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Zehntausende jüdische Siedler demonstrierten gegen den Stopp des Siedlungsbaus im Westjordanland. Gleichzeitig plant Israel Millionen-Investitionen in jüdische Siedlungen - doch mit den Protesten soll das nichts zu tun haben. Iris Völlnagel war bei den Protesten dabei und berichtet für EVANGELISCH.DE u.a. davon, dass auffallend viele Jugendliche unter den Protestierenden waren: "Netanjahu, wir bauen mit Dir oder ohne Dich".
Der Link zu ihrer Reportage sowie zu weiteren Berichten von der Siedlerdemonstration in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Israels Justizminister Neeman hat bei einem öffentlichen Anlass biblisches Recht als Grundlage der Rechtsprechung in Erwägung gezogen (siehe Compass 09.12.2009). Die Äusserung entfachte eine heftige Debatte in Israel. Kritiker sprechen warnend von einer "Talibanisierung" des Landes. George Szpiro schildert für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG die Hintergründe und Reaktionen auf Neemans Äußerung: "Forderung nach biblischem Recht in Israel".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Ist eine härtere Gangart gegenüber Israel nötig? Zum Beispiel wenn es um die ungebremste Siedlungspolitik der Regierung im besetzten Westjordanland geht? Eine Reihe ehemaliger deutscher Botschafter fordern von der Bundesregierung und von Europa mehr Nachdruck, mehr Entschlossenheit und eine härtere Gangart (siehe Compass 09.12.2009). Vor diesem Hintergrund hat das DEUTSCHLANDRADIO mit dem israelischen Historiker Tom Segev gesprochen. Auf die Frage, wie Segev die Zurückhaltung Deutschlands und der Europäischen Union in der Siedlerfrage, vor allem aber auch der umstrittenen Jerusalem-Frage bewertet, antwortete Segev:
"Ich glaube schon, es ist die richtige Haltung, aber sie ist nicht wirklich relevant für die Situation und für die wirklichen Probleme. Es gibt Probleme zwischen den Israelis und den Palästinensern, die sich im Moment gar nicht lösen lassen. Eines davon ist das Problem Jerusalem, vielleicht das Hauptproblem. Jerusalem ist ein ungelöstes Problem schon 3000 Jahre lang und vielleicht bleibt es auch ein ungelöstes Problem für die nächsten 3000 Jahre."
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
An einem Tag im Dezember 1959 reichten sich der Physik-Professor Amos de-Shalit und der Chemie-Nobelpreisträger Otto Hahn die Hand, und es war klar: In Zukunft würden israelische und deutsche Forscher enger zusammenarbeiten. Hahn war als Präsident der Max-Planck-Gesellschaft mit seinen Kollegen nach Israel gereist, zum Weizmann-Institut nach Rehovot.
In jenen Tagen im Dezember 1959 kamen in Israel die besten Forscher der beiden renommiertesten Fach-Institute der Welt zusammen - eine Begegnung, die 13 Jahre nach Nazidiktatur und Holocaust auf politischer Ebene noch nicht denkbar gewesen wäre. Erst sechs Jahre später, zwei Jahrzehnte nach Kriegsende, tauschten die Bundesrepublik und Israel Botschafter aus. Die Wissenschaft war der Politik vorausgeeilt. Elke Bodderas erinnert in einer historischen Reportage in der WELT an den Tag, als vor 50 Jahren die deutsch-israelische Versöhnung ihren Anfang nahm.
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Wie reagiert man, wenn der eigene Großvater ein NS-Täter war? In Stuttgart erschien in diesem Herbst ein Buch, das über die Stadtgrenzen hinaus Wellen schlägt: "Stuttgarter NS-Täter" heißt es. Der Journalist Hermann G. Abmayr hat es herausgegeben: "Stuttgarter Bürger haben sich bereichert, haben gefoltert, haben gemordet", sagt er. Viele Nachfahren der Täter leben noch immer hier - und einer von ihnen hat nun geklagt. Ingo Arzt berichtet für die TAZ: "Großvater und Mörder".
Der Link zur Reportage in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Seit seinem 20. Lebensjahr verweigerte Jitzchak Ganon jeden Arztbesuch. Selbst nach einem Herzinfarkt wehrte sich der Israeli dagegen, ins Krankenhaus gebracht zu werden. Erst nach der Operation nannte er den Grund seiner Panik vor den Männern in Weiß: KZ-Arzt Josef Mengele. Christoph Schult erzählt im SPIEGEL die ungewöhnliche Geschichte vom Mann, der nie mehr zum Arzt wollte.
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Fast möche man von einer Provinzposse sprechen, wenn man an die ebenso kindische wie gewaltsame „antizionistische“ Aktion denkt, mit der die linksradikale Gruppierung B5 am 25. Oktober eine Vorführung des Films "Warum Israel" des französischen Regisseurs Claude Lanzmann (Shoah) verhinderte. Erfolg hatten sie damit auf lange Sicht nicht: Diesen Sonntag holt das B-Movie die Vorführung von "Warum Israel" nach. Die Wochenzeitung FREITAG sprach mit Lanzmann: "Spielt nie mehr die Herren".
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
In gut einem halben Jahr beginnen die Oberammergauer Passionsspiele. Vor zehn Jahren hatte besonders der auf die Juden gemünzte Satz „Mein Blut komme über euch und eure Kinder“ Anstoß erregt. Diesmal haben die Verantwortlichen den Text mit jüdischen Organisationen abgestimmt. Der katholische Theologe Ludwig Mödl spricht im Interview mit DOMRADIO über seine Rolle als „kirchlicher Wauwau“ der Passion und den Umgang mit antijüdischen Elementen: "Es hat sich einiges geändert".
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Johan Vonlanthen baute in Kolumbien eine Kirche. Er ist nicht der einzige Profi-Fussballer, der etwas zurückgeben will. Ein ehemaliger Bayern-Star ist sogar Pastor geworden. Das schweizer Blatt BLICK hat eine "Top Ten" tief religiöser Fussball-Stars veröffentlicht.
Wer sie kennenlernen will: Den Link gibt es in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Der lateinische Patriarch Michel Sabbah gehört zu der Gruppe palästinensischer Christen und Christinnen aus mehreren Kirchen und kirchlichen Organisationen, die heute einen leidenschaftlichen, stellenweise scharfen Aufruf zur Beendigung der Besetzung Palästinas durch Israel veröffentlicht haben. Der Aufruf wurde heute im Rahmen einer Tagung in Bethlehem an die Weltöffentlichkeit gerichtet und zu einer Zeit, in der viele Palästinenser glauben, dass sie sich in einer Sackgasse befinden. Das Dokument fragt die internationale Gemeinschaft, die politischen Verantwortlichen in der Region und die Kirchen in aller Welt nach ihrem Beitrag zur Unterstützung der Freiheitsbestrebungen des palästinensischen Volkes. Der Aufruf will selbst inmitten "unserer Katastrophe" als ein Wort des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe verstanden werden. An die Kirchen wird appelliert, "keinen theologischen Deckmantel für das Unrecht anzubieten, unter dem wir leiden, oder über die Sünde der Besetzung, die uns aufgezwungen worden ist". Zudem werden die Kirchen weltweit aufgefordert, mit Boykottmaßnahmen und dem Abzug von Investitionen aus Israel auf eine Beendigung der Besetzung hinzuwirken.
Links zu einem Bericht über die Erkärung sowie zum Wortlaut der Erklärung selbst in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Jetzt hat der Schweizer Minarett-Streit auch Altkanzler Gerhard Schröder erreicht. Der SPD-Politiker wirft dem Schweizer Volk vor, es wolle den im Kern "friedlichen Islam" in die Hinterhöfe verbannen. „Dieses Verdrängen an den sprichwörtlichen Rand der Gesellschaft ist der Versuch einer Ausgrenzung“, kritisierte der SPD-Politiker in der Wochenzeitung DIE ZEIT. Schröder mahnt, nicht die islamischen Staaten hätten "die beiden Weltkriege" verbrochen: "Das Recht auf Türme".
Der Link zu es Altkanzlers Essay sowie weiteren Beiträgen zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
So kennt man es aus der Jüdischen Gemeinde in Berlin: Es wird gestritten und beleidigt, gemauschelt und getrickst bis zur allseitigen Erschöpfung. Aber dann gewannen vor zwei Jahren Lala Süsskind und ihr Team „Atid“ (Zukunft) mit großer Mehrheit die Gemeindewahlen, und viele Mitglieder und Mitarbeiter atmeten auf. Atid versprach „Transparenz“, eine „verlässliche Personalpolitik“ und den Abbau des über zwei Millionen Euro tiefen Haushaltsdefizits. Ein Jahr lang hielt der Frieden. Jetzt regiert schon wieder eine Atmosphäre des Streits und der gegenseitigen Beschuldigungen, berichten Claudia Keller und Ralf Schönball im TAGESSPIEGEL: "Unversöhnlich".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
In den 20 Jahren seit dem Fall der Berliner Mauer haben die jüdischen Gemeinden Osteuropas ihr Mauerblümchendasein grösstenteils aufgegeben und sind zu einem bestimmenden Bestandteil des jüdischen Lebens geworden. Nach wie vor aber haben reiche Gemeinden im Osten Seltenheitswert. Ruth Ellen Gruber gibt in der schweizer-jüdischen Wochenzeitung TACHLES einen Überblick zu den jüdischen Gemeinden Osteuropas: "Raus aus dem Schattendasein".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Heute Abend beginnt das jüdische Chanukka-Fest, das Lichterfest. Links zu Beiträgen über Geschichte und Bedeutung von Chanukka in der Rubrik JÜDISCHE WELT. Darunter auch ein Beitrag von Klaus Davidowicz, der im österreichisch-jüdischen Magazin DAVID über "Chanukka und Weihnachten" schreibt: "Eine kulturhistorische Reminiszenz".
Werner Thiede ist außerplanmäßiger Professor für Systematische Theologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Im RHEINISCHEN MERKUR widmet er sich der Entstehung von Rudolf Steiners Anthroposophie vor 100 Jahren. Seine bizarre Lehre mit zwei Christusfiguren spaltete die freireligiöse Welt – und zieht Anhänger bis heute in seinen Bann: "Jesus kam aus dem All".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Nach dem Attac-Herbstkongress im Jahr 2003 wunderte sich der Journalist Toralf Staud über ein dort gesehenes Plakat – ein fetter Mann mit dicker Zigarre und Melone sitzt auf einem Geldsack, ein magerer blonder Arbeiter wischt sich auf eine Schaufel gestützt den Schweiß von der Stirn – mit einem Slogan, der die Zinsknechtschaft der Lohnabhängigen anprangert. Ein Jahr zuvor wurde ein Attac-Flugblatt verteilt, das „Uncle Sam“ mit vergrößerter, gekrümmter Nase darstellte. Eine Attac-Arbeitsgemeinschaft rief zum Boykott israelischer Waren auf und der italienische Attac-Referent Alfonso de Vito verglich die Massaker in den Palästinenserlagern Sabra und Schatila mit der Vernichtung des Warschauer Ghettos 1943. Die in Deutschland mittlerweile rund 20.000 Mitglieder zählende Bewegung musste auf zunehmende Kritik reagieren. Handelt es sich um ein grundsätzliches Problem globalisierungskritischen Denkens? Jetzt hat Holger Knothe ein Buch vorgelegt, in dem er den Umgang der Attac und ihrer Anhänger mit antisemitischen Narrativen untersucht hat: "Eine andere Welt ist möglich - ohne Antisemitismus? Antisemitismus und Globalisierungskritik bei Attac". Anne Kramer stellt das Buch für LITERATURKRITIK.DE näher vor: "Antisemitismus aussitzen".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag, ein schönes Wochenende und allen jüdischen Leserinnen und Lesern: Chanukka Sameah!
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)

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