Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
04.08.2009 - Nr. 1061

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Morgen, Mittwoch 05. August 09, erscheint KEIN COMPASS!

Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am Donnerstag, den 06. August 09.


Guten Tag!

Nr. 1061 - 04. August 2009


Er soll mithilfe von Strohfirmen Geld gewaschen haben. Jetzt droht Israels Außenminister Avigdor Lieberman bei einer Anklage mit Rücktritt. Die israelische Polizei hatte sich nach jahrelangen Ermittlungen dafür ausgesprochen. Die Staatsanwaltschaft muss nun entscheiden, ob sie der Forderung nachkommt. Über den Stand der Dinge berichten WELT und TAZ: "Israels Polizei für Anklage gegen Außenminister".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST AKTUELL.

Die im Westjordanland regierende Fatah-Bewegung hält ab dem heutigen Dienstag erstmals seit über 20 Jahren eine als historisch geltende Generalversammlung ab. Auf der Tagesordnung: ein neues Parteiprogramm, eine Abrechnung mit fehlbaren Verantwortlichen, vor allem aber der Versuch, mittels neuer Geschlossenheit die eigene Macht zu stärken und für Wähler attraktiver zu werden als die radikalislamische Hamas.
Links zu aktuellen Berichten und Interviews u.a. mit Abdallah al-Frangi, dem Leiter der außenpolitischen Abteilung der Fatah, in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Ausgerechnet im Herzen des israelischen Schwulen-Paradieses Tel Aviv schlug der Attentäter zu: In einem unscheinbaren Jugendclub für Schwule und Lesben im Stadtzentrum schoss der schwarz gekleidete und maskierte Unbekannte in der Nacht zum Sonntag wild um sich. Eine 17-Jährige aus einem Vorort Tel Avivs und ein 24-jähriger Jugendleiter waren sofort tot, elf weitere Besucher des Zentrums erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Der Anschlag trifft das freizügige Tel-Aviv mitten ins Herz und zeigt die tiefe Spaltung, die durch Israel geht, wie den Berichten und Reportagen in der NETZEITUNG, FAZ, TAZ und dem österreichischen STANDARD zu entnehmen ist.
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Rückzieher von Ralph Giordano: Der jüdische Publizist gibt sein Bundesverdienstkreuz doch nicht zurück - damit hatte er kürzlich gedroht, als Bundespräsident Köhler den höchsten Staatsorden an die Israel-Kritikerin Felicia Langer verliehen hatte. Seine Kritik an Langer hält Giordano indes aufrecht, wie der SPIEGEL berichtet. In der TAZ fragt sich Micha Brumlik indes, wie man eigentlich ein Bundesverdienstkreuz zurück gibt, wenn man denn nicht in einer Reihe mit einer anderen Preistägerin wie Felicia Langer stehen möchte. Zudem kritisiert er die noch immer ausbleibende Antwort auf die Frage, wer eigentlich auf die Idee kam, Frau Langer auszuzeichnen. Die Kritisierte selbst verteidigt sich wiederum im TAGESSPIEGEL und hält an ihrem Engagement für eine andere Politik in Israel fest.
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Nur wenige Monate nach seiner Rückkehr beginnt er mit der Niederschrift des autobiographischen Berichts "Ist das ein Mensch?", in dem er von der Deportation nach Auschwitz, dem Leben und Sterben im Lager erzählt. Sein geradezu pathologischer Erzählzwang, wie er ihn selbst nennt, macht ihn, den promovierten Chemiker, zum Schriftsteller. Die Rede ist von Primo Levi, dem jüdisch-italienischen Schriftsteller, der vor wenigen Tagen 90 Jahre alt geworden wäre, hätte er nicht nach allem Ringen um ein würdiges Leben nach Auschwitz schließlich doch den Freitod gewählt. Bettina Harz erinnert in einem Beitrag für die Wochenzeitung FREITAG an den Autor, dessen Werk zum literarischen Inbegriff  der Erinnerung an den Holocaust wurde: "Heimkehren, essen, erzählen".
Der Link zum Artikel in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Der Verleger Egon Ammann hat mit dem Übersetzer Hubert Witt die Gedichte und Berichte von Abraham Sutzkever veröffentlicht. Der in Wilna geborene Schriftsteller schreibt eindrucksvoll über antisemitischen Gräueltaten während des Zweiten Weltkriegs und über den Untergang der jüdischen Welt Osteuropas. Herbert Wiesner zeigt sich in der WELT nach der Lektüre der Bücher Sutzkevers gleichermaßen betroffen wie begeistert:
"Ein lang verborgener, auch aus politischem Kalkül versteckter und durch Zensur beschädigter Epitaph ist geborgen, ein Monument jiddischer Literatur, in das die Namen der Opfer eingemeißelt sind. Hubert Witt, dem aus Breslau stammenden Leipziger Germanisten und Übersetzer mittelhochdeutscher und jiddischer Dichtung, sowie dem Schweizer Verleger Egon Ammann ist ein ungeahntes, in dieser Größenordnung vielleicht letztes Fundstück jiddischer Literatur zu verdanken."
Der Link zur sehr ausführlichen Buchvorstellung in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Nicht einmal antisemitische und fremdenfeindliche Äußerungen konnten den Einfluss und das Ansehen des Redemptoristenpfarrers Tadeusz Rydzyk und seines Medienimperiums um Radio Maryja zerstören. Mit dem im Juli eröffneten Mobilfunknetz "wRodzinie", startete der Geistliche nun ein weiteres Unternehmen, welches nicht nur seinen Geldbeutel füllen wird, sondern auch seine Macht sichern soll, die ihn vor jeder Kritik aus Warschau und dem Vatikan, wo seine Tätigkeit seit Jahren mit Misstrauen beobachtet wird, schützt. Thomas Dudek beschreibt in TELEPOLIS das klerikalfaschischtische und antisemitische Netzwerk und seinen wirren Kopf: "Gotteskrieger mit Mobilfunknetz".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Die Apokalypse ist ein Faszinosum, das viele Menschen umtreibt. Weltuntergangsvorstellungen finden sich in verschiedenen Religionen - vom Judentum über das Christentum bis zum Buddhismus, aber auch in der Literatur, Malerei und sogar der Rap-Musik. In einem langen Beitrag, in dem ein Literaturwissenschaftler und zwei Reiligionswissenschaftler zu Wort kommen, beschreibt Ralf Bei der Kellen im DEUTSCHLANDRADIO die Apokalypsevorstellungen von früher und heute: "Die Welt geht unter! Wer geht mit?".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Neu ist sie nicht, die Frage nach Gott. Was nicht heißt, dass sie gelöst wäre. Das zeigt sich, etwa wenn Mediziner und Biologen nach dem Gottes-Gen forschen oder wenn Europas Staaten über die Basis ihrer Gesetzgebung nachdenken: Die Frage nach Gott, so scheint es, ist eine anthropologische Konstante, der sich auch der 1936 geborene Philosoph und Theologe Ludger Honnefelder nicht entziehen will. Für seinen Band „Gott denken? Eine Spurensuche in Literatur und Religion“ hat sich Honnefelder auf die Suche nach dem gemacht, was Denker und Dichter verschiedener Zeiten und Kulturen über Gott notierten. Er folgt dem Gedanken an Gott über die Grenzen von Sprachen und Bekenntnissen hinweg. Der RHEINISCHE MERKUR sprach mit dem Philosophen über Gott, den Ursprung, Sinn und letzte Dinge: "Wer hofft, glaubt".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Sechsundvierzig Jahre nachdem Hans J. König die ursprüngliche Version der 1924 verfassten Hymne des Bundesligavereins Schalke 04 „Blau und weiß, wie lieb’ ich dich“ um zwei weitere Strophen ergänzt hatte, protestieren nun Muslime gegen die kuriose dritte Strophe dieses Schlagers, in dem es heißt:
Mohammed war ein Prophet
Der vom Fußballspielen nichts versteht
Doch aus all der schönen Farbenpracht
Hat er sich das Blau und Weiße ausgedacht
Die WELT, der KÖLNER STADTANZEIGER und natürlich auch die BILD-ZEITUNG berichten über die Hintergründe der Kritik und die Reaktion auf Seiten des Bundesligisten: "Schalke 04 und der Prophet"
Die Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Nur wenige Leser, selbst wenn sie eingeschworene Fans des FC Bayern München sein sollten, werden wohl mit dem Namen Kurt Landauer etwas anfangen können. Der erste – und langjährigste - Präsident des FC Bayern München, der den FCB zum Gewinn seiner ersten deutschen Meisterschaft (1932) brachte, ist in Vergessenheit geraten und heute nicht einmal eingesessenen Bayern-Fans bekannt. Schade eigentlich: Denn Landauer, der diese Woche 125 Jahre alt geworden wäre, verkörpert in seiner Person wie wenige andere die deutsch-jüdische Geschichte sowie die Sportsgeschichte. Benjamin Rosendahl erzählt in ZEITJUNG die "geheime jüdische Geschichte des FC Bayern München" und erinnert an seinen ersten jüdischen Präsidenten.
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Flint, eine Stunde nördlich von Detroit/USA gelegen, war die Geburtsstadt von General Motors. Nirgendwo hat die Automobilkrise tiefere Spuren hinterlassen. Betroffen davon ist auch die jüdische Gemeinde, wie Andreas Mink in seiner Reportage für das schweizer-jüdische Wochenblatt TACHLES erzählt: "Gangwechsel in Flint".
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Herman Melville, vor 190 Jahren geboren, ist vielen nur als Verfasser von Seefahrer-Romanen wie etwa dem berühmt gewordenen "Moby Dick" bekannt. Man sollte aber die philosophische Tiefe dieses Autors nicht unterschätzen, meint Walter Sontag in einem Beitrag für die WIENER ZEITUNG und stellt dort ein Werk Melvilles vor, das viele überraschen mag: ein 18.000 Verse langes Epos unter dem Titel "Clarel. Eine Pilgerreise im Heiligen Land". Erst vor wenigen Jahren, lange nach der großen paradigmatisch-angelsächsischen Lyrik von Miltons "Paradise Lost" bis zu Ezra Pounds "Cantos", wurde diese "Pilgerreise im Heiligen Land" ins Deutsche übertragen. Sontag stellt sie und ihren Autor näher vor: "Der verkannte Geistesriese".
Der Link dazu in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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