Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
18.06.2018 - Nr. 1775
Anmeldung Abonnement Online-Extra Pressestimmen Leserstimmen Über COMPASS Archiv


Editorial
Israel und Nahost
... aktuell
... Hintergrund
... Israel intern
... und die Welt
Vergangenheit ...
Antisemitismus
Interreligiöse Welt
Jüdische Welt
Christliche Welt
Online-Rezensionen
Fernseh-Tipps



anzeige


Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Deutscher Koordinierungsrat

Über 80 Gesellschaften haben sich im DKR zusammengeschlossen.

Besuchen Sie unsere Homepage:

Koordinierungsrat




Die braunen Richter trugen blutrote Roben



Warum Hitlers Panzermänner Totenköpfe trugen wie die SS

[DIE WELT]
Von Johann Althaus | Auf den ersten Blick waren die Panzersoldaten der Wehrmacht kaum von den SS-Totenkopfverbänden der KZ-Mannschaften zu unterschieden. Das dürfte manchem Panzerfahrer das Leben gekostet haben...

Die braunen Richter trugen blutrote Roben



Von Florentine Kutscher | Der Volksgerichtshof war das berüchtigte Zentrum der NS-Terrorjustiz. Er verhängte von 1934 bis 1945 mehr als 5000 Todesstrafen. Jetzt arbeitet eine Ausstellung in Berlin seine Entwicklung auf...

Die Suche nach Raubkunst in der Schweiz dauert länger



Von Jörg Krummenacher | Die Erforschung der Herkunft etwaiger Raubkunst in Schweizer Museen erweist sich wie erwartet als komplex. Bis Ende Jahr sollen die Schlussberichte beim Bund vorliegen. Derweil plant die Universität Bern eine entsprechende Professur...

Kirche muss sich mit NS-Kunst auseinandersetzen



Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) muss sich nach Ansicht ihres Kulturbeauftragten Johann Hinrich Claussen intensiver mit ihren Kunstgegenständen aus der Zeit des Nationalsozialismus auseinandersetzen...

Warum keine Nation ohne Gedächtnis leben kann



Von Marc Reichwein | Alle reden von Geschichtspolitik und Erinnerungskultur. Was hat das mit unser Identität zu tun? Und was ist das „Kulturelle Gedächtnis“ eigentlich genau? Ein Crashkurs in fünf Grundbegriffen...

"Das Wort 'asozial' ist nicht totzukriegen"

[DEUTSCHLANDRADIO]
Von Max Oppel | In der NS-Diktatur wurden Menschen als "faul" und "asozial" gebrandmarkt und 1938 zu Tausenden in "Arbeitshäuser" und KZs verschleppt. 80 Jahre später bringt Regisseur Martin Clausen in Berlin ein Gedenkmosaik auf die Bühne...

Das Schwarzwaldmädel und die Nazis



Von Olaf Przybilla | Hitler und seine Schergen lieferten sich in Nürnberg einen bizarren Streit über die Operette des jüdischen Komponisten Léon Jessel...

Die Schoah – „die satanische Zerstörungswut gegen das Volk Israel“



Von Paul Josef Kardinal Cordes | „Besser, nicht daran zu gemahnen? Neu aufkommenden Antisemitismus zu überhören? Den Holocaust zu vergessen? Das wäre auch die Flucht in die ‚Schöne neue Welt‘.“ ...

"Gefährlich": Musical über einen Pater und Hitlergegner

[KATHOLISCH.de]
Von Agathe Lukassek | Der Pallottiner Franz Reinisch musste sterben, weil er den Fahneneid auf Hitler verweigerte. Das Schicksal des Paters packte den Komponisten Wilfried Röhrig: Er schrieb ein Musical darüber, das nun an besonderen Orten aufgeführt wird...

Heinrich Heine in der Puppe



Von Gerhard Lehrke | Wie ein Mädchen einen Brief vor den Nazis rettete ...

„Ihre Kraft hat mich angespornt“



Von Annette Kögel | Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau engagiert sich fürs Gedenken an die Kindertransporte – auch in Zeiten der allein Flüchtenden...

Ina Seidel macht Schule



Von Willi Winkler | Die Autorin schrieb Bestseller und pries Hitler - trotzdem wird ihr Name mancherorts immer noch geehrt...




Hitlers Cabrio

[DIE WELT]
Von Sven Felix Kellerhoff | Am 26. Mai 1938 legte Hitler am Mittellandkanal in Niedersachsen den Grundstein für das heutige VW-Werk. In seiner Rede entwarf er bizarre Visionen von einer künftigen Konsumgesellschaft...




Erstmals wird landesweit die Zahl der Todesopfer der Pogromnacht vor 80 Jahren ermittelt

Düsseldorf - Nordrhein-Westfalen ist bundesweit das erste Land, in dem die Gesaistmtzahl der Todesopfer der Pogromnacht der Nationalsozialisten vom 9. auf den 10. November 1938 ermittelt wird.

Zusammen mit der Mahn- und Gedenkstätte in der Landeshauptstadt Düsseldorf lässt die NRW-Landeszentrale für politische Bildung nach Angaben vom Mittwoch derzeit in den rund 400 Städten und Gemeinden sowie den 31 Kreisen feststellen, wie viele Menschen in der Nacht umgebracht wurden, an den dabei erlittenen Verletzungen verstorben oder aber in den Suizid getrieben wurden.
 
Bislang haben sich erst rund 50 Prozent der angeschriebenen Stadt-, Gemeinde- oder Kreisarchive zurückgemeldet, erklärte der Leiter der federführenden Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Bastian Fleermann am Mittwoch. "Fest steht aber schon jetzt, die Zahl der Mordopfer in der Pogromnacht auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes NRW ist deutlich größer, als bislang angenommen", betonte die Leiterin der Landeszentrale für politische Bildung, Maria Springenberg-Eich.
 
Alleine aus den bisher gemeldeten Städten und Gemeinden sowie den Unterlagen aus drei 1938 bestandenen Konzentrationslagern auf dem Gebiet des heutigen NRW geht laut Fleermann hervor, dass es 120 Tote gab. Die Zahl der damals reichsweit ermordeten jüdischen Menschen wird bislang auf etwa 400 geschätzt. "Diese Zahl ist viel zu untertriebenn", sagte Fleermann.
 
Alleine in Düsseldorf habe es 17 Mordopfer gegeben. "Das Nichtwissen über die Gesamtzahl der Mordopfer ist 80 Jahre nach der Pogromnacht 1938 inakzeptabel", betonte der Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf. Er erwarte, dass in den nächsten Wochen und Monaten auch die übrigen Archive der Städte und Gemeinden, die um Mithilfe gebeten wurden, endlich reagieren und Zahlen, Namen und Geschichte der Mordopfer aus der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 mitteilen.
 
Gerd Genger von der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf hat inzwischen etwa 130 Bücher und Broschüren, die auf lokaler Ebene über die von den Nazis als "Reichskristallnacht" Pogromnacht ausgewertet und zudem umfangreiche Internet-Recherche dazu betrieben. Ein Resultat: Es gab diese Gewalt- und Mordexzesse sowohl in Städten, als auch in kleinen Ortschaften. "Reichsweit ist die Gemeinde Hilden ein Ausreißer. Bei nur 3.000 Einwohnern gab es in der Pogromnacht hier sechs Tote", so Genger.
 
Der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Michael Szentei-Heise begrüßte das landesweite Projekt am Mittwoch. Er sei "sehr dankbar darüber, dass jetzt die wirkliche Zahl der Mordopfer aus der Pogromnacht bekannt wird". Das mache es dann auch möglich, den vielen bislang unbekannt gebliebenen Toten künftig "wenigstens in der Erinnerung an sie gerecht zu werden", so der Geschäftsführer der drittgrößten jüdischen Gemeinde in Deutschland.
 
Szentei-Heise kündigte an, er wolle auch die jüdischen Gemeinden in den anderen Bundesländern über das Projekt informieren. Er hoffe, dass vielleicht auch bundesweit das Projekt wahrgenommen werde und dann die Gesamtzahl der Mordopfer dieser Nacht für das damalige Deutsche Reich wirklich exakt ermittelt werden könne. Möglicherweise waren das "insgesamt 1.000 oder mehr Tote", so Szentei-Heise.
 
"Alle Opfer haben Namen, oft gibt es auch öffentliche Dokumente. Ein Auffinden von namentlich unbekannten Leichen gibt es nicht", so Gerd Genger.
Bastian Fleermann wies darauf hin, dass die Pogromnacht der Nationalsozialisten vor 80 Jahren auch "das erstmalige kollektive Eindringen in die Privatsphäre" gewesen sei. Ermittelt werden sollen laut Fleermann "alle, die in dieser Nacht ermordet worden sind. Auch die, die an den Folgen der erlittenen Verletzungen oder an Schocks oder Herzinfarkten gestorben sind und auch die, die in den Verzweiflungs-Suizid getrieben wurden."
 
In Lünen in Westfalen etwa wurden jüdische Menschen zum Durchschwimmen des Flusses Lippe gezwungen und ertranken dabei in den eiskalten Fluten. In Heiligenhaus bei Düsseldorf fand man die zusammen gebundenen Leichen eines jüdischen Ehepaars in einem Fluss. In Siegen nahm sich eine jüdische Mutter mit ihrer Tochter das Leben, nachdem die männlichen Familienmitglieder in der Pogromnacht ins KZ Sachsenhausen gebracht wurden. Als der Vater nach zwei Wochen wieder freigelassen wurde und davon erfuhr, nahm auch er sich das Leben.
 
Hildegard Jakob von der Düsseldorfer Mahn- und Gedenkstätte betonte am Mittwoch, man suche "zwar nach der Zahl der Mordopfer". Im Mittelpunkt des Projekt stünden aber "die betroffenen Menschen mit ihren Familiengeschichten". Für Hans Wupper-Tewes von der Landeszentrale für politische Bildung NRW haben die bisherigen Ergebnisse des andauernden Projekts auch die erschreckende Erkenntnis, "das sehr viele Menschen mitgemacht haben bei der Ermordung ihrer jüdischen Mitbürger. Und das, obwohl es keinen expliziten Mordbefehl gegeben hat."
 
Mit Gottesdiensten, Ausstellungen, Vortragsveranstaltungen und Kranzniederlegungen erinnern Kirchen, jüdische Gemeinden, Stadtverwaltungen und Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen rund um die Nacht vom 9. auf den 10. November an die Pogromnacht der Nationalsozialisten. Die Nazis nannten damals die Nacht judenfeindlicher Hetze und Übergriffe in ihrer Propagandasprache verhöhnend "Reichskristallnacht". Sie schändeten und zerstörten über 1.400 Synagogen und jüdische Gebetssäle.

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)




Abo-Hinweis

 Die Information, in welchem externen Medium Sie den vollständigen Text kostenfrei lesen können sowie einen Link dorthin ist angemeldeten Abonnenten vorbehalten!
Sie möchten die Information über die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link zum Artikel sehen und nutzen, um den angegebenen Artikel zu lesen?
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen

Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!

Anmeldung


» Home | » Impressum | » Online-Extra | » Pressestimmen | » Leserstimmen | » COMPASS-Service | » Archiv
   
   

 

 



Thema...

Nationalsozialismus


Literatur zum Thema
bei amazon bestellen: