ACHTUNG:
Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am Montag, 25. Juni 2012.

Guten Tag!
Harte Worte von Avraham Burg, früherer Sprecher der Knesset, die er in einem Kommentar "Die wahren Feinde Israels" in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG im Blick auf sein Land und seine Regierung findet. Er verurteilt die Siedlungsexapansion scharf und lobt ausdrücklich die diversen Bemühungen des wirtschaftlichen Boykotts von Produkten aus den besetzten Gebieten. U.a. schreibt er:
"Aber das israelische Volk ist blind, seine Ohren sind taub und seine Führer schlaff und schwach. Dies ist genau eine dieser Situationen, in denen Gesellschaften dringend Rückmeldungen und Interventionen von aussen benötigen: um die Absurdität der Lage zu spiegeln und die Aufmerksamkeit auf den grossen Schaden zu lenken, den menschliche und politische Blindheit anrichtet. Um Israel zu sagen, dass es unmöglich ist, als einzige Demokratie im Nahen Osten behandelt zu werden, während es gleichzeitig die letzte Kolonialmacht in der westlichen Welt ist. Es ist weder antisemitisch noch antiisraelisch, diese Botschaften laut zu verkünden. Im Gegenteil: Die Siedler, die Besetzer und ihre politischen Verbündeten – einschliesslich des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu – sind die wahren Feinde von Israels Zukunft."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Den Journalisten in Israel passieren oft Dinge, die im Text keinen Platz haben. Das animierte Andreas Hackel, Nahost-Korrespondent für den österreichischen STANDARD, einen kleinen Einblick hinter die Kulissen zu geben. Und so erzählt er drei kleine Geschichten, etwa wie er kurz festgesetzt von der Hamas um sein Leben bangte oder vor dem Dilemma stand, wie er als Journalist einer israelischen Sozialhilfeempfängerin, die sich extra Zeit für ein Interview mit ihm genommen hat, erklären sollte, dass ihr Hund wegen des Journalistenbesuchs jetzt leider ins Gefängnis muss: "Ein Jahr Geschichten aus Nahost: Ein Hundeleben?".
Der Link zu zum Blick hinter die Kulissen in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Seit mehreren Jahren pflegt die Bundesregierung besondere Kooperationen mit Ländern wie China, Russland oder Israel, um auf der Ebene des Sports, politische Annäherung zu betreiben. Seit gestern soll auch mit Palästina eine derartige Kooperation aufgebaut werden. Auf dem geschichtsträchtigen Petersberg bei Bonn unterzeichneten beide Seiten dazu eine Absichtserklärung. Und das in einer Zeit, in der das Verhältnis zwischen Israel und Palästina auch auf sportlicher Ebene sehr angespannt ist. Jonas Reese berichtet für DEUTSCHLANDRADIO wie es funktionieren soll: "Sport als politischer Vermitteler".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Es war an einem Tag im April 2011, als acht Studenten des Freedom Theatre im palästinensischen Flüchtlingslager Dschenin im Westjordanland für ihr Schulabschlussprojekt probten. Plötzlich wurden sie von Schüssen aus dem Text gerissen. Unweit des Gebäudes sackte Juliano Mer-Khamis, israelischer Palästinenser, 52 Jahre alt, Gründer und Leiter des Theaterprojekts, in sich zusammen. "Er starb noch im Krankenwagen", getroffen von Gewehrkugeln. Nach Schock und Trauer nahm das Freedom Theatre seine Arbeit wieder auf und gastiert derzeit mit einer "Godot"-Adaption in Deutschland. Igal Avidan hat sich das für die WELT angesehen: "Samuel Beckett im Flüchtlingslager".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Die laufende Fußball-Europameisterschaft animiert offenbar zu Rückblicken ganz anderer Art. So etwa im SPIEGEL. Sporthistoriker Markwart Herzog erzählt die Geschichte eines legänderen Spiels mitten im Zweiten Weltkrieg: Da fegten nämlich ukrainische Fußballer gleich zweimal eine deutsche "Flakelf" vom Platz. Der Legende nach wurden sie dafür ermordet. Doch das "Todesspiel" ist ein Mythos.
Der Link zur wahren Geschichte des "Todesspiels" in der Rubrik VERGANGENHEIT....
Und selbst das PFARRERBLATT widmet sich dem runden Ball, historisch. Fußball ist immerhin ein Mega-Event, beinahe eine Religion, für manche sogar ein »Gleichnis für das Leben«. Martin Schuck geht in seinem Beitrag den politisch motivierten Transformationen nach, die der Fußball in den Jahrzehnten nach 1918 erfahren hat und die ihn zu dem Massenphänomen gemacht haben, das er heute ist. Dabei thematisiert er ausführlich die Aufarbeitung der NS-Geschichte des Deutschen Fußballbundes und erzählt, wie die "Judenvereine« einst arisiert wurden: "Das Märchen vom proletarischen Ursprung".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Der ungarischen Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orbán ist es in den vergangenen zwei Jahren gelungen, sich in Europa weitgehend zu isolieren. Nicht zuletzt wegen der schrillen nationalistischen Rhetorik, die sich gegen die EU und den IWF richtet, und dem Versuch, ihre Macht rücksichtslos mit allen Mitteln zu festigen. Mit dem Argument, jede Kritik an ihr würde der rechtsextremen Partei Jobbik in die Hände spielen, versucht die Regierung, Oppositionelle mundtot zu machen, und schreckt auch vor Verleumdungskampagnen nicht zurück. Karl Pfeifer schildert ein seiner Reportage für die JUNGLE WORLD, dass die Rehabilitierung des Faschismus in Ungarn mittlerweile nicht nur von Rechtsextremen, sondern auch von der Regierung selbst betrieben wird. Nun hat aus Protest gegen die diese staatlich geförderte Rehabilitierung rechtsradikaler Politiker aus der Nazi-Zeit sogar der Friedensnobelpreisträger, Holocaust-Überlebende und Schriftsteller Elie Wiesel angekündigt, seinen ungarischen Staatsorden zurückgeben zu wollen, wie EUROPEONLINE-MAGAZIN berichtet.
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS/RECHTSEXTREMISMUS.
In dem Buch "Neidgeschrei: Antisemitismus und Sexualität" geht sein Autor Gerhard Henschel der Vermutung nach, daß der sexuelle Neid ein Hauptmotiv der Judenfeindschaft bildet und von Anfang an aus ihren Zeugnissen gesprochen hat. Auf HAGALIL sind nun zwei Kapitelauszüge zu lesen: "Antisemitismus und Sexualität".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Zynisch könnte man sagen: "Gutes Timing". Denn während immer mehr Künstler nach islamistischen Morddrohungen derzeit untertauchen müssen, ist in der FRANKFURTER RUNDSCHAU ein Loblied auf das Blasphemieverbot zu lesen. Gesungen hat es Martin Mosebach. Das hört sich dann zum Beispiel so an:
"In diesem Zusammenhang will ich nicht verhehlen, dass ich unfähig bin, mich zu empören, wenn in ihrem Glauben beleidigte Muslime blasphemischen Künstlern - wenn wir sie einmal so nennen wollen - einen gewaltigen Schrecken einjagen. Ich begrüße es, wenn es in unserer Welt wieder Menschen wie Jean Jacques Rousseau gibt, für die Gott anwesend ist. Es wird das soziale Klima fördern, wenn Blasphemie wieder gefährlich wird."
Nun, Salman Rushdie oder der aktuell gefährdete Rapper Shahin Najafi werden sich bedanken...
Der Link zu zu Mosebachs "Wert des Verbietens" (so der Titel seines Essays) in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Die besonderen Beziehungen zwischen Judentum und Christentum hat der Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, in einem Hintergrundgespräch mit Vertretern der jüdischen Gemeinden in Hessen hervorgehoben. Der Bischof hatte sich am Montag, 18. Juni, bereits zum zweiten Mal in seiner Amtszeit mit Vertretern jüdischer Gemeinden im Haus am Dom in Frankfurt getroffen. KATH.NET berichtet über das Treffen: "Wann ist 'Normalität' zwischen Juden und Christen erreicht?"
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Der Libanon gilt als ein multireligiöser Staat. Und seit 150 Jahren existiert dort auch auch die alte deutsche Evangelische Gemeinde Beirut. Ulrich Leidholdt porträtiert sie für DEUTSCHLANDRADIOL: "Klein, aber lebendig. Eine evangelische Kirchengemeinde im Libanon".
Der Link zur Reportage in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Potsdam schickt sich an, zur weltweit einzigartigen jüdischen Ausbildungsstätte zu werden: Nach der Eröffnung des liberalen Abraham-Geiger-Kollegs vor zwölf Jahren entsteht ein weiteres Rabbinerseminar der konservativen "Ziegler School of Rabbinic Studies" aus Los Angeles. Das „Zacharias Frankel Campus Europe“ soll ein konservatives Pendant zur eher liberalen Ausrichtung des bestehenden Kollegs bilden, wie die MÄRKISCHE ALLGEMEINE berichtet. Und DOMRADIO hat mit dem Dekan und Uni-Vizepräsident der Ziegler School of Rabbinic Studies, Rabbiner Bradley S. Artson, über die neue Ausbildungsstätte gesprochen: "Zweites Seminar für Rabbiner".
Die Links zu Bericht und Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Nun geht er also "in Rente": Der umstrittene und streitbare Historiker und jüdische Zeigenosse Michael Wolffsohn. Seit fast 30 Jahren wirkte er als Fachmann für das deutsch-jüdische Verhältnis und für Nahost/Israel an der Bundeswehr-Universität in Neubiberg vor den Toren Münchens - und wurde zu deren medialen Aushängeschild. Am morgigen Donnerstag wird er seine letzte Vorlesung halten, wie B2B-DEUTSCHLAND berichtet: "Mister Bundeswehruni".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Die Schwarz-Weiss-Fotos „Russen Juden Deutsche“, die das Jüdische Museum Berlin bis zum 15. Juli 2012 ausstellen wird, zeigen russisch-jüdisches Leben in Deutschland seit 1992. Aufgenommen hat sie der 1960 in England geborene Fotograf Michael Kerstgen, der an der Folkwang-Hochschule in Essen studierte und heute mit seiner Familie in Oberhausen wohnt. Angelika Kettelhack hat sich für RUSSLAND HEUTE die Ausstellung angesehen, porträtiert ihren Fotografen und zeigt einige der Bilder: "Russen, Juden, Deutsche".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Auch die katholische Kirche in Polen ist in EM-Laune, hat sie sich doch auf das große Ereignis seit Jahren vorbereitet. Polens Sportler-Seelsorge warf nun - pünktlich zum EM-Auftakt - nicht nur etliche Fußballzeitschriften für gläubige Fans auf den Markt, sondern schaltete auf ihrer Webseite auch Broschüren über christliche Fan-Kultur frei. Sie können als PDF heruntergeladen oder auch im Klassensatz von Schulen bestellt werden. Für aktive Sportler gibt es sogar ein eigenes Gebetsbuch. Gabrile Lesser schildert in ihrer Reportage für die TAZ, wie die "Seelsorge für gestresste Fans" funktioniert.
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
In Deutschland ist eine neue Generation von fanatischen Gotteskriegern herangewachsen - darunter viele junge Männer und Frauen, die zum Islam konvertiert sind. In seinem Buch "Jung, deutsch, Taliban" geht Wolf Schmidt der Frage nach, warum diese Glaubenskrieger es riskieren, sich für ihren Kampf aus dem Leben bomben zu lassen. Jan Kuhlmann hat das Buch für DEUTSCHLANDRADIO gelesen und stellt es näher vor: "Abgleiten ins Radikal".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)

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