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[Hrsg.] Andreas Nachama/Jonah Sievers
Jüdisches Gebetbuch Hebräisch-Deutsch, Band I: SCHABBAT UND WERKTAGE,
296 S., Pappbd. mit Lesebändchen, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2009
Eine Rezension von Dr. Hans Maaß
Rezension
Diesem Personenkreis wird auf zweierlei Weise Rechnung getragen: Zum einen werden die liturgischen Texte in Lautumschrift des hebräischen Textes wiedergegeben und in gutes Deutsch übersetzt, wobei z.B. in den Segenssprüchen Gott nicht als »König«, sondern als »Gebieter« angesprochen wird. Zum anderen werden am Rande Erläuterungen (wie »Segensspruch für den Tallit« oder »erste Beracha vor dem Sch‘ma« usw.) sowie Regieanweisungen (wie »Gemeinde erhebt sich …«) gegeben. Dies erleichtert das Zurechtfinden. Dennoch ist eine Orientierung am Inhaltsverzeichnis nötig, weil beispielsweise die Hawdala zum Schabbat-Ausgang vor der Kabbalat-Schabbat zum Empfang des Schabbat steht, das Abendgebet für den Schabbat mit dem sehr gemütvollen Lied »Adon olam« danach.
Die Tatsache, dass die Transliteration der Texte rechts von diesen steht, verleitet das Auge unwillkürlich dazu, zunächst auf die Lautumschrift zu blicken. Dabei ist zuzugeben, dass auf diese Weise ein schöneres Druckbild entsteht, weil der rechtsbündige Text links, der linksbündige rechts platziert ist. Blättern wird jedoch auch in diesem Siddur nicht überflüssig, wie etwa der Hinweis auf das schöne Schabbatlied »Lecha dodi« am Seitenrand zeigt, dem dann Psalm 92 und das Kaddisch der Leidtragenden folgt.
Dass sich dieses Gebetbuch auch der Geschlechtergerechtigkeit verpflichtet fühlt, sieht man etwa an Text und Übersetzung des Achtzehngebets, in dem Gott als »Gott unserer Väter und Mütter« angeredet wird. Wortspiele, die sich nur im Hebräischen ergeben (z.B. ma‘ariw arawim) lassen sich in der korrekten deutschen Übersetzung »der die Abende herbeiführt« leider nicht wiedergeben. So bleibt jede noch so gute deutsche Übersetzung zwangsläufig hinter dem Original zurück und man versteht, warum die Herausgeber auf alte Überlieferungen verweisen, die sagen, »der von Gott geschaffene Mensch sei im Mutterleib hebräisch geprägt, aber mit der Geburt gehe diese Sprachkenntnis verloren. Deshalb könnten alle Menschen Hebräisch beten und es im Innersten verstehen.« Mit der Transliteration wollen die Herausgeber ein Stück weit dazu verhelfen. Auch wer im Unterricht jüdisches Beten in Alltag und Gottesdienst besprechen möchte, wird dieses Buch als Hilfe empfinden. In den Text eingestreut sind jeweils zu Beginn einzelner Abschnitte Faksimile-Titelseiten des Siddur aus der Berliner Fasanenstraße.
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