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ISSN 1612-7331
12.02.2015 - Nr. 1551
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Die nächste Tagesausgabe erscheint am Dienstag, 17. Februar 2015.


Guten Tag!

Nr. 1551 - 12. Februar 2015



Israel wird von einem Sex-Skandal auf höchster Ebene innerhalb der Polizei erschüttert. Bislang musste bereits fast die halbe Führungsspitze ihren Hut nehmen. Dennoch vermuten Frauenrechtlerinnen, dass es sich nur um die Spitze eine Eisbergs handelt, wie Gil Yaron in der WELT berichtet: "Israels Polizeichefs belästigen untergebene Frauen".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Die israelische Gesellschaft ist zwischen Juden und Arabern gespalten. Beide leben meist in getrennten Welten - meistens, aber keineswegs immer. Andrea Backhaus schildert in einer Reportage für QANTARA drei ermutigende Beispiele vom Zusammenleben. Dazu gehört auch die Hand-in-Hand-Schule in Jerusalem:
"Die 1998 gegründete Hand-in-Hand-Schule, die einzige bilinguale Schule Jerusalems, gilt als Paradebeispiel des respektvollen Miteinanders. Sie liegt zwischen dem jüdischen Viertel Pat und dem arabischen Bezirk Beit Safafa, direkt an der Grünen Linie. 620 Schüler werden hier bis zur 12. Klasse von jüdischen und palästinensischen Lehrern auf Hebräisch und Arabisch unterrichtet, die Jüngsten besuchen den Kindergarten. Die Bücher sind auf Arabisch und Hebräisch, zusätzlich zum regulären Lehrplan werden etwa die Feiertage im Islam, Juden- und Christentum erläutert, Fragen nach Herkunft und Traditionen diskutiert."
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Vor dem Hintergrund des diesjährigen 50-jährigen Jubiläums der deutsch-israelischen Beziehungen besucht die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka (CDU), derzeit Israel. Unter anderem hat sie am gestrigen Mittwoch ein interdisziplinär besetztes Symposium eröffnet, berichtet ISRAELNETZ. Und in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG meldet sich die Ministerin mit einem Beitrag selbst zu Wort und betont, dass die 50 Jahre der deutsch-israelischen Freundschaft auch ein Verdienst der Wissenschaft ist: "Forscher als Vorreiter".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Der Austausch zweier meinungs- und debattenstarker Männer des Wortes über unseren und ihren eigenen Umgang mit Auschwitz sollte einer der Höhepunkte der Thementage des Frankfurter Schauspiels darstellen: Unter der Moderation des erfahrene Fernsehjournalist Gert Scobel sollten Martin Walser und Michel Friedmann miteinander diskutieren. Aber es war "eine verpasste Gelegenheit", wie Felicitas von Lovenberg in der FAZ beschreibt: "Wir können nichts mehr gutmachen".
Der Link zu ihrem Bericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Im ehemaligen Getto Theresienstadt - heute eine Kleinstadt im böhmischen Tschechien - finden die knapp 3.000 Einwohner immer wieder Spuren aus der Nazi-Zeit. Juden haben Inschriften hinterlassen und auf Dachböden finden sich gar Gebetsriemen. All das zeigt, dass es auch auch im Getto ein religiöses jüdisches Leben gegeben hat. Die Funde sollen nun zum 70. Jahrestag der Befreiung in einer Ausstellung gezeigt werden, wie Kilian Kirchgäßner in einem Bericht für DEUTSCHLANDRADIO mitteilt: "Religiöses jüdisches Leben dem Grauen zum Trotz".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Der Grieche Dimitri Kravvaris schreibt seit 2009 für den Blog »Against Antisemitism« und dokumentiert dabei regelmäßig antisemitische Vorfälle in Griechenland. Seit 2014 arbeitet er an dem europäischen Projekt »Watch: Antisemitism in Europe«. Die JUNGLE WORLD sprach jetzt mit ihm über den Umgang der griechischen Linken mit Antisemitismus. Dabei erweist sich einmal mehr, dass der Antizionismus das neue schmutzige Mäntelchen eines wiedererstandenen Antisemitismus ist:
"Die antizionistische Rhetorik von Syriza wird in Griechenland nicht als antisemitisch wahrgenommen, sondern als eine legitime Kritik an der israelischen Politik. Die ehemalige Athletin Sofia Sakorafa nahm 2004 etwa die »palästinensische Staatsangehörigkeit« an, setzt im Europaparlament regelmäßig die Israelis mit den Nazis gleich und verteidigt den Widerstand gegen die »israe­lische Besatzung« mit allen Mitteln. Das griechische Fernsehen und ein großer Teil der griechischen Presse sehen den Nahost-Konflikt mit den Augen von Sofia Sakorafa. Sie identifizieren »die Palästinenser« mit dem machtlosen Guten und »die Israelis« mit dem Bösen, das seine Feinde zu vernichten versuche. In diesem Kontext ist es sehr schwierig, Antizionismus als Form des Antisemitismus zu thematisieren."
Der Link zum Gespräch in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Wahrlich ein starkes Stück: Die Zusammensetzung der neuen Antisemitismus-Kommission beim Bundesinnenministerium löst scharfen Protest jüdischer Verbände aus. Denn dem Gremium gehört kein einziger jüdischer Wissenschaftler an! Der Gründungsdirektor des Potsdamer Moses-Mendelssohn-Zentrums für europäisch-jüdische Studien, Julius Schoeps, sprach von einem "einzigartigen Skandal", wie einem Bericht in der WELT zu entnehmen ist. Auch Christian Böhme berichtet im TAGESSPIEGEL, dass jüdische Verbände und Wissenschaftler empört sind und nun einen alternativen Expertenkreis gründen wollen, dem u.a. auch das AMERICAN JEWISH COMMITTEE angehören soll, das sich ebenfalls mit einem lauten Protest auf seiner Website zu Wort meldet: "Warum Juden nichts von Antisemitismus verstehen".
Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Kaum weniger anrüchig und ebenfalls scharfen Protest erntet ein Forschungsbericht des Zentrums für Antisemitismusforschung (ZfA), in dem nebenbei erwähnt ebenfalls kein jüdischer Wissenschaftler oder jüdische Wissenschaftlerin arbeitet. Der Forschungsbericht "Antisemitismus als Problem und Symbol" sollte die Erscheinungsformen des Antisemitismus in Berlin für die Jahre 2010 bis 2013 darstellen, deren Ursachen erforschen und Leitlinien für seine Bekämpfung entwickeln. Nun aber warf das American Jewish Committee (AJC) dem ZfA in einer 15-seitigen Stellungnahme eine "Verharmlosung des Judenhasses" vor und weist Aussagen zurück, nach denen jüdische und zivilgesellschaftliche Organisationen antisemitische Vorfälle übertrieben und instrumentalisierten. Der Politikwissenschaftler Matthias Küntzel, der über die Angelegenheit in der WELT berichtet, kommt im Blick auf den Forschungsbericht des ZfA gar zu dem Schluß, dass "nach der Definition der Wissenschaftler ... nicht einmal Mahmud Ahmadinedschad (ein) Antisemit" wäre.
Links zu Berichten wie auch zur 15seitigen Stellungnahme des American Jewish Committe in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Gab es eigentlich schon im glaubenstreuen Mittelalter echte Atheisten? Die Konstanzer Religionsforscherin Dorothea Weltecke wollte das genauer wissen und hat unlängst eine umfassende Studie erstellt, in der sie eine Fülle von Äußerungen über Unglauben zwischen 1100 und der Neuzeit akribisch seziert. Klare Belege für Atheismus fand sie indes nirgends, berichtet der SPIEGEL, dafür aber durchaus Zeugnisse von Menschen, die an Gottes Existenz zweifelten: "Das Murren der Narren".
Der Link zum Beitrag in der Rubri INTERRELIGIÖSE WELT.

In einem längeren, sehr interessanten Essay rekapituliert Georg Seeßlen in der JUNGLE WORLD die "Domestizierung" der Religionen, worunter er insbesondere die in der Aufklärung entstandene Trennung von Staat und Religion sowie die Verbannung des Religiösen ins Private versteht, und beschreibt, an welchen Bruchstellen - säkularen wie theologischen - durch die gegenwärtige Wiederkehr des Religiösen, insbesondere in ihrer funamentalistischen Variante, das Gewaltpotential der Religionen erneut zur Bedrohung wird: "Mister Jefferson lebt hier nicht mehr"
Der Link zum Essay in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Caroline von Lowtzow ist - wie sie selbest bekennt - zwar kein religiöser Mensch und glaubt nicht an Gott. Aber das allgemeine "Religionsbashing", das im Zuge der Pariser Attentate gerade betrieben wird, das geht ihr zunehmend auf die Nerven, wie sie in einem Beitrag für den BAYRISCHEN RUNDFUNK bekennt: "Religionsbashing. Eine Meinung zum Meinungswahn"
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Das Wort "Dschihad" hat die Welt verändert: In seinem Namen geschehen immer neue Gräueltaten. Doch was verstehen Koran und islamische Lehrtradition wirklich unter "Heiligem Krieg"? In der WELT gibt Rüdiger Seesemann, Heisenberg-Professor für Islamwissenschaft an der Universität Bayreuth, eine Einführung in den Begriff. Dabei kommt er auch auf jene Fanatiker zu sprechen, die heutzutage im Zeichen des "Dschihad" in den Krieg ziehen:
"Wer sich dem Dschihad verschreibt, hat zumeist keine typische religiöse Sozialisation in Elternhaus, Koranschule und Moschee durchlaufen, sondern ist ohne das Rüstzeug dieser Sozialisation mit radikalem Gedankengut in Berührung gekommen. Im Gepäck so mancher gen Syrien ziehender Glaubenskämpfer findet sich Literatur im Stile von "Islam für Dummies". Dies gilt für Einwandererkinder ebenso wie für Konvertiten. Die Rekrutierung findet kaum in Moscheen, sondern im virtuellen, global vernetzten und schwer kontrollierbaren Raum des Internets statt. Der gegenwärtige Dschihad-Kult, wie er insbesondere im "Islamischen Staat" gepflegt wird, trägt Züge einer Jugend(un)kultur, die vor allem für ausgegrenzte junge Menschen attraktiv ist."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Etwas ruhig geworden ist es um das lange umstrittene und viel diskutierte Bauvorhaben für das Jüdische Museum in Köln. Die laufenden Grabungen für die Archäologische Zone, so berichtet Rainer Rudolph im KÖLNER STADTANZEIGER, werden im April abgeschlossen sein - und dann könne auch der Bauantrag für das jüdische Museum eingereicht werden. Viel Diskutiert wird aber immer, vor allem über die Größe der Ausstellungsfläche: "Ringen um jeden Meter Ausstellungsfläche".
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Wer heutzutage eine Stadttour unternimmt, muss sich nicht unbedingt mit dicken Plänen oder Büchern wappnen, denn inzwischen gibt es Touren, für die ein Smartphone oder ein Tablet ausreichen. So nun auch in Berlin, wo die App "Orte jüdischen Lebens" es einfach macht, das jüdische Berlin auf eigene Faus zu entdecken, wie Jan Schapira in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG berichtet: "Mit einem Klick zu Max Reinhardt".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Vor etwa einem Monat haben die USA nach über 50 Jahren wieder diplomatische Beziehungen zu Kuba aufgenommen. Welche Veränderungen bringt das für die kleine jüdische Gemeinde auf Kuba mit sich, deren Mitgliederzahl seit Ende der kubanischen Revolution 1959 von 15.000 auf 1500 gesunken ist? Dieser Frage geht Josh Tapper in seiner Bestandsaufnahme für die schweizer-jüdische Wochenzeitung TACHLES näher nach: "Eine schrumpfende Gemeinde".
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Lichtgestalt, Märtyrer, Heiliger: Die evangelische Nachwelt hat dem Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer viele ehrende Titel verliehen. Seine Faszination scheint indes ungebrochen, auch 70 Jahre nach seinem Tod. Am 9. April 1945 wurde Bonhoeffer ermordet. Im Vorgriff auf diesen Tag meldet sich im SONNTAGSBLATT Wolf Krötke, Mitglied im Vorstand der Internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft, mit einigen persönlichen Überlegungen zu Wort: "Heiliger Dietrich".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Lange wusste Lorenz Schlomo Beckhardt nichts über seine jüdische Familiengeschichte - bis er vor einigen Jahren, in 2007, auf eine Film-Dokumentation eines WDR-Kollegen stieß. Nun hat Lorenz S. Beckhardt seine Spurensuche in der eindrücklichen Familienchronik “Der Jude mit dem Hakenkreuz” abgeschlossen. Roland Kaufhold stellt die eindrückliche Spurensuche für HAGALIL näher vor: "Der Jude mit dem Hakenkreuz".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

12. Februar 2015

 * Israels Polizeichefs belästigen untergebene Frauen ... mehr
 
 * Juden und Araber vereint: Drei Beispiele aus Israel ... mehr
 
 * 50 Jahre Deutschland-Israel: "Forscher als Vorreiter" ... mehr
 
 * Michel Friedmann und Martin Walser: "Unser Auschwitz" ... mehr
 
 * Religiöses jüdisches Leben im Ghetto Theresienstadt ... mehr
 
 * Der Blogger Dimitri Kravvaris zum Antisemitismus der griechischen Linken ... mehr
 
 * Scharfe Kritik am neuen Expertenkreis Antisemitismus ... mehr
 
 * Antisemitismus im Deutungskampf: Deutsche Forscher schaffen Antisemitismus ab... mehr
 
 * Atheismus im Mittelalter? ... mehr
 
 * Über die furchtbare Rückkehr der Religion in die Politik ... mehr
 
 * Wider das "Religionsbashing" ... mehr
 
 * "Dschihad" - Eine Einführung ... mehr
 
 * Jüdisches Museum Köln: Ringen um jeden Meter ... mehr
 
 * Berlin: App fürs jüdische Berlin ... mehr
 
 * Juden in Kuba: Eine schrumpfende Gemeinde ... mehr
 
 * Heiliger Dietrich ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Lorenz S. Beckhardt - Der Jude mit dem Hakenkreuz ... mehr
 
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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Dienstag, 17. Februar 2015.