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In der Affäre um die Ermordung eines Hamas-Führers in Dubai hat die dortige Polizei nun offiziell den israelischen Geheimdienst Mossad für die Tat verantwortlich gemacht. In Dublin und London wurde der israelische Botschafter einbestellt. Und auch der deutsche Außenminister - Herr Westerwelle - hat nun offiziell verlangt, den Fall "gründlich aufzuklären". Im TAGESSPIEGEL erläutert Charles A. Lindemann vor diesem Hintergrund die Arbeitsweise des Mossad und fragt: "Was darf der israelische Geheimdienst – und was nicht?". Und in der FAZ schildern Hans-Christian Rößler und Johannes Leithäuser wie es jenen Personen ergangen ist, deren Konterfei als Vorlage für die gefälschten Pässe der Attentäter benutzt wurden:
"Or Kashti ist das Lachen noch nicht vergangen. Der Redakteur wachte am Dienstagmorgen auf und fand auf der Titelseite seiner Zeitung sein Bild vor – in der Fotogalerie der elf angeblichen Mörder des Hamas-Führers Mabhuh von Dubai. Danach konnte er sich vor Komplimenten selbst im Supermarkt nicht mehr retten. „Sie haben es diesen Arabern aber gezeigt“, lobte ihn eine Frau am Gemüsestand und klopfte ihm auf die Schulter. Über Nacht hatte der Bildungskorrespondent der Zeitung „Haaretz“ eine wundersame Karriere zum Kommandeur der Agentengruppe gemacht, die in Dubai am 20. Januar den Hamas-Waffenschmuggler Mabhuh getötet haben soll. Freunde beschwerten sich scherzend bei ihm, dass er ihnen von seiner Reise nach Dubai nicht wenigstens Zigaretten mitgebracht hatte."
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Viele Gräber sind verwittert und verwüstet, die Toten vergessen: Der älteste jüdische Friedhof auf dem Jerusalemer Ölberg birgt viele Geheimnisse. Jetzt digitalisieren Studenten die oft jahrhundertealten Steine - ein "Facebook der Toten" entsteht, wie Frank Seibert in seiner Reportage für HEUTE.DE schildert.
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Mira Magéns aktueller Roman "Die Zeit wird es zeigen" erzählt die Geschichte von Anna, einem seit seiner Geburt körperbehinderten Mädchen, durch dessen Verschulden ihr kleiner Bruder zu Schaden kommt. Während dieser im Koma liegt und um sein Leben ringt wird die Familie mit sich selbst konfrontiert, als habe man ihr einen Spiegel vorgehalten und sie gefragt, ob sie auch in Zukunft so weiterleben will. Alles ist ungewiss, bis auf das familiäre Bündnis, das auf Liebe gegründet ist. In Israel ist Mira Magén eine sehr bekannte Bestsellerautorin. Insbesondere vielen gläubigen Menschen in ihrer Heimat gilt sie als wichtige Stimme. Sie sagt und spricht Dinge aus, die sich andere nicht trauen. Die ZEIT hat mit ihr gesprochen: "Schriftsteller sind Miniaturausgaben von Gott".
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Michael Rutz hat für den RHEINISCHEN MERKUÄR Forschungsministerin Annette Schavan auf ihrer Reise im Heiligen Land begleitet und berichtet über gemeinsame Projekte zwischen Israel und Deutschland, die die Ministerin gerne fördert. Unter anderem gehört dazu die Schule "Talitha Kumi", die am Ortsrand des palästinensischen Beit Dschala gelegen ist. Ebenfalls stattete sie der deutschsprachigen Benediktinerabtei Dormitio auf dem Zionsberg einen Besuch ab, wo das theologische Studienjahr angesiedelt ist. Erst kürzlich hat die Bundesregierung zudem einen ersten deutschen Theologielehrstuhl gestiftet. "Religion erklärt die Welt", wie es im Titel der ausführlichen Reportage heißt.
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Die Steuer-CD und die Folgen: Weil das Bankgeheimnis wackelt, schlagen in der Schweiz die Emotionen hoch. Finanzielle Diskretion gehört nicht nur zum Land wie Matterhorn, Heidi oder Toblerone, sie wird auch genauso mythisch verklärt. Dabei hilft eine Lebenslüge: Viele Eidgenossen glauben, das Bankgeheimnis sei ein Geschäftsmodell humanitären Ursprungs, konkret: Es habe einst der Rettung jüdischer Gelder vor den Nazis gedient. Kai Schöneburg entzaubert in der FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND den Mythos und schildert, wie dieser Irrglaube in den 60er-Jahren durch eine PR-Kampagne eines Vorläufers der Credit Suisse ins Leben gerufen wurde: "Der Holocaust und die Legende vom Schweizer Bankgeheimnis".
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1942 begannen die Nazis im Warschauer Ghetto einen Propagandafilm zu drehen, der nie fertig gestellt wurde. Das hat jetzt gewissermaßen die israelische Filmemacherin Yael Hersonski übernommen, berichtet der künstlerische Direktor der Deutschen Kinemathek, Rainer Rother in der WELT - und schildert seine Eindrücke: "Das Massengrab als Kulisse".
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Die einen werfen ihm Antisemitismus vor, andere halten ihn für einen klugen linken Kritiker: Nächste Woche wird Norman Finkelstein in Berlin auftreten. Nachdem die Rosa-Luxemburg-Stiftung ihre Raumzusage für geplante Veranstaltung zurückgezogen hatte, findet der Vortrag nun in Räumlichkeiten der linken Zeitung JUNGEW WELT statt. In der TAZ berichtet Zoe Sona über den geplanten Auftritt des Politiologen und die Proteste dagegen: "Finkelstein darf sprechen"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Wanzen, Zecken, Ungeziefer: In der politischen Demagogie sind sie leider nicht totzukriegen, trotz der unrühmlichen Rolle, die sie in der Nazi-Propagande gegen die Juden gespielt haben. In einem Essay für die JUNGLE WORLD beleuchtet Samuel Salzborn die politische Symbolik der Kleinlebewesen und analysiert den antisemitischen Gehalt der Ungeziefer-Metaphern: "Ungeziefer muss vernichtet werden".
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Kinder beten, sie fasten und feiern religiöse Feste. Mit Gott setzen sich viele Berliner Schüler auseinander. Kirchen und Vereine bieten Religionsunterricht an Schulen an. Fast die Hälfte aller Schüler besucht freiwillig einen Religionsunterricht. Die Zahlen sind sogar leicht angestiegen. Die Frage nach Gott muss etwas mit dem Erwachsenwerden zu tun haben, meint Julia Haak, die in der BERLINER ZEITUNG von jugendlichen Schülern in Berlin und deren Umgang mit Religion, dem Beten und religiösen Riten erzählt. Besucht hat sie dafür einen christlichen Konfirmandenunterricht, die jüdische Oberschule in Berlin Mitte und Muslima an einer Schule in Neukölln: "Jeder betet auf seiner Insel".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Mit Blick auf die im März beginnende bundesweite "Woche der Brüderlichkeit" zum christlich-jüdischen Dialog warnte Landesbischof Friedrich in einem Beitrag für den BAYERNKURIER vor einer neuen antisemitischen Haltung in Deutschland. Unter dem "Mantel des Unparteiischen" werde damit Verständnis für die Situation der Palästinenser gezeigt und die Politik Israels kritisiert, schreibt der Theologe in seinem Beitrag. Von Kirche und Gesellschaft fordert er: "Verständnis in der Verschiedenheit".
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Immer wieder sind Bibel und Koran in andere Sprachen übertragen worden. Doch beim Ringen um Eindeutigkeit geht vieles verloren – auch manches Geheimnis. Warum wir daher manchmal das Nichtverstehen lieber ertragen sollten, erläutert der Islamwissenschaftler Stefan Weidner in einem Beitrag für den RHEINISCHEN MERKUR. Weidner, geboren 1967 in Köln, arbeitet als Autor und Übersetzer aus dem Arabischen. Er ist Chefredakteur der vom Goethe-Institut herausgegebenen mehrsprachigen Zeitschrift „Fikrun wa Fann – Kunst und Gedanke“. 2006 erhielt Weidner den Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg, 2007 den Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung. Bei dem nun abgedruckten Text handelt es sich um die gekürzte Fassung von Weidners Antrittsvorlesung zur August-Wilhelm-Schlegel-Gastprofessur an der FU Berlin 2009/2010: "Vom Lesen heiliger Bücher".
Der Link zur Rede in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Für das Jüdische Museum in Dorsten ist die kleine Ausstellung „ein großes Projekt”. In dem Ausstellungsprojekt „Angekommen?!“ werden 24 Lebensgeschichten jüdischer Einwanderer aus den GUS-Staaten erzählt - bislang einmalig in Deutschland. Ralph Wilms hat es sich angesehen und schildert seine Eindrücke und weitere Hintergründe in einem Beitrag für DER WESTEN: "24 Lebensgeschichten, 24 Gründe für den Neuanfang".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Markante Spuren hat die jüdische Gemeinde in Venezuelas Geschichte hinterlassen. Jüdische Kanoniere halfen einst dem Befreier Simón Bolívar beim Rauswurf der Spanier, und die erste Frau mit einem Doktortitel hiess Sara Bendahán. Doch mittlerweile verlassen immer mehr Juden das Land – wegen Antisemitismus, wie Knut Henkel in seiner Reisereportage für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG berichtet: "Zwischen Auswandern und Ausharren. Das Gefühl, unerwünscht zu sein – die jüdische Gemeinde ist von Auszehrung bedroht".
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Die Wissenschaft vom Judentum ist oft noch den evangelischen Fakultäten zugeordnet. Ein wenig erfreulicher Zustand, meint Michal Brenner, Professor für Jüdische Geschichte und Kultur an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Die Judaistik, so sein Plädoyer im RHEINISCHEN MERKUR, soll sich emanzipieren und der akademischen Landschaft eine eigene Färbung hinzufügen: "Das Getto sprengen".
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Romano Guardini war einer der bekanntesten Theologen des 20. Jahrhunderts. Seine Popularität gründet auf einer spezifisch modernen Theologie, die sich vor allem mit einem auseinandersetzt: mit der Furcht, Gott könne schweigen, sich der Welt verbergen. Zum 125. Geburtstag des Theologen erinnert Kersten Knipp im DEUTSCHLANDRADIO an den "Zweifler im Namen des Herrn".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
"Zwischen Bleiben und Gehen – Juden in der DDR" - so lautet der gewiss programmatische Titel eines Buches, in dem die Biografien von neun Männern und einer Frau vorgestellt werden: Otto Ephraim, Josef Jubelski, Adalbert Bela Kaba-Klein, Fritz Katten, Julius Meyer, Erich Nelhans, Eva Robinson, Ernest Wilkan, Karl Wolfsohn und Leo Zuckermann. Ergänzt wird der Band mit einem Beitrag über das Jüdische Kinderheim Berlin-Niederschönhausen. Horst Helas bespricht das Buch im NEUEN DEUTSCHLAND: "Überzeugung und Furcht".
Der Link zur Buchbesprechung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag, ein schönes Wochenende und Gut Schabbes wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)

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