Aussstellung über den Lyriker Paul Celan ab 5. Mai in Düsseldorf

Düsseldorf - "Meine Gedichte sind meie Vita" lautet der Titel einer Ausstellung über den Lyriker Paul Celan, die ab dem 5. Mai im Gerhard-Hauptmann-Haus in Düsseldorf zu sehen ist.

Vor fünfzig Jahren nahm sich der Dichter (1920-1970) in Paris das Leben. Sein Leichnam wurde aus der Seine geborgen, die genauen Todesumstände sind bis heute nicht bekannt, so das Gerhard-Hauptmann-Haus am Freitag in einer Ankündigung der bis zum 29. August terminierten Schau. Celan sah sich verfolgt von Plagiatsvorwürfen, umgeben von wachsendem Antisemitismus, böswillig missverstanden von Strömungen des Literaturbetriebs. Zugleich war er Träger des Georg-Büchner-Preises, seine Gedichte fanden renommierte Verleger, auch ihr Publikum.

Vor hundert Jahren kam Celan als Sohn einer deutschsprachigen jüdischen Familie in Czernowitz in der Bukowina zur Welt. Die Ausstellung des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg stellt Grundlinien von Celans Lebensweg vor und präsentiert an Hör- und Lesestationen Beispiele seines Werks. Seine Gedichte wollte der Lyriker ohne Bezug zur Biografie gelesen sehen, "Meine Gedichte sind meine Vita", befand Celan. Zur Annäherung an den Dichter ist nach Angaben der Ausstellungsmacher aber ein Hintergrundwissen unabdingbar. "Denn das Gedicht ist nicht zeitlos" und sein Autor "wirklichkeitswund und Wirklichkeit suchend", so der Lyriker selbst.

Die Ausstellung ist montags und mittwochs von 10 bis 17 Uhr, dienstags und donnerstags von 10 bis 19 Uhr und freitags von 10 bis 14 Uhr geöffnet.

Internet:
www.g-h-h.de

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)