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ISSN 1612-7331
09.06.2016 - Nr. 1649
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Als zwischen den Gaskammern Fußball gespielt wurde



Als zwischen den Gaskammern Fußball gespielt wurde



Von Sven Felix Kellerhoff | Ab 1942 gestattete die SS ausgewählten Häftlingen, Fußball zu spielen. Als Prämie für gutes Arbeiten. Sogar in den Vernichtungslagern wurde gespielt, während in den Gaskammern gemordet wurde. Interview...

Habseligkeiten von Auschwitz-Opfern wiederentdeckt

[NEUE ZÜRCHER ZEITUNG]
Sie waren in Kisten untergebracht, die in der Akademie der Wissenschaften in Warschau in Vergessenheit gerieten: Das Auschwitz-Museum hat Habseligkeiten von Opfern des NS-Vernichtungslagers gefunden...

Juden entlassen, vom Krieg profitiert



Von Angelika Königseder | Angepasste Kriegsgewinnler: Wie sich der Berliner Wissenschaftsverlag Walter de Gruyter mit dem Nationalsozialismus arrangierte...

Umbenennung nicht nötig?



Von Rudolf Walther | „Eduard-von-der-Heydt“-Kulturpreis: Im Umgang mit der NS-Geschichte beweist die Stadt Wuppertal Opportunismus und Amnesie...

Er sagte zuerst, was die AfD jetzt denkt



Von Richard Herzinger | Vor 30 Jahren begann Ernst Nolte den "Historikerstreit", indem er den Holocaust und die deutsche Schuld relativierte. Offiziell dauerte diese Grundsatzdiskussion ein Jahr. Aber geht sie nicht weiter?...

Stadt beschließt Erfassung von Nazi-Straßennamen

[tz]
München - Im Zuge der Entnazifizierung wurden in ganz Deutschland Straßen umbenannt. In München gibt es aber noch immer Straßen, die nach Rassisten benannt sind. Das soll sich nun ändern...

Wir Opfer, ihr Übeltäter



Von Marie-Janine Calic | Gerade ist in Kroatien die Regierungskoalition zerbrochen. Überdies tobt ein Streit um die Geschichte, die von Nationalisten umgedeutet wird. In Serbien gibt es ähnliche Bestrebungen. Historischer Revisionismus auf dem Balkan ...


Eine Erinnerung, die nicht verblassen darf



Von José García | Unter der Oberfläche eines Thrillers stellt Atom Egoyan Fragen nach Schuld und Sühne im Bezug auf den Holocaust...




Letzter überlebender Priester aus dem KZ Dachau gestorben

Ochtrup/Münster - Der letzte noch lebende deutsche Geistliche, der während des Dritten Reichs im Konzentrationslager Dachau inhaftiert war ist tot. Nach Angaben des Bistums Münster vom Freitag verstarb Prälat Hermann Scheipers am (gestrigen) Donnerstag im Alter von 102 Jahren in seiner Geburtsstadt Ochtrup.

Scheipers wurde am 24. Juli 1913 geboren. Nach dem Theologiestudium in Münster trat er 1936 ins Pastoralseminar des jungen Bistums Meißen in Schmochtitz bei Bautzen ein, da dort Priestermangel herrschte. Zum Priester geweiht wurde er am 1. August 1937 durch Bischof Petrus Legge im Dom St. Petri zu Bautzen. Es schloss sich die Kaplanszeit in Hubertusburg/Leipzig an.

Aus diesem Amt heraus wurde Scheipers zu einem von fast 3.000 christlichen Geistlichen, die die Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1945 in das Konzentrationslager (KZ) Dachau deportieren ließen. Sein "Vergehen": Er hatte Seelsorge für polnische Zwangsarbeiter betrieben und mit ihnen die Heilige Messe feiern wollen. Am 4. Oktober 1940 wurde er deshalb willkürlich verhaftet. Ohne Anklage zu erheben, inhaftierte man ihn zunächst im Gefängnis und dann im KZ Dachau. Dort wurde Scheipers zum Häftling Nr. 24255.

Dank des mutigen Einsatzes seiner Zwillingsschwester wurden Scheipers und weitere Geistliche 1942 vor dem Abtransport in die NS-Tötungsanstalt Hartheim bei Linz bewahrt. Am 27. April 1945, zwei Tage vor der Befreiung des KZ Dachau durch US-Streitkräfte, floh Scheipers während eines Todesmarsches. Angesichts des dortigen Priestermangels kehrte er 1946 ins Bistum Meißen zurück, trotz der Warnungen seiner besorgten Eltern. In den folgenden Jahren wirkte er als Kaplan in Radebeul, Berggießhübl, Dresden, Freital und Wilsdruff und scheute dabei nicht die Auseinandersetzung mit dem sozialistischen DDR-Regime.

In Wilsdruff wurde er 1957 Pfarrer, 1960 Pfarrer in Schirgiswalde und 1973 Ehrendomkapitular des Kathedralkapitels St. Petri in Bautzen. 1983 kehrte Scheipers als Vicarius Cooperator in Münster (Amelsbüren) St. Sebastian in sein Heimatbistum zurück. 1984 wurde er emeritiert. 1990 ging er als Pfarrer emeritus nach Ochtrup St. Lambertus. 2003 wurde er zum Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt und feierte 2007 seine Gnadenprimiz, den 70. Jahrestag seiner Priesterweihe. Noch bis 2011 war Scheipers, der auch Träger des Bundesverdienstordens war, in Bildungseinrichtungen und Schulen im In- und Ausland unterwegs. Dort berichtete er von seinen Erfahrungen im Dritten Reich und im SED-Staat DDR.

Internet:
www.bistum-muenster.de

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)




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