Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
06.02.2013 - Nr. 1397

ACHTUNG

Morgen, Donnerstag 07. Februar 2013, und am Rosenmontag, 11. Februar 2013, erscheint KEIN COMPASS!

Am Freitag, 08. Februar 2013, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 177 mit einem Beitrag der Judaistin Prof. Dr. Susanne Talabardon mit dem Titel: "Das frührabbinische Judentum und das werdende Christentum – eine Zwillingsgeburt".


Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Dienstag, 12. Februar 2013.


Guten Tag!

Nr. 1397 - 06. Februar 2013


Die israelische Armee hat seit Wochenbeginn mindestens 25 Mitglieder der Hamas im Westjordanland festgenommen. Damit soll, so mutmaßt Oliver Eberhardt in NEUES DEUTSCHLAND, der Prozess zur Bildung einer Einheitsregierung in Palästina torpediert werden – ein Prozess, der nun in die entscheidende Phase eingetreten ist: "Feuertaufe für Versöhnungskurs".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Die Schulbücher der Israelis als auch die der Palästinenser präsentieren die jeweils andere Seite negativ und feindlich dar - so das Fazit einer großangelegten Studie, bei der insgesamt 492 zur Zeit verwendete Schulbücher aus Israel und 148 aus den palästinensischen Gebieten untersucht worden sind. An der Untersuchung arbeiteten israelische, palästinensische und internationale Wissenschaftler mit, wie BERLINER ZEITUNG, NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, der schweizer TAGESANZEIGER und ISRAELNETZ berichten. Die Forscher betonten allerdings, dass entgegen verbreiteten Auffassungen sowohl in israelischen als auch in palästinensischen Schulbüchern dehumanisierende Darstellungen des Anderen äusserst selten sind. Die Lehrbücher beider Seiten seien typisch für eine Gesellschaft in Konfliktzeiten, heisst es in der Studie – freilich werde in Büchern, die an staatlichen israelischen Schulen zum Einsatz kommen, deutlich besser über Palästinenser informiert und auch das eigene Vorgehen selbstkritischer beleuchtet. Bei Lehrmaterial für ultraorthodoxe religiöse Schulen und in palästinensischem Unterrichtsmaterial dagegen seien nur wenige Informationen über die andere Seite zu finden.
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Aus dem Stand errang der Gründer der Zukunftspartei bei der Parlamentswahl in Israel 19 Mandate. Nun steht Yair Lapid der zweitgrößten Fraktion in der Knesset vor. Manche halten ihn für einen Populisten, andere für einen „neuen Israeli“. Gil Yaron porträtiert den neuen Polit-Star im TAGESSPIEGEL. Ergänzend dazu ein weiteres Porträt der jüngsten Knesset-Abgeordneten, das Susanne Knaul für die TAZ verfasst hat: Am Dienstagnachmittag legte Stav Shaffir ihren Amtseid ab. Die 27-Jährige mit den auffallend langen roten Haaren zieht im Auftrag der Arbeitspartei in die Knesset, wo sie fortsetzen will, was im Sommer 2011 begann: den Kampf um soziale Gerechtigkeit.
Die Links zu den beiden Porträts in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Das "Entjudungsinstitut"der Nazis sollte die jüdischen Wurzeln aus der christlichen Religion tilgen. Dem Institut stand ein Mann vor, der seine zweifelhafte Karriere auch nach dem Krieg fortsetzte: Der Theologe Walter Grundmann. Jetzt setzt sich eine Ausstellung im Thüringer Landtag damit auseinander, die Blanka Weber für DEUTSCHLANDRADIO näher vorstellt: "Leiter des "Entjudungsinstituts" und Stasi-IM".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Vor 70 Jahren haben Hans und Sophie Scholl mit einer Flugblattaktion in der Münchner Universität zum Widerstand gegen die Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus aufgerufen. Knapp vier Wochen später wurden sie zum Tode verurteilt und hingerichtet. Ferdinand Schlingensiepen, evangelischer Pfarrer im Ruhestand und Biograph Dietrich Bonhoeffers, erinnert im DEUTSCHEN PFARRERBLATT an Sophie Scholl und ihre Familie: "Widerstand aus reinem Herzen".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

In der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG analysiert und kommentiert Daniel Dettling, Leiter des Instituts für Zukunftspolitik Berlin, in wohltuend klaren und nüchternen Worten die jüngsten Antisemitismusdebatten in Deutschland und inwieweit der Wandel zu einem neuen Antisemitismus linker oder islamischer Coleur zu fassen ist, der sich im Wesentlichen als anti-israelisch tarnt. Sein Fazit:
"Die Salonfähigkeit des neuen Antisemitismus in Deutschland geht mit einem zunehmenden Antiamerikanismus einher. Beide Trends stehen für den Versuch einer moralischen Ablösung von der deutschen Geschichte."
Und abschließend betont er mit spürbar skeptischem Unterton:
"Der historische Konflikt zwischen Israel und seinen Nachbarn kann nur auf Grundlage eines gemeinsamen Verständnisses gelöst werden, das sich gegen jegliche Form von Antisemitismus wendet und das Existenzrecht Israels anerkennt. Warum sollten sich aber Israels Nachbarn und Gegner dazu bekennen, wenn dieser Geist selbst in Deutschland kaum mehr existiert?"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Im TAGESSPIEGEL greift Sandra Dassler das Problem der polizeilichen und strafrechtlichen Verfolgung antisemitischer Handlungen auf. Juristisch lassen sich antijüdisch motivierte Beleidigungen und Bedrohungen nämlich oft nur schwer nachweisen oder aber die Täter werden nicht gefasst, wie beispielsweise bei dem gewaltsamen Übergriff auf Rabbiner Daniel Alter und seine Tochter. Das aber habe fatale Folgen: Man glaubt den Betroffenen nicht – und sie geben es auf, solche Vorfälle anzuzeigen: "Antisemitische Übergriffe werden oft nicht aufgeklärt".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Nicht nur der Misserfolg bei der niedersächsischen Landtagswahl stellt die Piratenpartei vor große Probleme. Auch die Reihe antisemitischer Vorfälle bei ihnen reißt nicht ab, berichtet Elke Wittich in der JUNGLE WORLD und versucht die Hintergründe zu beleuchten: "Das bisschen Antisemitismus".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Stirbt die Religion aus? Werden wir dank Internet so aufgeklärt, dass wir keine Religion mehr suchen? Schenkt uns das "world wide web" so viele Kontakte zu anderen Menschen, dass wir keine religiösen Gemeinschaften mehr brauchen? Oder entsteht vielleicht ein neuer Glaube, ein anderes Gottesbild? Vielleicht stimmt alles. Vielleicht überlebt die traditionelle Religion das Internet nicht – dies stellte die amerikanische Psychologin Valerie Tarico kürzlich in einem Essay zur Diskussion, den Ulrike Heitmüller in TELEPOLIS näher vorstellt und kommentiert: "Transzendenz und Staunen über 'wirklich coole wissenschaftliche Beiträge'".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Irans Tugendwächter schlagen Alarm: Während in den arabischen Staaten der Islam privat wie politisch an Bedeutung gewinnt, leeren sich ausgerechnet in der Islamischen Republik die Moscheen. Vor allem die jüngere Generation flüchtet sich in Sekten oder christliche Glaubensgemeinschaften, wie Ali Sadrzadeh für QANTARA berichtet: "'Ein Tsunami des Atheismus'".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Bei einer emotionsgeladenen Diskussion zur sogen. Archäologischen Zone und dem geplanten Jüdischen Museum in Köln erhielt ein Vorschlag des Architekten Peter Busmann viel Applaus: gläserne Aufbauten statt eines Gebäudes zum Schutz der Funde. Hintergrund der öffentlichen Diskussion: SPD, FDP und Grüne halten zwar am ausgewählten Entwurf für das Projekt Archäologische Zone/Jüdisches Museum auf dem Rathausplatz fest, in das bereits Millionen Euro geflossen sind, aber gleichwohl wird nun immer lauter darüber nachgedacht, wie weitere Kosten reduziert werden könnten. KÖLNISCHE RUNDSCHAU und KÖLNER STADTANZEIGER berichten über den Stand der Dinge und die Diskussion: "Bei Bauverzicht droht Millionenverlust".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In einem auf vier Teile angelegten Gespräch mit dem jüdischen Publizisten Günther Bernd Ginzel will DEUTSCHLANDRADIO das jüdische Geistesleben in Deutschland in seiner historischen Entwicklung näher betrachten. Die ersten beiden Teile stehen nun online. Teil 1 beschäftigt sich mit der Zeit der Aufklärung und der Befreiung aus dem Ghetto, Teil 2 thematisiert die Entstehung des Reformjudentums.
Die Links zu den beiden Gesprächen in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Ein Jahr nach seiner Gründung tagte das European Jewish Parliament erstmals in Polen. Während man auch zukünftig wechselnde Veranstaltungsorte erwägt, ist die Beziehung zu etablierten jüdischen Vertretungen nach wie vor schlecht, berichtet Tobais Müller in der schweizer-jüdischen Wochenzeitung TACHLES: "Dorthin, wo es weh tut".
Der Link zu seiner Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Der Erlanger Glücksforscher Karl-Heinz Ruckriegel formulierte kürzlch auf der Basis von psychologischen Erkenntnissen Ratschläge zum Glück. Dabei zeigt sich eine große Nähe zu biblischen Inhalten und christlichen Traditionen, meint Heinrich Bedford-Strohm, seines Zeichens Landesbischof der evangelischen Kirche in Bayern, und fragt sich, ob es nicht eine genuin christliche Lehre vom Glück gibt, deren Kennzeichen er in seinem Beitrag für das SONNTAGSBLATT näher zu beschreiben versucht: "Glück und Glaube".
Der Link dazu in der Rubrik  CHRISTLICHE WELT.

Scharfe Kritik an den Vorbereitungen zum 500-jährigen Reformationsjubiläum 2017 hat der Historiker Prof. Heinz Schilling (Berlin) geübt, wie einem Bericht auf KATH.NET zu entnehmen ist. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sei an den wissenschaftlichen Ergebnissen der Reformationsforschung „denkbar wenig interessiert“, sagte er in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur "idea". Vertreter der EKD machten sich mit ihren Stellungnahmen zur Reformationszeit „unter Sachkennern lächerlich“, so sein Urteil. Dabei kritisiert er auch die Lutherbotschafterin Margot Käßmann und wies darauf hin, dass Luther "alles andere als tolerant" gewesen sei.
Der Link zum Bericht in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Den Weihnachtsmann kennen auch jüdische Kinder. Aber was hat das Schabbatbrot zu bedeuten? Und wie steht es um die anderen Gebräuche und Traditionen jüdischer Feste? Nea Weissberg erklärt in einem Kinderbuch auf verständlich Weise und mit farbenfrohen Bildern illustriert eine Reihe jüdischer Begriffe, Bräuche und auch Spielzeug. Gerald Beyrodt hat für DEUTSCHLANDRADIO in dem Buch geblättert und schildert seine Eindrücke: "Kinderleicht das Judentum verstehen".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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