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ISSN 1612-7331
16.11.2022 - Nr. 2011
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Jüdische Studierende kritisieren Mouawads «Vögel»



Zentralrat der Juden ruft Fridays for Future Deutschland zum Handeln auf



Von Kevin Culina | 14.11.2022 Fridays for Future International solidarisiert sich mit der „palästinensischen Befreiung“ und wirft Israel „Apartheid“ vor. Die deutsche Sektion der Klimaschützer sagt zwar, dass sie Antisemitismus ablehne. Der Zentralrat der Juden erwartet aber, dass auf diese Worte auch Taten folgen...

Fridays for Intifada



Von Nicholas Potter | 11.11.2022 In der Klimabewegung wächst der Einfluss von BDS... 

Intifada vor der Nudelbox



Von Erica Zingher | 11.11.2022 Moderner Antiimperialismus wäre in diesen Zeiten dringend notwendig. Stattdessen wird sich lieber weiter auf Israel fokussiert – auch am 9. November...

«Ich habe es satt, dass wir naiv ein Regime unterstützen, das einen hässlichen antisemitischen, islamistischen Nahen Osten will»



16.11.2022 Als Jugendlicher ist der arabische Israeli von Islamisten radikalisiert worden. Dann erlebte er einen Terroranschlag mit und wanderte nach Deutschland aus. Nun warnt der Extremismusforscher vor dem politischen Islam, der die westliche Welt von Katar aus unterwandere. Interview...

Dave Chapelle: «viele Juden in Hollywood»

[TACHLES (Schweiz)]
Von Andreas Mink | 11.11.2022 Die Debatte um Afroamerikaner und Antisemitismus dreht weiter...

Bundestag ist, wenn Beatrix von Storch ihre Demagogie ohne Widerrede verbreiten darf



Von Alan Posener | 10.11.2022 Die Debatte des Bundestages zum Antisemitismus war leider keine. Man liest sich gegenseitig Statements vor, keiner geht auf den anderen ein. Und selbst als die AfD über „Merkels Buntland“ schimpft und gegen Muslime wettert, reagiert niemand. Wovor haben die Abgeordneten Angst? ...

Polizei: Fenster in Synagoge wurde durch Vogelschlag zerstört

[JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG]
16.11.2022 Keine antisemitische Tat an Jom Kippur – Zentralratspräsident Schuster: Jüdische Gemeinschaft reagiert mit Erleichterung...

Felix Klein: Jüdisches Leben auch europaweit vorstellen



16.11.2022 Bund-Länder-Kommission (BLK) zur Bekämpfung von Antisemitismus und zum Schutz jüdischen Lebens trifft sich...  

"Null Toleranz bei NS-Wiederbetätigung"

[WIENER ZEITUNG (Österreich)]
Von Petra Tempfer | 14.11.2022 Null Toleranz: Dafür sprachen sich am Montag Justizministerin Alma Zadic (Grüne) und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) aus, wenn es um NS-Wiederbetätigung geht. Daher soll nun das Verbotsgesetz reformiert werden...

Streit um steingewordenen Antisemitismus



Von Igal Avidan | 13.11.2022 An der Stadtkirche in Wittenberg und am Dom von Regensburg zeigen Reliefs eine „Judensau“. Solche Schmähbilder beschäftigen Gerichte, jüdische Gemeinden und Kirchengemeinden. Wie soll man mit diesen historischen Zeugnissen von Antisemitismus umgehen? ...

„Ich überlebte die Hölle und nun kläre ich die Welt auf“



Von Eric Matt | 15.11.2022 Singen, lachen, tanzen: Tiktok ist für seine Unterhaltung bekannt. Eine 98-Jährige aber kämpft dort gegen Antisemitismus – und hat fast zwei Millionen Follower...




Offener Brief der Jüdischen Studierendenunion Deutschlands und des Verbandes jüdischer Studenten in Bayern in Zusammenhang mit dem Stück „Vögel“ von Jochen Schölch

Am 23. Oktober 2022 besuchten vier Angehörige der beiden Studierendenverbände das aktuell im Metropoltheater München aufgeführte Theaterstück „Vögel“ von Jochen Schölch und waren über das Ausmaß des darin zur Schau getragenen Antisemitismus entsetzt. Shoa-Relativierung und Vergleiche zwischen dem jüdischen Staat und Nazi-Deutschland werden immer wieder eingesetzt und vom Publikum mit starkem Applaus begrüßt.

Das Stück thematisiert zunächst die Geschichte einer jüdischen Familie, die nicht mit der Beziehung des Sohnes zu einer arabischen Frau einverstanden ist. Dies führt zu großen inneren Zerwürfnissen innerhalb der Familie, die das junge Paar dazu verleitet, nach Israel zu reisen, um der Komplexität dieses Identitätskonflikts nachzugehen.

Mit diesem offenen Brief möchten wir auf die problematischen und antisemitischen Narrative, die im Laufe des Stückes aufkommen, hinweisen. In „Vögel“ wird Holocaust-Relativierung sowie israelbezogener Antisemitismus salonfähig gemacht und dabei durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München institutionell gefördert.

Der libanesisch-kanadische Autor Wajdi Mouawad, welcher in Frankreich lebt, versucht neben dem israelisch-palästinensischen Konflikt auch den angeblichen Konflikt „zwischen Shoa Überlebenden und ihren Nachkommen, die sich ihre Identität nicht von den KZ-Erlebnissen ihrer Vorfahren diktieren lassen wollen“ (Bayrischer Rundfunk), darzustellen.

So verlangt der jüdische Enkelsohn von seinem Großvater, der die Shoa u¨berlebte, nicht alles mit „seinem Scheiß KZ“ zu vergleichen. Darüber hinaus bedauert die Großmutter, dass dieser im KZ nicht gestorben sei, denn „dann würde sie ihn jetzt nicht mehr ertragen müssen“. „Schade, dass du im KZ nicht gestorben bist“ ist dabei eine Phrase, die Jüdinnen:Juden häufig hören müssen. Dies jedoch nicht von ihrer eigenen Familie, sondern von nicht-jüdischen Personen, die durch diesen Satz Judenhass auf Demonstrationen, dem Fußballplatz, im Internet und jeder denkbaren alltäglichen Situation zum Ausdruck bringen. Dieser Satz ist Normalität in Deutschland. Ebenso beschwert sich der Großvater über die Sicherheitskontrollen am Flughafen von Tel- Aviv und vergleicht die Warteschlange mit den Konzentrationslagern: „Stecken sie uns jetzt in den Ofen?“ Derartige Aussagen, die den industriellen Massenmord an Jüdinnen:Juden völlig relativieren und einen Vergleich der Verbrechen der Nationalsozialisten mit dem israelischen Staat herstellen, sind für uns, junge Jüdinnen:Juden, die teilweise selbst Nachkommen von Überlebenden sind, nicht nur schmerzlich. Sie sind für uns nicht hinnehmbar.

Ebenfalls problematisch ist die Reaktion des Publikums: Es bricht immer wieder in Lachen aus. Diese Tatsache schockiert uns zwar, ist jedoch auf keinen Fall eine Überraschung. Dem Publikum wird vermittelt, dass ihre eigenen antisemitischen Ressentiments kein Tabu sind und frei geäußert werden könnten, da dies angeblich auch innerhalb jüdischer Familien normalisiert sei.

Zudem folgt eine Andeutung, welche Nazideutschland und Israel gleichsetzt. Israelische Soldat:innen werden zu „den neuen Nazis“ stilisiert, indem eine israelische Soldatin dem Publikum mitteilt, dass sie den ganzen Tag Leichenteile von Palästinenser:innen entsorgen und verbrennen würde.

Aber es bleibt nicht nur bei Holocaust-Relativierung und kruden Vergleichen. Jüdinnen:Juden werden als prinzipiell rassistisch dargestellt und dämonisiert. Der Großvater soll zum Beispiel in der Vergangenheit ein arabisches Baby gestohlen haben.

Letztlich wird Israel als Hölle für die dort lebenden Jüdinnen:Juden porträtiert. So deuten es Aussagen wie „wir wollen alle fliehen“ an. Der nicht-jüdische libanesisch-kanadische Autor schafft auf diese Weise ein verfälschtes, nicht repräsentatives Bild von Israelis. Ob er dabei von der wachsenden Immigration nach Israel weiß, ist zweifelhaft.

Der laute Applaus am Ende des Stücks steht für sehr positives Feedback und lässt die jungen Jüdinnen:Juden im Saal erschüttert zuru¨ck.

Gerade im Hinblick auf den 9. November wollen wir klar machen: Ein jährliches #weremember ist nicht genug. Kaum ein Raum in diesem Land ist frei von antisemitischen Darstellung von Jüdinnen:Juden und wie wir anhand dieses Beispiels schmerzlich beobachten können, wird Antisemitismus nicht erkannt und nicht benannt, sondern als „berechtigte Israelkritik“ oder gar als unterhaltsam empfunden. Wir fordern die Stadt München dazu auf, die Finanzierung des Stückes zu streichen! Öffentliche Gelder dürfen nicht in die Förderung von Antisemitismus fließen! Wir fordern das Metropoltheater München dazu auf, sich mit Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen zu befassen und das Stück nicht weiterhin in dieser Form aufzuführen. Der Kunst- und Kulturbetrieb in Deutschland hat ein ernsthaftes Antisemitismusproblem. Dies konnten wir dieses Jahr bereits anhand des Dokumenta-Skandals erfahren. Das Stück „Vögel“ ist ein weiterer Tropfen in ein mehr als volles Fass.

Wir sagen: Genug ist genug!


Der VJSB ist die Vereinigung für junge jüdische Menschen im Alter von 18 – 35 Jahren aus ganz Bayern. Der Verband umfasst mit seinen mehr als eintausend Mitgliedern einen Querschnitt aus Studierenden und jungen Berufstätigen. Hauptaufgabe ist es, junges jüdisches Leben in bayerischen Gemeinden mitzugestalten, eine Plattform zur landesweiten Vernetzung zu bieten und den jungen jüdischen politischen Aktivismus zu stärken. Mehr Informationen unter www.vjsb.de und in den sozialen Netzwerken.

(Quelle: Hagalil)


Jüdische Studierende kritisieren Mouawads «Vögel»



14.11.2022 Zwei jüdische Studierendenverbände haben das Stück «Vögel» von Wajdi Mouawad in der Inszenierung des Münchner Metropoltheaters als antisemitisch kritisiert. Es mache «Holocaust-Relativierung sowie israelbezogenen Antisemitismus salonfähig», schrieben die Jüdische Studierendenunion Deutschland und der Verband jüdischer Studenten in Bayern am Freitag in einem Offenen Brief...

Abwehrreflexe verhindern Auseinandersetzung mit Antisemitismus

[HAGALIL]
16.11.2022 Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Bayern unterstützt jüdische Studierendenverbände in ihren Forderungen nach einer Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der Inszenierung des Theaterstücks ‚Vögel‘...

Jüdische Studierende bekommen Unterstützung



15.11.2022 Bayerns Antisemitismus-Beauftragter Ludwig Spaenle hat dazu aufgerufen, die Kritik von jüdischen Studierenden an dem Stück "Vögel" am Münchner Metropoltheater ernst zu nehmen...

Metropoltheater setzt Vorstellungen von »Vögel« vorerst aus



Von Joshua Schultheis | 16.11.2022 Bis zu einem »offenen Gespräch« am Sonntag wird das Stück in München nicht mehr aufgeführt...









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