ACHTUNG

Guten Tag!
Die radikal-islamistische Hamas im Gazastreifen ist nicht gerade als frauenfreundlich bekannt, im Gegenteil gilt sie als verbissen, autoritär und frauenfeindlich. Um so mehr überrascht es, dass ersmals eine Frau zur Regierungssprecherin ernannt wurde. Isra Almodallal, eine 23 Jahre alte Journalistin aus Rafah im südlichen Landstreifen am Mittelmeer, soll das Image der radikalen Islamisten nun grundlegend ändern. Dietrich Alexander stellt die Frau in der WELT näher vor: "23-Jährige wird Stimme der frauenfeindlichen Hamas"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Sie werden regelmäßig beschimpft und bespuckt: Frauen, die an der Klagemauer beten wollen wie die Männer. Jetzt feierten hunderte fromme Jüdinnen, die "Frauen der Mauer", das 25. Jubiläum ihres Kampfes um Frauenrechte. Und pünktlich zum Jubiläum erhielten sie richterliche Unterstützung, denn ein Richterspruch erlaubte nun den Frauen, eine Kippa zu tragen sowie den jüdischen Gebetsmantel und Gebetsriemen anzulegen. Christine Kensche, Susanne Knaul und Michael Krupp berichten für WELT, TAZ und epd über eine würdevolle Feier zum 25. Jubiliäum: "Erstes Gebet am heiligen Ort".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Israels Sicherheit ist durch den syrischen Krieg als auch nach wie vor durch Irans Atomprogramm bedroht. Das betont der israelische Botschafter Yakov Hadas-Handelsman imn Interview mit der STUTTGARTER ZEITUNG und warnt davor, den versöhnlichen Worten aus Teheran zu viel Beachtung zu schenken. Es komme auf die Taten an, so Hadas-Handelsman.
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Das Berliner Ensemble ist in Tel Aviv zu Gast. An zwei Abenden zeigt es "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" im Cameri Staatstheater. Bertolt Brechts Parabel über den Aufstieg Hitlers in der Inszenierung des verstorbenen Heiner Müller hatte 1995 Premiere und wurde nun mitten in Tel Aviv auf Deutsch mit hebräischen Untertiteln erstmals in Israel gespielt. Katrin Warnstedt hat das Berliner Ensemble für die BERLINER ZEITUNG begleitet und ein dreiteiliges Reisetagebuch veröffentlicht: "Mit Hitler in Israel".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut. Aber was ist das Geheimnis des Mutes? Darüber macht sich der israelische Botschafter Hadas-Handelsman im Blick auf den 75. Jahrestag der Pogromnacht im TAGESSPIEGEL Gedanken: "Mut, der Mut macht".
Der Link zu seinem Essay in der Rubrik VERANGENHEIT
Heute Abend ist die Dokumentation „Nacht über Deutschland – Novemberpogrom 1938“ im Fernsehen zu sehen - zu bester Sendezeit um 20.15 Uhr. Der Film dokumentiert den Einbruch der Barbarei vor 75 Jahren. In der TAGESPOST stellt José García die Dokumenation vorab näher vor: "Aus der Ausgrenzung wurde Terror".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERANGENHEIT und Details zur Ausstrahlung der Dokumentation in den FERNSEH-TIPPS.
Einmmal mehr macht Ungarn traurige Schlagzeilen: In der calvinistisch-reformierten Heimkehr-Kirche am Freiheitsplatz in Budapest wurde die bronzene Büste von Miklos Horthy feierlich enthüllt. Er war als Staatschef (1920–1944) unter anderem für den Krieg gegen die Sowjetunion und Jugoslawien und dadurch für den Tod von mehr als 100.000 Soldaten, für drei Judengesetze und die Deportation von 437.000 Juden nach Auschwitz mitverantwortlich gewesen. Den Gedenkgottesdienst hielt ein als wüster rechtsextremer Antisemit bekannter Pfarrer ab. Angesichts der 600 bis 700, zum Teil mit gelben Sternen behefteten Demonstranten sagte er, die Frage sei, ob man auf der Seite seiner Gemeinde oder auf der Seite des "Terrorstaates Israels" stünde. Die österreichischen Tageszeitungen DER STANDARD und DIE PRESSE berichten über das skandalöse Ereignis mitten in Europa. In den Online-Ausgaben der deutschen Presse waren keine Berichte zu finden.
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITSMUS.
Jeder fünfte Deutsche ist latent antisemitisch. Das geht aus diversen Studien hervor. Es scheint, dass Judenfeindlichkeit in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Alexandra Gurkowa hat für die STIMME RUSSLANDS mit dem Antisemitismus-Beauftragten der jüdischen Gemeinde zu Berlin, Daniel Alter, über die bedrohliche Lage und ihre Gründe gesprochen: "Antisemitismus ist eine Gefahr für die deutsche Zivilgesellschaft".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITSMUS.
Ebenfalls mit Blick auf die wachsende Judenfeindschaft hat vor wenigen Tagen die DEUTSCH-ISRAELISCHE GESELLSCHAFT eine Presseerklärung veröffentlicht, in der DIG Präsident Robbe die Parteichefs in Deutschland zum Handeln auffordert und sie annmahnt, endlich intensiver auf die Ursachen des Antisemitismus zu schauen und eine "nachvollziehbare Strategie für die Bekämpfung von Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit" vorzulegen.
Der Wortlaut der Presseerklärung in der Rubrik ANTISEMITSMUS.
Von einem in der Öffentlichkeit kaum beachteten Zwischenfall berichte Heinrich Schmitz im EUROPEAN. Kürzlch fragte ein Berliner Richter den Angeklagten in einem Wirtschaftsprozess geradeheraus: "Sind Sie Jude?". Der Richter wurde daraufhin durch einen Befangenheitsantrag vom Prozess ausgeschlossen. Ist damit alles gut? Im Gegenteil meint Schmitz:
"Ich kenne diesen 48-jährigen Berliner Richter nicht. Ich weiß nicht, ob er eine grundsätzlich judenfeindliche Einstellung hat, ob er politisch aktiv ist oder nicht. Was er privat denkt, ist mir auch herzlich egal. Wer als 48-Jähriger Vorsitzender einen Wirtschaftsstrafkammer ist, muss sein juristisches Handwerk beherrschen, sonst wäre er nicht so weit mit seiner Karriere gekommen. Wer dann aber eine solche Frage stellt, muss sich fragen, warum er dieser Frage eine Bedeutung zumisst. Wenigstens im Nachhinein. Warum sollte es denn wichtig sein, ob ein Angeklagter Jude ist? Wegen der Fluchtgefahr, wie der Gerichtssprecher nahelegt? Juden fliehen also eher als Katholiken, oder was? Jüdische Ärzte geben eher falsche Atteste als Atheisten? Mitglieder der jüdischen Gemeinde stecken alle unter einer Decke?"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITSMUS.
Der frühere israelische Vatikan-Botschafter Mordechay Lewy hat in einem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG die freundschaftliche Haltung von Papst Franziskus zu den Juden gewürdigt. Eine Zwischenbilanz nach einem halben Jahr des Pontifikats scheine aus jüdischer Sicht manchmal "sogar zu schön, um wahr zu sein", schreibt Lewy und ruf die Juden zu einer Intensivierung des Dialogs mit den Christen auf: "Einladung zum Dialog".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Er ist gerade mal 18 Jahre alt und derzeit die Sensation der dänischen Lyrikszene: Yahya Hassan. Der Sohn palästinensischer Flüchtlinge schreibt über Männer, "die zum Freitagsgebet gehen, aber alle anderen Tage stehlen, hehlen, saufen und huren". Dafür kriegt er Lob von Islamkritikern und Todesdrohungen von Extremisten. Hannes Gamillscheg porträtiert literarischen Debütanten, der seine muslimischen Leser polarisiert: "Fucking Zorn".
Der Link zum Porträt in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
In einer Glosse für die WELT kritisert Alan Posener gegen die "Klezmerisierung des Gedenkens und des Judentums überhaupt". Empört schreibt er u.a.:
"Aber warum wird immer, wenn es um die Schoah geht, geklezmert? Warum jault vorsorglich, wenn irgendwo in einem deutschen Film ein Jude auftaucht, die Klarinette auf, gern mit den von Giora Feidman perfektionierten schluchzenden Abwärtstonfolgen. Oy weh, weh, weh! Hier erklingt das Lied des ewig wandernden, ewig leidenden Juden, der innerlich dem Schtetl verbunden bleibt, auch wenn er äußerlich eigentlich ganz normal aussieht. Keine Schläfenlocke nirgends, aber wenn das jüdische Gen ins Spiel kommt, muss Klezmer einfach sein."
Der Link zur Glosse in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Viele Pläne wurden im letzten Jahrhundert vor dem Holocaust geschmiedet, um das jüdische Volk in die abgelegensten Gegenden der Welt anzusiedeln. Wohlwollende und niederträchtige, erfolgreiche und misslungene: in Ostafrika (Britisches Uganda-Programm), auf Madagaskar (Nationalsozialisten), in Australien (Kimberley-Plan) oder gar in der chinesischen Provinz Yunnan (Jakob-Berglas-Plan). Alle verfolgten sie das Ziel, das vorgeblich «jüdische Problem» zu lösen. Gleichwohl blieben diese Pläne unrealisiert, mit zwei Ausnahmen: dem hebräisch-zionistisch geprägten Israel - und einem jiddisch-bolschewistisch inspirierten Birobidschan in den Weiten Sibiriens. 1928 nämlich wurde Birobidschan von Stalin zum Jüdischen Siedlungsgebiet erklärt. 40 000 Juden folgten dem Aufruf, sich hier niederzulassen. Nur wenige ihrer Nachfahren haben ausgeharrt. Matthias Messner erzählt ihre Geschichte in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG: "Stalins utopisches Jerusalem".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Zehn Jahre lang war es in der Planung. Vor einigen Wochen wurde nun endlich – unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit – Londons neues Zentrum für jüdische Kultur eröffnet, das "JW3". Daniel Zylbersztajn berichtet über die Eröffnung in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG: "Mrs. Duffields Geschenk".
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Die Affäre um den millionenschweren Prunkbau des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst hinterlässt Spuren auch in anderen Teilen der Republik, weitab vom hessischen Limburg. So berichten zwei Zeitungen - die WESTDDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG und die SAARBRÜCKER ZEITUNG von teilweise dramatisch vielen Kirchenaustritten. Dass Kirchenaustritte freilich nicht nur die katholische Kirche, sondenr auch die evangelische Kirche plagen, betont der Münsteraner Relisionssoziologe Professor Detlef Pollack.
Allen Reformsignalen des Vatikans und Neuerungen in der evangelischen Kirche zum Trotz werde der Mitgliederschwund der christlichen Kirchen in Deutschland auch in Zukunft und jenseits aller Skandale nicht aufzuhalten sein, so seine Prognose, über die Thomas Brandenburger für den HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST berichtet.
Die Links zum Thema in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Die vor kurzem veröffentlichte Untersuchung «Der Wille zum Wesen. Weltanschauungskultur, charakterologisches Denken und Judenfeindschaft 1890–1940» von Per Leo untersucht den bisher von der Forschung eher vernachlässigten Zusammenhang zwischen spezifisch deutscher Weltanschauungskultur und Nationalsozialismus. Judith Leister, die das Buch für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG gelesen hat, zeigt sich beeindruckt: "Es ist das Verdienst von Per Leos akribischer Studie, die eine überwältigende Stofffülle souverän arrangiert, die Rolle der deutschen Weltanschauungskultur auf dem Weg ins Dritte Reich nachdrücklich in Erinnerung zu rufen."
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)

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