Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
04.06.2020 - Nr. 1901
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Die nächste Tagesausgabe erscheint am Dienstag, 9. Juni 2020.


Guten Tag!

Nr. 1901 - 04. Juni 2020



Die Corona-Krise fördert die Zusammenarbeit zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn, berichtet Inga Rogg in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG. Das könnte sich in Zukunft vielleicht sogar als Auftakt zu konstant intensiveren Kontakten sein, wenn da nicht die Pläne der israelischen Regierung im Wege stünden.
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Nach der schrittweisen Lockerung der Anti-Pandemie-Maßnahmen und der Wiederaufnahme des Lehrbetriebs steigen in Israel die Zahlen der Neuinfektionen an Schulen. Landesweit wurden bislang 42 Schulen wieder geschlossen, die Zahl der bestätigten Infektionen bei Schülern und Lehrpersonen stieg unterdessen auf 244. Insgesamt rund 6800 Schüler und Lehrer wurden in Quarantäne geschickt, wie u.a. HAGALIL und TAGESSCHAU.de berichten. Unterdessen ist eine neue Studie zu Coroana-Antikörpertests bekannt geworden, die darauf schließen lässt, dass sich weitaus mehr Israelis mit dem Covid-19-Virus angesteckt haben, als bislang bekannt war. Und um die geplante Gesetzgebung zur Coroan-Krise ist eine Debatte ausgebrochen, wie Susanne Brandes für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichtet:
"Die Regierung will, dass sie für zehn weitere Monate die Möglichkeit hat, jederzeit Regulationen zu erlassen, die die Bewegungsfreiheit der Bürger stark einschränkt. Zu den Vorschlägen gehört, dass Sicherheitsbehörden ohne einen Gerichtsbeschluss in Häuser eindringen dürften, um eine Quarantäne durchzusetzen. Bürgerrechtsorganisationen kritisieren das scharf."
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Etwa zehntausend Menschen haben sich am Montagabend in Tel Aviv versammelt, um gegen häusliche Gewalt zu demonstrieren und von der israelischen Regierung mehr Aktivitäten im Kampf dagegen einzufordern. Bei der Demonstration wurden die Namen von elf Frauen verlesen, die seit Jahresbeginn von ihren Partnern getötet wurden. Davon sind acht Frauen in den vergangenen Wochen umgebracht worden, als es in Israel besonders strenge Ausgehsperren aufgrund des Coronavirus gab. Susanne Brandes hat die Demonstration für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG beobachtet: »Schluss mit Gewalt und Schweigen«.
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat die Annexion von Teilen des Westjordanlandes angekündigt. Die Unterstützung seines Plans durch die Trump-Administration der Vereinigten Staaten bezeichnete er als „historische Gelegenheit, wie es sie seit 1948 nicht gab“. Die Annexion palästinensischer Gebiete könnte den Nahost-Konflikt neu entfachen. Für das Portal ZENTRUM LIBERALE MODERNE erörtert der ehemalige Israel-Korrespondent der ARD Richard C. Schneider, welche Möglichkeiten die Europäische Union hätte, die israelische Regierung von ihrem Vorhaben abzubringen. U.a. reflektiert Schneider auch die Folgen einer Annexion für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland:
"Was würde eine Annexion für die Juden in Deutschland bedeuten? Zunächst einmal mit Sicherheit ein weiteres Anwachsen antisemitischer Auswüchse, vor allem von Links und von muslimischer Seite. Gleichzeitig aber wären die deutschen Juden in einer Zwickmühle. Ihre Loyalität gegenüber Israel wäre auf eine harte Probe gestellt."
Zum gleichen Thema der geplanten Annexion ist im österreichischen STANDARD ein offener Brief an Bundeskanzler Kurz zu lesen, in dem der ehemalige Diplomat Ilan Baruch und Susie Becher von der Policy Working Group (PWG) auf eine Zweistaatenlösung pochen und Kurz auffordern, sich mit der EU gegen die Annexion zu stemmen statt eine abwartende Haltung einzunehmen:
"Wir sehen keinen Nutzen darin, eine abwartende Haltung einzunehmen, da Premierminister Netanjahu fest entschlossen scheint, seine politische Verpflichtung zur Umsetzung der Annexion zu erfüllen, solange er nicht überzeugt wird, dass dies einen hohen Tribut in Bezug auf Israels diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen fordern würde. Daher ist es unerlässlich, dass Europa jetzt handelt, um die israelische Führung und die Öffentlichkeit an die Konsequenzen zu ermahnen."
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Hans Georg Calmeyer (1903-1972) entschied während der deutschen Besatzung der Niederlande nach den Nürnberger Gesetzen, ob jemand Jude war oder nicht - und damit über Leben und Tod der Betroffenen. Da er dabei in rund 2500 Fällen sogenannte Arier-Gutachten akzeptierte und damit Menschen vor der Deportation bewahrte, wurde er 1992 dafür posthum von der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als »Gerechter unter den Völkern« gewürdigt. In manchen Kreisen gilt er seither als »Oskar Schindler von Osnabrück«. Auf der anderen Seite lehnte Calmeyer auch mindestens 1500 solcher Bitten ab, was für die meisten Betroffenen einem Todesurteil gleichkam. Nun soll ein Friedenszentrum in Osnabrück nach ihm benannt werden. Dagegen protestieren jetzt Niederländer, wie die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichtet. Dazu erzählt in der WELT Antonia Kleikamp die Geschichte von Calmeyer: "Das steckt hinter dem Streit über den Judenretter".
Links zum Thema in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Helmut Hortens Imperium der Horten-Kaufhäuser entstand auf den Trümmern jüdischer Existenzen. Er war ein Profiteur des NS-Regimes. 1966 wurde die Wienerin Heidi Jelinek seine zweite Ehefrau - und nach dem Tod des Kaufhaus-Imperators seine Erbin. Diese meidet zwar die Öffentlichkeit wie der Teufel das Weihwasser, andererseits lässt sich die Milliardärin auch gerne als Förderin feiern. Pikant: In dem denkwürdigen Ibiza-Video über Ex-FPÖ Heinz-Christian Strache hatte dieser ausgerechnet mit Spenden von Prominenten wie Horten geprahlt, die über einen Verein und an den Rechnungsprüfern der Republik vorbei an die FPÖ geflossen wären. In einer Größenordnung von 500.000 bis zu einer Million Euro jährlich. Olga Kronsteiner beleuchtet in einem Beitrag für den österreichischen STANDARD, wie der Kaufhausmagnat einst zum nachweislichen Nutznießer des verbrecherischen NS-Regimes wurde: "Hortens Nazi-Makel".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Am Montagabend publizierte die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG einen Bericht, demzufologe Ex-FPÖ Heinz-Christian Strache Anfang der neunziger Jahre ein antisemitisches Nazi-Buch mit einer handschriftlichen Widmung an einen Burschenschafts-Kameraden versehen habe. In der Widmung heiße es u.a.: „Dieses Buch soll Dir einen Einblick in die jüdisch verworrende und machtlüsterne Gedankenwelt vermitteln.“ Strache teilte unterdessen über seinen Anwalt mit, er könne sich weder an das Buch noch an eine solche Widmung erinnern. Einem Gutachter zufolge war es freilich "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" Strache selbst, der die antisemitische Äußerungen geschrieben hat. Bei dem 273-seitigen Buch, in dem sich die Widmung befindet, handelt es sich um die "Jüdischen Bekenntnisse aus allen Zeiten und Ländern" des antisemitischen Autors Hans Jonak von Freyenwald. Wer dieser Mann war und was es mit dem Buch auf sich hat, erläutert der Historiker Michael Hagemeister im Interview mit der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG: "Ein Judenhasser, wie er krasser kaum vorstellbar ist".
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Antisemitismus an Schulen hat 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein weit größeres Ausmaß als bislang angenommen. Das geht aus einer Studie der Frankfurter Professorin für Diskriminierung und Inklusion in der Einwanderungsgesellschaft, Julia Bernstein, hervor, die mit ihrem Team 251 Interviews an 171 Schulen geführt hat. Sie sprach mit jüdischen Schülern, ihren Eltern, jüdischen und nichtjüdischen Lehrkräften sowie Fachleuten. Dabei handelt es sich um die erste empirische Untersuchung, bei der die jüdischen Schüler und Lehrkräfte selbst befragt wurden. Der GIESSENER ANZEIGER stellt Hintergründe und Ergebnisse der Studie näher vor: "Antisemitismus: Handlungsempfehlungen für Lehrkräfte entwickelt".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Freitagspredigt in einer Millî-Görüs-Moschee in einer deutschen Stadt, es ist der 8. Dezember 2017. "Ya Rab", sagt der Imam, Oh Herr, "befreie Palästina in kürzester Zeit. Befreie es aus den Händen dieser Beni Israel. Erlöse die ganze Gemeinschaft Mohammeds von diesen bösen Beni Israel."
Was damals niemand wußte: Lauscher des Inlandsgeheimdienstes waren zugegen, und so landen diese Sätze in einer speziellen Akte, die das Bundesamt für Verfassungsschutz im Herbst 2015 zu führen begonnen hat. Mittlerweile sind schon 700 Fälle in dieser "Fallsammlung antisemitische Ereignisse mit vermutetem islamistischem Hintergrund" gelistet, wie Ronen Steinke in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG berichtet: "Judenhass in der Freitagspredigt".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Ben Salomo war jahrelang eine feste Größe in der deutschen Hip-Hop-Szene - und stieg wegen antisemitischer Anfeindungen aus der Szene aus. In einem Essay für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG gibt er erstmals Einblicke, warum Verschwörungsmythen bei Musikern wie Xavier Naidoo so weit verbreitet sind. Zum gleichen Thema ist auch in der JUNGLE WORLD ein Interview mit ihm zu lesen. Angesprochen auf die vielen Demonstrationen gegen Covid-19-Maßnahmen sagt er u.a.:
"Was wir dort sehen, ist eigentlich nicht neu. Diese Querfront von Extremisten und Strömungen aus allen Lagern kann man seit mehreren Jahren auch in den sozialen Medien beobachten. Neu daran ist allerdings, dass sie sich inzwischen weit in die Mitte der Gesellschaft vorgearbeitet haben und diese Mitte leider kaum Abgrenzung artikuliert. Das erinnert doch wieder an die seit Jahren vollzogenen Entwicklungen in der Rap-Szene. Woran liegt das? Der gemeinsame Nenner, auf den sich sehr viele Menschen verständigen können, ist der Antisemitismus. Dieses Phantasma, dass Juden oder Angehörige einer »kleinen Elite«, die am Ende auch wieder Juden sind, die Welt beherrschen, übt auf viele leider immer noch eine enorme Anziehung aus. Diese verengte Wahrnehmung beruhigt Ängste vor der Komplexität unserer globalen Zivilisation. Dieses alte Phantasma gibt Halt und gleichzeitig ein Feindbild, das die Anhänger zusammenbringt."
Die Links zu Essay und Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

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Auf der einen Seite Israel und das Judentum, auf der anderen Seite die arabische Welt. Die reichhaltige Realität des Nahen Ostens geht dabei durch derartig einseitige Perspektiven häufig unter. Ein Problem, vor dem auch die Wissenschaftslandschaft in Deutschland steht, denn "Islamwissenschaft" einerseits und "Judaistik" andererseits gehen mehr oder weniger getrennte Wege, was für Betrachtung der religiösen und ethnischen Vielfalt der Beziehungen im Nahen Osten wenig hilfreich ist. Das wollen nun zwei Professoren aus Heidelberg ändern: Henning Sievert unterrichtet Islamwissenschaft mit Schwerpunkt auf das Osmanische Reich. Johannes Becke ist von Haus aus Politikwissenschaftler und inzwischen Inhaber des Ben-Gurion-Lehrstuhls für Israel- und Nahoststudien an der Hochschule für Jüdische Studien. Michael Nuding erläutert in ZENTIH das Problem genauer und schildert, wie die beiden Professoren es lösen wollen: "Gehören Judaistik und Islamwissenschaft zusammen?".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Die Debatte um christliche Symbole auf dem wiedererrichteten Berliner Stadtschloss geht weiter. Anlässlich der Montage des Kuppelkreuzes am 29. Mai meldeten sich erneut zahlreiche Vertreter aus Kirche und Politik zu Wort. Stein des Anstoßes stellt dabei vor allem die aus Zitaten des biblischen Neuen Testaments zusammengestellt Inschrift unterhalb der Kuppel dar:
"Es ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters. Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind."
In der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG kritisiert Rabbiner Andreas Nachama, jüdischer Präsident des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, diese Zurschaustellung christlicher Macht ausgerechnet in Berlin:
"Eine Stadt der Toleranz, in der Christen, Juden, Muslime, Religionslose und Religionskritiker friedlich nebeneinander leben? Eine Stadt, in der ein »House of One« entsteht, wo Juden, Christen und Muslime – jeder in seiner Tradition, aber doch unter einem Dach – auf Augenhöhe respektvoll miteinander umgehen? Nein. Berlin ist eine Stadt, die offenbar weiter mit der Vorstellung lebt, dass allein Kreuz und Christentum glückselig machen."
Der evangelische Theologe Christoph Markschies, ehemaliger Präsident der Humboldt-Universität, plädiert im Interview mit der BERLINER ZEITUNG zwar für die Beibehaltung der Inschrift, findet jedoch auch klare Worte der Kritik:
"Der Text hat aus meiner Sicht erst einmal eine antijüdische Tendenz, wenn das Heil alleine durch den Glauben an Jesus versprochen wird … Die Inschrift ist so antijüdisch wie das gesamte Christentum in Preußen zu der Zeit antijüdisch war – man hat auf die Tatsache, dass Jesus Jude war, theologisch keine Rücksicht genommen. Das ist nicht schön, aber das ist so. Für mich gehört es auch zur Ehrlichkeit dieser Rekonstruktion, dass man das Problematische der christlichen Theologiegeschichte zeigt."
Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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In Berlin entsteht ein Jüdischer Campus mit Kita, Schulen und Konferenzräumen. Es soll ein Begegnungsraum auch für nichtjüdische Menschen werden. Damit beschreite man einen gemeinsamen Weg in die Zukunft, so Rabbiner Yehuda Teichtal: „Der Jüdische Campus ist tatsächlich ein Ort für alle Menschen – religionsübergreifend, und soll als eine Plattform für eine lebendige Begegnungsstätte dienen, die auf drei Säulen basiert: Bildung, Kultur und Sport.“ Teichtal ist so umtriebig, dass in den zweieinhalb Jahrzehnten unter seiner Leitung viel entstanden ist: drei Kindergärten, eine Grundschule, ein Gymnasium, eine eigene Ausbildungsstätte für Rabbiner, ein Zentrum für Israelis in Berlin und ein Zentrum für Studierende. Sebastian Engelbrecht hat mit ihm für DEUTSCHLANDRADIO gesprochen und schildert Einzelheiten und Hintergründe des jüdischen Campus: "Symbol eines Neuanfangs".
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd und den Ausschreitungen im ganzen Land versuchen Juden, den Schwächsten zu helfen, berichtet Tobias Kühn in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG. Viele Mitglieder jüdischer Gemeinden würden sich in entsprechenden Hilfsinitiativen beteiligen. An gleicher Stelle auch ein Interview mit Steve Hunegs, Direktor des Jewish Community Relations Council, über die Hilfe der jüdischen Gemeinschaft in seiner Stadt Minneapolis. Auf die Frage, wie sich die Eregnisse auf die Präsidentschaftswahlen auswirken könnten, antwortet er:
"Ich denke, dass die Folgen des Mordes an George Floyd und die gewaltsamen Proteste dieses Land für Jahrzehnte prägen werden. Sie machen deutlich, dass Reformen nötig sind, und sie benennen die Institutionen, die immer noch diskriminieren."
Die Links zu Bericht und Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Rudolf Mosse wurde am 8. Mai 1843 in der preußischen Provinz Posen geboren. 1867 etablierte er in der Berliner Friedrichstraße eine Zeitungs-Annoncen-Expedition, die schnell wuchs. Ab 1871 gründete und kaufte er zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften, die seinen Verlag zum wichtigsten Sprachrohr des liberalen und demokratischen Bürgertums im Kaiserreich machten. Berlin hat dem Verleger und Mäzen sehr viel zu verdanken. Doch die Geschichte der jüdischen Familie ist heute kaum noch bekannt. In einem langen und sehr lesenswerten Feature für DEUTSCHLANDRADIO will Holger Siemann das ändern: "Die Geschichte eines deutschen Verlegers".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Eine Dame mit leichtem deutschen Akzent unterrichtet Achtsamkeit in New York City: wie man bewusst atmet, den Körper erspürt und den Stress der Großstadt überlebt. Ihr Studio ist ein Geheimtipp für Sängerinnen, Tänzerinnen und verkrampfte Büromenschen. Ihre Schülerinnen meinen, sie sei ganz und gar entspannt. Aber ihre eigene, schmerzhafte Vergangenheit als jüdischer Flüchtling hält sie vor ihnen geheim. Die Rede ist von Carola Spitz. Die Gymnastiklehrerin, 1901 geboren, lebt, arbeitet, forscht in Berlin, heiratet und verlässt die Stadt erst, als es fast schon zu spät ist. Sie wird zu einem jüdischen Flüchtling unter Zehntausenden, etabliert sich als »Carola Speads« in Manhattan und lehrt, als sie 98 Jahre alt ist, noch immer in ihrem Studio am Central Park. Christoph Ribbat hat nun eine Biografie dieser Frau vorgelegt, die als Atemtherapeutin zur Pionierinn der Achtsamkeitsbewegung wurde. Der TAGESSPIEGEL und die Zeitschrift SPEKTRUM stellen sie und die Biografie über sie näher vor: "Wie eine Berliner Jüdin Pionierin der 'Mindfulness' wurde".
Die Links dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Weltweit werden immer mehr Christen verfolgt. Wer darüber spricht, wird schnell als islamophob oder rechtsextrem gebrandmarkt. Doch die wahre politische Gefahr liegt im Verschweigen, meint Ulrich Ladurner in einem Beitrag für die ZEIT über die weltweit wachsende Verfolgung von Christen. U.a. schreibt er:
"'80 Prozent aller religiös motivierten Gewalt richtet sich gegen Christen', schreibt der Bischof von Truro in England, Philip Mounstephen, in einer 2019 veröffentlichten Untersuchung zur weltweiten Verfolgung von Christen. Die Untersuchung hat eine Institution in Auftrag gegeben, die nicht gerade des religiösen Radikalismus verdächtigt werden kann: das britische Außenministerium. ... Bischof Mounstephen unterstrich bei der Vorstellung des Untersuchungsberichtes, dass es ihm nicht darum gegangen sei, Christen als Art bevorzugte Opfer hervorzuheben und andere zu vergessen. Vielmehr wolle er die Verletzung eines fundamentalen Menschenrechtes aufzeigen: das Recht, zu glauben oder eben nicht zu glauben. Und es ist nun einmal so, dass dieses Recht im besonderen Maße Christen genommen wird."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Wie können Gesellschaften mit dem Bösen der eigenen Geschichte umgehen? Lässt sich – politisch gesehen – etwas von den Deutschen lernen? Als Susan Neiman, eine junge jüdische Amerikanerin, in den achtziger Jahren ausgerechnet nach Berlin zog, war das für viele in ihrem Umfeld nicht nachvollziehbar. Doch sie blieb in Berlin und erlebte hier, wie die Deutschen sich ernsthaft mit den eigenen Verbrechen auseinandersetzten: im Westen wie im Osten, wenn auch auf unterschiedliche Weise. Als dann mit Donald Trump ein Mann Präsident der USA wurde, der dem Rassismus neuen Aufschwung verschaffte, beschloss sie, dorthin zurückzukehren, wo sie aufgewachsen war: in die amerikanischen Südstaaten, wo das Erbe der Sklaverei noch immer die Gegenwart bestimmt. Nun hat sie in ihrem jüngsten Buch die deutsche „Vergangenheitsaufarbeitung“ als Beispiel genommen, um den Umgang mit Rassismus in den Vereinigten Staaten zu beleuchten. Christoph Nübel hat das Buch für die FAZ gelesen: "Reise in die Vergangenheit".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

04. Juni 2020

 * Corona-Pandemie: Israel und seine arabischen Nachbarn arbeiten enger zusammen ... mehr
 
 * Kritik an Israels Corona-Management ... mehr
 
 * Proteste gegen häusliche Gewalt ... mehr
 
 * Israels Annexionspläne: Was die EU tun kann ... mehr
 
 * Ehrung für einen NS-Juristen stößt auf Widerstand ... mehr
 
 * Hortens Nazi-Makel ... mehr
 
 * Antisemitische Widmung von Strache aufgetaucht ... mehr
 
 * Antisemitismus: Handlungsempfehlungen für Lehrkräfte ... mehr
 
 * Judenhass in der Freitagspredigt ... mehr
 
 * Ein toxischer Cocktail ... mehr
 
 * Gehören Judaistik und Islamwissenschaft zusammen? ... mehr
 
 * Gehören Kreuz und Bibelspruch auf die Kuppel? ... mehr
 
 * Jüdischer Campus: Symbol eines Neuanfangs ... mehr
 
 * Jüdische Gemeinden in den USA ... mehr
 
 * Geschichte eines deutschen Verlegers ... mehr
 
 * Wie eine Berliner Jüdin Pionierin der 'Mindfulness' wurde ... mehr
 
 * Jagd auf das Kreuz ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Susan Neiman - Von den Deutschen lernen ... mehr

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ACHTUNG:
Die nächste Tagesausgabe erscheint am Dienstag, 9. Juni 2020.