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ISSN 1612-7331
23.01.2014 - Nr. 1472
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Die nächste Ausgabe erfolgt am Montag, 27. Januar 2014.


Guten Tag!

Nr. 1472 - 23. Januar 2014


Seit zwei Jahren ist sie fertig, nach sechzehn Jahren Planung und unzähligen Verzögerungen beim Bau: Eine Straßenbahn mitten in Jerusalem, die verbindet - und jene spaltet, die mit ihr fahren. Heute hat sie 100.000 Fahrgäste täglich, 30.000 mehr als erhofft. Sie verbindet die jüdischen Siedlungen im palästinensischen Ostjerusalem mit dem Stadtzentrum auf israelischer Seite – 23 Stationen, 13 Kilometer, 45 Minuten. Kersten Augustin schildert für die TAZ vier Porträts von Straßenbahnfahrern: "Mind the gap".
Der Link zu seiner Reportage in der Rubrik  ISRAEL INTERN.

Tom Shoval wurde 1981 in Petach Tikwa geboren. 2007 schloss er sein Studiums an der Sam Spiegel School for Cinema and Television in Jerusalem mit Auszeichnung ab. Seitdem arbeitet er als Drehbuchautor, Filmkritiker und Filmemacher. Jetzt hat er mit "Youth" seinen ersten Spielfilm vorgelegt. Der Film erzählt die Geschichte zweier Brüder aus Petach Tikwa, einer Kleinstadt bei Tel Aviv. Jaki ist frisch beim Militär, vor seinen Freunden und dem zwei Jahre jüngeren Schaul prahlt er mit seinem Gewehr. Seit der Vater der Jungen arbeitslos ist, droht die Familie ihre Wohnung zu verlieren. Aus Liebe zu ihren Eltern und aus Verzweiflung entscheiden sich die Brüder, die eine fast symbiotische Beziehung miteinander verbindet, mit Jakis vorgehaltenem Gewehr ein junges Mädchen zu entführen, um eine Lösegeldforderung stellen zu können. Beide sind völlig überfordert von dieser Aufgabe. Shoval zeichnet ein durchgängig beklemmendes Bild Israels, fernab von politischen Konflikten und der Besatzung. FRANKFURTER RUNDSCHAU und JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG stellen den Film näher vor und in der TAZ ist ein Interview mit Shoval zu lesen: "Wir schauen oft weg".
Die Links hierzu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Berlin ist bei Israelis beliebt - und so kommen ständig neue Besuchergruppen, um vom Ku’damm bis zum Alexanderplatz in vier Stunden möglichst viel zu sehen. Und um die Berliner Geschichte mit allen ihren Facetten kennenzulernen, gibt es Touren auf Hebräisch. Julia Nikschick hat für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG einmal eine solche Tour mit einer israelischen Reisegruppe in Berlin begleitet: "Einmal richtig Winter".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Ein israelischer Dichter, Übersetzer und Wissenschaftler, der korrespondierendes Mitglied der Akademien in Darmstadt und Mainz ist und in den letzten Jahren sowohl in Israel als auch in Deutschland hoch geehrt wurde, das ist etwas Besonderes. Es passt zu Tuvia Rübner, der trotz Verfolgung durch die Nazis der deutschen Sprache treu geblieben ist. Vor wenigen Tagen feierte er seinen neunzigsten Geburtstag. Hans Otto Horch gratuliert ihm dazu in der FAZ: "Alles, was gewesen ist, ist zeitlos da".
Der Link zum Geburtstagsporträt in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Als das Goethe-Institut 2005 mit einem Wettbewerb weltweit nach ausgewanderten deutschen Wörtern suchte, kamen viele wunderbare Beispiele zusammen: Vom kindergarden, den jeder Amerikaner kennt, über Jugendstil bis zum physikalischen Fachbegriff Eigenwert. Nur das wahrscheinlich global bekannteste deutsche Wort wurde schamhaft verschwiegen, denn es war einfach zu peinlich: "Nazi". Matthias Heine geht in der WELT den Ursprüngen des Begriffs und den Gründen für seine Verbreitung nach und erzählt dabei auch, warum die ersten Nazis gar keine Nazis waren: "'Nazi' ist das global erfolgreichste deutsche Wort".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Wieder einmal Ungarn: War Ungarn ein unschuldiges Opfer Hitlers? Den aktuellen Streit darum entfacht ein geplantes Denkmal, das in Budapest aufgestellt werden soll. Bereits für den 19. März 2014, den 70. Jahrestag des "Unternehmens Margarethe", mit dem die Wehrmacht die ungarische Armee entwaffnete und das Land besetzte, ist die Einweihung geplant. Kritiker halten dem Projekt die intensive Zusammenarbeit Ungarns im Holocaust entgegen, berichtet Florian Stark in der WELT. Und in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG meldet sich der aus Ungarn stammende Rabbiner Joel Berger zu Wort: "Die Täter als Opfer".
Links zum Thema in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Von Entgleisungen kann keine Rede sein: Die antisemitischen Provokationen des unlängst mit einem Auftrittsverbot belegten französischen «Komikers» Dieudonné haben System. Insbesondere gilt das für die "Quenelle", jenen Gruß, den Dieudonné auch über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt gemacht hat - eine Art umgekehrter Hitlergruß. In der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG unternimmt nun Marc Zitzmann den Versuch, Dieudonnés Netzwerke und seine Ideologie unter die Lupe zu nehmen und gewinnt dabei Einblicke in ein ebenso verzweigtes wie obskures Labyrinth. Und für DEUTSCHLANDRADIO analysiert Barbara Rosenberg den französischen Brandstifter, der sich gerne als Märtyrer geriert: "Ich bin nur ein armer Neger".Schließlich dazu noch ein Verweis auf ein englischprachiges, gleichwohl nützliches Dossier, das von der israelischen Organisation MEMRI über Dieudonnés antisemtische Äußerungen und Spektakel zusammengestellt hat.
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In der ZEIT ist ein Interview mit dem französischen Philosophen François Fédier über den Antisemitismus Heideggers zu lesen. Durch den kürzlichen Fund der verloren geglaubten "Schwarzen Hefte" von Heidegger ist diese alte Debatte aktuell neu aufgebrochen. Während für den deutschen Heidegger-Herausgeber Pter Trwany der Fund die antisemitische Grundhaltung Heideggers belegt, sträubt sich der Philosoph und verteidigt Heidegger: "Er ist der falsche Verdächtige".
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Das Attentat auf das Münchner Oktoberfest 1980 ist ein seltsam schlecht ausgeleuchtetes Kapitel deutscher Geschichte. Nun versucht ein dieser Tage in die Kinos kommender Film Aufklärung zu leisten: "Der blinde Fleck". Der Film ist eher Politkrimi mit Realitätsbezug als Actionthriller. Wer hinter dem mörderischen Anschlag stecken könnte, wird herausgearbeitet. Da spielen Staatsschützer und Politiker ebenso eine Rolle wie rechtsradikale Waffenhändler und die Wehrsportgruppe Hoffmann. SPIEGEL, TAZ und TELEPOLIS stellen den Film näher vor: "Eng miteinander verwoben".
Die Links dazu in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.

1964 gründete der Theologe Hans Küng in Tübingen das Institut für ökumenische und interreligiöse Forschung. Es ist nicht von der Kirche abhängig und innerhalb der katholischen Theologie sozusagen ein Hort wissenschaftlicher Freiheit. Hier wird die innerchristliche und der interreligiöse Ökumene erforscht und damit zugleich eine Grundlage für das Gespräch zwischen den unterschiedlichen christlichen Glaubensrichtungen und den nicht christlichen Religionen geschaffen. Zum 50-jährigen Jubiläum sprach DEUTSCHLANDRADIO mit seinem Gründer, Hans Küng, über Konzeption und Wirkungen des Instituts: "Viel an der Basis erreicht".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Wenn der Papst im Mai nach Israel reist, ist ein alter Freund aus Argentinien mit von der Partie: Der Rabbiner Abraham Skorka wird seinen Freund Franziskus begleiten. Zum ersten Mal reist ein Papst zusammen mit einem Rabbiner nach Israel. Kürzlich war Skorka zu Besuch in Rom und im Vatikan: Es ging um die Entwicklungen im jüdisch-katholischen Dialog, Thema waren aber auch die Reisepläne für die gemeinsame Zeit in Israel im Mai. RADIO VATIKAN sprach mit dem Rabbiner. Angesprochen auf seine Erwartungen hinsichtlich der Israel-Reise sagt er u.a.:
„Was meine Erwartungen sind? Was ich wirklich dort mache, ist, Gott zu bitten, den Papst zu segnen, damit er es schaffen kann, die richtigen Worte und die richtige Einstellung zu finden, um eine ausgeglichene und eine tiefe Botschaft für den Frieden an alle Bewohner der Region zu richten, an Juden, Muslime, an Christen, und ganz allgemein, an jeden, der dort in dieser Gegend lebt – denn diese Gegend ist ein besonderes Symbol und hat eine besondere Bedeutung für uns.“
Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Vor wenigen Tagen, am 17. Januar, beging man in Österreich traditionell den "Tag des Judentums", den die Kirchen dazu nutzten, vor jeder Form von Antisemitismus zu warnen. Christen seien aufgefordert, "gegen Antisemitismus jeglicher Form aufzustehen", sagte der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer bei einem Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ). Scheuers Predigt, die den Titel trug „Wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an." (Sach 2,12), ist auf den Seiten des österreichischen KOORDINIERUNGSAUSSCHUSS zu lesen. Begleitend zum Thema gab es auch ein interessantes Interview in der WIENER ZEITUNG mit dem renommierten Regensburger Alttestamentler Christoph Dohmen, der zum "Tag des Judentums" nach Wien eingeladen war: "Antisemitismus ist absolutes No-Go"
Die Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Das Büro von Gesa Ederberg, Berlins einiger Rabbinerin, befindet sich im jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße in Charlottenburg. Die Synagoge, die einst an diesem Ort stand, wurde während der Novemberpogrome 1938 in Brand gesteckt. Das Büro der Rabbinerin liegt um mehrere Ecken und eine schmale Hintertreppe hinauf. Früher war es die Hausmeisterwohnung. Dort hat die BERLINER ZEITUNG mit der Rabbinerin ein Interview über Gleichberechtigung, Frauen mit Perücken und Tora-Yoga geführt: „Wenn Frauen mitmischen, werden andere Fragen gestellt“
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Der Verlust eines nahestehenden Menschen durch Selbstmord ist besonders schwer zu verkraften. Über die Frage, welche Trauerrituale in einem solchen Fall angebracht sind, wird immer wieder diskutiert. Und natürlich darüber, ob es denn überhaupt erlaub sei, sich selbst das Leben zu nehmen oder anderen dabei behilflich zu sein. In der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG erläutert Annette M. Boeckler ihre jüdische Sichtweise zu diesen Fragen: "Mein Tod gehört nicht mir".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die deutsche Bischofskonferenz ist eine Ansammlung von Solisten ohne integrierende Führungspersönlichkeiten. Auf die drängenden Frage der Krise der katholischen Kirche haben sie keine Antworten. Das meint zumindest Daniel Deckers in seinem Beitrag für die FAZ: "Organisierte Unverantwortlichkeit".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Hannes Stein hat für die WELT den neuen Roman von Aharon Appelfeld gelesen: "Auf der Lichtung". Der Roman, den Stein für "meisterhaft" hält, handelt vom jüdischen Widerstand und erzählt die Geschichte einer kleinen Schar junger Männer, denen es gelungen ist, aus dem Nazi-Getto in die Karpaten zu flüchten: "Resignation? Welch ein Luxus!".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

23. Januar 2014

 * Straßenbahn in Jerusalem: Mind the gap ... mehr
 
 * Blick auf die israelische Gesellschaft: Tom Shovals Film "Youth" ... mehr
 
 * Israelische Besucher in Berlin ... mehr
 
 * Tuvia Rübner zum Neunzigsten ... mehr
 
 * 'Nazi' ist das global erfolgreichste deutsche Wort ... mehr
 
 * Ungarn: Die Täter als Opfer ... mehr
 
 * Dieudonnés antisemitische Taktik unter der Lupe ... mehr
 
 * Diskussion um Heideggers Antisemitismus ... mehr
  
 * "Der blinde Fleck": Film über Attentat beim Münchner Oktoberfest ... mehr
 
 * Institut für ökumenische und interreligiöse Forschung wird 50 Jahre ... mehr
 
 * Rabbiner Skorka begleitet Papst Franziskus nach Israel ... mehr
 
 * Österreich: "Tag des Judentums" warnt vor Antisemitismus ... mehr
 
 * Berlins Rabbinerin Gesa Ederberg im Interview ... mehr
 
 * Sterbehilfe und Selbsttötung aus jüdischer Sicht  ... mehr
 
 * Deutsche Bischöfe: "Oranisierte Unverantwortlichkeit" ... mehr
 
 * Buch-Kritik: Aharon Appelfeld - Auf der Lichtung ... mehr


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