Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
12.06.2019 - Nr. 1843

ACHTUNG

Am Freitag, 14. Juni 2019, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 288 mit einem Beitrag von Julius H. Schoeps: "Zwischen Kollaboration, Verrat und Handlungszwängen. Ein beklemmendes Kapitel europäisch-jüdischer Beziehungsgeschichte in der Zeit der Nazi-Herrschaft".



Guten Tag!

Nr. 1843 - 12. Juni 2019



Für reichlich Wirbel sorgte dieser Tage US-Botschafter David Friedman. Ihm zufolge habe Israel nämlich das Recht, einen Teil der besetzten Palästinensergebiete zu annektieren. "Ich denke, dass Israel unter gewissen Umständen das Recht hat, Teile des Westjordanlandes zu behalten, aber wahrscheinlich nicht alles", sagte er der New York Times. War es ein Vorbote des noch geheimen US-Friedensplans? Das befürchten zumindest die Palästinenser, deren Chef-Unterhändler Saeb Erekat darauf hinwies, dass dies nach Völkerrecht ein Kriegsverbrechen wäre: "Israel hat ein Recht auf Annexion".
Links zu Berichten über die Äußerungen Friedmans in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Am Ende der Muqataa, einem weitläufig umzäunten Areal in Ramallah, befindet sich der würfelförmiger Bau, in dem sich das Mausoleum für Palästinenserführer Arafat befindet. Die Stelle ist Ramallahs Touristenattraktion Nummer eins, denn auf dem Gelände befindet sich auch das hochmoderne, sieben Millionen Euro teure Jassir-Arafat-Museum. Vor drei Jahren ist es eröffnet worden und seitdem wurden etliche ausländische Staatschefs durch die Ausstellung geführt und Abertausende Touristen haben es besucht, insbesondere von Deutschen, die nach Auskunft des Museums die größte Gruppe unter den ausländischen Besuchern darstellen. Verteilt auf mehrere Geschosse wird nicht nur der Lebensweg Jassir Arafats geschildert, sondern generell ein „palästinensisches Narrativ“ vermittelt, ein Blick auf die palästinensische Geschichte. Was ist aber ist dieses Narrativ – und welche Geschichte wird hier vermittelt? Sebastian Leber wollte das für den TAGESSPIEGEL genauer untersuchen und stieß auf allerlei Geschichtsfälschung: "Die Wahrheiten des Arafat-Museums".
Der Link zu seiner Reportage in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Israel wählt schon bald wieder ein neues Parlament. Und so wie der Wahlkampf im April war, wird wohl auch der nächste sein: gehässig, Rechte gegen Linke, Säkulare gegen Religiöse, Städter gegen Siedler. Doch so gespalten, wie es von aussen wirkt, ist die israelische Gesellschaft nicht in allem, berichtet Susanne Brunner für das SCHWEIZER RADIO und FERNSEHEN (SRF). Die kollektive Erfahrung der Verfolgung, die Verteidigung gegen Feinde und der zunehmende Antisemitismus ausserhalb Israels einen die meisten Israelis mehr, als man denken könnte. Das belegt sie anhand von vier Porträts: einem Holocaust-Überlebenden, einer Siedlerin in der Westbank, einem Kibbuz Bewohner und eines Studenten in Tel Aviv: «Auf wessen Seite bin ich? Ich bin nirgendwo».
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Im September will der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis Jerusalem besuchen. Cassis gilt als Freund Israels. In seiner Ansprache vor dem Schweizer Israelitischen Gemeindebund erinnerte er kürzlich mit viel Empathie an die Leiden der Juden und den Holocaust. Und letztes Jahr hielt der Aussenminister zum 70. Jahrestag der israelischen Staatsgründung vor der Gesellschaft Schweiz-Israel eine sehr freundliche Rede. Er zeigte sich von Israel als «Schutz für die Demokratie» fasziniert und zog historische Parallelen zur Eidgenossenschaft. Vor diesem Hintergrund und im Blick auf den bevorstehenden Israel-Besuch von Cassis beschreibt Tobias Gafafer in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG den Kurswechsel in der Schweizer Nahost-Politik und dessen Kritiker: "Ein Israel-Freund auf heikler Mission – Ignazio Cassis setzt neue Akzente".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Mit einem Festakt in der Frankfurter Paulskirche wird am heutigen Mittwoch (16.00 Uhr) an den 90. Geburtstag von Anne Frank erinnert. Auf der Veranstaltung sprechen unter anderem Unesco-Generalsekretärin Audrey Azoulay und die ungarische Philosophin und Holocaust-Überlebende Agnes Heller, die wie Anne Frank im Jahr 1929 geboren wurde. Die Zeitungen sind heute voll von Erinnerungen an Anne Frank und ihr weltberühmtes Tagebuch. "Ihr Leben, Tod und Tagebuch stehen symbolisch für die Gefahren von Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus und haben bis heute nichts an Relevanz eingebüßt", meint etwa Lea Struckmeier in einem Beitrag für TAGESSCHAU.de. Der TAGESSPIEGEL hat das Haus Anne Franks in Amsterdam besucht, in dem sie sich einst versteckte und berichtet über die dortige Ausstellung. In der WELT wiederum findet man einige Beiträge, die sich mit den diversen Fassungen des Tagebuchs und dessen Hintergründen beschäftigen, während die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG eine Reihe prominenter Juden und Jüdinnen - u.a. Lena Gorelik, Adriana Altaras, Esther Schapira, Chaim Noll - befragt hat, was ihnen heute Anne Frank bedeutet: »Ich habe es erst später begriffen«
Links zum Thema in der Rubrik VERGANGENHEIT...

"Faszination, Traumata, Vorurteile, Angst: Das sind die Zutaten, die eine derzeit in Polen geführte Debatte speisen, eine heftige Diskussion über das jüdische und nichtjüdische Polen in Geschichte und Gegenwart", wie Jan Opielka für die FRANKFURTER RUNDSCHAU berichtet. Im Vordergrund stünden dabei etwa die Vorwürfe wichtiger israelischer Politiker vom Februar gegenüber Warschau: Die Polen hätten „den Antisemitismus mit der Mutterbrust aufgesogen“, wie Israels damaliger Außenminister Israel Kac äußerte. Im Kern freilich gehe es um die Frage, wie viele polnische Juden im Zweiten Weltkrieg durch die Hände ihrer Landsleute ums Leben kamen. Und vor allem, warum das geschah. Die Debatte, so zeigt Opielka, reicht bis ins Jahr 2000 zurück, als der polnischstämmige US-Historiker Jan Gross mit seinem Buch „Nachbarn“ eine Debatte über polnische Täter angestoßen hatte, die unter der deutschen Besatzung polnische Juden ermordeten. Die jetzige erbitterte Auseinandersetzung führt freilich auf etwas viel tiefer Sitzendes, nämlich den polnischen Antisemitismus vor, während und nach dem Nationalsozialismus: "Vergiftete Debatte über das jüdische und nichtjüdische Polen in Geschichte und Gegenwart".
Der Link zur Reportage in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Zwei deutschsprachige Erstübersetzungen des japanischen Zeichners Shigeru Mizuki gewähren einen kleinen Einblick in ein wenig bekanntes Bild japanischer Mangakultur - und eine besondere Form der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialisms: "Hitler" (1970) und "Auf in den Heldentod!" (1973) zählen zu den Vorläufern jener Art von Comics, die heute gern als Graphic Novels bezeichnet werden. Martin Reiterer stellt das Werk des Japaners und seinen Zeichner näher vor und denkt über die Frage nach, was das Besondere dieser Form der Auseinandersetzung etwa mit der Person Hitlers ist: "Das Hitler-Comic von Shigeru Mizuki".
Der Link dazu in der der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Vor kurzem hat der deutsche Bundestag die pro-palästinensische BDS-Kampagne als „antisemitisch“ verurteilt. Das sei zwar gut gemeint vom Parlament, doch laufe man damit Gefahr, der israelischen Regierung zu folgen, die ihre Kritiker mundtot mache, warnt der in Jerusalem geborene Journalist Ofer Waldman in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO:
"Damit vermengt sich Deutschlands entschlossener und undifferenzierter Kampf gegen Antisemitismus mit jenem nach Differenzierung schreiendem deutschen Umgang mit Israel. Diese mit den Stimmen wahrer Israelfreunde verabschiedete Erklärung ist für die jetzige israelische Regierung ein Blankoscheck: Egal wen sie in Zukunft als BDS-nah listet – Deutschland muss darauf reagieren."
Ganz anders sieht das der 72-jährige Historiker und Publizist Michael Wolffsohn. Im Interview mit der RHEINISCHEN POST verteidigt er den Beschluss und warnt vor einer Verharmlosung der Boykott-Organisation. Auf die Frage, ob er BDS als eine neue Form des Antisemitismus betrachte, sagt er unumwunden:
"Ja, und die vielen BDS-Gutmeinenden – es gibt sie – merken es nicht. Sie werden missbraucht. Höchste Zeit, aufzuwachen."
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In einem längeren Essay für die JUNGLE WORLD klagt Stefan Dietl darüber, dass obwohl die AfD zutiefst antisemitisch sei, dies kaum beachtet werde. Dabei sei der Judenhass, so Dietl, "der gemeinsame Nenner, der die verschiedenen Strömungen der Partei eint". Dietl macht das vor allem an vier Faktoren fest, die er ausführlich erläutert und mit zahlreichen Beispielen belegt: an dem in der Partei vertretenen Geschichtsbild, dem Verhältnis zum Staat Israel, verschwörungstheoretischen Weltdeutungs- und Erkärungsmustern sowie einem ausgeprägten christlich-antijudaistischen Weltbild: »Adolf, bitte melde dich!«.
Der Link zum Essay in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Seit Wochen und Monaten wird aus zumeist traurig gegebenen Anlässen über Antisemitismus debattiert. Eine besondere Note fügt der Diskussion Michael Blume im Gespräch mit DEUTSCHLANDRADIO hinzu, seines Zeichens Referatsleiter für nicht-christliche Religionen im Staatsministerium Baden-Württemberg sowie Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus. Blume schaut nämlich als Religionswissenschaftler mit religionswissenschaftlicher Brille neu auf das uralte Phänomen des Antisemitismus - und versteht diesen als Ersatzreligion:
"Wir haben es beim Antisemitismus mit einem Glaubenssystem zu tun. Antisemiten glauben, dass böse Mächte die Welt regieren. Sie glauben, dass Verschwörer hinter allem stecken und das sind normalerweise Juden und Freimaurer bzw. wie man heute sagt, Zionisten und Illuminaten. Das ist eine globale, ich sage es manchmal sogar Gegenreligion geworden, die sich ausgebreitet hat und jetzt noch mal ausbreitet durch das Internet."
Der Link zum Gespräch in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Die AfD wirft der EKD vor, Religion und Glaube politisch zu missbrauchen. Kurz vor dem Evangelischen Kirchentag in der kommenden Woche und den Landtagswahlen im Osten im Herbst legt die AfD ein 49-seitiges Papier vor, das einer Generalabrechnung mit den christlichen Kirchen gleichkommt. In dem Papier heißt es u.a., die Kirche sei in ihrer Geschichte ja schon immer wieder eine „unheilige Allianz“ mit den Mächtigen eingegangen. Diese Spur verfolgt die AfD von der Monarchie über die Zeit des Nationalsozialismus bis zur Kanzlerschaft Angela Merkels und wirft ihr aktuell einen Pakt „mit dem linksgrünen Zeitgeist“ vor, wie FAZ und DEUTSCHLANDRADIO berichten: "Eine unheilige Allianz".
Links zum Thema in der Rubrik RECHTSEXTREMISMUS.

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„Als der Pfingsttag gekommen war, kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, ein heftiger Sturmwind.“ So zu lesen in der Apostelgeschichte. Auch in vielen anderen Religionen spielt der Wind eine wichtige Rolle. Weltweit glauben Menschen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Wind, Atem, Geist und Göttern. Christian Röther ist diesen Spuren des Windes in den Religionen der Welt für DEUTSCHLANDRADIO näher nachgegangen: "Der Wind weht, wo er will".
Der Link zu seinen Befunden in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Im Berner »Haus der Religionen«, das den verschiedenen Weltreligionen gewidmet ist, gibt es auch ein Restaurant. Das Spezielle an diesem liegt darain, dass es als ayurvedisches Restaurant konzipiert ist, das von Hindus nach ihren Regeln geführt wird. Michael Kohn, seit Kurzem Rabbiner der jüdischen Gemeinde, hat sich nun mit dem Chefkoch Sasikumar Tharmalingam zusammen getan, um zu ermöglichen, dass die Küche des Hauses nunmehr auch koscher ist. Das bescheinigt das Kaschrut-Zertifikat hinter der Theke, wie man es von entsprechenden Betrieben aus der ganzen Welt kennt. Wie das genau funktioniert und ausschaut hat sich Peter Bollag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG angesehen: "Alles außer Käsekuchen".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Jeder, der schon einmal in Jerusalem die Grabeskirche besucht hat, kennt das kreative Chaos der inneren Besitzverhältnisse, denn die Grabeskirche ist in der Hand von sechs christlichen Konfessionen: den Griechisch-Orthodoxen, den Römisch-Katholischen (vertreten durch den Franziskaner-Orden), den Armenisch-Apostolischen, den Syrisch-Orthodoxen, den Äthiopisch-Orthodoxen und den Kopten aus Ägypten. Zu sagen, die Verständigung zwischen den einzelnen Kirchenvertretern sei schwierig, wäre eine Untertreibung. Eifersüchtig wacht jede Gruppe seit Jahrhunderten über ihr Territorium. Nun aber macht eine mit mehreren Millionen Dollar veranschlagte Renovierung eine Einigung der Streiparteien nötig, wie JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG und die TAGESPOST berichten: "Heilige Stätte, weltlicher Streit".
Die Links dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Heftiger Zwist zwischen dem Zentralrat der Juden in Deutschland und dem Jüdischen Museum in Berlin: Hintergrund ist ein Tweet des Museums von vergangenem Donnerstag. Darin wurde ein Artikel der TAZ (siehe Compass 6. Juni 2019) über die israelkritische BDS-Bewegung als lesenswert empfohlen. Dazu äußerte sich Zentralratschef Schuster ungewöhnlich scharf: „Das Maß ist voll. Das Jüdische Museum Berlin scheint gänzlich außer Kontrolle geraten zu sein.“ Der TAZ-Artikel berichtete über die Stellungnahme von 240 israelischen und jüdischen Akademikern, die den BDS-Beschluss des Bundestages kritisieren. Der Zentralrat warf nun die Frage auf, ob Museumsdirektor Peter Schäfer seiner Aufgabe noch gewachsen sei. „Das Vertrauen der jüdischen Gemeinschaft hat die Leitung des Hauses verspielt“, so Schuster.
Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Ein botaischer Garten mitten in Istanbul: ein Filetgrundstück gleich hinter der berühmten Süleymaniye-Moschee aus dem 16. Jahrhundert und oberhalb des Bosporus. Er ist terrassenartig angelegt, mit wunderbarem Ausblick auf das blaue Wasser, das Goldene Horn und den Galataturm. Das Besondere an dem Garten: Er wurde von dem aus Nazideutschland geflohenen Juden Alfred Heilbronner 1935 angelegt, der als Botaniker zugleich einer der Mitgründer des Botanischen Instituts in Istanbul war! Nun aber soll der Garten geschlossen werden, wie die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichtet. Auch die Fürsprache des deutschen Botschafters in der Türkei, Martin Erdmann, der sich persönlich in einem Brief an den türkischen Kulturminister für den Erhalt des Gartens eingesetzt hat, blieb bislang folgenlos: "Ein Stück deutsch-jüdische Geschichte".
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Mit einem ebenso jüdischen wie brisanten Problem beschäftigt sich Josef Croitoru in der FAZ. Er referiert eine Diskussion, die die ideologischen Grundlagen des Zionismus und deren Veränderung ebenso tangiert wie das schon immer komplexe Verhältnis der Juden in Israel zu jenen in der Diaspora. Im Mittelpunkt der Debatte steht der vom israelischen Soziologen Uri Ram 2005 entwickelte Begriff des "Neo-Zionismus". Demzufolge sei ein „jüdischer Staat“ wichtiger als ein demokratischer, und mittlerweile hätten Zionismus wie Neo-Zionismus den „Ethno-Nationalismus als gemeinsame Basis der politischen Kultur Israels zu festigen vermocht“. In einem Aufsatz des israelischen Drusen Amal Jamal, der 1996 an der FU Berlin mit einer Arbeit über die PLO promoviert wurde, ergänzt er diese Sichtweise durch den Hinweis, dass auch säkulare Zionisten seit jeher die biblische Überlieferung als Begründung für das ewige Band zwischen dem jüdischen Volk und Erez Israel (Land Israel) anführen. Damit rückt die Rolle der Bibel in den Blickpunkt: "Die biblisch gestützte Argumentation soll die Rückkehr der Juden in ihr angestammtes Land als historisch gerecht und somit auf keinen Fall als kolonialistisch erscheinen lassen". Die in Amsterdam lehrende israelische Sozialwissenschaftlerin Hilla Dayan geht nun noch einen Schritt weiter, so Croitoru, in dem sie als Merkmal des Neo-Zionismus das gezielte Bemühen sieht, eine „Israelisierung“ der Diaspora herbeizuführen: "Ohne die Bibel sind wir Kolonialisten".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Kirchen und Internet – das hakt, immer noch. Gewiss, jede evangelische Landeskirche, jedes katholische Bistum hat eine Homepage, immer mehr Gemeinden ebenfalls. Überwiegend sind sie mit Informationen ausgestattet, den Ton der sozialen Netzwerke aber treffen sie damit nicht. Die Vermittlung von Religiösem jenseits der organisierten Kirche ist, so scheint es, immer noch oft eine Sache von dubiosen Predigern, frommen Kleingruppen und Einzelkämpferinnen oder Pionieren aus den Kirchen selbst. Einer von ihnen ist Lutz Neumeier, Pfarrer im hessischen Lich. Er ist schon lange digitalkirchlich unterwegs in den verschiedensten Formaten. Mit ihm hat sich DEUTSCHLANDRADIO ausführlich über das Thema Kirchen, Religion und neue Medien unterhalten: "Twitter-Andacht und Schöpfungsgeschichte auf WhatsApp".
Der Link zum Gespräch in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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In der Bundesrepublik hatte es mehr als zwei Jahrzehnte gedauert, bis erstmals Fragen zur Kontinuität des Nationalsozialismus gestellt wurden. In der DDR wiederum, dem Staat des selbsternannten „Antifaschismus“, war dieses Fragen 40 Jahre lang so gut wie überhaupt nicht möglich. Der verbale „Antifaschismus“ war zuvörderst eine „Staatsräson“, letztlich ein selbststabilisierender Mythos, der mehrere Jahrzehnte lang eine offene gesellschaftliche Aneignung des verbrecherischen Erbes verunmöglichte – auch und gerade in der DDR. Nun liegt ein Sammelband vor, zu dem 22 Autoren Fachkundiges zum unaufgearbeiteten nationalsozialistischen Erbe der DDR beitragen und in dem sich viel lesenswertes Material und neue Entdeckungen wiederfinden, wie Roland Kaufhold meint, der den Band für HAGALIL gelesen hat: "Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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