Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
16.04.2021 - Nr. 1945

ACHTUNG

Die nächste aktuelle Tagesausgabe erfolgt am Mittwoch, 21. April 2021.



ONLINE-EXTRA Nr. 311

April 2021

Das liberale Judentum (auch Progressives Judentum oder Reformjudentum) ist eine Strömung innerhalb der jüdischen Religionsgemeinschaft, deren Ursprünge vor allem im Deutschland des 19. Jahrhunderts liegen und auf Ideen und Grundsätze von Moses Mendelssohn, Israel Jacobsohn, Leopold Zunz, Abraham Geiger und Zacharias Frankel zurückgehen.

Das liberale Judentum ist eine von vier Hauptströmungen (Denominationen) des gegenwärtigen Judentums (orthodox, konservativ, liberal, rekonstruktionistisch), dem in all seinen Ausprägungen etwa 1,7 der rund 14 Millionen Juden angehören. Die verschiedenen Reform- und liberalen Gruppen weltweit sind alle Mitglieder der Weltunion für progressives Judentum. In den Vereinigten Staaten stellt die Strömung seit den 1980er Jahren die wichtigste und größte Gemeinschaft dar, während ihr Einfluss in Europa nach 1945 bedingt durch den Zivilisationsbruch des Holocaust zuerst zurückging, nunmehr allerdings seit den 1990er Jahren ebenfalls wieder vertärkt an Bedeutung gewinnt.

Der nachfolgende Beitrag von Walter Homolka, Rabbiner und Direktor des Abraham Geiger Kollegs in Potsdam, beleuchtet auf beeindruckende Weise "Neuanfang und Rückbesinnung" des liberalen Judentums in Deutschland. Homolka zeigt auf, welch starken Einfluss das liberale deutsche Judentum einerseits im Exil hinterlassen hat und andererseits die wachsende Bedeutung, die es nach ihrem Neuanfang in den Jahrzehnten nach 1945 bis in die Gegenwart erneut gewonnen hat. Gleichwohl - und auch darauf kommt Homolka gegen Ende seines Beitrages zu sprechen - bleibt ein paradoxer und unbefriedigender Befund: Obwohl gewissermaßen in Deutschland geboren und von hier aus seinen Weg in die Welt gefunden, erweist sich die formalrechtliche Stellung der liberalen Gemeinden im Rahmen des deutschen Konzepts der Einheitsgemeinde und mithin ihre finanzielle Situation wie auch ihre innerjüdische Anerkennung nach wie vor als sehr fragil.

Der hier von Walter Homolka als ONLINE-EXTRA Nr. 311 wiedergegebene Beitrag "Neuanfang und Rückbesinnung: Das liberale Judentum in Deutschland nach der Schoa" entstammt dem von Elke-Vera Kotowski herausgegebenen, äußerst empfehlenswerten Band "Das Kulturerbe deutschsprachiger Juden: Eine Spurensuche in den Ursprungs-, Transit- und Emigrationsländern" (De Gruyter, Oldenburg 2017) und ist mit einer Creative-Commons-Lizenz versehen.


Hier finden Sie ONLINE-EXTRA Nr. 311:

Online-Extra Nr. 311




© Lizenziert unter Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 4.0 License http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
online für ONLINE-EXTRA



Einen angenehmen Tag, ein erholsames Wochenende und Gut Schabbes wünscht




Abo-Hinweis

 Die Information, in welchem externen Medium Sie den vollständigen Text kostenfrei lesen können sowie einen Link dorthin ist angemeldeten Abonnenten vorbehalten!
Sie möchten die Information über die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link zum Artikel sehen und nutzen, um den angegebenen Artikel zu lesen?
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen

Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!

Anmeldung