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ISSN 1612-7331
20.04.2015 - Nr. 1569
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Die nächste Tagesausgabe erscheint am Donnerstag, 23. April 2015.



Guten Tag!

Nr. 1569 - 20. April 2015



Am Wochenende vermeldeten palästinensische und israelische Medien übereinstimmend, dass es im Streit umd palästinensische Steuergelder, die bislang von Jerusalem einbehalten wurden, zu einer Einigung gekommen ist. Nach schwierigen Verhandlungen sei man übereingekommen, dass Israel in den kommenden Tagen 1,85 Milliarden Schekel an die Palästinenserbehörde überweisen wird, berichten NEUE ZÜRDCHER ZEITUNG und DIE WELT. Dass diese "humanitäre Maßnahme" - so Ministerpräsident Netanjahu zu der Einigung - vor allem seinem eigenen Interesse diene, kritisiert Gil Yaron in einem Beitrag für die WELT. Er berichtet, dass israelische Sicherheitsdienste schon seit Monaten die eigene Regierung darauf gedrängt habe, die Zahlungen freizugeben, damit die palästinensischen Sicherheitskräfte ihr Gehalt erhalten und ihre Arbeit fortführen können: "Israels Politik verursacht langfristige Schäden".
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Jeder vierte der in Israel wohnenden Holocaust-Überlebenden fristet sein Dasein unterhalb der Armutsgrenze. Dies gehe aus dem Jahresbericht der israelischen Wohlfahrtsstiftung für die Holocaust-Überlebenden hervor, so berichtet der österreichische STANDARD. Vor diesem Hintergrund hat sich eine Debatte im Umgang mit den Überlebenden entwickelt, in der vor allem Ex-Minister Yair Lapid die Regirung scharf kritisiert und von einem "kompletten staatlischen Versagen" spricht, wie Gil Yaron in einem Beitrag für DIE WELT schildert. Lapid überraschte bereits viele, als er energisch die Not von Holocaust-Überlebenden zu einem zentralen Wahlkampfthema machte, denn lange hatte sich kein israelischer Finanzminister so für dieses Thema engagiert wie der im Herbst entlassene Yair Lapid: "Israel lässt viele Holocaust-Überlebende im Stich".
Mehr dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Es soll eine der größten Pro-Hamas-Veranstaltungen in Deutschland werden: Rund 3000 Unterstützer der radikal-islamistischen Terrororganisation werden bei der »Konferenz der Palästinenser in Europa« am 25. April in der Arena im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick erwartet. Organisiert wird die Großveranstaltung unter anderem vom Verein »Palästinensische Gemeinschaft in Deutschland« und dem britischen »Palestinian Return Centre«, wie u.a. die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichtet. Nun aber regt sich Protest gegen die Veranstaltung: „Terror-Unterstützer dürfen nicht ungestört Hass und Feindschaft verbreiten“, fordert etwa das American Jewish Committee in Berlin, wie im TAGESSPIEGEL und in der BERLINER ZEITUNG zu lesen ist: "Widerstand gegen Pro-Hamas-Tagung".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Gestern vor 72 Jahren, am 19. April 1943, brach der Aufstand im Warschauer Getto aus. Von ursprünglich etwa einer halben Million Juden im Getto waren zu diesem Zeitpunkt nur noch zwischen 50.000 und 70.000 hinter der insgesamt 18 Kilometer langen und drei Meter hohen Mauer eingesperrt. Der Aufstand war der letzte Versuch, die Zerstörung des Gettos zu stoppen und die Deportation der Restbevölkerung in die Vernichtungslager aufzuhalten - leider ein vergeblicher Versuch. Krystyna Budnicka ist eine der letzten Überlebenden, die über jene Tage Auskunft geben kann. Julia Szyndzielorz hat sie DIE WELT besucht und sich auf Spurensuche begeben: "Ich atme. Warum sollte ich mich also beschweren?"
Der Link zur Reportage in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Er trat superkorrekt auf und war zugleich supersubversiv: Hans Calmeyer (1903 bis 1972) arbeitete als Rassereferent in den Niederlanden in den Jahren 1941 bis 1945 und rettete mit aberwitzigen Tricks mehr als 3000 Juden. Kein anderer Deutscher hat damit in den 1940er Jahren so viele Juden gerettet wie er. Nun endlich hat der Osnabrücker Jurist Mathias Middelberg die Geschichte und die Leistung von Calmeyer erforscht und als Buch vorgelegt. Die WELT hat mit ihm über sein Buch und die Person Calmeyers gesprochen: "Auf einmal hatten ganz viele Juden 'arische' Väter".
Der Link zum Gespräch in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Seit Jahren schon hetzen linke Antizionisten und propalästinensische Organisationen in Italien auf der Parade zum Tag der Befreiung am 25. April gegen die Vertreter der Jüdischen Brigade. Zum diesjährigen 70. Jahrestag der Befreiung vom Nazifaschismus haben jetzt die jüdischen Verbände ihre Teilnahme nun abgesagt. Federica Matteoni berichtet in der JUNGLE WORLD von einem zutiefst unerfreulichen Beispiel antisemitischer Agitation in Italien: "Bella Ciao mit Palituch".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Der Historiker Klaus Manfrass hat seit Anfang der 1960er-Jahre in Paris gelebt und mehr als 30 Jahre am Deutschen Historischen Institut im Bereich Zeitgeschichte gearbeitet. Besonders geprägt hat ihn seine Zeit im heutigen Maison Heinrich-Heine. Es wurde noch vor dem Elysée-Vertrag eingeweiht und ist ein wichtiges Element deutsch-französischer Kontakte. Später arbeitete Klaus Manfrass für die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik. Er verließ Paris 2006 und lebt jetzt im Ruhestand in Oberbayern. Für DEUTSCHLANDRADIO hat er nun eine Analyse und Bewertung des Antisemitismus in Frankreich geschrieben. Er ist überzeugt, dass der von Muslimen "importierte" Antisemitismus noch gefährlicher ist als als der alte Antisemitismus, wie ihn die Front National vertritt: "Muslime und Rechtsextreme sind im Hass vereint".
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Nicht nur in Frankreich, sondern an vielen Orten in Europa werden Juden wieder angegriffen. Eine traurige Realität seit Monaten. Gleichwohl, in Deutschland seien Juden relativ sicher, sagt Josef Schuster, der Chef des Zentralrats der Juden in Deutschland. Im Interview mit der STUTTGARTER ZEITUNG betont er, gemessen an der Bevölkerungszahl sei die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland gering: „Deutschland ist für Juden relativ sicher“
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Damit Autofahrer mit rechter Gesinnung nicht auch noch mit Hilfe bestimmter Kennzeichenkürzel mit Nazi-Codes auf ihren Autokennzeichen werben können, sind bestimmte Kürzel verboten. Aber welche - und wo? Sören Harder stellt im SPIEGEL einen Deutschlandatlas der No-go-Nummernschilder vor: "Nazi-Codes auf KFZ-Kennzeichen: Miese Nummer".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS/RECHTSRADIKALISMUS.

Vor kurzem brachte der amerikanische Bundesstaat Tennessee ein Gesetz ein, dessen Ziel es war, die Bibel zu einem offiziellen Wahrzeichen ihres Bundesstaates zu machen. Zwar fand das Gesetzt bei den Abgeordneten tatsächlich eine Mehrheit, konnte aber dennoch nicht inkraft treten - und so bleibt es dabei, dass Kruzifixe in den USA im Klassenzimmer immer noch undenkbar sind. Hannes Stein erzählt in der WELT die Hintergründe dieser Geschichte, die zu einem Lehrstück für das Verhältnis von Staat und Religion in einer pluralistischen Gesellschaft geworden ist: "Nein, Amerika ist kein christliches Land".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Die Ringparabel von Gotthold Ephraim Lessing gilt als literarischer Schlüsseltext der Aufklärung und der europäischen Toleranzidee. Insbesonder im interreligiösen Dialog spielt der Text daher oft eine zentrale Rolle. Die Wiener Katholisch-Theologische Fakultät hat nun kürzlich eben dieser Ringparabel ein Symposium gewidmet. Der ORF und der österreichische STANDARD berichten über Verlauf und Ergebnisse des Symposiums: "Lessing-Symposium zur Wahrheitsfrage".
Die Links zu den Tagungsberichten in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Goldman, Cohn-Bendit und Glucksmann - drei Persönlichkeiten, die für den Aufstand im Pariser Mai 1968 von zentraler Bedeutung waren. Alle drei waren Juden, so dass die Frage, wie jüdische eigentlich dieser Aufstand war, gerechtfertigt scheint. So sieht es jedenfalls der Historiker Sebastian Voigt. Seine Studie „Der jüdische Mai ’68. Pierre Goldman, Daniel Cohn-Bendit und André Glucksmann im Nachkriegsfrankreich“ weist nach, dass die Protagonisten jener Revolte in einem nicht nur banalen Sinn Juden waren. Micha Brumlik hat das Buch für die TAZ gelesen und kommentiert: "Was nach dem Scheitern bleibt".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Der israelische Historiker Frank Stern hält im kommenden Semester ein Seminar am Moses Mendelssohn Zentrum zum Thema Tradition, Religion und Sexualitäten im internationalen jüdischen und israelischen Spielfilm. Eine parallel dazu laufende Filmreihe ergänzt das Seminar. Aus diesem Anlass sprachen die POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN mit dem Historiker: "Von Sünde kann keine Rede sein".
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Nächstes Jahr, 2016, endet die achtjährige Präsidentschaft von Barack Obama. Ist die jüdische Gemeinschaft in den USA bereit, wieder eine Kandidatur der Demokraten zu unterstützen? Auch wenn es sich um die ehemalige Außenministerin Hillary Clinton handelt? Diesen Fragen, die nach HIlary Clintons Bekanntgabe zur Präsidentschaftskandidatur aktuell geworden sind, geht Deidre Berger in einem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG nach: "Hillary und die Juden".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Diese Erfindung könnte das uralte Problem orthodoxer Juden lösen: Am Schabbat entweder das Licht den ganzen Tag brennen zu lassen oder aber im Dunkeln zu sitzen, weil keine Schalter betätigt werden dürfen. Seit Montag ist der „KosherSwitch“ auf dem Markt. Was genau es damit auf sich hat, berichtet ISRAELNETZ: "Am Schabbat: Es werde Licht!".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Viele katholische Seelsorger sind mit der eigenen Ehelosigkeit unzufrieden, das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Als besonders belastend empfinden sie den Verzicht auf Sexualität, Intimität und eigene Kinder. So ist kein Wunder, dass die Seelsorger u.a. am Zölibat zweifeln. Verfasst hat die Studie eine Wissenschaftler-Gruppe unter Leitung des Jesuiten Eckhard Frick, Professor für Spiritual Care an der Münchner Universitätsklinik. KATHWEB und SPIEGEL berichten weitere Einzelheiten und Hintergründe der Studie: "Unter den Soutanen der Frust von tausend Jahren".
Die Links dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Der polnische Autor Marcin Szczygielski hat einen Kinderroman über das Warschauer Ghetto geschrieben. Aber in seinem Buch kommt auch eine Zeitmaschine vor! Ist das taktlos? Darf man Fantasy und Holocaust derartig zusammen bringen? Frank Griesheimer hat das Buch für die WELT gelesen und versucht, eine Antwort zu geben: "Flügel aus Papier".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

20. April 2015

 * Israels Politik verursacht langfristige Schäden ... mehr
 
 * "Israel lässt viele Holocaust-Überlebende im Stich" ... mehr
 
 * Berlin: Widerstand gegen Pro-Hamas-Tagung ... mehr
 
 * Vor 72 Jahren: Aufstand im Warschauer Ghetto ... mehr
 
 * Kein Deutscher hat so viele Juden gerettet wie er: Hans Calmeyer ... mehr
 
 * Antisemitismus in Italien ... mehr
 
 * Frankreich: Muslime und Rechtsextreme im Hass vereint ... mehr
 
 * Josef Schuster: „Deutschland ist für Juden relativ sicher“ ... mehr
 
 * Nazi-Codes auf KFZ-Kennzeichen: Miese Nummer ... mehr
 
 * Nein, Amerika ist kein christliches Land ... mehr
 
 * Ringparabel: Lessing-Symposium zur Wahrheitsfrage ... mehr
 
 * Wie jüdisch war der Aufstand im Pariser Mai 1968? ... mehr
 
 * Religion und Sexualitäten im jüdischen und israelischen Spielfilm ... mehr
 
 * Hillary und die Juden ... mehr
 
 * Am Schabbat: Es werde Licht! ... mehr
 
 * Unter den Soutanen der Frust von tausend Jahren ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Marcin Szczygielski - Flügel aus Papier ... mehr
 
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