ACHTUNG:
Die nächste Ausgabe erfolgt am Freitag, 20. November 09.

Guten Tag!
Neue jüdische Bauvorhaben in Jerusalem sind auf massive Kritik sowohl der USA als auch der Vereinten Nationen gestoßen. In ungewohnt scharfer Form reagierte das Weiße Haus, das sich "bestürzt" über den Plan zeigte, der die Bemühungen um Friedensverhandlungen erschwere.
Links zu Berichten und ersten Reaktionen in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST AKTUELL.
Vor diesem Hintergrund interessant, was der israelische Journalist Moshe Dann in der JERUSALEM POST über die Entstehungsgeschichte und den juristischen Kontext der Siedlungen schreibt. Dabei kommt er u.a. auch auf das Internationale Rote Kreuz zu sprechen, das in diesem Kontext eine besondere Rolle spielte. Der Beitrag ist in deutscher Übersetzung auf den Seiten des österreichischen Portals DIE JUEDISCHE zu lesen: "Wie die Siedlungen "illegal" wurden".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Entspannte Atmosphäre, reichhaltige Kultur, pulsierendes Nachtleben und schöne Sandstrände: Diese Mischung hat Tel Aviv zu einer der beliebtesten Touristenattraktionen gemacht. Nun muss die Stadt darauf achten, weiterhin die Vielfalt und den Komfort für die höchst unterschiedlichen Gruppen, die die Stadt besuchen, zu gewährleisten. Die friedliche Koexistenz von Stränden für Religiöse, Homosexuelle oder für Hunde hat sich in der Stadt längst bewährt, meint Daiva Repeckaite in einer Reportage für das Europamagazin CAFE BABEL, in dem sie einen Einblick in die Strandkultur der zweitgrößten Stadt Israels gibt: "Tel Avivs Strände - für Hunde, Homosexuelle und streng Gläubige".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Rainer Höß, der Enkel des Kommandanten des Vernichtungslagers Auschwitz Rudolf Ferdinand Höß, hat der zentralen Gedenkstätte für die Opfer des Holocaust in Israel, Jad Vaschem, ein Angebot gemacht: Er möchte ihnen den Nachlass seines Großvaters, nein, nicht schenken. Verkaufen! Sarah Stricker schildert die Hintergründe in der TAZ und urteilt unzweifelhaft: "Ein taktloser Taktierer".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Ein junges Holocaust-Opfer wird im Internet wieder lebendig: Als virtuelle Figur schreibt ein jüdischer Junge aus Polen über sein kurzes Leben im Zweiten Weltkrieg - und findet täglich neue Freunde auf Facebook! Ein Phänomen, das eine Tendenz anzeigt, wie Linda Vierecke in einem Beitrag für die DEUTSCHE WELLE meint, denn zunehmend mehr werden auch die sogenannten sozialen Netzwerke zur Erinnerung an die Vergangenheit genutzt: "Erinnerungskultur im Web 2.0".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
In zwei Beiträgen im SONNTAGSBLATT schildert Markus Springer, was den aus der schwäbischen Provinz stammenden Hitler-Attentäter Georg Elser mit dem protestantischen Pfarrer und Hitler-Gegner Martin Niemöller verbindet. Die Geschichte der Beiden beginnt einen Tag nach dem Münchner Bürgerbräu-Attentat von Elser, am 9. November 1939, an der deutsch-niederländischen Grenze: »Ich wollte den Krieg verhindern«.
Die Links zu dem zweiteiligen Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Der von Shoa-Überlebenden wiederbelebte jüdische Berliner Traditionsverein Tus Makkabi kann davon mehr als ein Lied singen. Immer wieder wurden seine Spieler in den vergangenen Jahren mit rassistischen und antisemitischen Schmähungen von gegnerischen Spielern oder Zuschauern konfrontiert. Dieter Wulff schildert in seiner Analyse im DEUTSCHLANDRADIO, dass es vor allem im Freizeit- und Amateurbereich immer wieder zu Problemen kommt: "Antisemitismus auf dem Fußballplatz".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Christian M. Rutishauser SJ, Theologe, Judaist und Direktor des Lassalle-Hauses in Bad Schönbrunn, Schweiz, zieht in einem längeren Beitrag für die Zeitschrift STIMMEN DER ZEIT eine Bilanz des christlich-jüdischen Dialogs im zu Ende gehenden Jahr 2009. Dabei konzentriert er sich auf einige einschlägige Ereignisse, von denen er überzeugt ist, dass sie auch im kommenden Jahr eine wichtige Rolle spielen werden: Die Aufhebung der Exkommunikation von vier Bischöfen der Piusbruderschaft, die Auseinandersetzung um die Judenmission, ausgelöst durch ein Dokument des „Gesprächskreises von Juden und Christen beim Zentralkomitee der Deutschen Katholiken", die Heilig-Land-Reise des Papstes im Mai 2009, die gerade durch das fast vollständige Schweigen zum jüdisch-christlichen Gespräch gezeigt hat, wo Benedikt XVI. selber steht, und schließlich die Initiative des "Internationalen Rats von Juden und Christen" (ICCJ), der mit seinen Berliner Thesen neu zum Dialog verpflichten will.
Der Link zu seiner Bilanz und seinem Ausblick auf das christlich-jüdische Verhältnis in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Die Israelitische Kultusgemeinde Bamberg eröffnet am Donnerstag (19.11.09) das Jüdische Lehrhaus "Bet Midrasch". Das Konzept ist bundesweit einmalig, denn das Lehrhaus soll auch anderen Religionen und Kulturen offen stehen, wie Marion Krüger-Hundrup für den BARISCHEN RUNDFUNK berichtet. Zur Eröffnung wird auch Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, erwartet. Im Interview mit dem BAYRISCHEN RUNDFUNK wünscht sie der Einrichtung Wirksamkeit über Bamberg hinaus und nennt sie neben weiteren jüdischen Gemeindezentren einen "späten Triumph über den Nationalsozialismus".
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Was hat Reggae mit jüdischer Symbolik zu tun? Ziemlich viel, sagt Harrison Stafford von der Band "Groundation". Rastafarians sehen sich in einer sehr alten Tradition, die an jüdische Elemente anknüpft. Harrison Stafford, Sohn einer liberal-jüdischen Familie aus der San Francisco Bay Area, kam bereits in seiner Kindheit durch seinen Vater, selbst Jazz-Pianist, mit Reggae in Kontakt – und vermittelte ihm damit eine Erfahrung, die sich spiegelverkehrt verhält zu jener der bibellesenden Sklaven: "Es ging um Exodus, Abraham und Moses. Ich dachte, das ist ja unsere Kultur", erinnert er sich. Damals lernte Harrison Hebräisch und studierte die Thora. Als Jugendlicher nahmen die Eltern ihn erstmals mit nach Jamacia. Heute wohnt er dort – wenn er nicht gerade auf Tour ist. Tobias Müller porträtiert im FREITAG den Musiker und schildert die Fäden, die den Reggae mit der jüdischen Tradition verbinden: "Grün-gelb-rote Davidsterne".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Immer wieder und lange schon umstritten: Die Kirchensteuer. Der RHEINISCHE MERKUR widmet ihr in einem Schwerpunktthema gleich mehrere Beiträge: Was mit ihr gemacht wird, wie sie entstanden ist, wie man sie los wird, wie sie im europäischen Vergleich dasteht und wie sie zur Entlohnung kirchlicher Mitarbeiter verwendet wird.
Alle Links zum Thema in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Die innenpolitischen Probleme Israels geraten angesichts des israelisch-palästinensischen Konfliktes leicht in Vergessenheit. Dabei stellen die Gegensätze etwa zwischen jüdischen und arabischen Israelis das kleine Land vor ebenso große Herausforderungen wie der sich verschärfende Streit zwischen säkularen und nationalreligiösen Juden. Rachel Shabi hat nun dem Problem der innerisraelischen Diskriminierung arabischer Juden ein sehr persönliches Buch gewidmet, wie Gemma Pörzgen in ihrer Kritik für DAS PARLAMENT meint: "Hinter der europäischen Fassade".
Der Link zur Buchbesprechung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Und schließlich ein TV-Hinweis: Heute Abend ist die zweiteilige französische Dokumentation "Sechs Tage Krieg" zu sehen, in der es - nomen est omen - um den Sechs-Tage-Krieg Israels mit seinen arabischen Nachbarn im Jahre 1967 geht. Der Dokumentarfilm zeigt, dass der israelische Sieg gegen die arabische Allianz seinerzeit einen Wendepunkt in der Geschichte des Nahen Ostens darstellte, dessen Folgen bis heute politisch hochbedeutend sind. Gegenstand des ersten Teils der Dokumentation ist die unmittelbare Vorgeschichte der militärischen Auseinandersetzung mit den beiden Hauptprotagonisten Gamal Abdel Nasser, damaliger ägyptischer Staatspräsident, und dem israelischen Ministerpräsidenten Levi Eschkol. Der zweite Teil beinhaltet die sechs Tage des Krieges und die Niederlage der arabischen Seite.
Mehr dazu in den FERNSEH-TIPPS.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)

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