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ISSN 1612-7331
26.02.2020 - Nr. 1885
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Die nächste Tagesausgabe erscheint am Dienstag, 03. März 2020.


Guten Tag!

Nr. 1885 - 26. Februar 2020



Fast fünf Jahre hat es gedauert, bis eine Voruntersuchung am Internationalen Gerichtshof in Den Haag zur „Situation in Palästina“ beendet wurde, in deren Zentrum die israelische Militäroperation im Jahr 2014 im Gaza-Streifen, der israelische Siedlungsbau im Westjordanland sowie die Gewalt im Kontext der palästinensischen Proteste entlang der Grenze des Gazastreifens in den vergangenen zwei Jahren standen. Der Bericht komme zu dem Ergebnis, es gebe „eine hinreichende Grundlage für die Annahme“, dass sowohl die israelischen Verteidigungsstreitkräfte als auch die Hamas und „andere palästinensische bewaffnete Gruppen“ Kriegsverbrechen begangen haben, wie Till Magnus Steiner in der TAGESPOST schreibt. Bis Mitte März haben die beiden Parteien, also der Staat Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde, Zeit, um ihre Sicht der Dinge dem Gericht mitzuteilen. Abgesehen davon, dass Israel kein Mitglied des Internationalen Strafgerichtshofes ist, stellt sich die Frage, ob der Gerichtshof für die vorliegende Problematik überhaupt zuständig sei. An diesem Punkt mischt sich nun auch Deutschland ein - zugunsten Israels, wie Benjamin Hammer vom Studio Tel Aviv der ARD darlegt: "Die Staatsfrage".
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Jeder, der bereits in Israel war, kennt ihn - und jeder der nach Israel will, sollte ihn in der Tasche haben: den Schekel, die israelische Landeswährung. Und doch ist es gerade einmal 40 Jahre her, dass er zur offiziellen Landeswährung des jüdischen Staates wurde. Seine Geschichte und was es mit seinem Namen, der bereits in der Bibel erwähnt wird, auf sich hat, kann man in einem Beitrag auf ISRAELNETZ lesen: "Als der Schekel das Israelische Pfund ersetzte".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Noch einmal sind mehrere Beiträe zu der legendären Israel-Reise des Fussball-Bundeslegisten Borussia Mönchengladbach im Jahre 1970 zu lesen. Morten Ritter beleuchtet im MANNHEIMER MORGEN die politischen Hintergründe der Reise und in einem sehr persönlichen Beitrag für DEUTSCHE WELLE beschreibt der Israeli Felix Tamsut, wie sehr dieses Spiel für ihn eine ganz persönliche Bedeutung hat: "Wer weiß, ob ich je ein Fußball-Journalist in Deutschland geworden wäre, wenn es dieses Spiel nicht gegeben hätte. Dieses Spiel hat jeden Bereich meines jetzigen Lebens beeinflusst, und das, obwohl es schon lang vor meiner Geburt stattfand. Bis vor Kurzem wusste ich noch gar nicht, dass dieses Spiel jemals stattgefunden hat." Und im Intervie mit DEUTSCHLANDRADIO schildert der Sport-Historiker Manfred Lämmer u.a. die besondere Athmosphäre jener Tage:
"Ja, also das begann schon während des Spiels, da gab es Beifallsstürme bei bestimmten Spielzügen und natürlich bei den Toren. Diese Begeisterung setzte sich nach dem Spiel fort. Hunderte von Israelis belagerten das Hotel, in dem sich die Borussen aufhielten, und sie wurden immer wieder umarmt, es gab Sprechchöre, es war wirklich eine ganz außergewöhnliche Reaktion der Zuschauer, die sich fernab von allen politischen Stimmungen hier einzig und allein auf die Leistung der Gastmannschaft konzentrierten."
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT - und hingewiesen sei auch darauf, dass die ARD-Dokumentation „Geheimmission Tel Aviv“ nach wie vor in der Mediathek zum Abruf bereit steht: http://dpaq.de/pLDQX.

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Exakt gestern vor hundert Jahren stellte sich die neu gegründete "Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei", die vier Tage zuvor noch Deutsche Arbeiterpartei hieß, im Münchner Hofbräuhaus vor. In der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG schildert in knappen, aber sehr instruktiven Zügen Hans-Ulrich Thamer, emeritierter Professor für Geschichte an der Universität Münster, den Aufstieg der NSDAP und die Gründe des demokratischen Versagens nach:
"Der Untergang bzw. die Selbstpreisgabe der Weimarer Republik beruhte letztlich auf Verführung und Gewalt, auf Hass und Ausgrenzung, auf Mitmachbereitschaft und Opportunismus. Dieses politische Lehrstück für das Scheitern einer politischen Massendemokratie gilt auch hundert Jahre nach der unscheinbaren Gründung einer Kampf- und Glaubensbewegung, die in relativ kurzer Zeit und mit beinahe atemberaubender Geschwindigkeit zu einer verbrecherischen Organisation wurde."
In der FRANKFURTER RUNDSCHAU erinnert Arno Widmann an den geschichtsträchtigen Vorgang und schreibt u.a.:
"Man hört immer wieder, die Weimarer Republik sei von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Nichts falscher als das. Deutschland gehörte zu den wenigen nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen Demokratien, die das erste Jahrzehnt überlebten. ... Der Hals wurde ihr gebrochen, als superschlaue Reaktionäre glaubten, die Nationalsozialisten am Nasenring durch die Arena führen zu können. Davor hatte es noch eine Weltwirtschaftskrise gegeben. Die Nazis haben im Jahr 1933 die Macht nicht ergriffen. Sie ist ihnen zu Füßen gelegt worden. Von denen, die die Demokratie seit 1930 schon untergraben hatten."
Und die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG hat den an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf lehrenden Historiker Julien Reitzenstein zur Gründung der NSDAP, historischen Parallelen und Unterschieden vor allem im Blick auf die AfD befragt: "Geschichte wiederholt sich nicht."
Die Links zum Thema in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Für heftig viel Wirbel und beißende Kritik sorgt die von Amazon produzierte und ausgestrahlte Nazijägerserie "Hunters", in der zwar Welstar Al Pacino mitspielt, die aber gleichwohl "ethisch zwischen Lagervoyeurismus und Gewaltpornographie" versinke. Die Kritik entzündet sich vor allem an einer Szene, in der ein Schachspiel unter Nazis präsentiert wird, bei dem für jede geschlagene Figur ein Jude getötet wird. Rosa Schmidt-Vierthaler schreibt dazu in der österreichischen PRESSE:
"Für die Gedenkstätte Auschwitz ist die Darstellung des Schachspiels 'nicht nur eine gefährliche Torheit und Karikatur, sie ist auch eine Einladung an künftige (Holocaust-)Leugner'. ... War Auschwitz, so wie es war, nicht Horror genug? Warum mischt Serienschöpfer und Autor David Weil historische Wahrheit und übersteigerten Horror? Die Absicht dürfte ein Argumentieren für die Selbstjustiz in der Serie sein: Je schlimmer die Verbrecher, desto besser lässt sich deren Mord ethisch rechtfertigen."
In ähnliche Richtung empört sich auch Oliver Kaever im SPIEGEL:
"Eines lässt sich nach 90 Minuten jedenfalls festhalten: Auf geschmacklosere Weise ist der Holocaust noch nicht zu Unterhaltungsware verwurstet worden. Am schwersten zu ertragen sind allerdings die Rückblenden nach Auschwitz oder Buchenwald, die zur Grundierung der lustig-harmlosen Hatz der Erzählgegenwart herhalten müssen. Als würde das Grauen des industriellen Massenmordes von Millionen Menschen nicht ausreichen, versuchen die Macher sogar hier noch, das Geschehen mit Pulp-Fiction-Elementen aufzupimpen."
Und Oliver Jungen kritisiert in der FAZ scharf:
"Der wohl schlimmste Fauxpas aber ist es, die Opfer den Tätern anzugleichen, weil es in dieser Show um nichts anderes geht als um das Ausleben atavistischer Rachephantasien, die gar nicht exzessiv genug sein können. Genüsslich und ausgiebig foltern die Nazijäger, schlagen, schlitzen und spießen auf, lassen Trommelfelle platzen und füttern Kollaborateuren tellerweise Exkremente, bevor sie ihre Opfer kaltblütig töten. Nicht einmal vor dem Vergasen in der verriegelten Dusche machen sie Halt. [...] Jahrzehnte an Aufarbeitung des Faschismus werden der Unterhaltung willen schmutziger Gewaltpornographie geopfert. Was uns Amazon präsentiert, ist eine Zumutung."
Die Links zum Thema in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Auch in der Schweiz ist der Glaube an Verschwörungstheorien weit verbreitet und bildet ein Zentrum antisemitischer Denkgebäude. Das zeigt der jüngste Antisemitismusbericht des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG) und der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA), die erstmals die unterschiedlichen Berichte von Deutsch- und Westschweiz zusammenfassen. Die Erhebungen zeigen weiterhin eine stabile Entwicklung der Zahl physischer und verbaler antisemitischer Vorfälle. Als Kanäle für abstruse Verschwörungstheorien wie auch für antisemitische Beschimpfungen dienen vor allem Facebook und Twitter, wie die Erehebung feststellt: "Verschwörungstheorien in der Schweiz auf dem Vormarsch".
Links zu Berichten über die Studie wie auch ein Link zur Studie selbst in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In einem ebenso langen wie lesenswerten Interview der schweizer Zeitung DER BUND mit dem preisgekrönten Schriftsteller und Historiker Doron Rabinovici über die zunehmende Judenfeindlichkeit in Europa werden nahezu alle zentralen Aspekte der gegenwärtigen Antisemitismusdebatte gestreift: Rechter, linker und muslimischer Antisemitismus, die Schwierigkeit, Antisemitismus zu definieren, Antisemitismus im Gewand des Antizionismus und vieles mehr. Gleich zu Beginn des Gesprächs geht es auch um das Phänomen, dass Antisemitismus zwar überall in Euorpa zunimmt, niemand aber als Antisemit bezeichnet werden will. Der französische Front National, Corbyns Labour Party, die AfD, die israelfeindliche Boykottbewegung BDS – alle weisen den Vorwurf, antisemitisch zu sein, weit von sich. Rabinovici stimmt dem zu und illustriert dies mit folgendem Witz:
Kommt ein Jude am Wiener Westbahnhof an. Er geht zum ersten Passanten und fragt: «Verzeihung, sind Sie Antisemit?» Der andere: «Sicher nicht!» Der Jude geht zum nächsten: «Pardon, sind Sie Antisemit?» – «Nein, also bitte!» So geht das eine Weile, bis er an einen Passanten gelangt, der sagt: «Ja, ich bin Antisemit und werde immer Antisemit sein.» Der Jude: «Könnten Sie kurz auf meinen Koffer aufpassen? Sie sind der einzige ehrliche Mensch hier.»
Rabinovic, der im vergangenen Jahr u.a. gemeinsam mit dem israelischen Soziologen Natan Sznaider eine der wichtigsten Publikationen zum Thema herausgegeben hat («Neuer Antisemitismus? Fortsetzung einer globalen Debatte», Suhrkamp Verlag), fasst gegen Ende des Gesprächs die gesamte Problematik in folgende Formel:
"Das heisst, Antisemitismus ist eine Art Schatten der offenen Gesellschaft geworden. Er wehrt sich gegen die demokratische Freiheit, die wir leben. Er ist das Symptom einer Aggression, die unsere Freiheit insgesamt bedroht."
Der Link zum Gespräch in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Im SPIEGEL befasst sich der Historiker und Publizist Volker Weiß mit der nach rechten Terroranschlägen immer wieder ins Spiel gebrachten These vom "Einzeltäter". So auch im Falle des Attentäters von Hanau. Dem hält Weiß entgegen:
"Dieser Tätertyp muss nur ausführen, was bereits formuliert ist. Er findet das "Wissen", die Atmosphäre, die Weltanschauung, die er braucht, bereits vor. Sogar die Tatmanifeste sind längst geschrieben, die kriminalistische Authentifizierung des Bekennerschreibens, zu Zeiten der RAF-Fahndung einstmals schon fast ein ritueller Akt, ist fast überflüssig geworden. Bereits der norwegische Rechtsterrorist Anders Breivik musste sich nur mit Copy&Paste durchs Internet pflügen, um sein Tatmanifest anzufertigen. Ob in Christchurch oder Halle, die Schreiben ähneln sich, die Täter sind besessen vom "großen Austausch", hinter dem sie sinistre "Eliten" wittern, sie hassen Muslime und fürchten Juden, machen Feminismus und "Kulturmarxismus" für ihr persönliches Elend verantwortlich und wollen endlich ein blutiges Fanal setzen."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik RECHTSEXTREMISMUS.

In der TAZ führt der Historiker und Kommunikationswissenschaflter Hauke Heidenreich als einer der zentralen Gründe für das Gedeihen des Rechtsextremismus eine nur unzulänglich stattgefundene Aufarbeitung des Nationalsozialismus sowie eine damit einhergehende "Romantisierung des NS-Regimes" an. Lese man beispielsweise die "Reden oder Texte vieler Politiker, Philosophen, Theologen oder Historiker der Nachkriegszeit, würde man nicht auf den Gedanken kommen, dass die Deutschen gerade 6 Millionen Juden umgebracht haben. Von einer „Tragödie des deutschen Volkes“ ist die Rede."
Dieser Trend habe sich trotz gegenläufiger akademischer Bemühungen in der Breite der Gesellschaft fortesetzt:
"Statt einer Aufarbeitung der Verwicklung großer Teile der Bevölkerung in den NS, wurde die deutsche Vergangenheit romantisiert. In dieser „allgemeinen Tragödie des deutschen Volkes“ – die Juden kamen da übrigens, wenn überhaupt, nur äußerst marginal vor – wurde das „satanische“ Wirken Hitlers (Meinecke) in eine Geschichte eingesetzt, die mit der mythischen „Goethezeit“ anfing und, abgesehen von kleineren oder größeren antisemitischen und nationalistischen Fehltritten, liberal und geordnet verlief. Diese Romantisierung und Relativierung des NS ist gegenwärtig wieder zu beobachten."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik RECHTSEXTREMISMUS.

Zwischen der Neuen Rechten und bestimmten christlichen Milieus gibt es Schnittmengen. Eine Tagung in Berlin identifizierte die Gemeinsamkeiten: Verachtung von Demokratie, Herabsetzung von Homosexuellen, Feindschaft zum Islam. Nächstenliebe gilt nur den Allernächsten, wie Thomas Klatt in seinem Tagungsbericht für DEUTSCHLANDRADIO näher ausführt: "Die identitäre Versuchung des Christentums".
Der Link zum Bericht in der Rubrik RECHTSEXTREMISMUS.

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Am heutigen Aschermittwoch beginnt für christliche Gläubige die Fastenzeit. Aber auch andere Religionen kennen Zeiten des Verzichts. Im Gespräch mit DEUTSCHLANDRADIO erlätuert der Religionswissenschaftler Michael A. Schmiedel, wie streng es zugeht, was Fasten von Selbstoptimierung unterscheidet und warum er sich aufs Osterbier besonders freut. Befragt als einem gemeinsamen Nenner, einem Versprechen, das die Religionen für den Verzicht anführen, antwortet er:
"Es ist sehr, sehr differenziert in den verschiedenen Religionen, Konfessionen und so weiter. Aber ich würde sagen: Es ist die Aufforderung, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Also die Idee dahinter: Essen und Trinken sind zwar für den Körper etwas Wesentliches, Wichtiges, sonst könnten wir nicht leben. Aber es lenkt manchmal auch ab, dass man mehr isst, als man braucht, mehr trinkt, als man braucht und sich dadurch ablenkt von der Wahrheit, die in der jeweiligen Religion als wesentlich gelehrt wird, die über das Körperliche hinausgeht, die ins Transzendente hineinragt, ein Erlösungsangebot. Erlösung bedeutet ja häufig auch Erlösung vom Sinnlichen oder vom nur Sinnlichen."
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

„Füllt seine Höfe mit Erschlagenen!" - "Ich will euch in den Ofen tun“ - „Wohl dem, der deine Kinder am Felsen zerschmettert“ ...
Das biblische Buch Ezechiel ist voll mit göttlichen Rachegedanken, Vernichtungsfantasien und Gewaltaufforderungen. Wie ist das zu deuten? Um diese Frage zu beantworten, hat Michael Reitz für DEUTSCHLANDRADIO den Paderborner Theologen Michael Konkel und den Innsbrucker Theologen und Gewaltforscher Wolfgang Palaver aufgesucht und mit ihnen über das Problem von Gewalt und Rache in der Bibel gesprochen: "Gott ist der Hass".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Delphine Horvilleur, geboren 1974 in Nancy, ist Rabbinerin und die Leitfigur der Liberalen Jüdischen Bewegung Frankreichs (MJLF). Sie ist Herausgeberin der Zeitschrift "Tenou’a" und Autorin mehrerer Bücher. In Frankreich ist sie eine von drei Rabbinerinnen im ganzen Land. Die Fragen, die sie in ihren klugen Essays stellt, sind Fragen von heute. Sie beleuchten die Gegenwart: Es geht darin zum Beispiel um den Platz der Frau und der Weiblichkeit in der Religion, es geht um Identität und Zugehörigkeit, um den Versuch eines interreligiösen Dialogs. Ihre Überlegungen zur Frage des Antisemitismus ist nun als erstes ihrer Bücher in deutscher Übersetzung erschienen. Annabelle Hirsch hat für die TAZ ein lebendiges Porträt der Frau verfasst, die in Frankreich ein Star ist, und Catherine Newmark hat ihr Antisemitismus-Buch für DEUTSCHLANDRADIO gelesen: "Nie ein letztes Wort".
Der Link zum Porträt in der Rubrik JÜDISCHE WELT - und der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Auch nicht-dreligiöse Juden haben ein wachsendes Bedürfnis nach Spiritualität, das in den USA zunehmend von säkularen Gemeinden aufgefangen wird, berichtet Jessica Donath für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG. Sie hat u.a. die Sholem Community in Los Angeles besucht, die sich dem Ansatz »Säkulares Jüdischsein« verschrieben hat, sowie die säkulare Gemeinde Kol Hadash in Chicago, die mit rund 150 Haushalten eine der größten humanistischen Gemeinden in den USA ist. Gegründet wurde die humanistisch-jüdische Bewegung Mitte der 60er-Jahre von Rabbi Sherwin Wine und inzwischen stellen diese säkularen und humanistischen Gemeinden insbesondere für viele interkonfessionelle und interkulturelle Familien eine willkommene Alternative dar: "Kiddusch ohne Gott".
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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In seinem mit Spannung erwarteten Urteil vom heutigen Mittwoch leitet das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe aus dem deutschen Grundgesetz ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben ab. Dieses Recht schließe die Freiheit ein, auch die Hilfe Dritter in Anspruch zu nehmen, so die Höchstrichter. Das 2015 vom Parlament beschlossene Verbot der sogenannten geschäftsmäßigen Sterbehilfe verstößt aus ihrer Sicht gegen das Grundgesetz. Die Evangelische und katholische Kirche befürchten nun freilich, "dass die Zulassung organisierter Angebote der Selbsttötung alte oder kranke Menschen auf subtile Weise unter Druck setzen kann". Ein Bericht von KATHPRESS fasst die Reaktionen auf das Urteil seitens der christlichen Kirchen zusammen: "Kirchen in Deutschland kritisieren Urteil zur Suizidbeihilfe".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Hass auf Juden existiert, seit es Juden gibt – und jüdische Philosophen denken darüber schon fast genauso lange nach. Wie, das zeigt die französische Rabbinerin Delphine Horvilleur in einem stilsicheren und überzeugenden Essay, wie Catherine Newmark in ihrer Rezension für DEUTSCHLANDRADIO schreibt: "Der ewige Antisemit".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

26. Februar 2020

 * Gaza: Warten auf den Richterspruch ... mehr
 
 * Als der Schekel das Israelische Pfund ersetzte ... mehr
 
 * Wie ein Fußballspiel die israelisch-deutschen Beziehungen verändert hat ... mehr
 
 * Vor hundert Jahren wurde die NSDAP gegründet ... mehr
 
 * Nazijäger-Serie mit Pacino in der Kritik ... mehr
 
 * Antisemitismusbericht für die Deutschschweiz 2019 ... mehr
 
 * Doron Rabinovici: «Antisemitismus kommt überall vor» ... mehr
 
 * Das Terrornetz des Einzeltäters ... mehr
 
 * Ein Volk von Demokraten ... mehr
 
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Die nächste Tagesausgabe erscheint am Dienstag, 03. März 2020.