Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
06.06.2025 - Nr. 2104
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Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Deutscher Koordinierungsrat

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Koordinierungsrat






Thomas Rachel zu seiner Ernennung zum Beauftragten der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit

30.05.2025 - Die Religions- und Weltanschauungsfreiheit ist weltweit unter Druck. Drei Viertel aller Menschen leben in einem Land, das ihre Religions- und Weltanschauungsfreiheit einschränkt. Aber für vier von fünf Menschen weltweit hat Religion in ihrem Leben einen hohen Stellenwert. Glaube und Religion sind für sie sinnstiftend und bieten ihnen Orientierung für das eigene Handeln.

Christinnen und Christen, Musliminnen und Muslime, Jüdinnen und Juden und Angehörige vieler anderer Religionen und Weltanschauungen sind weltweit von der Verletzung der Religionsfreiheit betroffen. Sie werden Opfer von Verfolgung und Diskriminierung allein aufgrund ihres Glaubens, während andere diskriminiert und bedroht werden, weil sie keiner Religion angehören. In meinem neuen Amt werde ich mich dafür einsetzen, diesen Menschen eine Stimme zu geben und für ihre Rechte einzustehen. Ich werde außerdem entschieden gegen radikale Strömungen eintreten, die Religion gezielt als Vorwand für Spaltung und Hass in der Gesellschaft missbrauchen.

Religions- und Weltanschauungsfreiheit ist tiefgreifend mit anderen fundamentalen Rechten wie der Gewissensfreiheit, der Meinungsfreiheit, der Versammlungsfreiheit oder der Pressefreiheit verknüpft. Ohne das zentrale Menschenrecht der Religions- und Weltanschauungsfreiheit bleiben auch die anderen Menschenrechte unvollständig. Die Verlagerung der Zuständigkeit des Beauftragten für Religions- und Weltanschauungsfreiheit ins Auswärtige Amt ist sinnvoll. Die Bundesregierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz stärkt dadurch auch das Engagement für weltweite Religionsfreiheit.

Hintergrund
Thomas Rachel ist neuer Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Das Bundeskabinett stimmte seiner Ernennung am 28.05.2025 zu. Thomas Rachel tritt die Nachfolge von Frank Schwabe an, der das 2018 geschaffene Amt zuletzt innehatte. Das Amt des Beauftragten der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit wechselt zur 21. Legislaturperiode ins Auswärtige Amt.

Thomas Rachel ist seit 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist evangelischer Christ, Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK) und Mitglied des Rates der EKD.

(Quelle: Auswärtiges Amt)


Deutschland wird zunehmend säkular



Von Inge Hüsgen | 27.05.2025 - Der Glaube verliert in Deutschland zusehends an Bedeutung. Immer mehr Menschen – jünger und ältere – gestalten ihr Leben unabhängig von religiösen Vorstellungen. Diese Entwicklung bestätigt erneut die aktuelle, repräsentative Trendstudie "Jugend in Deutschland"...

2025 steigen die Staatsleistungen an die Kirchen auf 657 Millionen Euro



04.06.2025 - Jedes Jahr zahlen die Bundesländer erhebliche Summen an die evangelische und die katholische Kirche in Deutschland. Diese staatlichen Zuwendungen (Staatsleistungen genannt) werden seit Jahrzehnten entrichtet und steigen kontinuierlich an. So erhöhten sich die Staatsleistungen 2025 wieder um 6,2 Prozent und belaufen sich in diesem Jahr auf über 657 Millionen Euro...

Interreligiöse Hochzeiten: Verpönt, wenn nicht gar verboten



Von David Bieber | 02.06.2025 - Indien: Viele Paare, die unterschiedlichen Religionen angehören, erleben, dass ihre Heirat nicht gewollt oder verboten wird...

Reinhold Bernhardt: «Religionen bergen Schätze, aber nicht nur»

[BERNER PFARRBLATT (Schweiz)]
06.06.2025 - Menschen setzen sich heutzutage auf vielfältige Arten mit Glaubensinhalten verschiedener Religionen auseinander. Der Theologe Reinhold Bernhardt, bis 2024 Professor für Systematische Theologie an der Universität Basel, im Gespräch über (multi-)religiöse Identität...




Neues Forum verbindet Religionen



Von Astrid Bossert Meier | 28.05.2025 - 13 Religionsgemeinschaften haben am 7. Mai das «Luzerner Forum der Religionsgemeinschaften» gegründet. Gemeinsam setzen sie sich für mehr Zusammenhalt und Dialog in der Gesellschaft ein...

Miteinander die Schöpfung bewahren



Von Beatrix Ledergerber-Baumer | 24.05.2025 - Das Zürcher Forum der Religionen ZFR hat seinen interreligiösen Veranstaltungszyklus begonnen. Fünf Religionsgemeinschaften in Zürich laden ein, über Zugänge zur Bewahrung der Schöpfung ins Gespräch zu kommen. Zu Besuch im zen-buddhistischen Shogen-Dojo Zürich...

Das verbindet das christliche Pfingsten und das jüdische Schawuot

[SONNTAGSBLATT]
Von Christian Feldmann | 01.06.2025 - Es sind starke Botschaften: An Pfingsten feiern Christen den Heiligen Geist, Juden erinnern zu Schawuot an die Übergabe der Tora. Beide Feste hängen in den biblischen Berichten zusammen...

„Die Bibel erzählt von vorn bis hinten direkt oder indirekt von Jesus Christus“ (Stefan Oster). Anmerkungen zu einem bischöflichen Tweet



Von Gregor M. Hoff | 29.05.2025 - Die ganze biblische Botschaft in einem einzigen Tweet? Vor dem Hintergrund der jüdischen Herkunft des Christentums ist Bischof Osters Versuch einer solchen Kurzformel kritisch zu betrachten...




Buber-Rosenzweig-Medaille 2026

Der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit zeichnet Professor Dr. Christian Rutishauser SJ am 8. März 2026 in Köln mit der Buber-Rosenzweig-Medaille aus. Das Jahresthema der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit 2026 – 5786/5787 lautet: „Schulter an Schulter miteinander“.

Professor Dr. Christian Rutishauser SJ ist ein führender katholischer Vertreter im christlich-jüdischen Dialog in der Schweiz, in Deutschland im weiteren Europa und weltweit. Er lehrt an der Universität Luzern als Professor für Judaistik.

Professor Rutishauser hat seine Forschungen zur Jüdischen Philosophie und zum Rabbinischen Judentum an der Hebräischen Universität Jerusalem und der Päpstlichen Universität Ratisbonne in Jerusalem sowie an der Yeshiva University in New York durchgeführt. 2002 wurde Rutishauser mit seiner Dissertation bei Clemens Thoma „Halachische Existenz. Theologisch-philosophische Deutung des jüdisch-orthodoxen Daseinsvollzugs in den Schriften von Josef Dov haLevi Soloveitchik“ promoviert.

Christian Rutishauser war Direktor des Lassalle-Hauses in Bad Schönbrunn, Schweiz, mit Schwerpunkten in christlicher Spiritualität, jüdisch-christlichem Gespräch und interreligiösem Dialog. Er leitete zahlreiche Exerzitien- und Kontemplationskurse, lehrte als Referent für Spiritualität und erarbeitete Grundlagen für eine Theologie der Religionen. Rutishauser führte zahlreiche Studienreisen nach Israel und Palästina durch. In 2011 leitete er das Projekt „Zu Fuss nach Jerusalem, spirituell – interreligiös – friedenspolitisch“; in sieben Monaten pilgerte Rutishauser mit einer Pilgergruppe von der Schweiz bis in die „heilige Stadt“, wo sie nach Ankunft eine Friedenskonferenz durchführten.

Professor Rutishauser ist engagierter Ordensmann der Jesuiten und leitete von 2012 bis 2021 als Provinzial die Schweizer Jesuitenprovinz.

Rutishauser hat an unzähligen Kursen, Seminaren, Konferenzen und universitären Lehrveranstaltungen zum jüdisch-christlichen Dialog mitgewirkt und zu dem Thema auch viele Aufsätzen und Bücher veröffentlicht, unter anderem: „Joseph Ber Soloveitchik: Einführung in sein Denken“, 2003; „Christsein im Angesicht des Judentums“, 2008; „Christlichen Glauben denken. Im Dialog mit der jüdischen Tradition“, 2016. Aufgrund seiner Expertise wurde er 2002 in die jüdisch / römisch-katholische Gesprächskommission der Schweizer Bischofskonferenz berufen und dazu in 2014 in dieselbe Kommission der Deutschen Bischofskonferenz. Seit 2014 gehört er auch zu den ständigen Beratern des Papstes für die religiösen Beziehungen mit dem Judentum. In dieser Funktion nimmt Rutishauser teil an den Konferenzen des Vatikans mit dem International Jewish Committee on Interreligious Consultations (IJCIC), dem internationalen jüdischen Vertretungsgremium für die Gespräche mit den führenden religiösen Organisationen auf globaler Ebene.

Professor Rutishauser verfolgt hellwach die Entwicklungen in den katholisch-jüdischen Beziehungen und agiert sich auch umgehend als intensiver Mahner, wenn er den Eindruck gewinnt, dass es Rückfälle hinter das erreichte Niveau der Verständigung gibt. So hat er sofort auf den höchst problematischen Artikel des emeritierten Papstes Benedikt XVI von 2018 „Gnade und Berufung sind ohne Reue“ reagiert und in der Neuen Züricher Zeitung formuliert: „Wenn Erfüllung in Christus exklusiv gesetzt wird, dann wird christliche Identität auf Kosten der jüdischen formuliert.“ Der Artikel von Rutishauser löste eine intensive Debatte aus, an der sich auch der DKR beteiligte und in deren Folge das Präsidium des DKR zusammen mit der damaligen Vorsitzenden des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken, Dagmar Mensink, im Vatikan das Gespräch mit dem für die Beziehungen zum Judentum zuständigen Kardinal Kurt Koch suchten, in dem dann in großer Offenheit die kritischen Fragen auch angesprochen werden konnten.

Bei all den Funktionen verliert Christian Rutishauser nicht den Blick auf die Dialogarbeit an der Basis. In 2024 hat er zusammen mit anderen das absolut lesenswerte Studienhandbuch für Lehre und Praxis, „Jüdisch-christlicher Dialog“, veröffentlicht. Der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit hat dieses Studienhandbuch sehr begrüßt und bei der Buchpräsentation im Mai 2024 in Würzburg mitgewirkt.

Präsidium und Vorstand im Mai 2025

(Quelle: Deutscher Koordinierungsrat)


Buber-Rosenzweig-Medaille für Christian Rutishauser: «Wichtig, Dialog wachzuhalten»



Von Barbara Ludwig | 28.05.2025 - Der Schweizer Jesuit Christian Rutishauser (59) ist Experte für den jüdisch-christlichen Dialog. Nun wird er für sein langjähriges Engagement mit der Buber-Rosenzweig-Medaille 2026 ausgezeichnet. Dies sei auch eine Anerkennung seiner theologischen Arbeit, freut sich der Luzerner Judaistik-Professor...

Der Westen übertölpelt sich selbst und verharmlost den Islam: Weshalb «Nathan der Weise» falschliegt



Von Chaim Noll | 29.05.2025 - Die Rede von den drei abrahamitischen Religionen sei ein Täuschungsmanöver, schreibt der Autor Chaim Noll. Die Gleichstellung von Judentum, Christentum und Islam verschleiere das Gewaltpotenzial des Koran...

Kopftuch bei der Polizei – wie regeln es die Bundesländer?



Von Muhammed Suiçmez | 31.05.2025 - Der Streit ums Kopftuch im Staatsdienst dauert an. Aktuell gibt es keine einzige Polizistin mit Kopftuch. Dennoch arbeiten mehrere Bundesländer an neuen Verboten, statt mehr Teilhabe zu ermöglichen. Eine Recherche...




Hasspredigten in Moscheen: Uni-Studie räumt mit Klischees auf



Von Oliver Marquart | 23.05.2025 - Ein Forschungsprojekt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen hat Freitagspredigten in deutschen Moscheen untersucht – und kommt zu einem klaren Ergebnis...

„Was in Moscheen gepredigt wird, hat mit Hass nichts zu tun“



27.05.2025 - Eine aktuelle Studie analysiert Freitagspredigten. Im Gespräch erläutert Dr. Jörn Thielmann, warum die Inhalte alltagsbezogen sind und weshalb das öffentliche Bild häufig an der Realität vorbeigeht...




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