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ISSN 1612-7331
01.02.2013 - Nr. 1395
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Guten Tag!

Nr. 1395 - 01. Februar 2013


Nach dem Luftangriff der Israelis über Syrien hüllt sich die Regierung in Schweigen, Syrien und Iran drohen mit Vergeltung und international wächst die Sorge über eine Eskalation des Konflikts. Über das Ziel des Angriffs gibt es nur Spekulationen. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Transport russischer Luftabwehrraketen an die Hisbollah-Terroristen, mutmaßen die einen, und dass der Angriff einem syrischen Chemiewaffen-Labor galt, meinen andere. Im Interview mit der TAZ meint der israelische Sicherheitsexperte Ganor:
"Wenn Israel daran beteiligt war, ist aus israelischer Sicht eine rote Linie überschritten worden - sei es, dass Chemiewaffen an die Hisbollah geliefert werden sollten oder moderne Waffen. Israel kann nicht zulassen, dass solche Waffen in die Hände von Terroristen fallen. Womöglich wurde nur die Forschungsstation angegriffen. Womöglich gab es auch einen Angriff auf einen Konvoi, der sich vielleicht nicht mehr auf syrischem Boden befand."
Michael Stürmer in der WELT sieht in dem Angriff der Israelis einen "Ausweis großer Entschlossenheit" auf alle Fälle zu verhindern, dass die Hisbollah in den Besitz chemischer Waffen gelangt. Und Markus Bickel weist in der FAZ darauf hin, dass ein Sturz des Assad-Regimes "auch Hizbullah-Führer Nasrallah einen schweren Schlag versetzen" würde.
Links zu Hintergrundberichten und Kommentaren in den Rubriken ISRAEL UND NAHOST AKTUELL und ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Bei der israelischen Tageszeitung »Ha'aretz« droht ein massiver Stellenabbau. Ein rechtsgerichtetes Medienunternehmen nutzt die Gelegenheit, um über Druckaufträge Einfluss auf die Inhalte zu nehmen, berichtet Oliver Eberhardt in NEUES DEUTSCHLAND und zeigt eine Reihe von Gemeinsamkeiten und Parallelen zum Überlebenskampf der "Frankfurter Rundschau" auf: "Wer offen redet, der fliegt".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Jetzt hat er es tatsächlich geschafft: Tom Franz aus Erftstadt überzeugt Israelis mit rheinischen Quarkbällchen und gewinnt die Koch-Show "Masterchef". WELT und JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG fassen das spannende Finale und seine Auswirkungen zusammen: "Mit Reibekuchen auf Platz 1".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Große Aufmerksamkeit hat die traditionelle Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag am vergangenen Mittwoch erfahren. Die deutsch-israelische Schriftstellerin Inge Deutschkron hielt bei diesem Anlass eine Rede über eigene Erlebnisse während des Nationalsozialismus. "Mein Kind, Du bist Jüdin." Diese Worte richtete die Mutter einst an die junge Inge Deutschkron wenige Tage nach der Machtergreifung Hitlers am 30. Januar 1933. "Du gehörst nun zu einer Minderheit," zitierte die Autorin ihre Mutter weiter. In einer ergreifenden Rede erzählte die bekannte Autorin von ihren persönlichen Erfahrungen während des Nationalsozialismus, von der Trennung vom Vater, der 1939 nach England flüchtete, sowie den Erlebnissen im Untergrund. Die Rede von Inge Deutschkron sowie die Ansprache von Bundestagspräsident Norbert Lammert stehen auf den Seiten der BUNDESREGIERUNG online. Der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG gab Inge Deutschkron unterdessen einen Tag nach ihrem Auftritt im Bundestag ein Interview, in dem sie u.a. bekannte: "Es war mir keine Ehre".
Die Links zum Thema in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Alle wollten vergessen, er verlangte Gerechtigkeit: Im Nachkriegs-Deutschland kämpfte Philipp Auerbach wie kein zweiter für die Entschädigung von NS-Opfern. Politiker und Medien beschimpften ihn und ein ehemaliger Nazi-Richter verurteilte den Juden Auerbach in einem unfairen Prozess. Die Hetze gegen den "Querulanten" endete schließlich tödlich. Christoph Sydow erinnert im SPIEGEL an den "unerwünschten Nazi-Jäger" Philipp Auerbach.
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

In der WELT berichtet Antonia Kleikamp, dass der Entwurf, der den Studenten Christoph Probst neben Hans und Sophie Scholl 1943 aufs Schafott brachte, lange verschwunden war, erst nach 1990 wiederentdeckt wurde und nun neu ediert wird. Ergänzend hierzu interessant, was Martina Scherf in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG über die Münchner Ludwig-Maximilians-Universität und deren Stellung in der "Hauptstadt der Bewegung" beschreibt: Hier berührten sich die Extreme, denn auf dem Campus trafen Fanatiker und Widerständler gleichermaßen aufeinander: "Braune und weiße Flecken".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik VERGANGENHEIT...

"Kumi-Ori" heißt der Gurkenkönig in Christine Nöstlingers Kinderbuchklassiker. Antisemitismus sei das, wurde ihr vorgeworfen (siehe Compass 25.01.2013). Schwarzer Humor war das, sagt Nöstlinger. Die Wahrheit liegt im Unterleib, wie Marko Martin in der WELT erläutert: "Die erhebende Wahrheit von Nöstlingers Gurkenkönig".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Ägyptens Präsident Mohammed Mursi ist bei seinem Berlin-Besuch daran erinnert worden, dass er vor ein paar Jahren Zionisten als "Affen und Schweine" bezeichnet hatte. Eva Marie Kogel hat sich nun für die WELT auf Spurensuche im Koran begeben, um das mit den Affen und Schweinen besser verstehen zu können. In ihrem Fazit betont sie dann u.a.:
"Antisemitismus ist kein persönliches Problem von Mursi. Dass jemand wie er jetzt Präsident sein kann, bringt erst ans Licht, was für ein alltägliches Phänomen Antisemitismus in der arabischen Welt seit langem ist – in der Politik, im Kulturleben und auch in der Alltagssprache."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Für viel Wirbel hat der jüngste Akt in der Debatte um die Vorwürfe des Antisemitismus gegen den Publizisten Jakob Augstein hervorgerufen. Auf einer Pressekonferenz in Berlin verschärfte das Simon Wiesenthal Zentrum, vertreten durch Vizedirektor Rabbi Abraham Cooper, seine Kritik an Augstein: "Ja, Augstein ist ein Antisemit", so unmißverständlich Coopers Wertung. Eingangs der Pressekonferenz nahm zunächst der Politikwissenschaftler Matthias Küntzel vom "Mideast Freedom Forum Berlin" Stellung. In seinen Ausführungen, die auf der Homepage Küntzels im Wortlaut nachzulesen sind, sagt er im Blick auf die breite Verteidigungsfront für Augstein in der öffentlichen Debatte u.a.:
"Vielleicht ist aber gerade dies der Punkt, der die massenhafte Solidarisierung mit Augstein erklärt: Der israelbezogene Antisemitismus ist in Deutschland derart verbreitet, dass es schon besonderer Anstrengungen bedarf, um von ihm nicht angesteckt zu werden. So wie es früher normal war, dass man pauschal etwas gegen „Juden“ hatte, ist es heute normal, dass man pauschal was gegen „Israel“ hat. Man kann sich über diesen Tatbestand empören. Wirklich wichtig aber ist, ihn nüchtern zur Kenntnis zu nehmen."
Mittlerweile hat sich Augstein ebenfalls geäußert, wie der TAGESSPIEGEL berichtet: Auf seiner Facebook-Seite formulierte Augstein einen drastischen Vergleich zu den Äußerungen von Rabbi Cooper: „Man macht solche Erfahrungen sonst eigentlich nur mit fundamentalistischen oder totalitären Institutionen.“
Links zu Berichten, Kommentaren und Analysen in der Sache in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Einen interessanten Konflikt in Essen schildert Florentine Dame in der WELT: Zwei Straßen in Essen tragen Namen von Nazi-Generälen. Nun ist eine Umbenennung geplant, doch die verursachen bei Anwohnern Kosten. Weil sie sich wehren, stecken sie viele nun ins rechte Lager: "Essener bekämpfen Nazi-Säuberung ihrer Straßen".
Der Link zum Bericht in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.

Nach Berlin engagieren sich nun auch in München Juden, Christen und Muslime gemeinsam für ein Lehrhaus der monotheistischen Religionen. Hier sollen Thora, Bibel und Koran gleichberechtigt studiert werden. Zwar fehlt es noch an Räumen und an Geld, aber die Hoffnung ist groß, wie Burkhard Schäfers im DEUTSCHLANDRADIO berichtet: "Auf keinen Fall missionarisch wirken - Interreligiöses Lehrhaus in München".
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Schüler unterschiedlicher Religionen sollen gemeinsam in Schulmensen zu Mittag essen können – ohne dabei gegen Speisevorschriften zu verstoßen. Das ist die Idee eines Forschungsprojekts der Hochschule Osnabrück. Ein Buch mit dem Titel „Inklusion durch Schulverpflegung“ soll im Februar erscheinen und auf der Bildungsmesse „Didacta“ vorgestellt werden, wie die OSNABRÜCKER ZEITUNG berichtet.
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Beim Salafismus handelt es sich in Deutschland nicht nur um eine religiöse Erscheinung, sondern auch um ein Jugendphänomen. Oft sind Konvertiten unter den jungen Anhängern, die gar keine Wurzeln in islamischen Ländern haben. Warum suchen sie ausgerechnet in dieser konservativ-fundamentalistischen Glaubensrichtung Halt und Heimat? Dieser Frage ist Jan Kuhlmann in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO nachgegangen: "Salafismus als Jugendphänomen".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Vor zehn Jahren schloss die Bundesregierung mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland einen Staatsvertrag. Pünktlich zum Jubiläum legt der Zentralrat den Grundstein für ein neues Projekt: eine Jüdische Akademie in Berlin. Carsten Dippel stellt das Projekt im DEUTSCHLANDRADIO näher vor und in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG erläutert Doron Kiesel, warum die jüdische Akademie notwendig ist. Dabei verweist er auch auf diesen Hintergund:
"Die Zuwanderung russischsprachiger Juden nach Deutschland ermöglichte den Wiederaufbau und die Neugründung zahlreicher jüdischer Gemeinden. Doch dieses Projekt findet erst dann seinen würdigen Abschluss, wenn es gelingt, einen Ort zu etablieren, an dem sich Mitglieder der Gemeinden neugierig mit ihren eigenen religiösen, philosophischen und literarischen Wurzeln auseinandersetzen können. Das ist eine Maxime der angestrebten Bildungsarbeit des Zentralrats der Juden."
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die Maccabi Southern Football League in London ist die größte jüdische Amateurliga der Welt. In der JUNGLE WORLD wird sie von Tobias Müller näher vorgestelt. Dabei erzählt er auch, dass nun ein paar Highschool-Freunde einiges an Neuem planen: "Koscher kicken".
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die erzkonservative katholische Gruppierung "Opus Dei" selbst bezeichnet sich als "Seelsorgeeinrichtung". Kritiker hingegen werfen Opus Dei vor, sektenähnlich zu agieren. Nun hat ein Leipziger Gericht den Weg frei gemacht für ein Jungengymnasium, an dem Opus-Dei-Priester unterrichten sollen. Johanna Bruckner berichtet die Hintergründe in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG: "Gericht genehmigt Opus-Dei-nahes Gymnasium".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Eigentlich hatte er sich bereits von seinen Lesern verabschiedet. "Als alter Mann mit Krebs und Leistenbruch und zerstörtem Bauch, nehme ich Abschied von euch", lautet der Satz, mit dem Yoram Kaniuk seinen autobiografischen Roman"Zwischen Leben und Tod" abschloss. Jetzt aber hat er doch noch einen Roman vorgelegt: "1948". Eines der besten Bücher aus der Feder des 82-jährigen Kaniuk und gleichzeitig eines der bedeutendsten Werke der hebräischen Gegenwartsliteratur, meint Anat Feinberg in ihrer Buchvorstellung für die WELT: "Jeder Soldat erhielt nur fünfundzwanzig Patronen".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag, ein schönes Wochenende und Gut Schabbes wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

01. Februar 2013

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 * Gedenktag: Inge Deutschkron redete im Bundestag ... mehr
 
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