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ISSN 1612-7331
02.09.2013 - Nr. 1446
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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Mittwoch, 4. September 2013.


Guten Tag!

Nr. 1446 - 02. September 2013


Die gestrige Fernseh-Debatte zwischen Angela Merkel und ihrem Herausforderer Peer Steinbrück ist heute - zumindest medial - in aller Munde. Bemerkenswert in dem neunzigminütigen Streitgespräch war, dass das Thema "Nahost/Israel" - sieht man vom aktuellen Syrien-Konflikt ab - keine Rolle spielte. Auch unabhängig davon bietet der laufend Wahlkampf - so meint der Politikwissenschaftler Martin Kloke - wenig Hilfreiches für eine Wahlentscheidung und empfiehlt:
"Falls Sie auch so ratlos sind wie ich, wem Sie am 22. September Ihre Stimme geben sollten, bleibt nur noch der Blick auf die Mutter aller Fragen: Wie halten es die Parteien mit den Juden, pardon: mit dem Staate Israel? Gewiss ist Israel nicht der Nabel der Welt und eine deutsche Obsession wollen wir nicht leichtfertig unterstellen. Andererseits: Ist ein deutsches Wahlprogramm denkbar, das sich nicht der Lösung des Nahostkonflikts als der „Mutter vieler Schwierigkeiten“ (Guido Westerwelle) verschreiben würde?"
Dieser Frage gemäß suchte Kloke nach Antworten in den Wahlprogrammen der Parteien.
Seine Ergebnisse und Fundstücke können Sie heute nachlesen in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Damit hatte keiner gerechnet - und Israel wohl erst recht nicht. Soldaten und mobiliserte Reservisten standen bereit und in Erwartung eines kurz bevorstehenden US-Militärschlags gegen Syrien, Raketen-Abwehrsysteme sind in Stellung gebracht und der Heimatschutz ist aktiviert worden. Und nun, nach Obamas überraschendem Mannöver vom Wochenende: Alles verschoben. Inge Günther schildert für MORGEN-WEB die Reaktionen in Israel und Johannes Gerloff erläutert für ISRAELNETZ die Syrienkrise aus isralische Sicht.
Die Links zu den Beiträgen in den Rubriken ISRAEL UND NAHOST AKTUELL sowie ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Nach fast drei Jahrzehnten hat Israel die organisierte Einwanderung äthiopischer Juden beendet. Am vergangenen Mittwoch traf aus Addis Abbeba der letzte organisierte Flug äthiopischer Einwanderer mit 450 Männern, Kindern und Frauen und dem israelischen Einwanderungsminister Nathan Scharanski, selbst einaml ein Einwanderer, auf dem Tel Aviver Ben Gurion Flughafen ein. Scharanski sprach von einem "bewegenden historischen Moment". Die Entscheidung, die äthiopische Einwanderung für beendet zu erklären, kommt freilich bei den mittlerweile gut 120.000 in Israel lebenden äthiopischen Juden nicht besonders gut an. SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, DEUTSCHLANDRADIO und FAZ berichten über das "Ende einer 3000 Jahre langen Reise".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Sex, Waffen und Langeweile: die Israelin Shani Boianjiu hat einen Roman über junge Frauen geschrieben, die in der israelischen Armee erwachsen werden. Am Ende ihres autobisographisch geprägten Romans steht ein Krieg mit Syrien. "Ist das Phantasie oder Politik?", fragt Andreas Rosenfelder in der WELT, der die Autorin im Grenzgebiet Israels besucht hat: "Wir tun, was wir müssen".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Er war weder ein wohlhabender Fabrikant wie Oskar Schindler noch ein mutiger Generalstabsoffizier wie Graf Stauffenberg, sondern nur ein kleiner Feldwebel aus Wien: Anton Schmid. Und dennoch bewies er während des hoch-industrialisierten Massenmords eine tiefe Menschlichkeit. Schmid rettete mehr als 300 Juden vor dem sicheren Tod und bezahlte seinen Heldenmut letztlich mit dem eigenen Leben. In Deutschland und Israel bereits vielfach geehrt, sollen dem mutigen Mann jetzt auch in seiner Heimat Österreich weitere Denkmäler errichtet werden, schildert der österreichische KURIER in seinem Porträt über Anton Schmid: "Österreichs 'Oskar Schindler'".
Der Link dazu in der Rubirk VERGANGENHEIT...

In Hadamar bei Limburg nutzten die Nazis ab 1941 eine alte psychiatrische Anstalt zur systematischen Ermordung psychisch Kranker und Behinderter. Unter den Opfern war auch Gertrud Stockhausen, die Mutter des weltbekannten Komponisten Karl-Heinz Stockhausen. Eine junge Forscherin hat nun neue Details über deren Leidensgeschichte vorgelegt, berichtet Ludger Fittkau für DEUTSCHLANDRADIO: "Stockhausens Mutter und die Tötungsanstalt Hadamar".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Die jüdische Gemeinde in Kairo hat nur noch sage und schreibe zwölf Mitglieder, die an den wichtigsten Feiertagen von einem Rabbiner versorgt werden, der aus dem Ausland eingeflogen werden muss. Und obwohl sie so wenige sind: allseitige Anfeindungen bestimmen ihren Alltag, wie Andrea Backhaus in ihrer Reportage für DIE ZEIT berichtet: "Vereint im Hass gegen Juden".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Der vor einem Jahr in Berlin zusammengeschlagene Rabbiner Daniel Alter warnt vor zunehmendem Antisemitismus in Berlin. Und er scheut sich nicht, von Gegenden zu sprechen, die erkennbare Juden meiden sollten. Neuköllns Bürgermeister Buschkowsky gefällt das freilich gar nicht, er widerspricht, wie die BERLINER MORGENPOST berichtet: "Keine No-Go-Areas in Neukölln".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Die jüdische Gemeinde in Düsseldorf ist auf den Musiker Roger Waters, ehemals Mitglied der weltberühmten Rockband "Pink Floyd", nicht gut zu sprechen. Der Direktor der Gemeindeverwaltung, Michael Szentei-Heise, sagte, der Musiker sei ein geistiger Brandstifter, für den es in der Stadt kein Forum geben dürfe. Waters hatte schon vorher mit seiner Show "The Wall" für Kritik gesorgt. Darin ist ein aufblasbares Schwein mit Davidstern zu sehen. Die Gemeinde forderte jetzt, das Konzert des Pink-Floyd-Gründungsmitglieds in der kommenden Woche in Düsseldorf zu boykottieren, wie MAIN-NETZ und JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichten: "Geistiger Brandstifter".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

"Es ist bemerkenswert: Während sich viele der medialen Aufregerthemen der letzten Legislaturperiode um religiöse Themen drehten, spielt die Religion im gegenwärtigen Wahlkampf keine Rolle." Mit diesem in der Tat bemerkenswerten Befund beginnt Alan Posener in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG seine Überlegungen zur Rolle der Religion im gegenwärtigen Bundestagswahlkampf: "Den Glauben verloren".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Vor gut einem Jahr hat die Osbabrücker Drei-Religionen-Schule ihre Pforten geöffnet. In die Schule gehen seitdem Kinder jüdischen, christlichen und muslimischen Glaubens. Im Alltag zeigt sich freilich, dass es nicht immer einfach ist, die Bedürfnisse aller zu berücksichtigen. Trotzdem kommt das bundesweit einzigartige Konzept bei Schülern, Eltern und Lehrern gut an, weiß Ita Niehaus für DEUTSCHLANDRADIO zu berichten: "Miteinander und voneinander lernen".
Der Link zum Beitrag in der Rubri INTERRELIGIÖSE WELT.

In Berlin fand kürzlich die zweite "Jüdisch-Messianische Israelkonferenz" statt. Messianische Juden sind nicht getauft und sehen sich nicht als Christen, bekennen sich aber zu Jesus als ihrem Messias. In Kreisen des christlich-jüdischen Dialogs stoßen sie häufig auf Kritik und Ablehnung. Weltweit sollen es bereits mehrere 100.000 sein. Auch in Deutschland werden die Anhänger dieser Bewegung mehr. Thomas Klatt hat sie auf der "Israelkonferenz" für DEUTSCHLANDRADIO beobachtet: "Jesus - der verheißende Heiland Israels".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Düsseldorf ist mit gut 7200 Mitgliedern die drittgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland - nach Berlin und München. Im Herbst 2014 soll nun das erste eigene Gymnasium eröffnet werden. Ein Schulgebäude, das es noch umzubauen gilt, ist bereits gefunden, aber der Zeitplan ist sportlich, meint Hannelore Becker in ihrem Bericht für DEUTSCHLANDRADIO über das geplante jüdische Gymnasium in Düsseldorf: "Leistungsorientiert und zugleich eine kulturelle Bereicherung".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In den seit einer halben Ewigkeit schwelenden Potsdamer Synagogenstreit scheint nach monatelangem Stillstand erneut Bewegung gekommen zu sein. Die Landesregierung zeigt sich zuversichtlich, dass nach vielen Gesprächen mit den drei beteiligten jüdischen Gemeinden die umstrittene Frage der Raumaufteilung und Außengestaltung der Synagoge bis Jahresende einvernehmlich geklärt sein könnten, berichten EPD und POTSDAMER NEUESTE NACHRICHTEN: "Durchbruch im Synagogenstreit?".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

José Weber hat einen seltenen Beruf. Im gesamten deutschen Sprachraum ist er der einzige jüdische Heiratsvermittler. Weber, der fünf Sprachen spricht, leitet seit 27 Jahren als sogenannter „Schadchen“, jüdisch Kuppler, die Frankfurter Heiratsagentur Simantov, auf Deutsch „gutes Zeichen“. Mehr als 3000 Heiratswillige auf der ganzen Welt nehmen seine Dienste in Anspruch. Davon allein rund 800 Europäer. Immerhin 265 Mal ist ihm die Vermittlung über Länder und Kontinente hinweg geglückt, verrät FRANKFURT LIVE in einem Porträt über den "Kuppler mit langem Atem".
Der Link zum Portrtät in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Auch in der jüdischen Welt spielt das Thema Adoptionen eine große Rolle, nicht zuletzt wegen der Frage, welchen Status adoptierte Kinder im Blick auf ihre Zugehörigkeit zum Judentum einnehmen. In der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG erläutert Rabbiner Adrian Schell die doch teilweise gravierenden Unterschiede, die es im Blick auf die Bewertung von Adoptionen zwischen Orthodoxie und Reformbewegung gibt: "An Kindes statt".
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Rechtsextreme und fundamentalistische Katholiken in Deutschland haben mit der Abschaltung des rechtsradikalen und antisemitischen Internet-Portals "kreuz.net" bereits ihr wichtigstes Forum verloren. Nach kürzlich stattgefundenen Hausdurchsuchungen könnte nun auch den Gesinnungsgenossen in Österreich und der Schweiz Ähnliches drohen, berichtet Matti Steinitz in der JUNGLE WORLD: "Die rechte Hand Gottes".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Rom, im Juli 1859: Eine Nonne ruft um Hilfe, man will sie vergiften, doch sie kann fliehen. Es kommt zu einem Prozess, in dem die Inquisition Unglaubliches aufdeckt: Im Kloster Sant Ambrogio werden seit Jahrzehnten Nonnen als Heilige verehrt. Visionen, Dämonenaustreibungen, Segnungen per Zungenkuss, lesbische Initiationsriten und Wunder sind an der Tagesordnung. Zweiflerinnen werden beseitigt. Und hinter alledem steht ein Netzwerk von Jesuiten mit besten Kontakten zum Papst. Bis heute besitzt der Fall Sant Ambrogio eine gewaltige Sprengkraft. Die Akten dieses Inquisitionsprozesses sollten eigentlich für alle Ewigkeit in den Archiven des Vatikans verschwinden. Um ganz sicher zu gehen, legte man sie an der falschen Stelle ab, ohne zu ahnen, dass sie gerade dadurch über hundert Jahre später der Forschung zugänglich werden - und Hubert Wolf sie aufspürt. In seinem Buch „Die Nonnen von Sant’ Ambrogio. Eine wahre Geschichte“ erzählt er, so Jasmin Hlatky in ihrer Rezension für LITERATURKRITIK.DE, diese "schier unfassbare, wahre Geschichte" die freilich gerade in der Art, wie Wolf sie schildere, das "Buch so groß und eindrucksvoll" macht: "Falsche Heilige".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

02. September 2013

 * Bekennt euch! Wie halten es die Parteien mit dem Staate Israel? ... mehr
 
 * Die Syrienkrise aus israelischer Sicht ... mehr
 
 * Äthiopische Juden: Ende einer 3000 Jahre langen Reise ... mehr
 
 * Ein Roman über Frauen in der israelischen Armee ... mehr
 
 * Österreichs 'Oskar Schindler' ... mehr
  
 * Stockhausens Mutter und die Tötungsanstalt Hadamar ... mehr
 
 * Kairo: Vereint im Hass gegen Juden ... mehr
 
 * No-Go-Areas für Juden in Berlin? ... mehr
 
 * Roger Waters (Pink Floyd) - ein geistiger Brandstifter? ... mehr
 
 * Religion im Wahlkampf... mehr
 
 * Ein Jahr Osbabrücker Drei-Religionen-Schule ... mehr
 
 * Messianische Juden in Deutschland ... mehr
 
 * Düsseldorfer jüdische Gemeinde plant jüdisches Gymnasium ... mehr
 
 * Potsdam: Durchbruch im Synagogenstreit? ... mehr
 
 * Heiratsvermittlung auf jüdische ... mehr
 
 * Adoptionen im Judentum ... mehr
 
 * Die rechte Hand Gottes ... mehr
 
 * Buch-Kritik: Hubert Wolf - Die Nonnen von Sant’ Ambrogio ... mehr 


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