ACHTUNG:

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Die arabischen Nachbarstaaten Israels befinden sich in einem historischen Umbruch. Libyen hat sich vom Gaddafi-Regime befreit, Tunesien sich Ben Alis entledigt und bereits Wahlen durchgeführt, in Ägypten hat das Volk Mubarak entmachtet und wehrt sich nun gegen eine Militärdiktatur, in Syrien tobt weiter der Machtkampf und im Jemen ist Präsident Saleh nach langen Protesten nun doch zurückgetreten, ohne dass sein Clan die Macht wirklich abgegeben hätte. Wie wird dieser historische Wandel in Israel wahrgenommen? Darüber hat das Wissenschaftsportal der Gerda-Henkel-Stiftung L.I.S.A. mit dem Historiker Prof. Dr. Moshe Zimmermann von der Hebräischen Universität Jerusalem gesprochen: "Die Situation ist heute noch aussichtsloser"
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
In der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG widmet sich Volker Perthes, seines Zeichens Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, einer sehr ähnlichen Frage: Welche Bedeutung hat der islamische Faktor im «arabischen Frühling»? Er geht vor allem von der Beobachtung aus, dass die Muslimbrüder und andere religiös geprägte Parteien in den arabischen Ländern meist die am besten organisierten Oppositionskräfte gewesen waren und demzufolge auch nun eine entscheidende Rolle spielen. U.a. weist Perthes auf einen interessanten Unterschied bei den Muslimbrüdern zwischen Ägypten und Syrien hin:
"Es erscheint fast als historische Ironie, dass, wenn man etwa Ägypten und Syrien vergleicht, die Muslimbruderschaft in Ägypten, in dem auch unter Mubarak liberaleren der beiden Länder, sehr viel konservativer und autoritärer erscheint als in Syrien. Die ägyptischen Muslimbrüder sind in ihrem Land sozialisiert worden und haben nie etwas anderes als ein autoritäres System kennengelernt. In Syrien dagegen, dem repressiveren der beiden Staaten, wurde die Muslimbruderschaft weitgehend zerschlagen; ihre Führer lebten im westlichen Exil und haben dort meist die Vorteile von liberalen Demokratien und Rechtsstaatlichkeit kennen- und schätzen gelernt. Das Ergebnis ist, dass die syrische Muslimbruderschaft insgesamt offener und liberaler erscheint als ihre ägyptische Schwesterpartei. Auch was das zukünftige Verhältnis Syriens zu Israel angeht, scheint die syrische Muslimbruderschaft vergleichsweise pragmatisch. So verlangt sie zwar eine Rückgabe des israelisch okkupierten syrischen Golangebiets. Aber die Vertreter der syrischen Muslimbruderschaft erklären auch, dass für sie die Zeit der militärischen Auseinandersetzungen mit Israel in der Vergangenheit liegt."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Strenggläubige Soldaten in Israel fürchten sich vor der bezirzende Wirkung weiblichen Gesangs, denn partout wollen sie nicht zuhören, wenn eine ihrer Kameradinnen zu singen beginnt. Das machte ein Eklat deutlich, der sich kürzlich ereignete, als eine Gruppe orthodoxer Offiziersanwärter während einer Militärfeier still und heimlich ausbüchste. Der Grund: Frauen hatten zu singen begonnen. Wegen Befehlsverweigerung wurden vier der neun geflüchteten Soldaten aus dem Offizierskursus ausgeschlossen, das Ende vom Lied ist es nicht. Derzeit diskutiert das ganze Land, ob und inwieweit die Armee Kompromisse aufgrund der Frömmigkeit einiger ihrer Soldaten eingehen darf. Sabine Brandes berichtet für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG: "Sirenen-Gesänge".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.
"Es macht keine Freude, jemandem das Leben zu nehmen. Wer das genießt, ist ein Psychopath“, sagt ein Mann, von dem man diese Worte nicht erwartet hatte. Meir Dagan, der bis Anfang dieses Jahres Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad war, hat dem israelischen Fernsehen ein ungewöhnlich offenes Interview gegeben. Er kämpfte gar mit den Tränen, sprach über das Töten und mögliche Angriffe auf Syrien, wie Michael Borstede für die WELT berichtet. Wenn aber einer das Töten nicht genieße und es trotzdem so oft in seinem Leben getan habe – was sage das über so einen Menschen aus, fragte die bekannte Journalistin Ilana Dajan. Dagan atmet tief aus, wiegt den Kopf hin und her, er weiß, dass die Frage ihm persönlich gilt: „Ich hoffe, dass er damit leben kann“, sagt er dann...
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Bist du jüdisch? Das ist meist die Standardfrage, die Katharina Höftmann von Israelis gestellt bekommt. Sie können sich nicht vorstellen, warum jemand sonst freiwillig von Berlin nach Tel Aviv ziehen sollte. Aber der Grund ist eigentlich recht einfach: Aus Liebe zu ihrem Freund! Nun hat sie ihre ersten Erfahrungen in Israel in einem launisch humorvollen und gleichwohl klugen Buch vorgelegt: "Guten Morgen, Tel Aviv! Geschichten aus dem Holy Land". Monika Lemke hat auf den Seiten von GOFEMININ.de ein Porträt der Neu-Israelin geschrieben und Hans Maaß rezensiert ihr Buch online exklusiv für COMPASS.
Link und Rezension in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Im Jerusalemer Goethe-Institut sieht es nach Umzug aus. Kartons und Bücher-Stapel belagern die Tische. Aber der Eindruck täuscht, denn bei dem Inhalt der Kisten handelt sich um den literarischen Nachlass jüdischer Holocaustflüchtlinge, der nun an deutsche Schulen verschickt werden soll. Institutsleiterin Simone Lenz gibt auf den Seiten des WESTDEUTSCHEN RUNDFUNKS Auskunft über ein Projekt, das unerwartet große Resonanz erzeugte: "Die Kultur des Vergebens geht sehr tief".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Es ist immer wieder versucht worden, den Massenmord des Nationalsozialismus und den des Stalinismus in Beziehung zueinander zu setzen und die Vernichtungspolitik der Nazis als Reaktion auf das Morden der Sowjets zu erklären. Das bekannsteste Beispiel hierfür unternahm einst der Historiker Ernst Nolte und löste damit den sogenannten Historikerstreit aus. Den jüngsten Versuch, in diese Richtung zu argumentieren, stellt das Buch »Bloodlands. Europa zwischen Hitler und Stalin« von Timothy Snyder dar, der als Historiker an der Universität Yale tätig ist. Es wurde bereits in 20 Sprachen übersetzt und hat es auch in Deutschland auf die Bestsellerliste geschafft. Felix Wemheuer stellt das Buch für JUNGLE WORLD vor und setzt sich mit den Thesen auseinander: "Nolte mortale".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Simon Erlanger und Peter-Jakob Kelting haben einen Buch unter dem Titel «Interniert in Schweizer Flüchtlingslagern» herausgegeben, der die umstrittene Rolle der Schweiz als Enklave und Flüchtlingsland im kriegsversehrten Europa der späten dreissiger und der vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts thematisiert. Auf einer Lesung haben die beiden Herausgeber kürzlich die Tagebuchaufzeichnungen des jüdischen Autors Felix Stössinger zu Gehör gebracht und einen Einblick in das Buch gegeben, wie William Stern für die Schweizer jüdische Wochenzeitung TACHLES berichtet: "Aus dem Tagebuch eines Lagerinsassen".
Der Link zum Bericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Vor dem Hintergrund der Debatte um die rechtsterroristischen Morde der letzten zehn Jahre hat die NORDWEST-ZEITUNG mit dem jüdischen Publizist und Schriftsteller Ralph Giordano gesprochen. U.a. fragten sie ihn auch, ob man den linken Terror der RAF aus den siebziger Jahren mit dem nun offenbar gewordenen Rechtsterror überhaupt vergleichen könne. Giordano antwortet:
"Ja, wegen der Unterschiede: Die RAF der 70er, 80er und 90er Jahre hatte nie einen Platz im Herzen der Nation. Das ist bei den Rechtsradikalen anders. Die meisten Deutschen wollen zwar im Prinzip nichts mit den Rechtsterroristen zu tun haben, aber einige Ideen gehen bis in die Mitte der Gesellschaft. Zum Beispiel, dass Deutschland ein Opfer der Geschichte ist; außerdem sind Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit längst nicht ausgerottet."
Der Link zum vollständigen Interview in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.
Artikel über Rechtsextremismus, über die Aufarbeitung des Holocausts, gegen Antisemitismus - und über jüdisches Leben in Deutschland: Die Redaktion des Magazins "Tribüne" hat es sich zur Aufgabe gemacht, gegen die Ausgrenzung von Juden anzukämpfen und - wie der Untertitel der Zeitschrift lautet - um ein Verständnis des Judentums zu werben. Letzte Woche feierte das Blatt sein 50-jähriges Jubiläum. Silja Tietz und Hans Riebsamen stellen die verdienstvolle Zeitschrift im DEUTSCHLANDRADIO und der FAZ näher vor: "Ein Magazin gegen Hass und Vorurteile".
Die Links zu den Artikeln in der Rubrik ANTISEMITISMUS/RECHTSRADIKALISMUS.
Christliche Pilger strömen dieser Tage wieder in großer Zahl nach Bethlehem. Doch dort leben wollen immer weniger Christen, seit Israel entlang der Stadtgrenze eine Sperrmauer errichtet hat. Helmut Luther hat für die WELT eine vorweihnachtliche Reise ins Heilige Land unternommen und berichtet über die Situation aus Bethlehem: "Wo alles anfing".
Der Link zu seiner Reportage in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Die Jüdische Gemeinde zu Berlin hat gewählt: Gideon Joffe hat mit seinem Bündnis »Koach!« die meisten Stimmen bei der Wahl am Sonntag zur Repräsentantenversammlung (RV) der Jüdischen Gemeinde geholt. Mit neun Kandidaten ist »Koach!« die am stärksten vertretene Fraktion, gefolgt von »Schalom – Bündnis der Vernunft«, das über sieben Plätze verfügt. »Verantwortung Jetzt!« bekam drei Plätze. Entsetzt zeigten sich viele der Gewählten in Anbetracht der dramatisch niedrigen Wahlbeteiligung, die nur bei 27 Prozent lag. Christine Schmitt berichet für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG weitere Einzelheiten und Reaktionen auf die Wahlergebnisse: "Abgestimmt".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Die Limmudbewegung hat in den letzten Jahren das Gesicht der jüdischen Szene in Deutschland verändert: Auf jährlichen mehrtägigen Festivals treffen sich religiöse und säkulare, liberale und orthodoxe Juden. Jetzt kommt eine weitere Veranstaltung hinzu: Erstmals findet in Hamburg ein Limmud-Tag statt. Gerald Beyrodt war für DEUTSCHLANDRADIO mit dabei: "Erster Limmud-Tag im Norden".
Der Link zu seinen Eindrücken in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Das Online-Portal »FaceGlat« wendet sich an jüdsiche-orthodoxe User – und zwar nach Geschlechtern getrennt! Und das mit Erfolg: das neue, glatt koschere Social Network zählt bereits 2.000 Mitglieder. Und jede Woche kommen offenbar 100 neue User hinzu, die meisten aus Israel oder Russland. Tamara Goldstein hat für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG einen Selbstversuch unternommen: "Frommes Facebook".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Es gibt Situationen, die dem Menschen die Sprache verschlagen, und solche, vor denen die Sprache versagt. Und es gibt Literatur, die just dieses Verstummen beschreiben kann. Zum Beispiel die des schwedischen Journalisten Steve Sem-Sandberg, der Schriftsteller geworden ist. Mehr als 100.000 der neun Millionen Schweden haben seinen im Original 2009 erschienenen Roman „Die Elenden von Lodz“ gekauft. "Dabei handelt es sich um große Literatur", schreibt Martin Lüdke in seiner begeisternden Rezension für den TAGESSPIEGEL. Sein Fazit: "Ein bedrückendes, ein Mut machendes, erschütternd großes Buch."
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)

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