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ISSN 1612-7331
07.11.2012 - Nr. 1376
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Morgen, Donnerstag 08. November 2012, erscheint KEIN COMPASS.
Am Freitag, 09. November 2012, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 170 mit einem Beitrag von Wolf-Rüdiger Schmidt unter dem Titel: "Ein Schrei der ins Leere ging. Der Gelehrte, Rabbiner, Reformer des Judentums und Pionier des Jüdisch-Christlichen Dialogs Abraham Geiger".

Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Dienstag, 13. November 2012.


Guten Tag!

Nr. 1376 - 07. November 2012


Nun hat er es doch geschafft: Barack Obama bleibt Präsident der USA. Damit hat sich nicht unbedingt der Wunschkandidat von Israels Premierminister Netanjahu durchgesetzt, was diesen freilich nicht abhielt, dem neuen alten Präsidenten zu gratulieren: „Die strategische Allianz zwischen Israel und den Vereinigten Staaten ist stärker denn je.“, betonte er in seinen Glückwünschen für Obama. Zusammen mit ihren Gratulationen äußerten einige Politiker in Jerusalem auch die Forderung nach einer Verbesserung der israelisch-amerikanischen Beziehungen, wie ISRAELNETZ in ihrem kurzen Überblick zu ersten Reaktionen in Israel auf Obamas Wiederwahl schildert.
Mehr dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST AKTUELL.

Mitten im Wahlkampf gerät Israels Koalition von unerwarteter Seite unter Beschuss: In einem Bericht wirft die Verwaltung des Außenministeriums der Regierung von Premier Benjamin Netanjahu vor, ihre Außenpolitik untergrabe die Legitimität des jüdischen Staats »mehr als jede internationale Kampagne«. Oliver Eberhardt erläutert im NEUEN DEUTSCHLAND die Hintergründe des Papiers aus dem Außenministerium, das für Aufregung sorgt: "Interne Kritik an Israels Regierung".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL INTERN.

«Es ist Zeit, zu reden.» Mit diesem Titel überschrieb der international angesehene israelische Schriftsteller David Grossman seinen Offenen Brief, in dem er Premierminister Netanyahu auffordert, das Gespräch mit Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas zu suchen, wie die schweizer-jüdische Wochenzeitung TACHLES berichtet.
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL INTERN.

In der türkischen Metropole Istanbul begann am Dienstag ein Prozess ohne Angeklagte – aber mit potenziell weitreichenden politischen Folgen. Es geht um den Tod von neun Aktivisten beim israelischen Angriff auf das Schiff „Mavi Marmara“, das 2010 auf dem Weg nach Gaza war. Den Beschuldigten werden Totschlag, Freiheitsberaubung, Folter und Körperverletzung sowie eine illegale Konfiszierung von Schiffen in internationalen Gewässern vorgeworfen, wie SPIEGEL, TAZ und TAGESSPIEGEL berichten: "Israel vor Gericht".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann macht seinen Antrittsbesuch in Tel-Aviv, der israelischen Partnerstadt der Mainmetropole. Außer einer gesunden Bräune will Feldmann aber auch handfeste Kontakte zur dortigen IT-Branche mitbringen zwecks Ansiedlung in Frankfurt. Dass Feldmann selbst Jude ist, spielt nach Urteil der Beobachter keine Rolle bei seinem Besuch. Freundlich, aber zurückhaltend trete er bei seinen Begegnungen auf, heißt es. Die WELT, FAZ und FRANKFURTER RUNDSCHAU berichten nähere Einzelheiten: "Religion ist kein Thema".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Am kommenden 9. November ist es 23 Jahre her, dass die Berliner Mauer durchlässig wurde und bald gänzlich fiel. Um die DDR war es geschehen, die zweite deutsche Diktatur fand ohne Blutvergießen endlich ihr Ende. Wie sind wir – in Ost und West – mit diesem Ereignis und mit diesem totalitären Erbe umgegangen? Und wie unterscheidet sich das von dem Umgang, den vor allem die Westdeutschen mit der ersten und ungleich blutigeren deutschen Diktatur gesucht haben? Die Zahl 23 mag dem Vergleichen auf die Sprünge helfen. Genauso viele Jahre wie heute das Ende der SED-Diktatur zurückliegt, lag im Jahre 1968 – dem Jahr, in dem die Revolte vieler Studenten offen ausbrach und ihrem Höhepunkt entgegenlief – das Ende der NS-Diktatur zurück. Was ist vergleichbar, wo liegen die Unterschiede? Thomas Schmid versucht in einem längeren Essay in der WELT auf diese Fragen einzugehen: "Die Deutschen und ihre Diktaturen".
Der Link zum Essay in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Manch einem mag die auf den Unterarm junger Israelis tätowierte KZ-Nummer befremdlich erscheinen. Für mindestens ein Dutzend Nachfahren von Auschwitz-Überlebenden ist es ein Zeichen der Solidarität und ihr Beitrag, die Geschichte ihrer Großmutter oder des Großvaters nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Susanne Knaul schildert in einer Reportage für die TAZ, wie junge Israelis durch Tätowierung von KZ-Nummern das Andenken an ihre Vorfahren bewahren wollen: "Die Schreckensnummer".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Zum Teil war es eine Art vorauseilender Gehorsam gegenüber den Nationalsozialisten, zum Teil - vor allem bei den Turnern - entsprach es der eigenen Ideologie der Sportfunktionäre. Neuere Studien belegen, dass der Antisemitismus nicht nur eine verordnete Ideologie von oben war, sondern schon 1933 beispielsweise in den Sportvereinen konsequent praktiziert wurde. In einem Radio-Feature für DEUTSCHLANDRADIO beschreibt Michael Hollenbach den Antisemitismus in deutschen Sportvereinen während der Nazizeit. Das Manuskript des Features kann als pdf-Datei heruntergeladen werden: "Boxen in der Synagoge. Antisemitismus in deutschen Sportvereinen".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Ob im Junkie-Milieu, im Pferdesattel oder auf dem elektrischen Stuhl - Gott ist überall dabei. Amerikas Literaten sind stets auf der Suche nach Schuld und Sühne, nach Erlösung und biblischen Bildern. Die Religion ist ein Grundmotiv in der Gegenwartsliteratur in den USA, wie Sven Ahnert in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO darlegt: "In God we trust. Spirituelle Motive in US-Romanen der Gegenwart".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Der US-Sozialpsychologe Milton Rokeach führte von 1959 bis 1961 im Ypsilanti State Hospital in Michigan eine bizarre Studie mit drei Männern durch, die sich allesamt für Jesus hielten. Rokeach ging davon aus, dass die drei Patienten ihre wahre Identität anerkennen würden, wenn sie mit anderen "Christussen" konfrontiert werden - das Experiment scheiterte, wie Arno Frank in einem Beitrag für den SPIEGEL schildert: "Treffen sich drei Jesusse".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Der Gesprächskreis „Christen und Muslime“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat Christen und Muslime in Deutschland zu einer engeren Partnerschaft und stärkerer Zusammenarbeit in gesellschaftlichen Fragen aufgerufen. In Köln stellten in einer Pressekonferenz Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende des Gesprächskreises, und Rabeya Müller, Mitglied des Gesprächskreises, die Erklärung des Gesprächskreises „Christen und Muslime – Partner in der pluralistischen Gesellschaft – Eine gemeinsame Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen“ vor: "Zusammenarbeit von Christen und Muslimen in gesellschaftlichen Fragen verstärken".
Presseerklärung und Link zum Text der Erklärung in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Als Dienstagnacht klar wurde, dass Barack Obama Präsident bleibt, gab es natürlich noch keinen jüdischen Prominenten in den USA, der sich dazu geäußert hätte. Allerdings ist es nicht schwer, sich auszumalen, was prominente Juden dazu sagen würden, meint Hannes Stein in seinem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG: "Barack Obama und die Juden in Amerika".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Charlotte Salomon wird 1917 als Tochter eines Chirurgen in einem liberalen jüdischen Elternhaus in Berlin geboren. Nach dem Selbstmord ihrer Mutter 1926 heiratet ihr Vater 1930 die Konzertsängerin Paula Lindberg. Charlotte beginnt mit einem Kunststudium in Berlin, muss die Schule aber 1937 wegen ihrer jüdischen Herkunft verlassen und flieht 1939 aus Berlin ins französische Exil. Nach dem Selbstmord der Großmutter und einer kurzen Haft gemeinsam mit ihrem Großvater im Internierungslager Gurs im Juli 1940 beginnt Salomon mit der Arbeit an dem Bilderzyklus »Leben? oder Theater?«. Bis 1942 entstehen unter dem Eindruck der Bedrohung ihres eigenen Lebens und des Lebens ihrer Eltern, die in die Niederlande geflohen sind, über 1?300 Gouache-Bilder. 769 Bilder wählte Salomon für den Zyklus »Leben? oder Theater?« aus. Salomon lebte versteckt im Landhaus der Amerikanerin Ottlie Moore, einer Freundin der Großeltern, im südfranzösischen Villefranche-sur-Mer. Ihr ist das Werk gewidmet. Im Februar 1943 stirbt der Großvater Ludwig Grunwald, im Juni heiratet sie den österreichischen Exilanten Alexander Nagler, im September werden beide nach Auschwitz deportiert. Kurz vor ihrer Deportation übergibt Charlotte Salomon ihr gesamtes künstlerisches Werk dem befreundeten Dorfarzt von Villefranche-sur-Mer mit den Worten: »Heben Sie das gut auf, das ist mein ganzes Leben!« Der Arzt hält sich an Salomons Worte und übergibt das Vermächtnis 1947 an Charlottes Vater Albert Salomon, der in einem Versteck in den Niederlanden überlebt hat. So konnte eines der ungewöhnlichsten und interessantesten Zeugnisse deutsch-jüdischer Kunst und Zeitgeschichte gerettet werden. Eine Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt zeigt nun die lange Zeit vergessenen Werke von Charlotte Salomon. Jonas Engelmann stellt die Künstlerin und ihr Werk in der JUNGLE WORLD näher vor: "Das ganze Leben".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Anlässlich seines neuen Essaybandes „Über Juden“ (Suhrkamp) hat das Institut Pierre Werner den ungarischen Schriftsteller György Konrád zu einer Lesung nach Luxemburg eingeladen. Das Luxemburger TAGBLATT hat den Schriftsteller zum Gespräch gebeten. Auf die Frage, was er unter Judentum verstehe, antwortete Konrád:
"Das Judentum besteht für mich daraus, nicht vergessen zu können. In meinem Gehirn arbeitet es ständig. Selbst in Werken von jüdischen Autoren, in denen nicht einmal das Wort Jude vorkommt, ist dieses ’Nicht-Vergessen-Können’ präsent. Ich habe noch nie einen Juden getroffen, der die Vergangenheit vergessen konnte. Sie ist auch im Bewusstsein der Kinder und der Enkelkinder. Wenn sie in Briefen und Papieren lesen, die sie von ihren Großeltern oder Eltern geerbt haben, dann stoßen sie plötzlich auf einen Namen. Und mit ihm auf eine unerklärte Todesgeschichte. Ein Tod ohne Datum. Ein weiterer Mord. Man kann nichts vergessen, was zu einem gehört. Es wäre, als würden wir unsere Körperteile abschneiden."
Der Link zum ganzen Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Kaum ist der Holocaust-Relativierer Williamson aus der Piusbruderschaft ausgeschlossen, wirbt er für eine neue Gruppierung, eine Art Parallelkirche der besonderen Art. Der bizarre Fall zeige, so Alexander Kissler für THE EUROPEAN, dass Traditionalismus die Tradition zerstören könne: "Richard I. von London".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

In der FAZ stellt Gottfried Niedhart das jüngste Buch des arabischen Intellektuellen Gilbert Achcar vor: "Die Araber und der Holocaust. Der arabisch-israelische Krieg der Geschichtsschreibungen." Besser als der Titel, so Niedhart, gebe der Untertitel wieder, worum es dem Autor geht. Sein Interesse gilt der „Schlacht der Narrative“, die auf die realen Schlachten zwischen Israelis und Arabern folgte. Niedhart lobt, Achcar liefere ein differenziertes Bild von den Einstellungen und Wahrnehmungsmustern arabischer Intellektueller in den 1930er Jahren und während des Zweiten Weltkriegs: "Schlachtenlärm der Tastaturen".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

07. November 2012

 * Israelische Reaktionen auf Obamas Wiederwahl ... mehr
 
 * Interne Kritik an Israels Regierung ... mehr
 
 * Offener Brief von David Grossman an Netanjahu ... mehr
 
 * Türkei: Israel vor Gericht ... mehr
 
 * Frankfurts OB Feldmann in Tel Aviv ... mehr
 
 * Die Deutschen und ihre Diktaturen ... mehr
  
 * Die Schreckensnummer: KZ-Nummern als Erinnerungszeichen ... mehr
 
 * Antisemitismus in deutschen Sportvereinen während der Nazi-Zeit ... mehr
 
 * Spirituelle Motive in US-Romanen der Gegenwart ... mehr
 
 * Treffen sich drei Jesusse ... mehr
 
 * Erklärung des Gesprächskreises „Christen und Muslime“ ... mehr
 
 * Barack Obama und die Juden in Amerika ... mehr
 
 * Charlotte Salomon: Das ganze Leben ... mehr
 
 * György Konrád: Über Juden ... mehr
 
 * Holocaust-Relativierer Williamson wirbt für Parallelkirche ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Gilbert Achcar - Die Araber und der Holocaust ... mehr

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