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ISSN 1612-7331
26.07.2018 - Nr. 1785
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Nationalsozialisten entziehen jüdischen Ärzten die Approbation



Die vermutlich leichteste Geheimwaffe aller Zeiten

[DIE WELT]
Von Johann Althaus | So wichtig war den Alliierten der Angriff auf Deutschlands zweitgrößte Stadt, dass sie Ende Juli 1943 nach langem Zögern einen technischen Trumpf erstmals einsetzten. Die Folgen waren verheerend...

Das eingeschränkte Holocaust-Gedenken



Von Aert van Riel | Die Bundesregierung will sich nicht an der Finanzierung von Erinnerungsstätten des Massenmords in Ostpolen beteiligen...

So hat Wagner Hitler beeinflusst



Von Hermann Gramp | Schon Thomas Mann hat angedeutet, dass der ganze Hitler im frühen Bewunderer Wagners steckt. Ein Germanist macht diese These nun plausibel. Wie sprang der Funke über? ...

Nationalsozialisten entziehen jüdischen Ärzten die Approbation



Von Elisa Makowski | Vor 80 Jahren erließen die Nationalsozialisten ein Berufsverbot für jüdische Ärzte – ein vorläufiger Endpunkt vieler Benachteiligungen und Diskriminierungen. Drei Ärzte, drei persönliche Schicksale...

Schweizer „Tatort“ erinnert auch an in der NS-Zeit ermordeten jüdischen Komponisten



Von Wolf-Dieter Peter | Im deutschen Sprachraum gibt es das nur wenig ausgeleuchtete Kapitel „In den NS-Jahren ermordete jüdische Komponisten“ – und das greifen nun ausgerechnet ein innovativer „Tatort“ und das „Jüdische Kammerorchester München“ auf...

Berlin erinnert an jüdisches Leben in der "Scala"

[POTSDAMER NEUESTE NACHRICHTEN]
Von Andreas Conrad | Am Dienstag werden in Berlin eine Tafel für die legendäre "Varieté Scala" und Stolpersteine für Kulturmacher eingeweiht. Viele von ihnen waren von der "Polenaktion" betroffen...

Katarina Barley: "Fritz Bauer war ein großer Aufklärer"



Vor kurzem jährte sich der 50. Todestag des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer, der sich wie kein anderer für eine juristische Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen einsetzte. Im Interview erklärt Justizministerin Katarina Barley, welche Rolle Bauer bei ihrer Arbeit spielt und wie es heute um die Aufklärung rechter Gewalt steht...

»Es gab Menschen mit Herz und Mut«



Von Gerhard Haase-Hindenberg | Hanni Lévy überlebte die Schoa mithilfe von Freunden und Fremden. Im Jüdischen Museum erzählte sie ihre Geschichte...

Profiteure des Krieges



Von Hans Riebsamen | Die Frankfurter Museen haben von Raubkunst und Beutekunst profitiert. Aber auch von Kunst-Einkäufen in besetzten Ländern, für die die Stadt mit wertlosem Geld zahlte...




Wir schlagen die alte Welt in Stücke!



Von Wolfgang Schneider | In der Weimarer Republik quoll das Schaufenster der radikalen Ideologien nur so über. In „Die ungeliebte Demokratie“ stellt Hans Sarkowicz die Epoche in all ihren Spannungen und Widersprüchen dar...




"KZ-Kleid" einer überlebenden Inhaftierten restauriert

Das Kleidungsstück befindet sich nach der Restaurierung in Köln wieder am Lern- und Gedenkort "Jüdische Schule" in Lingen an der Ems.

Köln - Die 2014 verstorbene Ruth Foster-Heilbronn überlebte die Inhaftierung in verschiedenen Konzentrationslagern sowie die Todesmärsche kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Nach seiner Restaurierung kehrt ihr "KZ-Kleid" jetzt wieder an den Lern- und Gedenkort "Jüdische Schule" nach Lingen an der Ems zurück. Dies teilte die Technische Hochschule am Freitag mit, wo das Kleidungsstück im Rahmen einer Bachelorarbeit am Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft restauriert wurde.
 
"Dieses KZ-Kleid ist in seiner Aussagekraft und emotionalen Ausstrahlung etwas ganz Besonderes. Das Bedeutende und Bedrückende an diesem Kleid ist, dass wir die Besitzerin kennen und ihre Geschichte aufgezeichnet wurde, im Gegensatz zu vielen vergleichbaren Stücken in Museen und Gedenkstätten", betonte Annemarie Stauffer, die Leiterin der Studienrichtung Textilien und Archäologische Fasern, die das Projekt betreut hatte.
 
Zu Beginn ihrer Arbeit analysierte die damalige Bachelorstudentin Susanne Schumann zunächst die Beschaffenheit der Gewebe des Kleides. Das Ergebnis: Es sind Mischgewebe, für deren Herstellung eine Vielzahl unterschiedlicher Textilien recycelt wurde. Zum Großteil bestehen sie aus Celluloseregeneratfasern, die zwar saugfähig sind, aber nicht warm halten.

"Man sieht dem Kleid an, welche Entbehrungen seine Trägerin erdulden musste. Die Farben sind durch Lichteinwirkung ausgeblichen und es wurde an diversen Stellen notdürftig ausgebessert. Insgesamt finden wir 15 verschiedene Arten von Fäden", so Schumann. Für die auffälligen Näharbeiten an den Ärmeln bieten sich zwei Erklärungen an. Entweder wurden die Ärmel im Sommer gekürzt und im Winter wieder angenäht oder es wurden neue Manschetten angefertigt, nachdem die alten kaputt gegangen waren.

Zur professionellen Herangehensweise an das Kleid als Objekt ihrer Bachelorarbeit gehörte auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte von Frau Foster. Insbesondere die Videoaufnahmen, in denen sie von ihrem Leidensweg berichtet, haben den Blick der Studentin auf das Objekt entscheidend geprägt. "Wenn ich in der Werkstatt das Seidenpapier von dem Kleid heruntergenommen habe, musste ich häufig erstmal innehalten", berichtet Schumann, die heute einen Masterstudiengang am Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft absolviert.

Ruth Foster-Heilbronn kehrte nach ihrer Gefangenschaft 1945 nach Lingen zurück und wanderte zwei Jahre später nach Großbritannien aus. 1986 besuchte sie die Stadt erstmals anlässlich ihrer Ernennung zur Ehrenbürgerin wieder. "Ruth ist in den darauf folgenden Jahren häufig in Lingen gewesen und hat Schulklassen von ihrer Geschichte berichtet", erzählte Heribert Lange vom Forum Juden-Christen Altkreis Lingen e.V.

1998 übergab Foster ihr Häftlingskleid, das sie eigentlich der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem zugedacht hatte, dem Forum Juden-Christen zur Aufbewahrung im gerade eröffneten Lern- und Gedenkort "Jüdische Schule" in Lingen. In der ehemaligen jüdischen Religionsschule, die auch Foster besuchte, hat das Forum seit 1998 einen Gedenkort eingerichtet, zu dessen Exponaten auch das KZ-Kleid gehört.

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)




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