Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
13.04.2021 - Nr. 1944
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ACHTUNG:

Am Freitag, 16. April, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 311 mit einem Beitrag von Walter Homolka: "Neuanfang und Rückbesinnung. Das liberale Judentum in Deutschland nach der Schoa".


Guten Tag!

Nr. 1944 - 13. April 2021



Die „Abraham-Abkommen“ bezeichnen eine Reihe von Verträge zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und einigen arabischen Staaten, die durch US-amerikanische Vermittlung zustande kamen. Der damalige Präsident Donald Trump nannte sie „Abraham-Abkommen“ nach dem biblischen Abraham. In der Abraham-Deklaration bekräftigten die Unterzeichner ihren Wunsch nach einer Stärkung des Friedens im Nahen Osten. Die Vereinbarung wurde am 15. September 2020 vor dem Weißen Haus in Washington unterzeichnet. Für das Zentrum der inneren Führung in der BUNDESWEHR sprach der israelische Journalist Igal Avidan mit Yoel Guzansky, Senior Research Fellow am Institute for National Security Studies (INSS) in Israel, über die Hintergründe und politischen Implikationen des Abkommens: „Für die ‚Abraham-Abkommen‘ gab es amerikanische Gegenleistungen“
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Die recht dünne Nachrichtenlage über Israel dokumentiert den dramatisch gewachsenen Rückgang der Gefahr durch die Corona-Pandamie. Sabine Brandes berichet für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG, dass Israel gute Chancen hat, das erste Land der Welt zu werden, das eine Herdenimmunität erreicht. Dafür spricht wohl auch die Positivrate der Tests, die zusehends sinkt und am Montag bei schlappen 0,4 Prozent lag! Ein weitere Folge: die Krankenhäuser leeren sich von Corona-Patienten, die Corona-Intensivstationen in den Spitälern schließen, wie das REDAKTIONSNETZWERK DEUTSCHLAND vermeldet. Vor diesem Hintergrund beschreibt Alina Reichardt im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT noch einmal eindrücklich den "israelischen Sonderweg" in der Bekämpfung der Pandemie. Israel kehrt zur Normalität zurück, befindet sich aber gleichzeitig und nach wie vor "seit über zwei Jahren in einem politischen Lockdown", dessen Ende nicht absehbar ist. Darauf weist freilich der in Jerusalem geborene Autor und Journalist Ofer Waldman in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO hin:
"Der Graben zwischen beiden Lagern (pro und contra Netanyahu) ist so unversöhnlich tief, die politische Pattsituation, die er erzeugt, so unerbittlich, dass Israel in den letzten zwei Jahren ganze vier Mal ein neues Parlament wählte, ohne dass ein tragfähiger Kompromiss zwischen beiden Lagern herauskam. Wie soll denn auch ein Kompromiss zwischen Aufklärung und Nationalismus, zwischen demokratischer Vernunft und populistischem Obrigkeitsdenken entstehen?"
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Vor kurzem haben zwei deutsche Sportfunktionäre den Vorstoß gewagt und vorgeschlagen, Tel Aviv solle sich mit Berlin gemeinsam um die Ausrichtung der Spiele 2036 bewerben - 100 Jahre nach den Spielen im nationalsozialistischen Deutschland (siehe Compass 7.4.2021). Zwar sei 2036 ein „wahrlich schwieriges Datum“ für Deutschland und seine Hauptstadt, hieß es, aber man könne das ja auch umgekehrt denken, wonach sich gerade dann zeigen ließe, was sich alles geändert habe und noch ändern müsse. In einem Kommentar für den TAGESSPIEGEL kann Martin Einsiedler wenig Gefallen an dem Vorschlag finden und nennt in unausgegoren:
Der Vorschlag von deutsch-israelischen Spielen ist unausgegoren, denn:
"... an dem Gedanken von deutsch-israelischen Spielen haftet auch der Verdacht, die Deutschen wollten ihre Schuld dadurch ein bisschen tilgen und das Verhältnis schöner darstellen, als es in Wirklichkeit ist (der Antisemitismus hat in den vergangenen Jahren hierzulande zugenommen). Zu erwähnen ist hierbei, dass die sportliche Umarmung der beiden Länder von deutscher Seite initiiert ist, nicht von israelischer."
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

15 Schülerinnen und Schüler einer Neuköllner Schule in Berlin haben 2019 an einem Schulprojekt zum Thema Antisemitismus und zur Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts teilgenommen, an dessen Ende eine Studienfahrt nach Israel und in die palästinensischen Gebiete stand. Wie sich diese Reise gestaltete, wurde nun von Mehmet Can, Jamina Diel und Mathis Eckelmann in einer Graphic Novel mit dem Titel "Mehr als zwei Seiten" verarbeitet. Uriel Kashi stellt den 65 Seiten umfassenden Comic, der auch kostenfrei als digitale pdf-Version heruntergeladen werden kann, in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG näher vor: "Alles andere als einseitig".
Mehr dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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108 Zeugen, Überlebende, Experten, Historiker wurden gegen den Mann in der Glaskabine in den Zeugenstand gerufen, 1.600 Dokumente hinzugezogen. Weltweit berichteten Medien und rückten so das Ausmaß der Verbrechen des Holocaust in den Fokus der internationalen Öffentlichkeit. Die Rede ist von Adolf Eichmann, dessen Prozess am 11. April 1961, fast auf den Tag genau vor 60 Jahren in Jerusalem begann - und mit dem Todesurteil und der einzigen Hinrichtung in der Geschichte Israels endete. Eine Reihe von Beiträgen erinnern an den Prozess gegen einen der Haupttäter und Technokraten des Mords an den europäischen Juden: "Was der Eichmann-Prozess in Israel auslöste".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Bahnt sich da - wenn auch auf anderem Niveau - ein neuer Historikerstreit an? In einem großen Artikel für DIE ZEIT haben kürzlich Jürgen Zimmerer, Professor für die Geschichte Afrikas an der Universität Hamburg, und Michael Rothberg, Professor für Holocaust Studies an der University of California in Los Angeles, im Blick auf die deutsche Erinnerungskultur dafür plädiert, die Geschichtsschreibung zu "globalisieren" und das Gedenken zu "pluralisieren". Ihre Thesen knüpfen an das Konzept der "Multidirektionale(n) Erinnerung" an, so der Titel des bereits 2009 im Original erschienenen und nun auch in Deutsch vorliegenden Buches von Rothberg. Kurz gesagt fordern die Beiden, den Holocaust in eine Gesamtgeschichte des Kolonialismus einzugliedern und werfen jenen, die den Holocaust als singuläres Verbrechen betrachten, "Provinzialität" vor. Das Motiv für das Festhalten an dem Postulat der Singularität des Holocaust liege letztlich in der Abwehr einer Debatte über die kolonialen Verbrechen des Westens. Ihre Thesen zerpflückt nun WELT-Autor Thomas Schmid und hält ihnen u.a. entgegen:
"Im Holocaust ... wurden Juden allein deswegen ermordet, weil sie Juden waren. Dieser Wille der Deutschen, ein ganzes Volk auszulöschen, ist einmalig in der Geschichte. So blutig und mörderisch der Kolonialismus auch war – Ziel war nicht die Vernichtung um der Vernichtung willen. Deswegen ist der Holocaust singulär. Er war ein antisemitischer Genozid. Wie kommen die beiden Autoren auf die abwegige Idee, wer dieser Meinung sei, betreibe damit absichtlich das Herunterspielen, Verharmlosen und Verleugnen der kolonialistischen Verbrechen?"
Auch Stefan Laurin, freier Journalist und Herausgeber des Blogs RUHRBARONE, kritisiert die Thesen von Zimmerer und Rothberg in einem Beitrag auf seinem Blog und wirft wiederum den "Multidirektionalisten" vor, ihre Sichtweise sei "bei näherer Betrachtung nicht weniger als die Relativierung der Shoah":
"Bei der Kritik des angeblich alles dominierenden Gedenkens des Holocausts folgen Zimmerer und Rothberg also einer Darstellung, die in weiten Teilen Fiktion ist. Aber auch wenn der Holocaust für die praktische Politik keine allzu große Bedeutung hat, taugt er, um eine Debatte auszulösen: Nicht wenige wollen ihn endlich in eine Reihe mit anderen Verbrechen stellen und so seine Einzigartigkeit relativieren. Um diese Sicht zu verbreiten, ergreifen sie jede Gelegenheit. Ziel ist es, aus dem Antisemitismus eine Form des Rassismus zu machen – schlimm zwar und in seinen Auswirkungen ungeheuerlich, aber eben doch ein normaler Teil einer umfangreichen Gewaltgeschichte des Westens. Auch wenn Zimmerer und Rothberg ausdrücklich die Einzigartigkeit der Shoah nicht in Frage stellen, ist sie für beide ein historisches Ereignis unter vielen, das erinnerungspolitisch relevant ist und das es im Rahmen einer „multidirektionalen Erinnerung“ neu einzuordnen gilt."
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Über 600 000 Führungskader – von BMW über Aldi bis Thyssen-Krupp – durchliefen die Akademie für Führungskräfte, die der fanatische NS-Jurist Reinhard Höhn 1956 in Bad Harzburg begründete und über Jahrzehnte hinweg leitete. Höhns beispielhafter Aufstieg zum Marketing-Guru wirft die beunruhigende Frage auf: Wie stark ist unsere Arbeitswelt noch heute vom Geist der NS-Zeit geprägt? Die NS-Kriegswirtschaft zielte konsequent auf Leistungsfähigkeit: Der Mensch wurde zum Produktionsfaktor, die „Volksgemeinschaft“ gehorchte dem „Führer“. Setzte sich dieses Menschenbild in der Bundesrepublik fort? Wurde aus „Menschenführung“ jetzt „Management“, folgte auf die NS-Kriegsmaschinerie die Massenproduktion der Konsumgesellschaft? Am Beispiel des Unternehmensberaters Reinhard Höhn legt Johann Chapoutot in seinem Buch "Gehorsam macht frei: Eine kurze Geschichte des Managements – von Hitler bis heute" eine erschreckende Kontinuität im ökonomischen Denken vor und nach 1945 offen. Martin Hubert stellt die Studie für DEUTSCHLANDRADIO näher vor: "Nazi-Methoden im Management".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Die kürzlich veröffentlichte "Jerusalemer Erklärung" (siehe Compass 7.4.2021) sieht sich als Alternative zu der von vielen Staaten und Institutionen angenommenen Antisemitismusdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA). Bisher haben rund 200 Forscher und Autoren die "Jerusalemer Erklärung" unterzeichnet, darunter der Historiker Moshe Zimmermann, der Antisemitismusforscher Wolfgang Benz und der Publizist und Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik. Die "Jerusalemer Erklärung" möchte laut eigenen Aussagen Räume für eine offene Debatte über die "umstrittene Frage der Zukunft Israels/Palästinas" schützen. Aus Sicht der Autoren schafft die IHRA-Definition Verwirrung bei den Unterschieden zwischen antisemitischer Rede und legitimer Kritik an Israel und dem Zionismus. In einm Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG haben sich nun Julia Bernstein, Lars Rensmann und Monika Schwarz-Friesel mit scharfer Kritik gegen die Erklärung gewandt: "Dies ist keine wissenschaftliche Definition, sondern eine politische Manifestation, die gegen Israel gerichtet ist. Sie behindert die Aufklärung und den Kampf gegen Judenhass", schreiben die Autoren, ihres Zeichens Antisemitismusforscher an der Technischen Universität Berlin, der Frankfurt University of Applied Sciences und der Universität Groningen. Auch Axel Feuerherdt übt in einem Beitrag für MENA WATCH heftige Kritik an der Erklärung, sie legitimiere "Israelkritik" und damit einen "Angriff auf das Judentum". Er berichtet auch über ein Papier, das soeben der Definition der International Holocaust Remembrance Alliance den Rücken stärkt und von über 400 Akademikern, Fachleuten und Intellektuellen vor allem aus Israel, den USA, Kanada und Europa geteilt werde: Unter dem Titel 'Gegen Antisemitismus, für die IHRA' (engl.) erklären sie, die Arbeitsdefinition zu unterstützen.  Zu den Unterzeichnern gehören viele bekannte Experten, die seit Jahren beispielsweise im Bereich der Holocaustforschung, der Jüdischen Studien oder der Nahoststudien tätig sind, und darüber hinaus auch Diplomaten, Institutsleiter und Autoren: Ron Prosor, Gerald Steinberg, Richard Landes, Aren Ostrovsky, David Hirsh, Efraim Karsh, Lars Rensmann, Günther Jikeli, Yossi Klein
Peter Ullrich, Fellow am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin, verteidigt hingegen in einem Beitrag für die Wochenzeitung DER FREITAG auf betont sachliche Weise die "Jerusalemer Erklärung", an der er selbst mitgearbeitet hat. Am Ende seines Beitrags betont er:
"Auch wenn die Jerusalemer Erklärung ein Fortschritt ist, bleibt eine allgemeinverbindliche Definition von Antisemitismus unrealistisch. Doch braucht es für dessen dringliche Bekämpfung einen geteilten Verständnishorizont. Wenn dieser schon nicht in begrifflicher Übereinstimmung besteht, sollte wenigstens anerkannt werden, dass man im allzu harsch ausgetragen Streit viel zu oft mit dem gleichen Wort im Munde aneinander vorbeiredet. Auseinandersetzungen sollten zum Ausgangspunkt eines Brückenbaus werden, nicht bloß zum nächsten Anlass, sich tiefer einzugraben. Die 'Jerusalemer Decleration' ist dazu Angebot."
Und im Rahmen eines vorwiegend andere Aspekte umfassenden Interviews in er JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG äußert sich schließlich auch der Historiker und Antisemitismusexperte Yehuda Bauer zu der Erklärung und sagt u.a.:
"Wenn man Israel nicht dafür kritisiert, was es ist, sondern dafür, was es tut, dann ist das kein Antisemitismus. Kritik an israelischer Politik ist nach der Definition der IHRA legitim. Wäre das nicht so, wären ja mehr als 30 Prozent aller israelischen Juden Antisemiten! Das würde auch mich betreffen, denn ich kritisiere ebenfalls meine Regierung. Wenn man aber gegen Israel ist, weil es ein jüdischer Staat ist, dann ist das ganz klar antisemitisch."
Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Immer wieder stand Dortmund durch antisemitische Vorfälle in der Öffentlichkeit – verursacht meist durch die lokale Neonaziszene, die als größte in Westdeutschland gilt. Um solche und ähnliche Vorfälle zu dokumentieren, aber auch Betroffene von Antisemitismus zu beraten, wurde im Oktober 2020 die Servicestelle ADIRA in Dortmund ins Leben gerufen. Am vergangenen Mittwoch wurde die Intiative und ihre Arbeit auf einer Pressekonferenz vorgestellt. ADIRA steht für "Antidiskriminierungsberatung und Intervention bei Antisemitismus und Rassismus" und ist gleichzeitig ein hebräischer Vorname, der mit "Stärke" oder "Macht" übersetzt werden kann. Finanziert wird ADIRA vom Land Nordrhein-Westfalen und steht in Trägerschaft der Jüdischen Gemeinde Dortmund. David Peters berichtet für das News-Portal von T-ONLINE von der Pressekonferenz: "Hass gegen Juden: So dramatisch ist die Situation in Dortmund".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

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In zwei Beiträgen beschäftigt sich Marco Allina mit dem Phänomen des "Neuen Atheismus". Zum einen stellt er kurz deren wichtigste Protagonisten und Organisationen vor, zum anderen unternimmt er einen Rückblick auf die die Entwicklung der Bewegung, in den 2000er Jahren ihren Anfang nahm und fragt danach, welche Bedeutung die Bewegung und ihre Protagonisten heute noch haben: "Der 'Neue Atheismus' ist schlecht gealtert".
Der Link zu den beiden Beiträgen in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Im Herbst 2020 wurde das Bayerische Forschungszentrum für Interreligiöse Diskurse (BaFID) gegründet. Gründungsdirektor ist Prof. Dr. Georges Tamer, der Inhaber des Lehrstuhls für Orientalische Philologie und Islamwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist. Zu dem insgesamt achtköpfigen Team gehören Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Judaistik, der katholischen Theologie, Islamwissenschaft und Religionsphilosophie sowie eine Referentin für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit und eine Administrative Koordinatorin. Alleinstellungsmerkmal des BaFID ist die Verbindung von Grundlagenforschung zu Judentum, Christentum und Islam aus jüdisch-christlich-islamischer Perspektive und dem Wissenstransfer dieser Erkenntnisse in die Gesellschaft mit Hilfe innovativer Formate. Jutta Olschewski berichtet in einem Beitrag für EVANGELISCH.de, dass die Finanzierung nun für wenigstens drei Jahre gesichert ist und stellt die Arbeit des Instituts etwas näher vor: "Andersgläubige besser verstehen".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Heute beginnt der islamische Fastenmonat Ramadan - das zweite Mal nun schon unter den einschränkenden Bedingungen der Pandemie. Verstoßen die Gläubigen gegen das Fastengebot, wenn sie sich im Ramadan gegen Covid-19 impfen lassen? Mit dieser auf den ersten Blick abwegig anmutenden Frage beschäftigt sich Thomas Seibert in einem Beitrag für den TAGESSPIEGEL. Denn offenbar spiegelt diese Frage für manche Muslime tatsächlich ein Problem wieder, wie man aus Erfahrungen mit früheren Impfkampagnen in der muslimischen Welt weiß. Und so versichern muslimische Religionsbehörden derzeit in aller Welt, dass Impfungen auch im Fastenmonat zulässig sind:
"Dennoch dürfte die Macht der Tradition mancherorts auch diesmal stärker sein, als die Furcht vor dem Corona-Virus. Mohamed Tag el Din, ein Berater des ägyptischen Gesundheitsministeriums, sagt einen Anstieg der Infektionen in seinem Land im Ramadan voraus: Familienbesuche und größere Treffen werden nach seiner Einschätzung trotz der Verbote stattfinden."
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Sie standen im Zweiten Weltkrieg an der Schweizer Grenze. Während jenseits des Rheins Angehörige ihrer Religionsgemeinschaft von den Nazis ermordet wurden, waren sie antisemitischen Bemerkungen ausgesetzt: jüdische Wehrmänner in der Schweizer Armee. Acht Jahrzehnte später künden die Armee und der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) eine Partnerschaft in der Armeeseelsorge und der Sensibilisierung für Antisemitismus gross an. Weshalb der Schritt nun erfolgt, zeigt ein genauerer Blick auf die Entwicklung in der Armee in den vergangenen drei Jahrzehnten, die Jaschar Dugalic in einem Beitrag für die schweizerisch-jüdische Wochenzeitung TACHLES beschreibt: "Diversity wird Leitmotto der Armee".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Wenige Wochen vor seinem 100. Geburtstag vermeldete der Buckingham-Palace den Tod von Prinz Philip. Ganz England trauert - und so auch die jüdische Gemeinschaft Englands, wie Kondolenzbotschaften von Vorstehern und Rabbinern der gesamten britisch-jüdischen Gemeinde gegenüber der königlichen Familie bezeugen. Wie die TACHLES berichtet, würdigte der britische Oberrabbiner Ephraim Mirvis die «selbstlose und loyale öffentliche Person», die seine «unerschütterliche Unterstützung für die Königin» und einen «aussergewöhnlichen Dienst an unserer Nation» erfüllt hat. Der Oberrabbiner verwies weiter auf Prinz Philips «Verbindung zu Israel», welches er 1994 besucht hat, und wo seine Mutter begraben ist. Aber nicht nur die Juden Englands trauern mit ihren Landsleuten, auch in Israel und weltweit meldeten sich viele jüdische Stimmen zum Tod von Prinz Philip, wie Michael Thaidigsmann in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG berichet: "Freund der Juden".
Die Links dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Dass der bayrische Dialakt jenseits des Weißwurstäquators nicht einfach zu verstehen ist, ist eine Binsenweisheit. Wenige bekann mag freilich sein, dass auch der bayrische Dialekt viele Einflüsse aus dem Jiddischen aufweist. Kein Wunder, schließlich prägten Juden jahrhundertelang das Leben in Deutschland insgesamt. Dabei hinterließ die enge Verwobenheit der deutschen und der jüdischen Geschichte auch in der Sprache bis hin in den bayrischen Dialekt ihre Spuren, wie Hans Kratzer in einem Beitrag für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG mit vielen Beispielen darlegt. Etwa diesem:
"Auch in dem zwischen Feuchtwangen und Dinkelsbühl gelegenen Markt Schopfloch sprechen noch einige Menschen eine Geheimsprache, die einst jüdische Viehhändler entwickelt hatten. Lachoudisch heißt diese Sprache, niemand sonst auf der Welt beherrscht sie. Die Viehhändler mischten Ausdrücke aus dem Hebräischen und Jiddischen in ihren fränkischen Dialekt. Für Außenstehende war diese Sprache völlig unverständlich. Männer, die als dick, dumm und gefräßig gelten, werden folgendermaßen beschrieben: "Bekaan will immer achle dijejne und schuure laaf!" Das heißt: Dieser Mensch will viel essen, aber nur wenig arbeiten."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Igor Levit gehört zu den besten Pianisten seiner Generation. Doch sein Wirken geht weit über die Musik hinaus: Er erhebt seine Stimme gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Art von Menschenhass - als Musiker und als Jude. Er engagiert sich für den Klimaschutz und tritt für die Demokratie ein. Was treibt ihn an? Woher rührt seine Energie? Der Journalist Florian Zinnecker begleitet Igor Levit durch die Konzertsaison 2019/20. Gemeinsam erleben sie eine Zeit der Extreme. Es ist das Jahr, in dem Levit öffentlich Partei gegen Hass im Netz ergreift und dafür Morddrohungen erhält. Das Jahr, in dem er für Hunderttausende Hauskonzerte auf Twitter spielt. Und das Jahr, in dem er zu sich selbst findet – als Künstler und als Mensch. Das alles kann man nun nachlesen in dem Gemeinschaftsbuch "Hauskonzert", das Elisabeth Richter für DEUTSCHLANDRADIO näher vorstellt:
„Ich will einfach mein Ding machen und spielen“.
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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"RefLab" ist ein Projekt der Reformierten Kirche Zürich, das sich als Plattform einer Online-Community versteht und mit Beiträgen aus Glaube, Religion und Spiritualität Anstöße zum Nachdenken geben will. Dort ist ein Beitrag von Thorsten Dietz zu lesen, in dem er den Gründen für die Politisierung weiter Teile des Evangelikalismus nachspürt – und aufzeigt, dass die Versuchung zum Autoritarismus wohl zum zeitgenössischen Evangelikalismus gehört, dass er ihr aber nicht notwendigerweise erliegen muss: "Die Evangelikalen und der religiöse Nationalismus".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Bis zu 200.000 Juden und rund 5 Millionen Muslime leben inzwischen in Deutschland. Besonders die Bedeutung des Islam wird in Zukunft noch zunehmen. Ein Rabbiner und ein islamischer Theologe sehen die Vielfalt als Chance. In ihrem neuen Buch „Umdenken! Wie Islam und Judentum unsere Gesellschaft besser machen“ suchen der islamische Theologe Mouhanad Khorchide und der Rabbiner Walter Homolka aus der Perspektive ihrer jeweiligen Religion nach Antworten. Christoph Schmidt hat das Buch für CIBEDO gelesen: "Neues Buch über Islam und Judentum in Deutschland".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

13. April 2021

 * „Für die ‚Abraham-Abkommen‘ gab es amerikanische Gegenleistungen“ ... mehr
 
 * Spitäler in Israel schliessen Corona-Intensivstationen ... mehr
 
 * Trotz Impferfolg ein gespaltenes Land ... mehr
 
 * Vorschlag von deutsch-israelischen Spielen unausgegoren  ... mehr
 
 * "Mehr als 2 Seiten" ... mehr
 
 * Vor 60 Jahren: der Eichmann-Prozess in Israel ... mehr
 
 * Der Holocaust war kein Kolonialverbrechen ... mehr
 
 * Nazi-Methoden im Management ... mehr
 
 * Debatte über die "Jerusalem Decleration" ... mehr
 
 * Hass gegen Juden: dramatische Situation in Dortmund ... mehr
 
 * Der 'Neue Atheismus' ist schlecht gealtert ... mehr
 
 * Bayerisches Forschungszentrum für Interreligiöse Diskurse ... mehr
 
 * Religionsgelehrte erlauben Impfen im Ramadan ... mehr
 
 * Diversity wird Leitmotto der schweizer Armee ... mehr
 
 * Freund der Juden: Prinz Philip ... mehr
 
 * Ein Massl, dieses Sprachgemisch: Bayrisch und Jiddisch ... mehr
 
 * Igor Levit: "Hauskonzert" ... mehr
 
 * Evangelikale und religiöser Nationalismus ... mehr
 
 * Buch-Tipp: W. Homolka, M. Khorchide - Umdenken! ... mehr
 
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ACHTUNG:
Am Freitag, 16. April, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 311 mit einem Beitrag von Walter Homolka: "Neuanfang und Rückbesinnung. Das liberale Judentum in Deutschland nach der Schoa".