Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
23.06.2009 - Nr. 1048

ACHTUNG:

Morgen, Mittwoch 24. Juni 09, erscheint KEIN COMPASS.
Am Donnerstag, 25. Juni 09, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 97 mit einem Beitrag von Wolfgang Geiger unter dem Titel: "Zwischen Scham und Vorurteil: Das Thema Israel im Schulunterricht - und nicht nur da".

Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am Freitag, 26. Juni 09.


Guten Tag!

Nr. 1048 - 23. Juni 2009


Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu hat in einem großen, zweiteiligen Interview mit der BILD-Zeitung über die Bedrohung für sein Land und seinen Wunsch nach Frieden gesprochen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die aktuellen Entwicklungen im Iran, aber auch die deutsch-israelische Freundschaft, das Verhältnis zur Hamas sowie die ablehnenden Reaktionen der arabischen Welt auf seinen Vorschlag zur Zweistaatenlösung.
Die Links zu den beiden Teilen des Interviews in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST AKTUELL.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat noch keine Vision für den Nahen Osten verkündet. Und in seiner Fatah wächst der Unmut. Auf einem Parteitag soll nun der Befreiungsschlag gelingen - wenn er denn stattfindet. Hans-Christian Rößler zeigt sich in einem Beitrag für die FAZ eher skeptisch: "Abbas zeigt Führungsschwäche. Der graue Herr und die Starre der Fatah".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

In der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG berichtet Kristina Bergmann, dass erstmals 27 Bücher israelischer Autoren ins Arabische übersetzt und in Ägypten veröffentlicht werden sollen, u.a. eine Novelle von David Grossman und Amos Oz' großer autobiographischer Roman "Geschichte von Liebe und Finsternis". Bergmann vermutet in dem Vorhaben einen Zusammenhang mit der umstrittenen Nominierung des ägyptischen Kulturministers Faruk Hosni zum Generaldirektor der Unesco, dem man anti-israelisches Denken vorwarf. Die geplanten Übersetzungen geschehen übrigens gewissermaßen durch die Hintertür, denn die Romane werden nicht aus dem Hebräischen, sondern einer europäischen Sprache übersetzt werden.
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Im gestrigen COMPASS wurde auf den in der WELT erschienenen Vortrag von Henryk M. Broder hingewiesen, in dem Broder eine schleichende Delegitimierung Israels beklagte, an der sich auch jüdische Intellektuelle beteiligten. Zu diesem Beitrag erreichte COMPASS eine Stellungnahme des Verlegers und Herausgebers der Zeitschrift "Semit", Abraham Melzer, die aus Briefen und Anmerkungen besteht, die Melzer u.a. an die WELT schickte. COMPASS stellt Ihnen heute diese Texte von Melzer als word-Dokument zum Herunterladen zur Verfügung, unbearbeitet und unkommentiert.
Die finden die Stellungnahme in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Thomas Walther war von 1988 bis 2006 Amtsrichter in Lindau - dann beschloss er, vor dem Ende seiner aktiven Beamtenlaufbahn noch einmal eine Herausforderung zu suchen. Er wechselte zur Zentralstelle für die Aufklärung von Naziverbrechen in Ludwigsburg. Dort hat er dafür gesorgt, dass der ehemalige KZ-Wachmann John Demjanjuk vor ein deutsches Gericht kommt. In der SCHWÄBISCHEN ZEITUNG ist heute ein längeres Porträt von ihm zu lesen: "Der Mann, der Demjanjuk vor Gericht bringt".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Ist das Schreckliche in der deutschen Geschichte bis hin zum Nationalsozialismus geschehen infolge des deutschen Idealismus oder trotz des Idealismus? Gehört der deutsche Idealismus zu den geistigen Grundlagen der deutschen Katastrophe? Wurzelt mithin die Katastrophe des Dritten Reiches in der historischen Unfähigkeit der Deutschen, das Politische ohne Pathos zu denken? Diese Fragen versucht im RHEINISCHEN MERKUR der Historiker, Philosoph und Biograf Rüdiger Safranski zu beantworten: "Ein deutsches Verhängnis?".
Der Link zum Essay in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Die 1905 veröffentlichten "Protokolle der Weisen von Zion" weisen als eines der wirkmächtigsten antisemitischen Pamphlete der jüngeren Geschichte eine traurige Karierre auf und sind immer noch aktuell: So erfreuen sie sich heutzutage etwa auch bei radikalen Arabern großer Beliebtheit, wie Clemens M. Hutter, ehemaliger Ressortchef Ausland bei den SALZBURGER NACHRICHTEN in einem längeren Beitrag über die "Protokolle" in der WIENER ZEITUNG schreibt:
"Die anonymen Autoren des Pamphlets von 1905 gaben damals vor, sie besäßen die "Protokolle" von 24 geheimen Konferenzen jüdischer Verschwörer über Methoden, wie das Judentum die Weltherrschaft erringen wolle, und zwar mittels "List, Heuchelei, Bestechung, Betrug und Verrat" und durch Terror: Denn "alles, was dem Volk Juda nützt, ist moralisch und heilig". [...] Die Hamas hat diese Gedankengänge sogar als Artikel 22 in ihre Charta aufgenommen: Als geheime Beherrscher der Welt, so heißt es dort, "standen die Zionisten hinter der französischen und der kommunistischen Revolution, hinter dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg. Es gibt weltweit keinen Krieg, in dem sie nicht ihre Finger mit im Spiel haben."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Sie ist der Kern des Juden- und des Christentums. Die Bundeslade enthält die Steintafeln mit den zehn Geboten, die Moses von Gott erhielt. Jetzt verkündet das Oberhaupt der äthiopischen Kirche: "Die Bundeslade befindet sich bei uns." Ihr Fund wäre sensationeller als alle Ruinen Trojas und das Bernsteinzimmer zusammen, meint Paul Badde in seiner Reportage für die WELT. Ergänzt wird Baddes Beitrag durch ein Interview mit Guido Horst, dem Chefredakteur des "Vatican"-Magazin, der im letzten Herbst nach Axum reiste. In dem Interview sagt Horst u.a.:
"Die äthiopischen Christen sind Judenchristen. Bevor sich das Land zum Christentum bekehrte, lebten dort schwarze Juden, die dann ge tauft wurden. Unsere Vorvorfahren waren heidnische Barbaren, bevor sie bekehrt wurden. Die Judenchristen sind also eine Art „missing link“ zu den Juden, zu unseren älteren Brüdern im Glauben. Sie haben viele Elemente des Judentums übernommen. Die Jungen werden am achten Tag beschnitten, der Samstag ist – als Sabbat - neben dem Sonntag ein Feiertag. Man isst kein Schweinefleisch und beachtet jüdische Speisegesetze. Die letzten äthiopischen Juden wurden von de= n Israelis in den achtziger Jahren ausgeflogen. Nur noch die Judenchristen sind dort. Wenn es ein Land gibt, wo die Bundeslade „hinpasst“, dann ist es Israel – oder Äthiopien."
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Millionen Gläubige pilgern jedes Jahr nach Jerusalem, Christen, Juden und Muslime. Sie wollen dort wandern, wo Jesus lebte, wollen den Gott des Judentums spüren, die Nähe des Propheten - oder auch nur sich selbst. Juliane von Mittelstaedt hat sich die verschiedenen Pilger für den SPIEGEL einmal näher angesehen: "Jetzt seid ihr neu geboren".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Vor wenigen Tagen wurde der israelkritische Rolf Verleger von seiner Mitgliedschaft im Zentralrat der Juden abberufen. Der 57-jährige Psychologe und Autor (»Israels Irrweg«) war bis 17. Juni Delegierter des Landesverbands Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein im Direktorium des Zentralrats der Juden in Deutschland. Im Interview mit dem NEUEN DEUTSCHLAND erläutert er nun die Gründe hierfür aus seiner Sicht: "»Judentum heißt plötzlich: Immer Recht haben«
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Lena Gorelik wurde 1981 in St. Petersburg und kam mit elf Jahren als “Kontingentflüchtling” nach Deutschland. Hier hat sie sich in wenigen Jahren einen Namen als talentierte junge Schriftstellerin erworben. Bisher ist von ihr erschienen: "Meine weißen Nächte", 2004, "Hochzeit in Jerusalem", 2007 und "Verliebt in St. Petersburg", 2008. Zur Zeit schreibt sie ihre Doktorarbeit in jüdischer Geschichte an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München. Auf HAGALIL ist nun ein längeres Interview mit ihr zu lesen. Auf die Frage, warum es den Menschen offenbar leicht falle, sie aufgrund ihres eher humorvollen und unbeschwerten Umgangs mit ihrer jüdischen Identität offen anzusprechen, antwortete sie:
"Ja ich hoffe sehr! Ich habe noch nie darüber nachgedacht, ob es den Leuten tatsächlich leichter fällt, mit mir ungezwungener über das Judentum zu sprechen. Ich verspüre diese ganze Beschwertheit nicht, ich mag sie nicht und ich finde sie unnötig. Ich empfinde sie auch als anstrengend. [...] Für mich ist jüdisch sein einfach kein großes Ding, wie die Amis zu sagen pflegen: “It’s no big deal!”
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Das "Survivors Network of those Abused by Priests (SNAP)" wurde 1989 gegründet und konnte seitdem zahlreichen amerikanischen Opfern von Missbrauch durch religiöse Autoritäten zu ihrem Recht verhelfen. Nun will der Österreicher Michael Tfirst zusammen mit einigen anderen Missbrauchsopfern eine Zweigstelle des Verbandes gründen, mit der Kirchengeschädigte in seinem Heimatland eine stärkere Stimme bekommen sollen. Peter Mühlbauer stellt in einem Beitrag für TELEPOLIS das Netzwerk und den Österreicher näher vor: "Tausende Priester sind Kinderschänder".
Der Link zum Artikel in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Lässt sich die Lage der Türken in Deutschland mit der der Juden vor dem Krieg vergleichen? Das "Tel Aviver Jahrbuch für Geschichte" widmet sich in seiner neuesten Ausgabe dieser Frage. Seine Autoren stellen fest: Eine Nationalkultur lässt sich kaum noch halten. Jakob Hessing hat den Band für die WELT gelesen: "Sind Muslime die Juden der Gegenwart?"
Der Link zu seiner Buchbesprechung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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