Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
03.04.2009 - Nr. 1018
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Guten Tag!

Nr. 1018 - 03. April 2009


Israels neuer Außenminister Avigdor Lieberman hat mit seiner ersten Rede im Amt für Wirbel im In- und Ausland gesorgt. Lieberman habe der Welt schon einmal einen Vorgeschmack darauf gegeben, was sie künftig zu erwarten habe, kommentierte die "Jerusalem Post" am Donnerstag. Der neue israelische Chefdiplomat hatte während der Amtsübergabe von Vorgängerin Zipi Livni unter anderem auf das lateinische Sprichwort verwiesen: "Wenn du Frieden willst, dann rüste zum Krieg".
Links zu Berichten und Kommentaren in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Der bekannte israelische Historiker und «Haaretz»-Journalist Tom Segev spricht in einem längeren Interview mit der schweizer WOCHENZEITUNG ebenfalls über Israels neue Rechtsregierung, aber auch über den zionistischen Traum, die religiöse Dimension des Nahost-Konflikts, den Holocaust sowie über den gescheiterten Frieden. Segev ist einer der wichtigsten Vertreter der so­genannten Neuen Historiker: einer neuen Generation von Forscherinnen und Forschern, die in den Neunzigern begann, die offizielle israelische Geschichtsschreibung zu revidieren. Tom Segev lebt in Jerusalem und schreibt für die einflussreiche linksliberale Tageszeitung «Haaretz». Zu den Aussichten auf Frieden befragt, sagt er im Interview:
"... Ich bin immer pessimistischer geworden. Ich glaube nicht mehr an einen Frieden. Dabei stamme ich aus einer Generation, die mit diesem Glauben aufgewachsen ist."
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

88 Häuser mit insgesamt 1500 Bewohnern sollen nach dem Willen der Stadtverwaltung einem archäologischen Park weichen. Falls der Plan tatsächlich umgesetzt wird, zöge er die größte Zwangsräumung von Palästinensern in Ost-Jerusalem seit dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 nach sich. Die Bewohner protestieren - die EU und die USA allerdings auch, berichtet Inge Günther in der BERLINER ZEITUNG: "Wem gehört Davids Stadt?".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Im RHEINISCHEN MERKUR kritisiert der israelische Schrifststeller Chaim Noll heftig die Ignoranz und Inkonsequenz der westlichen Welt gegenüber der Drohung Irans, Israel mit der Atombombe auszulöschen:
"Selten in der Geschichte haben sich Staaten den Luxus geleistet, ihren eigenen Handlungsspielraum derart einzugrenzen, sich selbst bei der Wahrnehmung ihrer Lebensinteressen so selbstmörderisch zu behindern. Mit jedem Tag wird deutlicher, dass die westliche Welt im Umgang mit dem aggressiven Islam kein Konzept hat. Angststarre? Lebensüberdruss? Anämische Apathie? Unterdessen kommen die persischen Atomingenieure täglich der Bombe ein Stückchen näher. Radioaktives Material wird angereichert, in unterirdischen Bunkern verborgen. Die Raketensysteme werden ausgebaut. Der Westen äußert sich konfus, konzeptionslos, unentschlossen, desinteressiert – alles in allem Signale der Ermutigung."
Der Link zu Nolls Essay in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Der Anlass sollte mehr sein als die Zusammenkunft schöner Worte, er sollte vielmehr auch Taten bewirken: Am Freitag voriger Woche haben am Sitz der Unesco in Paris über 200 Persönlichkeiten aus Europa und der arabisch-muslimischen Welt ein bemerkenswertes Projekt lanciert: das Projekt Aladdin. Dieses zielt vor allem durch die Verbreitung von Werken in arabischer, persischer und türkischer Sprache darauf ab, die Holocaust-Leugnung in der muslimischen Welt zu bekämpfen. So sind nun erstmals das «Tagebuch der Anne Frank» sowie Werke von Primo Levi auf Arabisch und Farsi übersetzt worden und über die Website des Projekts zu beziehen, wie die schweizer-jüdische Wochenzeitung TACHLES berichtet: "Appell ans Gewissen".
Der Link zum Bericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Mit Filmen wie "Schindlers Liste" oder "Der Pianist" wurden Menschen berühmt, die zu Lebzeiten kaum jemand kannte. Der Fabrikant Oskar Schindler und der Wehrmachtsoffizier Wim Hosenfeld retteten Juden vor der sicheren Vernichtung im deutsch besetzten Polen 1939-1945. Jetzt kommt mit "Defiance" von Edward Zwick ein Film in die Kinos, der den polnischen Bielski-Brüdern und ihrer jüdische Partisanengruppe gewidmet ist. Er spielt in Ostpolen, dem heutigen Weißrussland, und beruht ebenfalls auf einer wahren Geschichte. Tuvia Bielski und seine drei jüngeren Brüder retteten über 1.200 polnische Juden vor dem Tod. Die jüdische Partisaneneinheit kämpfte mit der Waffe in der Hand gegen Nazis und ihre Kollaborateure. In Polen sorgt der Film schon seit geraumer Zeit für viel Wirbel, wie Gabriele Lesser für die TAZ berichtet: "Polen ohne Helden. Wie soll man mit jüdischen Partisanen umgehen?"
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Gegen das falsche Abbilden und das falsche Ansehen des Anderen richtet sich die Ausstellung "typisch! Klischees von Juden und Anderen" im Jüdischen Museum Wien. Eine Ausstellung über die Weitergabe von unseren eigenen Vorurteilen, über die Konfrontation der Stereotypen des Alltags und über das Sehen, die Wahrnehmung, Ordnung und Zuordnung von Bildern und Dingen vom Fremden und vom Eigenen. Wie der Titel schon verrät, beschäftigt sich die Ausstellung "typisch! Klischees von Juden und Anderen" dabei nicht nur mit antisemitischen Vorurteilen.
Links zu Berichten über die Ausstellung in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

»Da stehen drei Nazis auf dem Hügel und finden keinen zum Verprügeln«, sang Rainald Grebe in einem Lied über Brandenburg. Tatsächlich kann es in der braunen Provinz Provinz schnell langweilig werden: immer dieselben Kameraden, kaum Ausländer und Linke. Da vor allem auch mögliche Partnerinnen nur schwer zu finden sind, heißt die letzte Rettung für etliche: Ab ins »Weltnetz«! Aber wohin? Sich bei StudiVZ registrieren lassen? Bei Facebook mitmachen? Oder doch lieber »Odins Kontaktanzeigen« nutzen? Nazis haben es nicht leicht, im Internet Freunde und Partner zu finden, meint Theodor Heisenberg in seiner Reportage für JUNGLE WORLD: "Heimatlos im Weltnetz".
Der Link dazu in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.

Das deutsche Zentralkomitee der Katholiken (ZdK) - präziser: dessen Gesprächskreis "Juden und Christen" - hat jeder Form der Judenmission eine Absage erteilt. In einer am Donnerstag in Berlin vorgestellten Erklärung verweist das Laiengremium auf das Zweite Vatikanische Konzil und betont, "dass der Bund Gottes mit dem jüdischen Volk einen Heilsweg zu Gott darstellt - auch ohne Anerkennung Jesu Christi und ohne das Sakrament der Taufe". Das schließe eine Anwendung des christlichen Missionsbegriffs auf die Juden aus, "weil er dem einzigartigen Verhältnis zwischen Juden und Christen nicht gerecht wird", heißt es in der theologischen Stellungnahme, die von namhaften katholischen und jüdischen Persönlichkeiten erarbeitet und unterzeichnet wurde.
Links zu Berichten über das Papier sowie zu dessen Wortlaut in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Normalerweise kommen Asylsuchende in den USA aus dem Iran, aus Birma oder einem afrikanischen Staat. Doch Uwe Romeike entflieht keiner Diktatur, keinem Gewaltsystem – der 37-Jährige kommt aus Bissingen an der Teck, einem idyllischen 3000-Seelen-Dorf im Landkreis Esslingen (Baden-Württemberg). Dennoch: „Ich fühle mich politisch verfolgt“, beharrt der Deutsche mit leichtem schwäbischen Zungenschlag. Schon vor Monaten ist Romeike mit seiner Ehefrau und fünf Kindern im Alter von drei bis elf Jahren in die USA geflüchtet, jetzt hat er dort Asyl beantragt. Der Grund: Romeike darf seine fünf Kinder nicht zu Hause unterrichten. Den deutschen Schulen mag er seinen Nachwuchs nicht anvertrauen. Denn: Dort gehe es mehr um Hexen als um Gott. Sophie von Puttkammer berichtet für die WELT über einen bizarren Rechtsfall mit unbekanntem Ausgang: "Deutsche Familie flieht vor 'unchristlicher Schule'".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Die Autobiographie von Deutschlands "Bücherpapst" Marcel Reich-Ranicki erschien vor zehn Jahren und wurde zum Bestseller. Jetzt wurde seine Lebensgeschichte fürs Fernsehen verfilmt. Am 10. April wird der Film erstmals im deutschen Fernsehen zu sehen sein, beim Sender Arte, am 15. April dann strahlt die ARD "Mein Leben" aus. Jochen Kürten berichtet für die DEUTSCHE WELLE über den Film: "Ein Leben für die Literataur".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag, ein schönes Wochenende und Gut Schabbes wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

03. April 2009


 * Israels Außenminister: "Wenn du Frieden willst, dann rüste zum Krieg" ... mehr
 
 * Interview mit Tom Segev: "Ich bin ein kritischer Zionist" ... mehr
 
 * Wem gehört Davids Stadt? ... mehr
 
 * Chaim Noll: Verhandlungen mit dem Iran - Ein gefährlicher Luxus ... mehr
 
 * Projekt Aladdin: Informationen über den Holocaust für den arabischen Raum ... mehr
 
 * Polen ohne Helden. Wie soll man mit jüdischen Partisanen umgehen? ... mehr
 
 * Ausstellung in Wien: "typisch! Klischees von Juden und Anderen" ... mehr
 
 * Rechtsradikale: Heimatlos im Weltnetz ... mehr
 
 * Gesprächskreis "Juden und Christen": Absage an die Judenmission ... mehr
 
 * Deutsche Familie flieht vor 'unchristlicher Schule' ... mehr
 
 * Reich-Ranicki im Film: Ein Leben für die Literatur" ... mehr

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Von Montag, 06. April 09, bis einschließlich Ostermontag, 13. April 09, erscheint KEIN COMPASS!
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