ACHTUNG:
Die nächste tagesaktuelle COMPASS-Ausgabe erfolgt am Freitag, 18. Juli 07.
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In der Zeit von Dienstag, 22. Juli 08, bis einschließlich Freitag 28. August 08, erscheint KEIN COMPASS!

Guten Tag!
Bis zuletzt hatte die Hisbollah Hoffnungen geschürt, dass die entführten Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev am Leben sein könnten. Nun übergab die Schiitenmiliz zwei Särge an Israel. Während die Familien der jungen Männer trauern, jubelt Hizbullah und der Libanon bereitet einen Staatsempfang für die im Austausch entlassenen Kämpfer vor. Der gesamte von einem deutschen Geheimagenten vermittelte Austausch könnte sich über den ganzen Tag oder sogar bis in den Donnerstag hinein hinziehen. In Vorbereitung auf die Operation hat die israelische Armee das Grenzgebiet im Norden des Landes zur Sperrzone erklärt. Die Entführung der beiden israelischen Soldaten hatte im Sommer 2006 einen einmonatigen Krieg zwischen Israel und der Hizbullah ausgelöst.
Links zu Berichten, Kommentaren und Artikeln über die deutsche Vermittlerrolle in den Rubriken ISRAEL UND NAHOST AKTUELL, ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND sowie ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Die Mittelmeerunion, die am Wochenende in Paris gegründet wurde, verfolgt vornehmlich wirtschaftliche Ziele. Gleichwohl knüpfen sich auch Hoffnungen auf neue Impulse für den Nahost-Friedensprozess an die Gründung. Vor diesem Hintergrund ist es interessant, dass auch einige arabische Künstler und Intellektuelle hoffen, dass die Mittelmeerunion auch das kulturelle Verständnis der Menschen füreinander fördern könnte, wie Kersten Knipp für DEUTSCHLANDRADIO berichtet: "Abschied von alten Klischees und Überlieferungen".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Der ehemalige Bundesverfassungsrichter Wolfgang Hoffmann-Riem hat am Mittwoch für Aufsehen gesorgt. In einer Rede vor dem Berliner Wissenschaftszentrum für Sozialforschung äußerte er sich kritisch über das Verbot der Holocaustleugnung in Deutschland: "Wäre ich Gesetzgeber, würde die Holocaustleugnung nicht unter Strafe stehen", sagte er. Er ist überzeugt, dass das Verbot der Holocaustleugnung nicht das Rechtsgut schützt, das es eigentlich schützen sollte. Milosz Matuschek setzt sich mit den Argumenten auseinander und plädiert in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG für die Beibehaltung des Verbots.
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Ob Kriegsgefangene, jüdische Ghettoarbeiter oder Kinder der Shoah - viele Betroffene warten schon lange vergeblich auf eine humanitäre Geste. Insbesondere die Opfer von Massakern der SS oder der Wehrmacht blieben nämlich bisher weitgehend ohne Anerkennung. Alle diesbezüglichen Forderungen werden von der Bundesregierung seit jeher kategorisch zurückgewiesen, wie Robert Probst in seinem Beitrag für JETZT deutlich macht: "Die vergessenen Opfer".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Das Budapester Sziget-Festival ist mittlerweile eines der größten in Europa. Hunderttausende kommen jährlich zusammen, um die unterschiedlichsten Bands zu sehen und zu hören. Hier kann jeder spüren, was es heißt, dass es in Europa fast keine Grenzzäune mehr gibt. Doch das Mega-Event hat Gegner. Nicht etwa solche, die sich am Lärm oder dem Müll stören. Einigen Anwohnern ist das Festival zu jüdisch. Wenige Kilometer von der Obudai-Insel entfernt, organisierte eine rechtsnationale ungarische Intitiative vor einigen Jahren erstmals eine Gegenveranstaltung zum Sziget-Festival, das von ihnen "Judenfestival" genannt wird. Auf das Magyar Sziget (Magyarische Insel) wurden rechtsextreme Bands eingeladen, um für eine „homogene Volkskultur“ aufzuspielen. Beim ersten Mal kamen 150 Besucher. In diesem Jahr waren es 12.000! Magdalena Marsovszky berichtet für ZUENDER über die rechtsextreme und antisemitische Gegenveranstaltung zum Sziget-Festival in Ungarn: "Gegen die Juden".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Nach seinen bizarren Äußerungen über Türken und Juden gibt Faruk Sen den Posten als Leiter des Zentrums für Türkeistudien auf. Doch er arbeitet weiter im Auftrag der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen – und erhält Bezüge. Sein nächster Job: der Aufbau einer deutsch-türkischen Universität. Mithin lautet die elegante Lösung des Problems: Sen wird nicht rausgeschmissen - und muss trotzdem gehen.
Links zu Berichten und Kommentaren in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Auf Mittelaltermärkten sind sie Stars: Gruppen, die historische Ereignisse nachstellen. Doch jetzt melden sich Wissenschaftler zu Wort und kritisieren: hier werden ideologisch verzerrte Geschichtsbilder vermittelt und mit rechten Symbolen hantiert. B. Selders und A. Speit erläutern in der TAZ genauer, worum es geht: "Der Nazi im Kettenhemd".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.
Respekt sollte herrschen, nicht die Macht», lautete einer der spontanen Bemerkungen von Bodo Ramelow bei einem Rundgang durch die Jerusalemer Altstadt zum Thema «Theologie der Steine». Ein allgemein gültiger Satz, aber auch ein treffender Kommentar zum Titel der Jahreskonferenz des Internationalen Rates der Christen und Juden (ICCJ), die Ende Juni Anlass für den ersten Israel-Besuch des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und Religionspolitischen Sprechers der LINKEN war. Gut 160 Teilnehmer aus 20 Länder waren ins Judean Guest House am Rande Jerusalems gekommen, um der Konferenz beizuwohnen. Hartmut Bomhoff gehörte auch zu ihnen und berichtet seine Eindrücke in der JÜDISCHEN ZEITUNG: "Auf dem steinigen Weg Abrahams".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Eduard Bernstein, Ferdinand Lasalle oder Rosa Luxemburg, sie alle prägten die SPD in ihren frühesten und frühen Jahren und sie alle entstammten jüdischen Familien. "Die SPD ist immer ein Platz für Juden gewesen", sagt auch Peter Feldmann, Sprecher des erst seit letztem Jahr bestehenden Arbeitskreises jüdischer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten. Im Interview mit dem VORWÄRTS spricht Feldmann über die jüdische Tradition der SPD und die Ziele des Arbeitskreises: "Die SPD hat jüdische Wurzeln".
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Vor einem Jahrzehnt ist die Jüdische Gemeinde Cottbus, die bis zum Jahr 1938 existiert hatte, neu gegründet worden. Von zehn Zuwanderern aus den ehemaligen Sowjetrepubliken ins Leben gerufen, ist die Gemeinde mittlerweile auf 360 Mitglieder angewachsen. Vollständig in die Gesellschaft integriert sehen sie sich aber auch nach zehn Jahren noch nicht, wie Michél Havasi in seiner Reportage für die LAUSITZER RUNDSCHAU deutlich macht: "Jüdische Gemeinde in Cottbus feiert zehnjähriges Bestehen".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
1985 wurde im Berliner Todesstreifen die Versöhnungskirche gesprengt. Der kippende Kirchturm ist zu einem Symbolfoto des DDR-Grenzregimes geworden. Eine neue Studie zum Fall des Gotteshauses übt nun scharfe Kritik am Verhalten der evangelischen Kirche in Ost und West. Sven Felix Kellerhoff erläutert die Einzelheiten in der WELT: "Fall eines Gotteshauses und Versagen der Kirche".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Der Vorschlag des katholischen Theologieprofessors Otto Hermann Pesch erscheint originell: Die katholische Kirche solle Martin Luther bis 2017 vollständig rehabilitieren. Das wäre ein ökumenisches Zeichen ersten Ranges, denn in diesem Jahr werden nicht nur die EKD-Gliedkirchen, sondern mehr als 70 Millionen Lutheraner weltweit ein großes Reformationsjubiläum feiern. Martin Schuck beschreibt im bayrischen SONNTAGSBLATT, wie und warum der katholische Theologe den Reformator vom Bann befreien will: "Luther rehabilitieren?".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLCHE WELT.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)

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