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ISSN 1612-7331
05.02.2010 - Nr. 1114
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Guten Tag!

Nr. 1114 - 05. Februar 2010


Sich nicht zuletzt in Anbetracht der Tatsache, dass schon seit Jahren eine deutliche Mehrheit der israelischen Bevölkerung sich immer wieder für Verhandlungen mit der Hamas ausspricht, stellt Gideon Levy in der israelischen Tageszeitung HA'ARETZ eine Reihe von – nicht unwichtigen – Fragen:
"Warum ist es gestattet, über das Schicksal eines gefangenen Soldaten und mehrerer Hundert anderer Gefangener mit der Hamas zu reden, aber verboten, mit ihnen über das Schicksal zweier Völker zu reden? Nie war Israels Logik so verzerrt…"
Sein Beitrag ist in deutscher Übersetzung auf den seiten von HAGALIL zu lesen: "Warum können wir mit Hamas über Shalit reden, aber nicht über Frieden?"
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Das am Fusse der Golanhöhen, hart an der libanesischen Grenze gelegene Dorf Ghajar ist ein weltweites Unikum. Alle paar Jahre gerät es in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Infolge der Wirren des Nahostkonflikts befindet sich das Gebiet der Ortschaft teilweise auf libanesischem, teilweise auf syrischem, aber von Israel besetztem Territorium. Wie die Menschen damit leben und welche Lösungen sich für das Dorf abzeichnen, erläutert George Szpiro in einer Reportage für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: "Probleme eines Dorfes, das über seine Grenzen hinauswuchs".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Europäischer Käse neben koscherem Fleisch, indische Miniröcke neben Kippas: Jerusalems quirligster Markt startet in die Moderne. Nach zwei schweren Terrorattacken ist der Mahane Yehuda wieder ein Touristenziel - auch dank neuer westlicher Cafés, wie Katharina Riehl für den SPIEGEL berichtet: "Shoppen auf dem Shuk".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Es ist Karneval - und es ist ein dunkles Kapitel der Zeitgeschichte trotz aller Ausgelassenheit und Lebensfreude: der Karneval in der NS-Zeit. Obwohl in der fünften Jahreszeit seit alters die Hierarchien Kopf stehen, das Volk die Herrschaft übernimmt und die Politik verhöhnt wird, gelang den Nationalsozialisten die Umkehrung dieser Tradition. Sie erkannten die einheitsstiftende Funktion des Karnevals und machten sie sich zu Propagandazwecken zunutze: In der Bütt wurden antisemitische Witze gerissen, Juden auf Mottowagen und in Liedtexten verspottet. Die Historiker Carl Dietmar und Marcus Leifeld belegen in ihrem Buch "Alaaf und Heil Hitler" erstmals eindrucksvoll, wie die facettenreiche Volkskultur reichsweit gleichgeschaltet und ideologisch instrumentalisiert wurde. In der WELT ist heute ein Interview mit einem der Autoren, dem Historiker Marcus Leifeld, zu lesen - und heute Abend ist eine Dokumentation der beiden Autoren zum Thema ihres Buches im Fernsehen zu sehen.
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT..., und nähre Infos über die Doku in der Rubrik FERNSEH-TIPPS.

Als am 27. Januar Israels Staatspräsident Schimon Peres das Kaddisch-Gebet für die Opfer der Schoah sprach, erhob sich der Bundestag zu Ehren der ermordeten Juden. Die Abgeordnete Sevim Dagdelen von der Linkspartei blieb hingegen sitzen (siehe auch: Compass 03.02.2010). Nun haben drei Pfarrer einen offenen Brief an die Politikerin verfasst, dessen Wortlaut auf ISRAELNETZ dokumentiert ist. Am Ende ihres Briefes schreiben die Drei:
"Die Kirchen, die wir bespielen, sind Kirchen der Kulturen, es sind offene Häuser, und manche Gespräche werden darin so offen geführt, dass es weh tun kann. Auch Sie sind hier zu Gast gewesen. Sie werden es nicht mehr sein, Sie sind uns nicht erwünscht. Sie haben denen, die überlebt haben, den Respekt verweigert, unseren haben Sie restlos verloren."
Der Link zum ganzen Brief in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In der ZEIT ist ein Interview mit dem ehemaligen israelischen Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, zu lesen, in dem er sich über das Monopol der Erinnerungskultur, deutsche Identität und neuen Antisemitismus äußerst: "Die Mehrheit bestimmt".
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In der Debatte um Kopftuch- und Burkaträgerinnen sowie Hassprediger wird nicht klar zwischen Islam und Islamismus unterschieden, beklagt Eren Güvercin in einem Beitrag für die Wochenzeitung FREITAG:
"Wer „Islamismus“ sagt, meint oft nur die Sorge um eine mögliche Ideologisierung von Muslimen. Doch zu schnell und unreflektiert ist daraus ein Kampfbegriff geworden, der unterschiedlos bekennende Muslime und eine gewaltbereite Minderheit in einen Topf wirft. Ist ein Muslim schon ein Islamist, wenn er täglich zur Moschee geht? Ist er ein Islamist, wenn er den Koran rezitiert und glaubt, dass der Koran das Wort Gottes ist? Muss ein Muslim aus einem „Koran light“ rezitieren, ohne Prügelverse und dergleichen, um als „guter“ Muslim anerkannt zu werden?"
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Charlotte Knobloch wird auf eine zweite Amtszeit als Präsidentin des Zentralrates der Juden verzichten, so vermeldet die ZEIT. Allem Anschein nach reagiert die 77-jährige Präsidentin damit auf Kritik an ihrer Amtsführung auch aus dem engeren Führungskreis.Mit ihrem Abschied aus dem Amt wäre eine große Zäsur verbunden: Knobloch ist die letzte Überlebende des Holocaust im Präsidium der Juden. Harsche Worte über den Stil des sich abzeichnenden Abgangs der Präsidentin findet Matthias Drobinski in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG:
"Die Präsidentin des Zentralrats der Juden steht vor der Ablösung. Charlotte Knobloch fehlt offenbar die Unterstützung ihrer wichtigsten Mitstreiter.
Eigentlich hätten an solch einem Tag ihre Stellvertreter, Dieter Graumann und Salomon Korn aus Frankfurt, ihr zur Seite springen müssen - oder ihr Generalsekretär Stefan Kramer. Sie taten es nicht, und deren Schweigen sagte mehr als jede Stellungnahme. 60 Jahre alt wird der Zentralrat in diesem Jahr - noch nie in diesen 60 Jahren ist jemand dort so brutal und stillos demontiert worden."
Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die Jüdische Gemeinde Osnabrück hat eine neue Synagoge. Charlotte Knobloch, die Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, betonte gestern Abend zur Eröffnung die enge freundschaftliche Zusammenarbeit mit den Kirchen. Ministerpräsident Christian Wulff sprach von einem wichtigen Tag für Niedersachsen. Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG und die WELT berichten über die feierliche Eröffnung: "Mehr Raum für jüdisches Leben in Osnabrück".
Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In seinem gerade erschienenen Buch "Die Bibel irrt" analysiert der Hamburger Wissenschaftsjournalist Christian Schüle die "sieben großen Mythen" des Alten Testaments im Hinblick auf ihre historische Glaubhaftigkeit. Gab es das Paradies wirklich? Wo könnte Noah sich vor der Sintflut gerettet haben? Was weiß man heute über den Auszug der Israeliten aus Ägypten? Besiegte David den Riesen Goliath? Und wo ist die Bundeslade, in der die Zehn Gebote aufbewahrt wurden? Christian Schüle kommt zu dem Schluss: Zu belegen ist kaum etwas, was die Bibel berichtet. Ingeborg Breuer hat das Buch für DEUTSCHLANDRADIO gelesen und stellt es vor: "Urbuch des Glaubens. Das Alte Testament auf dem historischen Prüfstand".
Der Link zur Buchbesprechung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag, ein schönes Wochenende und Gut Schabbes wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

05. Februar 2010

 * Warum können wir mit Hamas über Shalit reden, aber nicht über Frieden? ... mehr
 
 * Ghajar in den Wirren des Nahostkonflikts ... mehr
 
 * Mahane Yehuda: Shoppen auf dem Shuk ... mehr
 
 * Alaaf und Heil Hitler: Karneval und Nazis ... mehr
 
 * Offener Brief an linke Sitzenbleiber ... mehr
 
 * Interview mit Shimon Stein ... mehr
 
 * Unterscheidung tut not: Islam und Islamismus ... mehr
 
 * Zentralrat der Juden: Charlotte Knobloch verzichtet auf zweite Amtszeit ... mehr
 
 * Neue Synagoge in Osnabrück ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Christian Schüle - Die Bibel irrt ... mehr
 
 * TV-Tipp: Hitler und Alaaf - Karneval in der NS-Zeit ... mehr

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