlicher Täter gemein. Denn die Erklärungen, die in den letzten Jahrzehnten für viele Geschehnisse niedergeschrieben wurden, seien es die Morde der RAF, zahlreiche Anschläge in Israel, die Attentate in Oklahoma 1995 sowie New York und Washington 2001 und danach in Madrid und London oder die ungezählten Selbstmordattentate in Afghanistan und anderswo, sind doch nur scheinvernünftige Begründungen für den Irrsinn, der nur den Tätern selbst vernünftig erscheint."
Die Links zu den interessantesten Analysen, Hintergrundberichten und Interviews zum europäischen Rechtspopulismus in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.
Nicht nur Juden, Muslime und Christen haben ihre heiligen Stätten im Nahen Osten. In Haifa befindet sich auch das spirituelle Zentrum der weltweiten Baha'i-Gemeinde. Und nicht nur das: Die von den Baha'i angelegten hängenden Gärten zählen seit drei Jahren zum Welterbe der Unesco. Ita Niehaus erklärt in einer Reportage für DEUTSCHLANDRADIO, was es mit den Baha'i auf sich hat und stellt ihre hängenden Gärten näher vor: "Einheit der Menschheit".
Der Link dazu in der Rubribk INTERRELIGIÖSE WELT.
Doch, doch, es ist so: Der Katholizismus ist nicht die einzige Religion, die in Wien ihre Spuren hinterlassen hat. Im 19. Jahrhundert etwa erlebte das Wiener Judentum eine einzigartige Blüte. Und auch der Islam wandelte sich im Laufe der Geschichte von der Religion der Belagerer zur Religion vieler Mitbürger. Gerd Brendel mach in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO deutlich, wie sehr auch Wiens Geschichte "multi-religiös" geprägt ist: "Gott in Wien".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
"Ich habe nichts verbrochen, nichts gestohlen und niemanden umgebracht", sagt die Burka-Trägerin Kenza Drider. Sie hat sich wegen des Vollschleier-Verbots, dass nun auch in Belgien gilt, inzwischen an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gewandt. Vor diesem Hintergrund bemerkenswert, was eine französische Studie für Ergebnisse brachte, in deren Rahmen 32 Vollverschleierte zu ihren Motiven und Lebensrealitäten befragt wurden: Die Burka-Trägerinnen halten ihre Selbstbestimmung hoch und leiden unter der medialen und gesellschaftlichen Hetze. Ina Freudenschuß stellt die Studie und ihre Ergebnisse im österreichischen STANDARD näher vor: "Die Frau hinter dem Schleier".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Anlässlich des neuen Romans der jüdischen Autorin Barbara Honigmann - "Bilder von A." - setzt sich Klara Obermüller in der WELT mit der jüdischen Gegenwartsliteratur insgesamt auseinander. Wie und was schreiben die Kinder und Enkel der Holocaust-Überlebenden? Dabei fallen Obermüller vor allem zwei Tendenzen auf. Zum Einen präsentiere sich die Literatur der "'Second Generation' lebendiger und vielfältiger denn je. Bereits im Verlauf der Neunzigerjahre hatten sich mit Eva Hoffmann, Gila Lustiger, Lily Brett und Lizzie Doron neue Autoren oder, besser, Autorinnen zu Wort gemeldet, die sich von ihren Vorgängern dadurch unterschieden, dass sie sich mehr für die Innensicht denn für die Außenwirkung interessierten und nicht mehr auf Provokation setzten, um beim nichtjüdischen Publikum Gehör zu finden." Damit einhergegangen sei zum Zweiten eine bemerkenswerte geographische Verschiebung, da viele der Autoren nicht mehr im deutschen Sprachraum zuhause seien:
"Mit dieser gleichsam geografischen Verschiebung scheint auch das Leiden an Deutschland, der Konflikt zwischen Opfer- und Täterkindern innerhalb der Literatur der Second Generation thematisch allmählich in den Hintergrund zu rücken. An seine Stelle tritt eine noch intensivere Auseinandersetzung mit Fragen der Identität, als dies bisher schon der Fall war."
Der Link zum vollständigen Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Nissim Karelitz gilt als harter Brocken. In Bnei Brak bei Jerusalem überwacht der orthodoxe Rabbiner die Konvertierung von Nichtjuden zum Judentum – ein Prozess, der anders als bei Islam und Christentum so hart und langwierig ist, dass ihn oft nur zutiefst überzeugte Anwärter erfolgreich abschließen. Umso überraschender kam die Nachricht, dass Karelitz, Mitglied eines einflussreichen Rabbinatsgerichtes, die sogenannten "xuetes" als Juden anerkennt. Die Neuigkeit, die vorige Woche zunächst von „El País" und danach von internationalen Medien wie der „New York Times" aufgenommen wurde, ist eine historische und religiöse Sensation. Die "xuetes" sind die Nachfahren mallorquinischer Juden, die im frühen 15. Jahrhundert zum Christentum zwangskonvertiert wurden. Thomas Flitzner erläutert in einem Beitrag für die MALLORCA ZEITUNG, warum der Rabbiner die Nachfahren der vor fast 600 Jahren zwangskonvertierten Insulander nun zu Juden erklärt: "Israel ruft die mallorquinischen 'xuetes'".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat neue Fakten zum kirchlichen Leben vorgelegt: 1,2 Millionen Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen gibt es im Jahr, 65 Millionen Menschen besuchen sie. An einem gewöhnlichen Sonntag aber kommen nur 4 Prozent der 24 Millionen Kirchenmitglieder zum Gottesdienst. Dieser fragilen Struktur versucht die EKD auch mit einem ihrer wichtigsten Projekte zu begegnen: den Glaubenskursen für Erwachsene. Seit Jahren steigt das Interesse an solchen Kursen, vielfach bieten Kirchengemeinden sie inzwischen auch an. Es sind Orientierungs- und Bildungsveranstaltungen, die keineswegs im Kircheneintritt münden müssen. Seit zwei Jahren hat die EKD in "Steuerungsgruppen" an einem Handbuch für "missionarische Bildungsangebote" gearbeitet, das nun jüngst offiziell präsentiert wurde. Dirk Pilz erläutert in der BERLINER ZEITUNG nähere Einzelheiten: "Kann man Glauben lernen?".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
In seinem Buch "Heimkehr der Unerwünschten" erzählt der Autor Olivier Guez auf einfühlsame und unaufgeregte Weise die Geschichte der Juden in Deutschland nach 1945 und versucht insbesondere den Motiven jener auf die Spur zu kommen, die gerade knapp der Vernichtung entronnen, sich dennoch gerade im Land ihrer Verfolger niederließen. Dabei kommen auch prominente Zeitzeugen wie etwa Ralph Giordano zu Wort. René Weiland hat das Buch für DEUTSCHLANDRADIO gelesen und besprochen: "Auf unsicherem Terrain".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
Abo-Hinweis
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen
Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!
Anmeldung



