
Thomas Rachel zu seiner Ernennung zum Beauftragten der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit
(Quelle: Auswärtiges Amt)
Christinnen und Christen, Musliminnen und Muslime, Jüdinnen und Juden und Angehörige vieler anderer Religionen und Weltanschauungen sind weltweit von der Verletzung der Religionsfreiheit betroffen. Sie werden Opfer von Verfolgung und Diskriminierung allein aufgrund ihres Glaubens, während andere diskriminiert und bedroht werden, weil sie keiner Religion angehören. In meinem neuen Amt werde ich mich dafür einsetzen, diesen Menschen eine Stimme zu geben und für ihre Rechte einzustehen. Ich werde außerdem entschieden gegen radikale Strömungen eintreten, die Religion gezielt als Vorwand für Spaltung und Hass in der Gesellschaft missbrauchen.
Religions- und Weltanschauungsfreiheit ist tiefgreifend mit anderen fundamentalen Rechten wie der Gewissensfreiheit, der Meinungsfreiheit, der Versammlungsfreiheit oder der Pressefreiheit verknüpft. Ohne das zentrale Menschenrecht der Religions- und Weltanschauungsfreiheit bleiben auch die anderen Menschenrechte unvollständig. Die Verlagerung der Zuständigkeit des Beauftragten für Religions- und Weltanschauungsfreiheit ins Auswärtige Amt ist sinnvoll. Die Bundesregierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz stärkt dadurch auch das Engagement für weltweite Religionsfreiheit.
Hintergrund
Thomas Rachel ist neuer Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Das Bundeskabinett stimmte seiner Ernennung am 28.05.2025 zu. Thomas Rachel tritt die Nachfolge von Frank Schwabe an, der das 2018 geschaffene Amt zuletzt innehatte. Das Amt des Beauftragten der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit wechselt zur 21. Legislaturperiode ins Auswärtige Amt.
Thomas Rachel ist seit 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist evangelischer Christ, Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK) und Mitglied des Rates der EKD.
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Buber-Rosenzweig-Medaille 2026
(Quelle: Deutscher Koordinierungsrat)
Professor Dr. Christian Rutishauser SJ ist ein führender katholischer Vertreter im christlich-jüdischen Dialog in der Schweiz, in Deutschland im weiteren Europa und weltweit. Er lehrt an der Universität Luzern als Professor für Judaistik.
Professor Rutishauser hat seine Forschungen zur Jüdischen Philosophie und zum Rabbinischen Judentum an der Hebräischen Universität Jerusalem und der Päpstlichen Universität Ratisbonne in Jerusalem sowie an der Yeshiva University in New York durchgeführt. 2002 wurde Rutishauser mit seiner Dissertation bei Clemens Thoma „Halachische Existenz. Theologisch-philosophische Deutung des jüdisch-orthodoxen Daseinsvollzugs in den Schriften von Josef Dov haLevi Soloveitchik“ promoviert.
Christian Rutishauser war Direktor des Lassalle-Hauses in Bad Schönbrunn, Schweiz, mit Schwerpunkten in christlicher Spiritualität, jüdisch-christlichem Gespräch und interreligiösem Dialog. Er leitete zahlreiche Exerzitien- und Kontemplationskurse, lehrte als Referent für Spiritualität und erarbeitete Grundlagen für eine Theologie der Religionen. Rutishauser führte zahlreiche Studienreisen nach Israel und Palästina durch. In 2011 leitete er das Projekt „Zu Fuss nach Jerusalem, spirituell – interreligiös – friedenspolitisch“; in sieben Monaten pilgerte Rutishauser mit einer Pilgergruppe von der Schweiz bis in die „heilige Stadt“, wo sie nach Ankunft eine Friedenskonferenz durchführten.
Professor Rutishauser ist engagierter Ordensmann der Jesuiten und leitete von 2012 bis 2021 als Provinzial die Schweizer Jesuitenprovinz.
Rutishauser hat an unzähligen Kursen, Seminaren, Konferenzen und universitären Lehrveranstaltungen zum jüdisch-christlichen Dialog mitgewirkt und zu dem Thema auch viele Aufsätzen und Bücher veröffentlicht, unter anderem: „Joseph Ber Soloveitchik: Einführung in sein Denken“, 2003; „Christsein im Angesicht des Judentums“, 2008; „Christlichen Glauben denken. Im Dialog mit der jüdischen Tradition“, 2016. Aufgrund seiner Expertise wurde er 2002 in die jüdisch / römisch-katholische Gesprächskommission der Schweizer Bischofskonferenz berufen und dazu in 2014 in dieselbe Kommission der Deutschen Bischofskonferenz. Seit 2014 gehört er auch zu den ständigen Beratern des Papstes für die religiösen Beziehungen mit dem Judentum. In dieser Funktion nimmt Rutishauser teil an den Konferenzen des Vatikans mit dem International Jewish Committee on Interreligious Consultations (IJCIC), dem internationalen jüdischen Vertretungsgremium für die Gespräche mit den führenden religiösen Organisationen auf globaler Ebene.
Professor Rutishauser verfolgt hellwach die Entwicklungen in den katholisch-jüdischen Beziehungen und agiert sich auch umgehend als intensiver Mahner, wenn er den Eindruck gewinnt, dass es Rückfälle hinter das erreichte Niveau der Verständigung gibt. So hat er sofort auf den höchst problematischen Artikel des emeritierten Papstes Benedikt XVI von 2018 „Gnade und Berufung sind ohne Reue“ reagiert und in der Neuen Züricher Zeitung formuliert: „Wenn Erfüllung in Christus exklusiv gesetzt wird, dann wird christliche Identität auf Kosten der jüdischen formuliert.“ Der Artikel von Rutishauser löste eine intensive Debatte aus, an der sich auch der DKR beteiligte und in deren Folge das Präsidium des DKR zusammen mit der damaligen Vorsitzenden des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken, Dagmar Mensink, im Vatikan das Gespräch mit dem für die Beziehungen zum Judentum zuständigen Kardinal Kurt Koch suchten, in dem dann in großer Offenheit die kritischen Fragen auch angesprochen werden konnten.
Bei all den Funktionen verliert Christian Rutishauser nicht den Blick auf die Dialogarbeit an der Basis. In 2024 hat er zusammen mit anderen das absolut lesenswerte Studienhandbuch für Lehre und Praxis, „Jüdisch-christlicher Dialog“, veröffentlicht. Der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit hat dieses Studienhandbuch sehr begrüßt und bei der Buchpräsentation im Mai 2024 in Würzburg mitgewirkt.
Präsidium und Vorstand im Mai 2025
Buber-Rosenzweig-Medaille für Christian Rutishauser: «Wichtig, Dialog wachzuhalten»
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