Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
02.03.2022 - Nr. 1982
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Die nächste Tagesausgabe erscheint am Donnerstag, 10. März 2022.


Guten Tag!

Nr. 1982 - 02. März 2022



Wie ist Israels Haltung zum Krieg in der Ukraine? Wochenlang manövrierte Israel vorsichtig zwischen der Ukraine und Russland. Für das Leisetreten sind Interessen verantwortlich, die nun miteinander kollidieren und Israel zu diplomatischen Drahtseilakten zwingen. Gudrun Harrer beschreibt den Konflikt im österreichischen STANDARD wie folgt:
"[Israel] befindet sich in einer Zwickmühle. Da sind erstens die großen jüdischen Gemeinden und zahlreiche israelische Staatsbürger beziehungsweise Doppelstaatsbürger sowohl in der Ukraine als auch in Russland. Vor allem aber hat Israel, wie es manchmal ausgedrückt wird, "eine Grenze zu Russland": Gemeint ist jene zu Syrien, wo nur die russische Intervention ab 2015 den syrischen Machthaber Bashar al-Assad vor dem Sturz gerettet hat. An der Seite Assads in Syrien stehen aber auch der Iran und zahlreiche vom Iran gesponserte Milizen, allen voran die libanesische Hisbollah. Gegen den Transfer von Waffen – besonders von Raketen – vom Iran an die Hisbollah auf syrischem Boden geht Israel regelmäßig mit Luftschlägen vor, zuletzt in der Nacht zum 23. Februar. Damit soll verhindert werden, dass sie in den Libanon transportiert werden und von dort aus Israel bedrohen."
Harald Raab weist in der RHEIN-NECKER-ZEITUNG darauf hin, dass Israels ganz spezielle Beziehungen zu Russland darüber hinaus Tradition haben:
"So ließ sich Benjamin Netanjahu für seinen letzten Wahlkampf auf Großplakaten mit Putin und Trump abbilden. Damit wollte er zeigen, welch mächtige Freunde er in der Welt habe. Naftali Bennett, sein Nachfolger, setzte bei seinem Treffen mit Putin in Sotschi im Herbst 2021 noch eins drauf. Er nannte Putin einen "wahren Freund des jüdischen Volkes". Das sehen nicht alle Israelis so."
In der schweizer-jüdischen Wochenzeitung TACHLES schildert Cnaan Liphshiz wiederum den inneren Konflikt, den viele russischsprachige Juden in Anbetracht des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine haben und zitiert eine Reihe deutlicher pro- und contra-Stimmen zu Russland. Bei vielen russischsprachigen Juden stelle sich aber auch ein ambivalentes Gefühl ein:
"Die jahrhundertelange antisemitische Verfolgung von Juden durch ethnische Ukrainer und Russen sowie die jüngere Kollaboration vieler Ukrainer mit den Nazis und die brutale Unterdrückung der Juden in der Sowjetunion haben die Solidarität, die viele Juden, vor allem die in Israel lebenden, mit den beiden Parteien empfinden können, gemildert."
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT

"Sie rauben, erpressen und morden, ohne mit der Wimper zu zucken: kriminelle Familien in Israel. »Mischpachot Pescha«, wie sie im Hebräischen genannt werden. Die organisierte Kriminalität von Netanja über Tel Aviv bis nach Aschkelon und Eilat ist heute genauso brutal wie die der italienischen Mafia, der russischen oder chinesischen Verbrechersyndikate. Es sollen in Israel insgesamt 16 kriminelle Organisationen existieren, fünf davon sind demnach im ganzen Land aktiv, der Rest wickelt seine schmutzigen Geschäfte eher lokal ab."
Sabine Brandes berichtet in ihrer Reportage für die JÜDISCHE ALLGEMEIHNE WOCHENZEITUNG von einem wachsenden Problem in Israel: "Gefährliche Bandenkriege".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Am 4. November 1995 fielen am Rande einer Friedensdemonstration in Tel Aviv Schüsse. Sie trafen den damaligen Ministerpräsidenten und Friedensnobelpreisträger Yitzchak Rabin, den ersten Ministerpräsidenten des Landes, der auch im späteren Israel geboren wurde. "Der Weg des Friedens ist dem Weg des Krieges vorzuziehen", hatte Rabin noch wenige Minuten zuvor von der Bühne aus gesprochen. Ein Satz, der dieser Tage aktueller klingt denn je. Am gestrigen 1. März wäre Rabin 100 Jahre alt geworden. DOMRADIO und ISRAELNETZ erinnern an ihn: "Rabin: Premierminister, Armeechef und Friedensnobelpreisträger"
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Bundeskanzler Scholz hat bei seinem heute begonnenen Antrittsbesuch in Israel in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem der sechs Millionen ermordeten Juden gedacht. In das Gästebuch schrieb Scholz, der Massenmord an den Juden sei von Deutschen geplant und ausgeführt worden. Hieraus erwachse einer jeden deutschen Regierung die immerwährende Verantwortung für die Sicherheit des Staates Israel und den Schutz jüdischen Lebens. Auf dem Plan für heute stehen noch ein Treffen mit Ministerpräsidewnt Bennett sowie mit Außenminister Lapid. Israels Besatzungspolitik und der Siedlungsbau in den palästinensischen Gebieten werden bei diesem Kanzlerbesuch aber wohl eher keine Hauptrolle spielen - der Krieg in der Ukraine wird voraussichtlich wohl den größten Raum einnehmen: "Im Schatten des Krieges".
Links zu ersten Berichten über den Kanzler-Besuch in Israel in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Über 200 000 ZwangsarbeiterInnen aus Südosteuropa waren im Jahr 1944 im „Deutschen Reich“ beschäftigt. Die Stiftung „Erinnerung Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) hatte bereits 2017 den Anstoß zu einer künstlerischen Auseinandersetzung mit der Zwangsarbeit im NS-Regime gegeben. Das Goethe Institut Serbien nahm die Idee auf und lud KuratorInnen aus verschiedenen Ländern – vor allem des Westbalkans – ein, das Projekt umzusetzen. Vor der letzten Station im Willy-Brandt-Haus, wo die Werke aktuell zu sehen sind, war die Ausstellung bereits in Belgrad, Novi Sad, Tirana, Podgorica und in Augsburg. Hanno Rehlinger hat sie für den TAGESSPIEGEL besucht: "Erinnerungstrümmer bergen".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Er hat sie alle fotografiert: Barack Obama für "GQ Magazin", Angela Merkel für "Glamour", Taylor Swift für "Time", Arnold Schwarzenegger für "Spiegel". Die Rede ist von dem Fotografen Martin Schoeller. 1968 in Deutschland geboren, lebt er seit 30 Jahren in New York und ist einer der herausragenden zeitgenössischen Porträtfotografen. Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau vor zwei Jahren fotografierte er 75 Holocaust-Überlebende in Israel. Daraus ist die Ausstellung und das Buch „Survivors: Faces of Life after the Holocaust“ entstanden. Die New Yorkerin Stella Schuhmacher hat für den STANDARD mit dem Fotografen über seine Porträts von Holocaust-Überlebenden gesprochen - und zeigt einige der beeindruckenden Fotografien: "Survivors - Die Gesichter der Holocaust-Überlebenden".
Der Link zum Bericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Von Ende des Jahres 1938 bis 1940 wurden rund 20.500 jüdische Minderjährige aus Deutschland, dem besetzten Österreich und der Tschechoslowakei mit sogenannten „Kindertransporten“ ins sichere Ausland gebracht. Etwa die Hälfte von ihnen fand eine neue Heimat in Grossbritannien. Das neutrale Schweden dagegen nahm nur 500 Mädchen und Jungen auf – und beharrte auch in den folgenden Jahren darauf, dass diese Zahl nicht überschritten wurde. Vier jener fünfhundert Kinder, mittlerweile um die neunzig Jahre alt, erinnern sich in dem Dokumentarfilm „Dem Leben entgegen“ von Gülseren Sengezer an ihr Leben im Exil, die Trennung von Eltern und Geschwistern, die Angst und Einsamkeit in der Fremde und das emotionale Chaos, das für sie mit der sogenannten „Verschickung“ verbunden war. Ralf Schenk stellt den Dokumentarfilm in einem Beitrag für die schweizer Plattform AUDIATUR vor: "'Dem Leben entgegen' in schwedischer Einsamkeit"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Lange hat es gedauert, aber nun stellt sich auch Frankreich auf die Seite Israels und kritisiert den Apartheid-Vorwurf der Menschrechtsorganisation Amnesty International, wie einem Bericht auf AUDIATUR zu entnehmen ist. Daniel-Dylan Böhmer wiederum schildert in der WELT, dass nun auch die deutsche „Stiftung Wissenschaft und Politik“ mit dem Begriff Apartheid in Bezug auf Israel operiert. Verantwortlich zeichnet dabei Muriel Asseburg, seit etlichen Jahren eine der bekannteren Nahostforscherinnen Deutschlands. Sie setze sich dabei stellenweise zwar kritisch mit dem jüngst erschienenen Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International auseinander, notiere etliche Mängel des Berichts, aber greife dann doch ein zentrales Argument von Amnesty auf: den der Apartheid: "Ein denkbar schlechter Rat für den Umgang mit Israel".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Die sogenannte Februarrevolution Anfang des letzten Jahrunderts in Russland, die der zaristischen Autokratie ein Ende bescherte, löste bei einem Grossteil der Bevölkerung Russlands Freudensprünge aus, nicht zuletzt bei den Juden, denn gerade sie hatten im Zarenreich unter Diskriminierung zu leiden. In den Jahren davor, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, war die fast sechs Millionen starke jüdische Bevölkerung des Russischen Reiches einer Welle von Pogromen und Schikanen ausgesetzt gewesen. Hinter diesem Terror standen religiös und nationalistisch motivierte Fremdenfeindlichkeit, Zweifel am Patriotismus der Juden Russland gegenüber, Konkurrenzangst und Ähnliches. Hinzu kommt noch die wirtschaftliche Not, in der viele Russen damals steckten. Der russische Journalist, Historiker und Politikwissenschaftler Alexander Kumbarg erzählt in einem längeren Beitrag für AUDIATUR die Geschichte der russischen Februarrevolution, die dem staatlichen Antisemitismus scheinbar ein Ende bereitet hatte - und wie dann doch der Bolschewismus mit seinem militanten Atheismus, seiner Diktatur, der Ablehnung des Privateigentums die Juden erneut zum Sündenbock machte: "Der Februar und seine Juden: 105 Jahre Februarrevolution".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Um dem Antisemitismus wirksam entgegen zu tretenn, müsse das Erkennen von Antisemitismen und der geschulte Umgang damit Bestandteil einer sozialwissenschaftlichen Bildung für Lehrer/-innen sein. Dies fordern die Soziologin Prof. Dr. Julia Bernstein und der Soziologe Prof. Dr. Stefan Müller von der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS). Bernstein und Müller weisen darauf hin, dass in Deutschland die Kompetenzen, um gegen Antisemitismus im Unterricht und in der Schule vorzugehen, bislang nicht verbindlich in der Lehramtsausbildung vorgesehen sind. Ein Beitrag auf dem Portal NEWS4TEACHERS stellen die Forderungen von Müller und Bernstein näher vor: „In Lehrerzimmern herrscht oft Unwissen über Antisemitismus unter Schülern vor“.
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

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Sowohl der religiöse Glaube als auch das Vertrauen in eine transzendente höhere Macht haben bei den Deutschen im Verlauf der Corona-Krise abgenommen. Darauf weist nun eine umfangreiche Studie hin, die Inge Hüsgen im HUMANISTISCHEN PRESSDIENST näher vorstellt. Für ihre Untersuchung hatten die Forscher zwischen Juni 2020 und November 2021 über 4.500 Personen nach ihren religiösen Überzeugungen und Praktiken befragt, unter ihnen katholische und protestantische Gläubige sowie Menschen, die religiöse oder spirituelle Praktiken ohne Anbindung an eine Religionsgemeinschaft ausführten: "In der Pandemie bröckelt der Glaube".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Drei Mythen über das Verhalten von Menschen in Katastrophensituationen sind weit verbreitet: Das Gefühl von Ohnmacht, die starke Zunahme egoistischer und sogar krimineller Verhaltensweisen sowie Massenpanik. Erstaunlicherweise aber hat keine dieser Vorstellungen etwas mit der Realität zu tun, so der studierte Literaturwissenschaftler und Philosoph Andreas von Westphalen. In einem sehr langen, aber äußerst interessanten Feature für DEUTSCHLANDRADIO berichtet er von zahlreichen Studien, die belegen, dass Menschen nicht ohnmächtig auf Hilfe warten, sondern stattdessen spontan selbst Gruppen bilden, die sich gemeinsame Regeln geben und Aufgaben verteilen, um so möglichst viele Menschenleben zu retten. Anlass, ein deutlich optimistischeres Bild vom Menschen zu zeichnen, als dies gemeinhin vermutet wird: "Altruismus - Der Mensch in Zeiten der Katastrophe".
Der Link zum Feature in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
 
Im Neben- und Miteinander verschiededener Kulturen und Religionen innerhalb einer Gesellschaft ist häufig der Vorwurf kultureller Aneignung zu hören. Dabei liegt diesem Vorwurf ein entscheidender Denkfehler zugrunde, meinen in einem spannenden und anregenden muslimisch-jüdischen Essay für die FAZ Saba-Nur Cheema und Meron Mendel. Saba-Nur Cheema, 1987 in Frankfurt geboren, ist Politologin, Antirassismus-Trainerin und Beraterin des Bundesinnenministeriums zum Thema Muslimfeindlichkeit, und Meron Mendel, 1976 in Israel geboren, ist Professor für Soziale Arbeit und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt. Dem verbreiteten Verständnis von kultureller Aneignung, so die beiden Autoren, liege "die falsche Vorstellung zugrunde, dass Kulturen isoliert voneinander existieren und nur zu bestimmten Menschen qua Abstammung gehören. Wer einen Native American im Stammbaum hat, darf Federschmuck mit gutem Gewissen tragen, auch wenn das Generationen zurückliegt. Wir zwei könnten demnach aber kein Karate-Studio eröffnen, dafür fehlen uns japanische Wurzeln. Aber ein Yoga-Studio würde gehen, denn wir haben ausreichend indische Vorfahren; alternativ ginge ein Krav-Maga-Club. Traditionen und historische Erfahrungen avancieren im Konzept der kulturellen Aneignung zum exklusiven Eigentum einer vermeintlich homogenen Gruppe: egal wie du dich selbst definierst, deine Herkunft bestimmt, wer du bist und was dir zusteht."
Dem gegenüber verweisen sie darauf, dass Aneignung die gängige Praxis ist, wie Kulturen über Jahrtausende weiterentwickelt wurden und betonen:
"Wir denken vielmehr, dass gerade das Hineinversetzen in andere Kulturen und Lebenswelten großes Potential für Empathie und Solidarität hat: die Fähigkeit, sich in andere Geschichten, Lebenswelten und Epochen einfühlen zu können. Das ist es, was Solidarität jenseits von Kultur und Religion ausmacht."
Der Link zu dem Essay in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Die Anteilnahme an dem Leid der Menschen in der Ukraine ist auch unter Jüdinnen und Juden in Deutschland groß, berichtet Joshua Schultheis für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG. Einer der Gründe: 45 Prozent der jüdischen Gemeindemitglieder hierzulande haben Wurzeln in der Ukraine und viele von ihnen müssen aktuell um Angehörige bangen, die in einem Land leben, das vor fast einer Woche über Nacht großflächig zum Kriegsgebiet wurde. Sorge bereitet vor allem auch das Schicksal von rund 10.000 Holocaust-Überlebenden, die in der Ukraine leben, wie Alexander Nabert für die WELT schreibt und darauf hinweist, dass etwa die Hälfte von ihnen zu Hause gepflegt werden müssen. Außerdem befürchte man, dass die Kampfhandlungen die Überlebenden re-traumatisieren. Die schweizer-jüdische Wochenzeitung TACHLES wiederum schildert in einem Porträt, wie der ukrainische Päsident Volodymyr Selensky in vier Jahren Jahren vom jüdischen Komiker zu Putins «Feind Nummer eins» und Verteidiger der Demokratie wurde. Und in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG ist vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine eine grundsätzliche Betrachtung aus rabbinischer Federzu lesen, was das Judentum zu Abschreckung, Gewalt und Selbstverteidigung zu sagen hat: "Frieden schaffen ohne Waffen?"
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Der Verein WerteInitiative – Jüdisch-deutsche Positionen e.V. hat in den letzten Monaten eine Umfrage unter jüdischen Deutschen zu Themen der Aussenpolitik durchgeführt - also noch VOR dem Angriff Russlands auf die Ukraine! Mit der Erhebung sollte ein bisher wenig sichtbares politisches Thema beleuchtet werden: Wie bedeutsam ist für jüdische Bürgerinnen und Bürger die deutsche Aussenpolitik im Hinblick auf ihre eigene Zukunft in Deutschland? Was sind Ihre Einschätzungen zu bestimmten aussenpolitischen Fragen? Eine Mehrheit der Befragten wünscht sich dabei ein deutliche robusteres Auftreten etwa gegenüber Iran, Türkei und Russland. Aufgrund der kleinen Teilnehmerzahl erhebt die Untersuchung der Werteinitiative zur deutschen Außenpolitik keinen Anspruch auf Repräsentativität. Lediglich 366 in Deutschland lebende Juden haben an der Befragung teilgenommen. Nach eigenen Angaben versteht sich diese als „Stimmungsbild, das die Grundlage für eine weitere Beschäftigung mit dem Thema Außenpolitik aus jüdischer Perspektive legen soll“.
Links zu Berichten über die Ergebnisse der Umfrage sowie zu den Umfrageergebnissen selbst in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Seit 22 Jahrhunderten leben Juden schon in Rom. Die Ewige Stadt ist damit Heimat einer der ältesten Gemeinden in der gesamten jüdischen Diaspora und bildete eine scheinbar unvergängliche Koexistenz zweier Kulturen, der römischen und der jüdischen. Begibt man sich heute in das jüdische Viertel Roms erlebt man ein wohltuendes Kontrastprogramm zum lauten, überfüllten, katholischen Rom, schildert Nicole Quint in der WELT und berichtet dabei auch von Spezialitäten, für die viele Römer gern auch in Kauf nehmen, Schlange zu stehen: "Ein Spaziergang durch das jüdische Viertel in Rom".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Er feierte gern und war als Draufgänger in Regensburg bekannt. Heute lebt der in Israel geborene und in der Hauptstadt der Oberpfalz aufgewachsene Rabbiner David Kraus mit seiner Frau und vier Kindern in Jerusalem. Durch einen antisemitischen Angriff, der einen monatelangen Krankenhausaufenthalt nach sich zog, fand er zu seinem jüdischen Glauben, wurde Toragelehrter und hilft heute Menschen als Paar- und Familientherapeut. In seinem jüngst erschienenen Buch  »Der fröhliche Rabbi und die verschlungenen Wege zum Glück« erzählt er von alledem. Die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG hat ihn zum Gespräch über seinen Weg vom Regensburger Partygänger zum Chassiden gebeten: "Mia san Rabbi".
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Muslimisch inspirierte Landwirtschaft, der jüdische Schabbat als Tag für die Umwelt – reicht das, was Religionen so in Sachen Umweltschutz zu bieten haben, oder braucht es mehr, braucht es so etwas wie eine eigene Ökotheologie? Darüber hat DEUTSCHLANDRADIO mit Oliver Putz gesprochen. Putz hat nicht nur einen, sondern gleich zwei Doktortitel – einen in Biologie, einen in katholischer Theologie, was ihn dafür zu prädestinieren scheint, wenn man über die religiösen Dimensionen der Ökologie oder auch über die ökologischen Seiten des Glaubens nachdenken will: „Die Schöpfung verlangt uns eine Verantwortung ab“.
Der Link zum Gespräch in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Mit Witz, Ironie und Fabulierlust erzählt der österreichisch-jüdische Schriftsteller Doron Rabinovici in seinem neuen Roman von einer immer stärker polarisierten Gegenwart, einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft. Es geht um die Relativierung von Fakten, die Anziehungskraft des Autoritären, die Macht der Bilder. Es geht um den Kampf eines Populisten gegen einen Fotografen, der genau weiß, dass jede Aufnahme Zeugnis einer Einstellung ist. Fabian Wolff hat den Roman für DEUTSCHLANDRADIO gelesen: "Politroman über Umgang mit Rechspopulismus".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

02. März 2022

* Wie ist Israels Haltung zum Krieg in der Ukraine? ... mehr
 
 * Gefährliche Bandenkriege in Israel ... mehr
 
 * Bundeskanzler Scholz in Israel  ... mehr
 
 * Erinnerungstrümmer bergen ... mehr
 
 * Survivors - Die Gesichter der Holocaust-Überlebenden ... mehr
 
 * Film über die Geschichte jüdischer Kindertransporte ... mehr
 
 * Antisemitismus im Russland der Oktoberrevolution ... mehr
 
 * Lehrer, Schüler, Schule und Antisemitismus ... mehr
 
 * In der Pandemie bröckelt der Glaube ... mehr
 
 * Altruismus - Der Mensch in Zeiten der Katastrophe ... mehr
 
 * Wem gehören eigentlich Falafel? ... mehr
 
 * Eine Welle der Hilfsbereitschaft für die Ukraine ... mehr
 
 * Außenpolitik: Jüdisch-deutsche Perspektiven ... mehr
 
 * Spaziergang durch das jüdische Viertel in Rom ... mehr
 
 * "Mia san Rabbi" ... mehr
 
 * „Die Schöpfung verlangt uns eine Verantwortung ab“ ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Doron Rabinovici - Die Einstellung ... mehr
 
 
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