Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
12.02.2013 - Nr. 1399
Anmeldung Abonnement Online-Extra Pressestimmen Leserstimmen Über COMPASS Archiv


Editorial
Israel und Nahost
... aktuell
... Hintergrund
... Israel intern
... und die Welt
Vergangenheit ...
Antisemitismus...
Interreligiöse Welt
Jüdische Welt
Christliche Welt
Online-Rezensionen
Fernseh-Tipps



anzeige


Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Deutscher Koordinierungsrat

Über 80 Gesellschaften haben sich im DKR zusammengeschlossen.

Besuchen Sie unsere Homepage:

Koordinierungsrat





ACHTUNG

Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Donnerstag, 14. Februar 2013.


Guten Tag!

Nr. 1399 - 12. Februar 2013


In Israel sind die Koalitionsverhandlungen in vollem Gange. Ein zentrales Thema der Gespräche ist die Diskussion über die Wehrpflicht für die ultraorthodoxen Bürger des Landes, wie Monika Bolliger für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG berichtet: "Die Wehrpflicht als Zankapfel".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Der israelische Dokumentarfilm „The Gatekeepers“ hat am Samstag den Friedensfilmpreis der "Berlinale" gewonnen. In der Dokumentation erzählen ehemalige Chefs des israelischen Geheimdienstes Shin Bet, wie sie mit Fragen der Moral im Umgang mit palästinensischen Terroristen umgegangen sind. Die "New York Times" und das "Wallstreet Journal" haben ihn bereits zum wichtigsten Film des Jahres gekürt, er ist für den "Oscar" nominiert und Anfang März wird die ARD ihn unter dem Titel "Töte zuerst - der israelische Geheimdienst" zeigen. DEUTSCHLANDRADIO hat mit dem Regisseur des Films, dem Israeli Dror Moreh, gesprochen: "Die fehlende Moral im Kampf gegen den Terrorismus".
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen ist ein muslimischer Fußballspieler aus Tschetschenien zu seinem ersten Spiel in Israel angetreten.
Der 19-jährige Gabriel Kadijew von Beitar Jerusalem wurde in der 80. Minute in der Partie gegen den arabischen Club Bnei Sachnin (2:2) eingewechselt. Die meisten Zuschauer hätten applaudiert, berichtete die Nachrichtenseite ynet. Einige Fans reagierten jedoch mit Buhrufen. Aus Furcht vor Ausschreitungen waren bei dem Spiel in Jerusalem hunderte Polizisten im Einsatz. Beitar war zuletzt wegen rassistischer Fans in die Schlagzeilen geraten. Am Freitag waren Räume des Erstligisten in Jerusalem durch Brandstiftung schwer beschädigt worden. Rico Grimm berichtet für die ZEIT: "Die antimuslimischen Fußballfans aus Jerusalem".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Das italienische Paar Enrico Pescantini und Maria Giovanna Callea zogen seltsame Blicke auf sich, als sie im vergangenen August Urlaub in Israel machten. Dabei waren es weniger die Objekte ihrer Fotos, sondern die Utensilien, die sie in Front ihrer Motive drappierten: Barbie und Ken, die berühmten Plastikpuppen. Während ihrer Besuche in Jerusalem, den Golanhöhen, Tel Aviv, Nazareth und am Toten Meer, schossen Pescantini und Callea Bilder von den Landschaften und Ken und Barbie ‘posierten’ im Hintergrund, berichtet Anav Silverman für "02elf ABENDBLATT", wo auch einige der Fotografien zu sehen sind: "Barbie liebt Israel - Eine einzigartige Fotoreise".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Die vom Auswärtigen Amt finanzierte „Südosteuropa-Gesellschaft“ (SOG) hat mehr als 20 Jahre lang einen recht angesehenen Journalistenpreis vergeben, die sogenannte "Rodolf-Vogel-Medaille". In diesem Jahr war der Schweizer Journalist Andreas Ernst für die Medaille nominiert, für die „gekonnte Vermittlung wissenschaftlichen Denkens und Forschens mit journalistischen Mitteln“, wie es zurecht in der Laudatio hieß. Allerdings weigerte Ernst sich, die Auszeichnung anzuhmen, denn der Preis ist keine Auszeichnung, sondern eine Schmach. Warum? Der Namensgeber der Medaille, Rudolf Vogel, arbeitete als glühender NS-Propagandajournalist, wie Michael Martens für die FAZ schildert und einige "Kostproben" von Vogel zum Besten gibt: "Durch dick und dünn mit Adolf Hitler".
Die Links hierzu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

In welcher Form zeigt sich heutzutage der Antisemitismus und in welcher Sprache drückt er sich aus? Die Wissenschaftler Monika Schwarz-Friesel und Jehuda Reinharz haben Tausende von Briefen und E-Mails an den Zentralrat der Juden und die israelische Botschaft in Berlin ausgewertet, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Herausgekommen sind ebenso erstaunliche wie schockierende Ergebnisse. Sonja Vogel war für die TAZ dabei, als das Buch der beiden Wissenschaftler im Berliner Centrum Judaicum vorgestellt wurde - und Isabel Fannrich-Lautenschläger hat es für DEUTSCHLANDRADIO gelesen: "So klingt der Antisemitismus von heute".
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In globalisierten Unternehmen gehört es heute zum Alltag, dass christliche, jüdische, muslimische, hinduistische oder buddhistische Kollegen zusammenarbeiten. Doch wie gehen international tätige Unternehmen mit bekenntnisfreudigen Mitarbeitern um? Dürfen sie ein Kreuz am Revers oder ein Kopftuch tragen? Rocco Thiede beschreibt für DEUTSCHLANDRADIO wie es in internationalen Unternehmen mit der Religionsfreiheit am Arbeitsplatz ausschaut: "Mit Kreuz oder Kopftuch".
Der Link zu seiner Reportage in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Vor rund 500 Jahren wurden die Juden in Portugal zwangsweise getauft. In dem Bergstädtchen Belmonte haben sich jüdisch inspirierte Bräuche bis in die Gegenwart erhalten. Inzwischen ist diese kryptojüdische Gemeinde wieder offiziell zum Judentum zurückgekehrt, wie Lioba Keuck und Étienne Roeder in ihrer interessanten Reportage für DEUTSCHLANDRADIO schildern: "Neue Christen, neue Juden".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Papst Benedikt XVI. dankt ab. Die überraschende Nachricht des gestrigen Tages löste weltweite Reaktionen aus (siehe weiter unten CHRISTLICHE WELT) - und natürlich auch unter Juden und in Israel. Für HAGALIL beschreibt Ulrich W. Sahm einige der ersten Reaktionen: "Der Papst und die Juden". Und ebenso findet man in ISRAELNETZ als auch auf den Seiten der schweizer-jüdischen Wochenzeitung TACHLES Berichte über erste Äußerungen jüdischerseits und in Israel. Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland hat bereits in einer Presseerklärung die Arbeit von Papst Benedikt gelobt: "Die Leistungen von Papst Benedikt XVI. würdigen wir mit tiefem Respekt und wünschen ihm von Herzen alles Gute und Gottes Segen", heißt es in der von Dieter Graumann gegebenen Erklärung. Staatspräsident Schimon Peres hob vor allem die Verdienste des Papstes für die Beziehungen zwischen dem Staat und Volk Israel und der katholischen Kirche hervor. Der Oberrabbiner der sephardischen Juden, Schlomo Amar, würdigte das Eintreten Benedikts gegen Antisemitismus und die Leugnung des Holocaust.
Die Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Die zur Zeit in Berlin stattfindenden Filmfestspiele, die Berlinale, widmet sich u.a. auch dem Einfluss jüdischer Filmschaffender nach 1933. Der ganz eigene Stil der Filme aus der Weimarer Republik prägte das Kino nicht nur in Hollywood und Berlin-Babelsberg. Was aus seinen Machern und Stars wurde, zeigt bis zum 17. Februar die Retrospektive «The Weimar Touch», wie Katja Behling für die schweizer-jüdische TACHLES berichtet: "Slapstick und Schaudern".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik  JÜDISCHE WELT.

Ein Schweizer Roman mit jiddischen Elementen wird zum Bestseller, und Jiddisch-Sprachkurse werden von Nichtjuden besucht: Die in Europa entstandene Sprache der Juden ist bei den Gojim, den Nichtjuden, beliebt, wie Sibilla Bondolfi in ihrer Reportage für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG eindrücklich schildert: "Jiddisch neu entdeckt".
Der Link dazu in der Rubrik  JÜDISCHE WELT.

Seit einigen Jahren versucht er mitten in Deutschland orthodox zu leben: Ronny Rohde. Seine Eltern sind nicht religiös und waren in der DDR aufgewachsen. Sie haben allerdings kein Problem mit dem orthodoxen Leben ihres Sohnes, der Geschichte und Politikwissenschaften studiert hat. Die Probleme in Deutschland jüdisch-orthodox zu leben, zeigen sich eher an anderer Stelle, wie in dem bemerkenswerten Porträt, das Claudia Tupeit für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEIUTNG aufgeschrieben hat, zu lesen ist: "Der Mann mit dem Hut".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

"Ich bin zur Gewissheit gelangt, dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben".
Mit diesem Paukenschlag begründete Papst Benedikt XVI. gestern seinen Schritt, Ende Februar als Papst abzudanken. Ein kirchengeschichtliches Jahrtausend-Ereignis, gab es doch erst einmal vor gut 700 Jahren in der Geschichte der Päpste einen vergleichbaren Fall. Die heutige Medienresonanz auf den angekündigten Rückzug ist überwältigend und im Tenor der Würdigungen erstaunlich positiv. "Dieser Abgang ist groß, tragisch – und schön" schreibt etwa die WELT. In der FAZ versucht Martin Mosebach eine Bilanz zu ziehen und die Motive des Papstes zu beleuchten: "Er will kein Chaos hinterlassen". Der TAGESSPIEGEL schildert die Unmassen an Twitter-Nachrichten, die die Rücktrittsmeldung gestern zeitigten, u.a. auch Meldungen zum Schmunzeln. So mutmaßte ein Nutzer unumwunde: "Da steckt bestimmt 'ne Frau dahinter!". Betont kritisch die TAZ, in der Ines Pohl schreibt: "Gut, dass dieser Papst weg ist. Denn nichts ist gut. Nicht im Staate Vatikan und schon gar nicht im Rest der Weltkirche. Papst Benedikt XVI. ist es in seinem fast achtjährigen Pontifikat gelungen, die Befürchtungen sogar zu übertreffen." Und im SPIEGEL erzählt schließlich Christoph Gunkel die Geschichte jenes höchsten Würdenträgers im Mittelalter, der sein Amt freiwillig niederlegte: "Wenn Gottes Stellvertreter keine Lust mehr hat".
Die interessantesten Links zum Thema in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Während in Europa der Holocaust als Zivilisationsbruch zum zentralen Bezugspunkt von Geschichtserfahrung geworden ist, nahm die arabische Welt das Ereignis nur sehr eingeschränkt wahr. Bis heute beschränkt sich die Wahrnehmung der Vernichtung der europäischen Juden weitgehend auf den Kontext der "Palästinafrage", der Holocaust wird oft geleugnet oder relativiert. Vor diesem Hintergrund untersuchte Omar Kamil genauer, wie es um die Erinnerung an den Holocaust in der arabischen Welt bestellt ist. Die Ergebnisse seiner Forschungen liegen nun als Buch vor: "Der Holocaust im arabischen Gedächtnis. Eine Diskursgeschichte 1945-67". Sonja Vogel, die es für die TAZ bespricht, urteilt: "Die Studie ist ein Meilenstein in der Erforschung der Rezeption des Holocaust im arabischen Raum, die sich in Deutschland bisher auf den "Großmufti" von Jerusalem zur Zeit der Nazis beschränkt, wie Kamil zu Recht kritisiert."
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



Abo-Hinweis

 Die Information, in welchem externen Medium Sie den vollständigen Text kostenfrei lesen können sowie einen Link dorthin ist angemeldeten Abonnenten vorbehalten!
Sie möchten die Information über die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link zum Artikel sehen und nutzen, um den angegebenen Artikel zu lesen?
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen

Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!

Anmeldung


» Home | » Impressum | » Online-Extra | » Pressestimmen | » Leserstimmen | » COMPASS-Service | » Archiv
   
   

 

 


EDITORIAL HIGHLIGHTS

12. Februar 2013

 * Israel: Wehrpflicht als Zankapfel ... mehr
 
 * Doku: „The Gatekeepers“ - Terrorismusbekämpfung und Moral ... mehr
 
 * Die antimuslimischen Fußballfans aus Jerusalem ... mehr
 
 * Barbie liebt Israel - Eine einzigartige Fotoreise ... mehr
 
 * Durch dick und dünn mit Adolf Hitler ... mehr
 
 * So klingt der Antisemitismus von heute ... mehr
 
 * Religionsfreiheit am Arbeitsplatz? ... mehr
 
 * Neue Christen, neue Juden ... mehr
 
 * Jüdische Reaktionen auf den Rückzug Benedikts XVL. ... mehr
 
 * Jüdische Filmschaffende nach 1933 ... mehr
 
 * Jiddisch neu entdeckt ... mehr
 
 * Als orthodoxer Jude in Deutschland ... mehr
 
 * Der Papst geht: Reaktionen und Würdigungen ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Omar Kamil - Der Holocaust im arabischen Gedächtnis ... mehr

weiter zum vollständigen
EDITORIAL

************


ACHTUNG:
Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Donnerstag, 14. Februar 2013.