Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
28.10.2008 - Nr. 974
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ACHTUNG:

Morgen, Mittwoch 29. Oktober 08, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 81 mit einem Beitrag des israelischen Schriftstellers Chaim Noll unter dem Titel: "Papst am Pranger. Zum 50.Todestag von Pius XII."

Die nächste tagesaktuelle COMPASS-Ausgabe erscheint am Donnerstag, 30. Oktober 08.


Guten Tag!

Nr. 973 - 28. Oktober 2008


Sind Palästinenser die echten "Kinder Israels"? Das hält zumindest der israelische Geschichtsprofessor Shlomo Sand für wahrscheinlich. Sand fordert deshalb eine Verfassungsänderung. Der an der Universität Tel Aviv lehrende Historiker sorgt mit seinem neuesten Buch für lebhafte Diskussionen. Denn das Werk mit dem Titel "Wie das jüdische Volk erfunden wurde" steht auf den Bestsellerlisten in Israel. Sand zerpflückt darin nahezu alle geläufigen nationalen Schöpfungsgeschichten Israels und verweist sie in das Reich der Mythologie. Hermann Ploppa erläutert für TELEPOLIS die Sand-Thesen und gibt Einblick in die innerisraelische Diskussion um sie.
Der Link zunm Beitrag in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Mit den anstehenden Neuwahlen in Israel rückt einmal mehr ein alter Bekannter ins Licht der Öffentlichkeit: Benjamin Netanjahu, genannt "Bibi", der Gegenspieler von Außenministerin Livni. Ihm sind heute einige Beiträge gewidmet u.a. ein Porträt unter dem Titel "Bibi, der Ayatollah" aus der Feder des deutsch-jüdischen Schriftstellers Rafael Seligmann. Im TAGESSPIEGEL schreibt er u.a.:
"Netanjahu gehört einer aussterbenden Spezies der israelischen, ja der Politik der westlichen Hemisphäre an. Er ist Überzeugungstäter. Netanjahu besitzt ein von Ideologie geprägtes Weltbild und eine entsprechende politische Überzeugung. Bibi, wie Netanjahu von jedermann im Judenstaat gerufen wird, ist zionistischer Revisionist."
Der Link zu diesem und weiteren Beiträgen in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Erstmals hat die palästinensische Fußball-Nationalmannschaft ein Heimspiel ausgetragen. Mit dabei waren sogar Spieler aus dem abgeriegelten Gazastreifen. Seit zehn Jahren existiert die palästinensische Nationalmannschaft schon, ihre „Heimspiele“ aber musste sie bisher in Jordanien oder in Qatar austragen. „Nun haben wir ein Stadion – und die palästinensische Fahne weht hier“, sagte der 30-jährige Abu Sharif Reportern vor Ort: „Endlich ist Palästina auf der Landkarte des internationalen Sports.“ Martin Gehlen war für den TAGESSPIEGEL mit dabei: "Palästinas Premiere".
Der Link zu seiner Reportage in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Und noch einmal Fußball: Der Franke Lothar Matthäus trainiert seit Juni die Fußballmannschaft von »Makkabi Netanja« in Israel.
Mit Makkabi Netanja ist Matthäus nach fünf Spieltagen in der israelischen Liga noch ungeschlagen und führt die Tabelle an. Sein Vertrag läuft bis 2010. Im Interview mit dem SONNTAGSBLATT gibt er Auskunft über seine Eindrücke von der Mentalität der Israelis, ihrer Kultur, Politik und Gesellschaft: "Der Fußball-Weltenbummler im Heiligen Land".
Der Links zum Interview in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

In Görlitz überstand die Synagoge die Nazi-Pogrome am 9. November 1938 - als einzige im heutigen Sachsen. Zum 70. Jahrestag möchte die Jüdische Gemeinde dort nun der Opfer gedenken - doch das lässt die Stadt nicht zu. Der bizarre Streit um die "richtige" Gedenkfeier hat auch in Israel Schlagzeilen gemacht: Die Tageszeitung "Jerusalem Post" berichtete auf ihrer Website von dem Vorfall mit der Überschrift "Deutsche Stadt lehnt Kristallnacht-Veranstaltung ab". Katharina Peters erläutert im SPIEGEL die Hintergründe des Streits um das "richtige" Gedenken: "Warum Görlitzer Stadtväter Angst vor einer Tora-Rolle haben".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik VERGANGENHEIT...

In Berlin hat eine Gedenkstätte eröffnet, die an Menschen erinnert, die den von den Nationalsozialisten verfolgten Juden Unterschlupf oder Hilfe bei der Flucht boten und sie vor der Ermordung bewahrten. Die Ausstellung in einem unscheinbaren Hinterhof im Zentrum der Hauptstadt porträtiert diese „Stillen Helden“, die mit ihrem Engagement ein hohes Risiko eingingen. Dokumentiert werden Fälle von geglückten, aber auch von gescheiterten Rettungsversuchen. Eine ganze Reihe von Artikeln stellen die Gedenkstätte vor: "Stille Helden - Die anderen Oskar Schindlers".
Die Links dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Im Kampf gegen Rassismus und Xenophobie wirken staatlich verordnete Geschichtsbilder kontraproduktiv, die geplante europaweite Vereinheitlichung sogenannter "Erinnerungsgesetze" ist ein gefährlicher Nonsens - meint der britische Historiker Timothy Garton Ash in einem Essay in der österreichischen Tageszeitung STANDARD:
"Mehr und mehr Länder haben Gesetze ausgearbeitet, die das Erinnern vorschreiben und historische Ereignisse in einer Weise ausdeuten, die einen als Verbrecher dastehen lassen, wenn man eine falsche Antwort darauf hat. Was die falsche Antwort ist, hängt davon ab, wo man sich befindet. In der Schweiz werden Sie gerichtlich verfolgt, wenn Sie behaupten, dass die schreckliche Geschichte, die den Armeniern in der letzten Jahren des Ottomanischen Reichs widerfahren ist, kein Völkermord war. In der Türkei für die Ansicht, dass es einer war. Was in den Alpen laut staatlicher Verordnung eine Wahrheit ist, hat in der Türkei laut staatlicher Verordnung eine Lüge zu sein. Nun hat eine Gruppe, die sich aus Historikern und Schriftstellern zusammensetzt und der ich angehöre, sich gegen diesen gefährlichen Nonsense stark gemacht. In einer Erklärung namens "Appell von Blois" (die vergangene Woche in Le Monde veröffentlicht wurde) treten wir dafür ein, dass es in einem freien Land "nicht die Angelegenheit politischen Amtsgewalt sein kann, über historische Wahrheit zu bestimmen und die Freiheit der Historiker durch Strafsanktionen zu einzuschränken." Und wir richten uns gegen die Anhäufung von sogenannten "Gedächtnis-Gesetzen". Unter den ersten Subskribenten dieses Appells befinden sich Historiker wie Eric Hobsbawn, Jacques de Goff, Heinrich August Winkler."
Der Link zum Essay von Ash in der Rubrik VERGANGENHEIT...

"Damals traf es die Juden, heute die Manager": Nach scharfer Kritik (siehe Compass 27.10.2008) entschuldigt sich der Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner Sinn für seine umstrittene Äußerung. Ein solcher Vergleich sei "absurd", schreibt er dem Zentralrat der Juden, der seine Entschuldigung unterdessen akzeptiert hat.
Links zu Berichten und Kommentaren zu Sinns Unsinn und seiner Rückkehr zum Sinn in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Zum 70. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November wollten die Bundestagsabgeordneten aller Fraktionen ein gemeinsames Zeichen gegen den Antisemitismus setzen. Doch nun steht ein gemeinsamer Antrag, an dem seit einem Jahr gearbeitet wurde, vor dem Aus, weil die zuständigen Innenpolitiker der Union nicht mit der Linken zusammenarbeiten wollen. (Siehe: Compass 27.10.08). Im Streit um die Bundestags-Erklärung gegen Antisemitismus anlässlich des 70. Jahrestags der Reichspogromnacht am 9. November geht die Große Koalition nun eigene Wege, wie WELT und TAGESSPIEGEL berichten.
Die Links dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Was haben Tierschutz und Veganer mit Antisemitismus zu tun? Dieser interessanten Frage widmet sich Andreas Speit in der JUNGLE WORLD unter dem Titel "Liebe Tiere, böse Juden". Zu Beginn seines Beitrages liest man:
"Auch unter Neonazis hat sich eine Tierrechts- und Veganerbewegung etabliert. Sie kann sich dabei nicht nur auf die NSDAP beziehen, die mit dem Reichstierschutzgesetz 1934 sehr vielen Forderungen von Tierschützern entgegenkam und auch Tierversuche so stark reglementierte wie nie zuvor. Ihre ideologischen Wurzeln findet sie auch bereits beim Komponisten Richard Wagner, der gegen Tierversuche und Fleischverzehr als »das Böse und das Jüdische« argumentierte, und ebenso beim Antisemiten Paul Förster, für den Tierliebe und Judenhass zwei Seiten derselben Medaille waren."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Ein gewöhnlicher Herbsttag in Lublin. In der Nähe des ehemaligen Konzentrationslagers Majdanek haben sich Hunderte katholischer Jugendlicher versammelt. Mit ihnen sind Seminaristen aus dem erzbischöflichem Priesterseminar Lublin sowie Rabbinerstudenten aus Deutschland anwesend, unterstützt von Rabbinerin Tanya Segal und Rabbiner Burt Schuman aus Warschau. Von dem ungewöhnlichen Treffen der Rabbinerstudenten und Priesteramtskandidaten in Lublin berichtet für die JÜDISCHE ZEITUNG Stefan Zinsmeister: "Ich bin Josef, euer Bruder".
Der Link zur Reportage in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Islam als Lifestyle: Die Bundesregierung hat eine Broschüre finanziert, die Lehrern den Islam erklären soll - und zwar endlich einmal nicht aus der theologischen Perspektive. Es geht um Bademode für die Muslimin, Partnersuche im Netz - und das Bekenntnis zum Islamismus als Pose des Protests. Ferda Ataman stellt die Broschüre im SPIEGEL vor: "Dschihad statt Punk".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Auf gepackten Koffern sitzen. Jahrzehntelang war dies das Symbolbild für die Stimmung unter vielen Juden in Nachkriegsdeutschland. Die Zeiten haben sich aber geändert - die meisten Juden wollen für immer bleiben. So etwa auch in Frankfurt am Main. Die dortige Jüdische Gemeinde ist eine der ältesten in Deutschland und mit 7160 Mitgliedern eine der größten. Das war schon vor dem Zweiten Weltkrieg so. Doch die Frankfurter Juden von heute sind nicht die gleichen. Die meisten sind Jahrzehnte nach dem Holocaust hierher gekommen. Zoran Arbutina porträtiert in einem Beitrag für die DEUTSCHE WELLE die Frankfurter jüdische Gemeinde von heute: "In Deutschland angekommen - Jüdische Gemeinde in Frankfurt wächst".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Rund 200.000 Mitglieder zählen die jüdischen Gemeinden in Deutschland - zehn mal so viel wie vor dem Fall der Mauer. Aber nur jede fünfte Gemeinde wird von einem Rabbi betreut. Bis vor wenigen Jahren mussten die Synagogen ihren Rabbiner-Nachwuchs im Ausland rekrutieren. Doch seit einiger Zeit werden auch in der Bundesrepublik Rabbiner ausgebildet. Zum Beispiel am Abraham-Geiger-Kolleg der Universität Potsdam. Nun sieht das Kolleg seine Existenz akut gefährdet, der Spenenfluss aus den USA ist aufgrund der aktuellen Finanzkrise ins Stocken geraten. DEUTSCHLANDFUNK und DOMRADIO schildern die Hintergründe: "Droht dem Geiger-Kolleg die Schließung?".
Die Links dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Sarah Silverman ist eine der zurzeit angesagtesten Komikerinnen der USA. Die 1970 in New Hampshire geborene Tochter jüdischer Einwanderer, hat seit 2007 ihre eigene Show im amerikanischen Fernsehen: "The Sarah Silverman Program", welches ab Ende Oktober in deutscher Synchronisation auf "Comedy Central" laufen wird. Die Rolle, die sie in ihrer Show spielt, hat in Amerika einen Namen, den jeder kennt - Sarah Silverman gibt die "JAP", die jüdisch-amerikanische Prinzessin. Nur übertreibt sie das Klischee ins Monströse. GALA und WELT stellen die tabulose und politisch völlig unkorrekte Komikerin näher vor: "Humor als Schocktherapie".
Die Links zu den Porträts in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Konservative Christen in den USA haben George W. Bush die Präsidentschaft beschert, doch seine Politik hat viele enttäuscht. Was bedeutet dies für den gegenwärtigen Wahlkampf? Thomas Götz hat für die BERLINER ZEITUNG den amerikanischen "Bible Belt" besucht: "Der Wettbewerb um die Seelen".
Der Link zur Reportage in der Rubrik CHRISTLICHE WELT. Und zum gleichen Thema gibt es am Abend eine Reportage im ORF2 unter dem Titel "Die Jesus-Politik". Näheres dazu in den FERNSEH-TIPPS.

Er galt als "der gute Papst" und als Reformer. Doch unter seiner Regentschaft war es den Priestern verboten, ins Kino zu gehen, Stadien zu besuchen oder mit einer Frau in einem Auto zu fahren. Vor 50 Jahren trat Johannes XXIII. sein Pontifikat an. Viele der über ihn verbreiteten Legenden sind schlicht falsch, meint Gernot Facius in seinem Artikel in der WELT: "Johannes XXIII. – der sturste aller Päpste".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

28. Oktober 2008


 * Sind Palästinenser die echten "Kinder Israels"? ... mehr
 
 * Benjamin Netanjahu: "Bibi, der Ayatollah" ... mehr
 
 * Fußball: Palästinas Premiere ... mehr
 
 * Trainer Lothar Matthäus über Israels Mentalität, Kultur und Politik ... mehr

 * Neue Gedenkstätte stellt "Stille Helden" vor ... mehr
 
 * Timothy Garton Ash: Im Zweifel für die Freiheit ... mehr
 
 * Sinn entschuldigt sich für seinen Unsinn ... mehr
 
 * Streit um Antisemitismus-Erklärung des Bundestags ... mehr
 
 * Liebe Tiere, böse Juden: Tierschutz und Antisemitismus ... mehr
 
 * Treffen von Rabbinerstudenten und Priesteramtskandidaten in Lublin ... mehr
 
 * Islam als Lifestyle: Dschihad statt Punk ... mehr
 
 * In Deutschland angekommen - Die Jüdische Gemeinde in Frankfurt ... mehr
 
 * Droht dem Geiger-Kolleg die Schließung? ... mehr
 
 * Sarah Silverman: Humor als Schocktherapie ... mehr
 
 * US-Wahlkampf: Wettbewerb um christliche Seelen ... mehr
 
 * Johannes XXIII. – der sturste aller Päpste ... mehr

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EDITORIAL

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ACHTUNG:
Morgen, Mittwoch 29. Oktober 08, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 81 mit einem Beitrag des israelischen Schriftstellers Chaim Noll unter dem Titel:
"Papst am Pranger. Zum 50.Todestag von Pius XII."

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