Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
21.06.2018 - Nr. 1776
Anmeldung Abonnement Online-Extra Pressestimmen Leserstimmen Über COMPASS Archiv


Editorial
Israel und Nahost
... aktuell
... Hintergrund
... Israel intern
... und die Welt
Vergangenheit ...
Antisemitismus
Interreligiöse Welt
Jüdische Welt
Christliche Welt
Online-Rezensionen
Fernseh-Tipps



anzeige


Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Deutscher Koordinierungsrat

Über 80 Gesellschaften haben sich im DKR zusammengeschlossen.

Besuchen Sie unsere Homepage:

Koordinierungsrat




Respekt hilft gegen Pflegenotstand



Viel Lob zum 25-jährigen Jubiläum der Yitzhak-Rabin-Schule in Düsseldorf

Die Schule der Jüdischen Gemeinde wurde 1993 als erste jüdische Tagesschule nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Nordrhein-Westfalen eröffnet - Benannt ist sie nach dem 1995 ermordeten israelischen Ministerpräsidenten.

Düsseldorf - Beim Festakt zum 25-jährigen Jubiläum der Yitzhak-Rabin-Schule in Düsseldorf haben Vertreter der Jüdischen Gemeinde, des zuständigen Rabbinats sowie der NRW-Landeshauptstadt am Mittwochabend (richtig) die Arbeit der Schule und ihres Lehrkörpers hoch gelobt. Der Vorstandsvorsitzend der drittgrößten Jüdischen Gemeinde in Deutschland, Oded Horowitz, betonte in seiner Rede, die 1993 als erste jüdische Tagesschule in NRW nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gegründete Schule leiste neben dem hochqualifizierten Fachunterricht und der jüdischen Orientierung "auch Vieles an integrativer Leistung".
 
Derzeit lernen an der Grundschule in unmittelbarer Nähe des Rheins 180 Mädchen und Jungen in insgesamt 8 Klassen. Für die nahe Zukunft kündigte Horowitz an, dass die nach dem 1995 ermordeten israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin benannte Schule dreizügig werden würde, da die Zahl der Schülerinnen und Schüler weiter ansteige. Platzprobleme werde es voraussichtlich nicht geben, da die derzeit noch im Gebäude der Grundschule untergebrachte jüdische Religionsschule dann in die Gebäude des vor zwei Jahren eröffneten jüdischen Gymnasiums umziehen würde.
 
Auch Oberrabbiner Raphael Evers fand bei dem Festakt lobende Worte zum Jubiläum der Schule. Der Festakt anlässlich des 25jährigen Bestehens der Yitzhak-Rabin-Schule sei ein "Meilenstein" für die mit rund 7.200 Mitgliedern drittgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland, so Evers. "Lernen ist die einzige Gewissheit, dass der jüdische Glaube lebendig bleibt", so der Oberrabbiner. Die Thora verkörpere aber mehr, als nur den jüdischen Glauben. Sie verkörpere auch "viele Werte und viele Normen, deren Beachtung heute genauso wichtig" sei, wie früher, erklärte Evers weiter.
 
Am (kommenden) Sonntag feiert die Schule ihr Jubiläum auch noch mit einem großen Sommerfest. Die jungen Absolventinnen und Absolventen erhalten nach Angaben der Schulleitung zu rund 90 Prozent eine Gymnasialempfehlung. Die Yitzhak-Rabin-Schule ist eine staatlich anerkannte Grundschule und zugleich eine jüdische Konfessionsschule in Trägerschaft der Jüdischen Gemeinde. Der Unterricht wird auf der Grundlage der Richtlinien und Lehrpläne des Landes NRW erteilt.
 
Die Erziehung orientiert sich an jüdischen Werten und die Kinder wachsen in einer jüdischen Atmosphäre auf. Hebräisch- und Religionsunterricht bilden nach Angaben der Schule einen "wichtigen und integralen Bestandteil des Programms". Neben Hebräisch umfasst das Curriculum auch die Bereiche Feiertage und Symbole, Gebete, Jüdische Werte, Sitten und Bräuche und Biblische Geschichte. Auch ein tägliches Gebet, Schabbatfeiern und Zeremonien zu den Feiertagen gehören zum Alltag in der Jüdischen Schule.
 
Im Gegensatz zu anderen Grundschulen werden die Kinder mit Bussen zur Schule befördert und nach Schulschluss auch wieder nach Hause gebracht. Mittags erhalten die Schülerinnen und Schüler koscheres Mittagessen in der schuleigenen Kantine. Da die Yitzhak-Rabin-Schule eine Ganztagssschule ist, werden sämtliche Hausaufgaben in der Schulzeit erledigt. Die Schule bietet auch Arbeitsgemeinschaften etwa für unterschiedliche Sportarten, Tanz, Theater, Kunst und anderes an.
 
Durch einheitliche Schulkleidung wird die Identifikation mit der Schule unterstützt, erklärte die amtierende Schulleiterin Daphna Schächter am Mittwochabend. In allen Klassen gibt es zudem Förderunterricht für leistungsstärkere und -schwächere Kinder. Jüdische Grundschulen gibt es auch in Frankfurt/Main, München, Berlin, Köln und Hamburg. Die Jungen und Mädchen der Yitzhak-Rabin-Schule kommen nicht nur aus Düsseldorf, sondern auch aus Neuss, Meerbusch, Krefeld und Ratingen.
 
Zum Start der Schule am 22. September 1993 gab es insgesamt 17 Schülerinnen und Schüler. Am 13. März 1996 fand im Beisein des damaligen NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau die Namensgebung "Yitzhak-Rabin-Schule" statt. Seit ihrer Gründung haben bislang insgesamt 932 Kinder die Schule besucht, die auch wegen ihres hohen kulturellen Angebots sehr beliebt ist. Die erste jüdische Schule in Düsseldorf wurde 1935, rund zwei Jahre nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten gegründet.
 
Damals gab es 210 Schülerinnen und Schüler. Schon im Frühjahr 1936 stieg die Zahl dann infolge der Verfolgungen und Schulverweise jüdischer Schülerinnen und Schüler von den übrigen Schulen bereits auf über 400 an. Nach der Pogromnacht 1938, in der außer der Synagoge auch die Schule in Flammen aufging, ging die Schülerzahl dann nach und nach deutlich zurück bis auf etwa 40 im Jahr 1942, wo die Schule zvon den Nationalsozialisten zwangsweise geschlossen wurde, hieß es bei dem Festakt anlässlich des Jubiläums. 

Internet:
http://www.yitzhak-rabin-schule.de

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)


Verwirklichung einer Idee

[JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG]
Von Annette Kanis | Die Jüdische Gemeinde feiert das 25-jährige Bestehen der Yitzhak-Rabin-Schule mit einem Festakt ...

Blütezeiten und Angriffe



Von Fabian Brand | Wechselhafte Geschichte: Die jüdische Gemeinde in Berlin und ihre aktuellen Schwierigkeiten...

Nur auf Bewährung frei



Von Heide Sobotka | Ehemalige Sekretärin veruntreute Geld der Jüdischen Gemeinde in Höhe von rund 125.000 Euro...

Lehr- und Baumeister des jüdischen Lebens

[BADISCHE ZEITUNG]
Von Markus Zimmermann | Klaus Teschemacher, Gründer der neuen jüdischen Gemeinde in Emmendingen, ist im Alter von 78 Jahren gestorben...

Wenn jüdische Grabsteine Teil von Parkhaus-Wänden sind



Von Henry Bernhard | Nach jüdischem Verständnis sind Friedhöfe für die Ewigkeit bestimmt. In Deutschland wurden sie aber oft wie ein Steinbruch behandelt: Grabsteine wurden Baumaterial, landeten etwa in Mauern oder Straßen. In Erfurt entdeckte man zuletzt welche beim Bau eines Parkhauses...

Respekt hilft gegen Pflegenotstand



Von Rabbiner Andrew Aryeh Steiman | Wenn wir Senioren mit Achtung begegnen, steigt unser aller Lebensqualität. Das zeigen neue Studien – und die Tora...

So schön, wie die Tora erlaubt



Von Rabbiner Raphael Evers | Kosmetische Eingriffe sind zulässig, wenn das eigene Aussehen einen Menschen psychisch belastet ...

Neuer Bachelor in Münster zur Sprache und Geschichte der jüdischen Kultur

Der Studiengang "Jüdische Studien" wird gleichgewichtet mit einem zweiten Fach studiert und lässt sich grundsätzlich mit jedem Fach aus dem Angebot der Universität Münster kombinieren.

Münster - Zum kommenden Wintersemester 2018/2019 können sich Studieninteressierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster erstmals in das neue Bachelor-Fach "Jüdische Studien" einschreiben. Der Studiengang des Instituts für Jüdische Studien hat einen deutlich kulturwissenschaftlichen Schwerpunkt, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung der Hochschule.

Der Studiengang ist zulassungsbeschränkt. Studieninteressierte können sich noch bis zum 15. Juli für einen Platz bewerben. Danach besteht die Möglichkeit, über das Losverfahren eine Zulassung für das Fach zu erhalten. Das Institut für Jüdische Studien wurde im August 2015 gegründet und in den vergangenen zweieinhalb Jahren aufgebaut. In dieser Zeit wurde auch der neue Studiengang konzipiert.

In den ersten Semestern eignen sich die Studierenden sowohl die wichtigsten Sprachstufen des Hebräischen als auch ein umfangreiches Sachwissen zur jüdischen Religion, zur jüdischen Geschichte, Kultur und Literatur in Vormoderne und Moderne sowie zu Antijudaismus und Antisemitismus an. Darauf aufbauend wählen sie in den höheren Semestern gezielte Vertiefungen in den Bereichen Religions-, Kultur- und Sozialgeschichte, Materielle Kultur, Buchkultur und Kunstgeschichte sowie Literatur, Philosophie und "Intellectual History".

Der Studiengang "Jüdische Studien" wird gleichgewichtet mit einem zweiten Fach studiert und lässt sich grundsätzlich mit jedem Fach aus dem Angebot der WWU Münster kombinieren. Insbesondere eignen sich jene Teilstudiengänge, die Schnittpunkte mit den Jüdischen Studien aufweisen. Dazu gehören Fächer wie Allgemeine Religionswissenschaft, Kunstgeschichte, Geschichte, Philosophie, Arabistik und Islamwissenschaft, Ägyptologie, Kultur- und Sozialanthropologie, aber auch die klassische oder vorderasiatische Archäologie sowie die verschiedenen Literaturwissenschaften.

Internet:
www.uni-muenster.de/JuedischeStudien/institut/index.html

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)







Abo-Hinweis

 Die Information, in welchem externen Medium Sie den vollständigen Text kostenfrei lesen können sowie einen Link dorthin ist angemeldeten Abonnenten vorbehalten!
Sie möchten die Information über die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link zum Artikel sehen und nutzen, um den angegebenen Artikel zu lesen?
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen

Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!

Anmeldung


» Home | » Impressum | » Online-Extra | » Pressestimmen | » Leserstimmen | » COMPASS-Service | » Archiv
   
   

 

 




Stichwort ...

... Judentum


Schnell und günstig
bei amazon bestellen: