Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
14.04.2014 - Nr. 1494
Anmeldung Abonnement Online-Extra Pressestimmen Leserstimmen Über COMPASS Archiv


Editorial
Israel und Nahost
... aktuell
... Hintergrund
... Israel intern
... und die Welt
Vergangenheit ...
Antisemitismus...
Interreligiöse Welt
Jüdische Welt
Christliche Welt
Online-Rezensionen
Fernseh-Tipps



anzeige


Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Deutscher Koordinierungsrat

Über 80 Gesellschaften haben sich im DKR zusammengeschlossen.

Besuchen Sie unsere Homepage:

Koordinierungsrat




Widerstand gegen Beschneidungsverbot



Rolf Rendtorff (10.5.1925–1.4.2014)

Rolf Rendtorff (10.5.1925–1.4.2014), langjähriger Professor für Altes Testament und ehemaliger Rektor der Universität Heidelberg, ist, fast 89jährig, verstorben. Viele, und darunter die Studierenden und Absolventen des Studienprogramms »Studium in Israel« werden ihn nicht vergessen. Er hat unvergessliche Marksteine auf dem Weg der jüdisch-christlichen Verständigung gesetzt. Er hat es mit wenigen Weggefährten vollbracht, die alttestamentliche Wissenschaft aus einer israelfeindlichen Theologie eine fruchtbare Theologie im Dia log mit israelischen Gelehrten zu schaffen und hat damit der wis- senschaftlichen Disziplin einen unschätzbaren Dienst geleistet. Rolf Rendtorf hat die alttestamentliche Wissenschaft verändert und auf einen neuen Weg gebracht.

Vieles andere wäre hier zu erwähnen, ich will mich begnügen, seine Rolle bei der Gründung des Studienprogramms »Studium in Israel« zu beschreiben. Alles fing mit enem Freisemester Rolfs an der Hebräischen Universität 1974 an. Rolf Rendtorff war damals Vorsitzender der Studienkommission der Evangelischen Kirche in Deutschland »Kirche und Judentum«, die die erste Studie zu dem Problem zu bearbeiten hatte. Ich war Beauftragter der Berliner Kir- che unter anderem für die Betreuung der deutschen Studierenden an der Hebräischen Universität und Gast der Kommission. Zusammen mit den deutschen Studierenden der Zeit, unter ihnen Erhard Blum, später Professor in Tübingen und Vorsitzender des Arbeitskreises »Studium in Israel«, an der Hebräischen Universität bildeten wir zusammen einen Arbeitskreis zur Bearbeitung der Teile, die uns von der Kommission aufgetragen waren.

Rolf Rendtorf war in Israel eine bekannte Persönlichkeit. Besonders eng war er mit dem israelischen Bibelwissenschaftler Schmarjahu Talmon verbunden, aber auch anderen »Alttestamentlern« an der Hebräischen Universität wie Moshe Greenberg. Seine Hochschätzung in Israel kam unter anderem auch so zum Ausdruck, dass er vom Bibelkreis des israelischen Staatspräsidenten eingeladen war, einen Vortrag über den Stand der gegenwärtigen alttestamentlichen Forschung in Deutschland zu halten. Er hatte mich als Gast zu dieser Veranstaltung mit eingeladen.

Während dieses Aufenthaltes in Jerusalem wuchs bei Rolf die Idee, das Studium deutscher Theologistudenten in Jerusalem auf solidere Füße zu stellen und so deutschen potentiellen Studierenden das Studium in Jerusalem zu erleichtern und effektiver zu machen. Zurück in Deutschland stellt Rolf Rendtorff bei der EKD den Antrag, ein Programm deutscher Theologiestudierenden an der Hebräischen Universität ins Leben zu rufen. Dieser Antrag wurde abgelehnt, aber einmal in die Welt gesetzt sollte die Idee ihren Weg machen.

Im Jahr 1977/78 erhielt ich von meiner Kirche ein Sabbatical-Jahr. In dieser Zeit gelang es uns, und wieder an der Spitze Rolf Rendtorff mit Gleichgesinnten wie Martin Stöhr und Professor Peter von der Osten Sacken in Berlin, an die praktische Verwirkli- chung der Idee zu gehen, ohne EKD, auf privater Initiative. Martin Stöhr war damals Direktor der Evangelischen Akademie Arnoldshain. Er rief einen Kreis von Leuten, die irgendwann einmal in Israel gelebt oder studiert hatten, ein, um die Idee zu diskutieren und nach praktischen Wegen zu suchen, wie sie zu verwirklichen sei. Es kamen ca. dreißig Interessierte in die Akademie. Es ging darum, potentielle Studierende so gut wie möglich auf ein Studium in Israel vorzubereiten, besonders neuhebräische Kenntnisse zu fördern und die Landeskirchen der Betreffenden zu bitten, sich an den hohen Studiengebühren in Jerusalem zu beteiligen oder sie zu übernehmen. Die erste Gruppe kam 1978/79 nach Israel. Bei der Auswahl geeigneter Studierender war es noch nicht möglich, Kenntnisse im Neuhebräischen abzufragen, so reiste Rolf Rendtorff von Gemeindepfarramt zu Gemeindepfarramt der Gegend herum, um genügende Bibliae Hebraicae aufzutreiben, um wenigstens im biblischen Hebräisch eine Prüfung abnehmen zu können.

Die Jahre vergingen, die Organisation wurde immer besser, die Studierenden erlangten jetzt schon rechtzeitig ausreichende Kenntnisse im Neuhebräischen bevor sie ins Land kamen. Alle diese Jahre war Rolf Rendtorff ein immer wieder aufmunterndes, streitbares und optiomistisches Mitglied im geschaffenen Arbeitskreis, das dem ganzen seinen unverwechselbaren Charakter verlieh.

Unsere Pflicht ist es, der jungen nachkommenden Generation, die Rolf Rendtorff nicht mehr kennenlernten, ihnen diesen Pionier der christlich-jüdischen Verständigung und Vorreiter des Programms »Studium in Israel« in Erinnerung zu bringen. , sein Angedenken zum Segen.

(Quelle: Michael Krupp, Jerusalem
Nachruf für die nächste Ausgabe
der Zeitschrift "Religionen in Israel")



„Nächstes Jahr in Jerusalem …!“


... einer Stadt, in der Judentum, Christentum und Islam in einzigartiger Dichte präsent sind,

... die auf engstem Raum Zugänge zur Geschichte dieser Religionen wie zu ihrer modernen Vielfalt eröffnet,

... wo christlich-jüdischer Dialog und interreligiöses Gespräch erlebbar werden.



In dieser faszinierenden Umgebung ermöglicht der Verein „Studium in Israel e.V.“ Theologiestudie­renden ein Studienjahr an der Hebräischen Universität Jerusalem, das in modern-hebräischer Sprache (Ivrith) absolviert und durch ein intensives Begleitprogramm unterstützt wird.

Teilnehmen können Lehramts- ebenso wie Pfarramtsstudierende, katholische ebenso wie evangelische Studierende, Bewerber/innen aus Österreich und der Schweiz wie diejenigen aus Deutschland oder aus anderen Ländern Europas (die sich nach Möglichkeit auf Deutsch verständigen können sollten).

Seit einigen Jahren bietet der Verein zudem Pfarrer(inne)n, Religionslehrer(inne)n, Diakon(inne)n u.a. ein Fortbildungsprogramm in Jerusalem: Sie können entweder im Rahmen eines Sabbaticals einen mehrmonatigen Studienaufenthalt verbringen oder einen einwöchigen Kurs zu Themen des interreligiösen Gesprächs belegen.

Erkundigen Sie sich und seien Sie herzlich willkommen!


Durchschautes Spiel mit trügerischen Zahlen

[HUMANISTISCHER PRESSEDIENST]
Von Uwe Lehnert | In offiziellen Statistiken und in Diskussionen ist bisher immer die Rede von 4,9 Prozent Muslimen, die angeblich in Deutschland leben. Das entspräche bei derzeit rund 80 Millionen Bürgern insgesamt einer Zahl von 3,9 Millionen muslimischer Bürger. Die Gültigkeit dieser Zahlen ist unbedingt anzuzweifeln und damit auch die daraus abgeleiteten politischen Folgerungen... 

Brückenbauerin zwischen Juden und Christen



Von Michaela Spirk-Paulmichl | Nomi Meron musste in ihrem Leben immer wieder von vorn anfangen – das erste Mal mit 14 Jahren, als sie aus Österreich flüchtete. Ein trotz allem versöhnlicher Blick zurück einer lebensfrohen 90-Jährigen.... 

Ein Wegbereiter des christlich-jüdischen Dialogs



Dr. Yuval Lapide referierte über Leben und Werk von Schalom Ben-Chorin ... 

Verräter oder tragische Gestalt?



Der "Judas-Lohn" oder der "Judas-Kuss" sind schon lange sprichwörtlich geworden. Doch wer war der Mann, der Jesus verraten hat? Fest steht, dass er in allen Zeiten die Gemüter von Künstlern, Wissenschaftlern und Schriftstellern bewegt hat... 

Widerstand gegen Beschneidungsverbot



Dänemark, Norwegen, Schweden: Klare Worte des Staates, Kapitulation der Beschneidungsgegner... 







Die Islamisten geben sich jetzt wissenschaftlich



Von Caroline Freigang | Der Islamische Zentralrat hält im April in Zürich ein erstes «Islamseminar» ab – es dozieren auch fundamentalistische Hardliner. Gemässigte Muslime sind entsetzt...  

Auf der Suche nach dem Nachwuchs



Polizei wirbt um Muslime...  




Zwei Religionen, ein Buch



Wissenschaftler schreiben Lexikon zu christlichen und islamischen Grundbegriffen. Im Gespräch mit Peter Antes, einem der Herausgeber ... 




Abo-Hinweis

 Die Information, in welchem externen Medium Sie den vollständigen Text kostenfrei lesen können sowie einen Link dorthin ist angemeldeten Abonnenten vorbehalten!
Sie möchten die Information über die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link zum Artikel sehen und nutzen, um den angegebenen Artikel zu lesen?
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen

Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!

Anmeldung


» Home | » Impressum | » Online-Extra | » Pressestimmen | » Leserstimmen | » COMPASS-Service | » Archiv
   
   

 

 





Thema ...

... interreligiöser Dialog


Schnell und günstig
bei amazon bestellen: