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ISSN 1612-7331
24.06.2013 - Nr. 1434
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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Donnerstag, 27. Juni 2013.


Guten Tag!

Nr. 1434 - 24. Juni 2013


Der künftige iranische Präsidenten Rohani gilt im Vergleich zu seinem Vorgänger als gemäßigt und liberaler. Israel mißtraut ihm dennoch und für Ministerpräsident Netanjahu bleibt in Teheran auch nach der Wahl alles beim alten: „Hassan Rohani zählt nicht“, wird Netanjahu nicht müde zu wiederholen, obwohl der neue Präsident mehr Transparenz auch im Atomstreit ankündigte und Gesprächsbereitschaft signalisierte. Hans-Christian Rößler berichtet über die Diskussion in Israel zum Nachfolger Ahmadinedschads: "Angst vor der neuen Sanftheit".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Er ist gerade mal 23 Jahre jung, kommt aus einem Flüchtlingslager in Gaza und ist der neue Star im Nahen Osten: Mohammed Assaf hat die pan-arabische Musik-Castingshow "Arab Idol" gewonnen und widmete seinen Erfolg "dem palästinensischen Volk, das seit mehr als sechzig Jahren unter Besatzung leidet". Sein Sieg löste bei den Palästinensern wahre Jubelstürme aus. Zehntausende Menschen feierten in der Nacht zum Sonntag in der Enklave am Mittelmeer und auch im Westjordanland, Israel sowie in der Diaspora den Erfolg ihres Stars bei der wichtigsten Castingshow der arabischen Welt. Die WELT, der TAGESSPIEGEL und die BERLINER ZEITUNG berichten über das Ereignis und reflektieren seine politischen Implikationen. Inge Günther etwa meint in der BERLINER ZEITUNG:
"Mohammed Assaf scheint etwas geglückt zu sein, woran die Politiker gescheitert sind: Das Volk sieht in ihm ein Symbol der lange vermissten palästinensischen Einheit. Sogar die Hamas daheim in Gaza, deren erzkonservative Klerikale am Anfang die freizügig inszenierte Show, in der Männer und Frauen gemeinsam im Sangeswettstreit antreten, als unislamisch hinstellte, versucht es nun mit Vereinnahmung. Präsident und Fatah-Chef Mahmud Abbas aber kam ihr noch zuvor und pries Assaf als 'Stolz Palästinas und der arabischen Nation'."
Die Links zu den Berichten in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Er rief laut Allahu Akbar - und ein Wachmann an der Klagemauer in Jerusalem erlegte den Obdachlosen mit zehn Schüssen. Die Tat hat die Öffentlichkeit in Israel erschüttert. Im DEUTSCHLANDRADIO kommentiert der Schriftsteller Nir Baram den Vorfall und hält die israelische Unkenntnis über Araber dafür mitverantwortlich, wie Ruth Kinet berichtet: "Die meisten jüdischen Israelis sprechen über die Araber wie über Außerirdische".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Der österreichische STANDARD berichtet über ein chassidisches Paar, das in Jerusalem gemäß der strengen Abläufe des chassidischen Judentums geheiratet hat. Sage und schreibe 25.000 ultraorthodoxe Hochtzeitsgäste, fein nach Geschlecht getrennt, verfolgten die rigide Zeremonie. Das Besondere an dem kurzen Bericht freilich sind die ungeheuer beeindruckenden Fotografien, die Ronen Zvulun dabei machen konnte und die in der Tat sehenswert sind.
Der Link zu Bericht und Fotos in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Vielleicht ist er - neben Saul Friedländer - der bedeutendst Historiker des Holocaust: Der israelische Historiker Yehuda Bauer. Vor kurzem erst erschien in deutscher Übersetzung seine viel gelobte Geschichte des osteuropäischen Shtetls. Bei seinem Besuch in Berlin, wo er in der "Topographie des Terrors" einen Vortrag hielt, sprach die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG mit ihm über freche Juden, Völkermord und Holocaust-Erziehung. Auf die Frage, wie es zu verstehen sei, wenn er vom Holocaust als "präzedenzlosen Präzedenzfall" spreche, antwortete Bauer:
"Der Holocaust war die extremste Form des Genozids. Nicht die Leidensgeschichte der Opfer macht ihn dazu, denn Leid gibt es auch bei anderen Genoziden. Sondern es sind strukturelle Elemente. ... Etwa die Ideologie sowie die Tatsache, dass die totale Vernichtung der Juden geplant war. Alle Juden überall auf der Welt. Und das gibt es nirgendwo anders, in keinem anderen Fall. Bei anderen Genoziden ist die Ideologie nur ein Schirm über anderen Interessen, zum Beispiel wirtschaftlichen. Beim Holocaust war die Ideologie zentral. Es gab keine pragmatischen Beweggründe, die Juden zu ermorden. Sie hatten kein Territorium und beherrschten nicht die deutsche Wirtschaft."
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...

"Holocaust. Judenverfolgung. Massenmord. Solingen. Rostock-Lichtenhagen und jetzt der braune NSU-Terror. Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus in ihren vielfältigen Erscheinungsformen haben in Deutschland überdauert. Und dann steht man im Jüdischen Museum Frankfurt und sagt „Guten Tag, Herr Professor“ - und lobt die schöne Aussicht auf den Main aus seinem Büro im Dachgeschoss des ehemaligen Rothschild-Palais am Schaumainkai. Der „Herr Professor“ Raphael Gross (46), ein Historiker mit Interesse an Philosophie, ist seit 2001 Direktor des Leo Baeck Instituts in London, seit 2006 Direktor des Jüdischen Museums in Frankfurt, seit 2007 Direktor des Fritz Bauer Instituts Frankfurt."
Mit diesen Worten beginnt Ute Vetter in der FRANKFURTER NEUEN PRESSE ein längeres Porträt des schweizer-jüdischen Historikers Raphael Gross: "Der Holocaust-Forscher".
Der Link zum Porträt in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Die rechtsextreme griechische Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) wird immer aggressiver. Sie stützt sich auf steigende Umfragewerte und auf die spürbar stärker werdende Verelendung der Gesellschaft. Armenspeisungen »nur für Griechen« ermöglichen der Partei, eine Retterrolle zu spielen. Gleichzeitig versucht sie, jegliche Kritik an sich als Intrige der Opfer ihrer eigenen Hetze zu verkaufen, berichtet Wassilis Aswestopoulos in einer Reportage für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG über die zunehmende Hetze auch und gerade gegen Juden in Griechenland: "Hass in Hellas".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Samuel Salzborn ist Professor für Grundlagen der Sozialwissenschaften am Institut für Politikwissenschaft der Georg-August-Universität Göttingen. Seine kürzlich veröffentlichte Habilitationsschrift „Antisemitismus als negative Leitidee der Moderne“ (2010) bietet einen profunden Vergleich sozialwissenschaftlicher Antisemitismus-Theorien und konfrontiert diese mit empirischer Antisemitismusforschung. In der aktuellen Ausgabe von KIRCHE UND ISRAEL hat er nun einen längeren Beitrag zur leidigen Frage vorgelegt, welche Kriterien eine Unterscheidung zwischen Israelkritik und Antisemitismus zu leisten vermögen. In einem ersten Schritt stellt er einige grundsätzliche Überlegungen zu der Frage an, wie sich Kritik von Ressentiment unterscheiden, um dann in einem zweiten Schritt die Kernelemente eines antizionistischen Antisemitismus zu skizzeren und diese schließlich in einem dritten Schritt anhand einer internationalen antisemitischen Kampagne exemplarisch zu diskutieren: "Israelkritik oder Antisemitismus?".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Der Begriff „Lehrhaus“ kommt aus dem jüdischen Kontext und bezeichnet eine religiöse Schule für Erwachsene. Die Geschichte der Institution jüdisches Lehrhaus reicht allerdings bis in die Antike zurück und hat im 20. Jahrhundert eine neue, zeitweise dramatische Wendung genommen. Mit dem „interreligiösen Dialog“ stellt sie sich schließlich eine Aufgabe, deren Bedeutung erst in den letzten Jahren einem weiteren Kreis von Menschen klar geworden ist. In einem Beitrag für BLICKPUNKT.E führt Michael Volkmann beide Punkte, die traditionelle Lehrhaus-Tradition und die Aufgabe des interreligiösen Dialogs, weiter aus: "Ein historischer und theologischer Blick auf die Lehrhausbewegung".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Ein neuer Stil! Ein neuer Wind! Die meisten 100-Tage-Bilanzen zum neuen Papst Franziskus stellen Äußerlichkeiten oder die charismatische Persönlichkeit von Franziskus in den Vordergrund. Jedoch zeichnen sich durchaus auch Konturen zu Inhalt und Programm des ersten Nichteuropäers auf dem Papstthron ab. Und dies gilt auch und besonders im Blick auf Fragen der Ökumene und des interreligiösen Dialogs, wie Johannes Schidelko in einemn Hintergrundbericht für KATHWEB darzustellen versucht: "100 Tage Franziskus - Ökumene und interreligiöser Dialog".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Die Ausstellung "Die ganze Wahrheit" im Jüdischen Museum Berlin wurde viel und vielfach kontrovers besprochen. Das "Ausstellungsstück", das sicher am meisten Aufmerksamkeit gefunden hat, ist lebendig: Ein Jude sitzt in einer Box und beantwortet Fragen. Katja Bigalke hat sich für DEUTSCHLANDRADIO vor Ort begeben, um zu prüfen, wie dieses gewagte "Exponat" bei den Besuchern angekommen ist: "Der Jude in der Box".
Der Link zu ihren Eindrücken in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

"Wenn die gewaltigen Kastanien rosa blühen im Park, ist es fast ebenso schön, aus dem Fenster der Gebäude rauszuschauen, wie unten auf der Bank Sonne zu tanken. Tatsächlich befinden wir uns im idyllischen Wedding – auf dem Terrain der deutschlandweit einzigen jüdischen Institution, die, seit zweieinhalb Jahrhunderten bestehend, das „Dritte Reich“ überdauert hat." Die Rede ist vom Jüdischen Krankenhaus, dessen Geschichte und Gegenwart Thomas Lackmann im TAGESSPIEGE erzählt: "Wedding, gemixt".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Dass sich die christlichen Kirchen mitunter sehr schwer tun im Umgang mit Homosexualität ist vielfach bekannt. Wie aber geht eigentlich die jüdische Religion mit Homosexualität um? Während liberale und konservative Seminare offen lesbische und schwule Rabbiner und Kantoren ordinieren, ist dies in der Orthodoxie noch undenkbar. Aber sogar in Israel treten inzwischen auch orthodoxe Homosexuelle immer selbstbewusster auf. Gerald Beyrodt gibt im DEUTSCHLANDRADIO einen Überblick: "Akzeptanz und wütende Ablehnung: Lesben und Schwule in der Synagoge".
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die Bertelsmann Stiftung initiierte vor einigen Jahren ein neues Messinstrument für die Ausprägung von Religiosität, den sogenannten "Religionsmonitor". Dabei wurde ein substanzieller Religionsbegriff zugrunde gelegt, der sowohl für alle Religionen anwendbar ist als auch individualisierte Formen der Religiosität erfasst. Der Religionsmonitor wurde 2007 in 21 Staaten repräsentativ erhoben und ermöglichte erstmals den fundierten Vergleich individueller Religiosität von Menschen aller Weltreligionen und Kontinente. Mit dem überarbeiteten Religionsmonitor 2013 wurde nun versucht, auch die soziale und politische Relevanz der Religion empirisch zu ermitteln. Dafür wurden neben den bewährten Fragen zur Zentralität von Religion des ersten Religionsmonitors auch Fragen zu Werten und Werthaltungen, zur Wahrnehmung religiöser Vielfalt und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt aufgenommen. Eines der möglicherweise überraschenden Ergebnisse, so berichtet Matthias Kaman in der WELT, besteht darin, dass Protestanten in Europa einen signifikant schwächeren Glauben haben als Anhänger aller anderen Religionsgemeinschaften.
Der Link zum Beitrag als auch zur vollständigen pdf-Ausgabe des Religionsmonitor für Deutschland in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Männliche ältere Schüler pöbeln Juden an, schubsen sie, schlagen sie oder reißen Witzen - ein leider inzwischen all zu bekanntes Phänomen. Tim Seidenschnur hat vor diesem Hintergrund Interviews mit Jugendlichen ausgewertet und versucht zu erkennen, worin sich deren Antisemitismus und deren neo-nazistische Haltungen oder Äußerungen gründen. Sein Ergebnis liegt nun in Buchform vor: "Antisemitismus im Kontext. Erkundungen in ethnisch heterogenen Jugendkulturen". Rainer Kampling hat es für DEUSCHLANDRADIO gelesen: "Protokolle antisemitischer Prahlereien".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

24. Juni 2013

 * Israel-Iran: Angst vor der neuen Sanftheit ... mehr
 
 * Der singende Flüchtlingsjunge: Sänger aus Gaza gewinnnt "Arab Idol" ... mehr
 
 * Schriftsteller Nir Baram über den tragischen Todesfall an der Westmauer ... mehr
 
 * Jerusalem: Eine chassidische Hochzeit mit 25.000 Gästen ... mehr
 
 * Interview mit Holocaust-Forscher Yehuda Bauer ... mehr
  
 * Porträt des Direktors des Jüdischen Museums und des Fritz-Bauer-Instituts ... mehr
 
 * Wachsender Juden-Hass in Griechenland ... mehr
 
 * Israelkritik oder Antisemitismus? Kriterien zur Unterscheidung ... mehr
 
 * Theologie und Geschichte der "Lehrhausbewegung" ... mehr
 
 * 100 Tage Franziskus - Ökumene und interreligiöser Dialog ... mehr
 
 * Der Jude in der Box ... mehr
 
 * Berlins Jüdisches Krankenhaus ... mehr
 
 * Lesben und Schwule in der Synagoge ... mehr
 
 * Religonsmonitor: Protestanten schwächer im Glauben als Katholiken ... mehr
  
 * Buch-Tipp: Tim Seidenschnur - Antisemitismus im Kontext ... mehr 


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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Donnerstag, 27. Juni 2013.