Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
09.02.2011 - Nr. 1226

ACHTUNG:

Morgen, Donnerstag 10. Februar 2011, erscheint KEIN COMPASS!

Am Freitag, 11. Februar 2011, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 135 mit einem Beitrag des Islamwissenschaftlers Ahmad Milad Karimi:
"Aufeinander hören - Miteinander leben".


Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am Montag, 14. Februar 2011.


Guten Tag!

Nr. 1226 - 09. Februar 2011


Gebannt schaut man in Israel auf Ägypten. In der vergangenen Zeit verlief die Nachbarschaft recht friedlich, Staatschef Mubarak hat sogar zeitweise als Vermittler zwischen Israelis und Palästinensern agiert. Wenn nun die Muslimbruderschaft an die Macht kommt, steht für Israel einiges auf dem Spiel - so die Stimmen, die Ingo Way auf der diesjährigne Herzliya-Konferenz, Israels wichtigstem Forum zum Thema Außenpolitik, eingefangen hat und für CICERO zusammenfasst: "Israels banger Blick zu den Nachbarn".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Mehrmals verhinderte die Polizei der palästinensischen Autonomiebehörde Solidaritätsdemonstrationen für die Revolten in Nordafrika. Jetzt steht die internationale Polizeihilfe, die auch von Deutschland unterstützt wird, in der Kritik. Vergangenen Dienstag erst hatten Polizisten in Ramallah erneut Demonstranten geschlagen, getreten und mehrere von ihnen verhaftet, berichtet etwa das in Jerusalem ansässige Alternative Information Centre (AIC). Die Nichtregierungsorganisation beruft sich auf eine Mitarbeiterin von Human Rights Watch, wonach sich auch zwei Journalisten unter den Verhafteten befinden, Matthias Monroy in seinem Beitrag für TELEPOLIS darstellt: "Deutschlands 'Herz der Polizei' schlägt in der West Bank".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Die Vorstellung von der Rückkehr der Juden ins Heilige Land war stets mit der Sehnsucht nach der Wiedererrichtung des einstigen Tempels verbunden. Immer mehr nationalreligiöse Israelis träumen von der Rückeroberung des Tempelbergs in Jerusalem und schmieden entsprechende Pläne, wie Sebastian Engelbrecht in seiner Reportage für das DEUTSCHLANDRADIO berichtet: "Dritter Tempel von Jerusalem. Israelis wollen den heiligen Berg zurückerobern".
Der Link zu seiner Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Markus Flohr, 30 Jahre jung, war Redakteur beim SPIEGEL, bevor er eineinhalb Jahre in Israel lebte und studierte. Dort erlebte er das wilde Leben in Tel Aviv, den beschwerlichen Alltag in der geteilten Stadt Jerusalem und kam dem Gazakrieg näher als ihm lieb war. Im Januar erschien sein Buch "Wo samstags immer Sonntag ist", eine halbfiktionale Reisereportagen-Zusammenstellung, erzählt als Geschichte über Liebe und Freundschaft. Der SPIEGEL veröffentlichte nun einen Auszug aus dem Buch: "Wenn ich Jude wäre, hätte ich genug von den Deutschen".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Ronald Stephen Lauder (* 26. Februar 1944 in New York City) ist ein US-amerikanischer Unternehmer, Präsident des New Yorker Museum of Modern Art und seit Juli 2007 Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC). In einem Beitrag für die WELT hat er jetzt dafür plädiert, Israel solle Mitglied der Nato werden, denn als demokratisches Land gehöre Israel in das westliche Verteidigungsbündnis – auch zum Schutz jener Werte, die in der arabischen Welt nun populärer werden. Für ISRAELNETZ kommentiert diesen Vorschlag recht kritisch der Nahost-Korrespondent Ulrich W. Sahm. Neben den gemeinsamen Werten und der Existenz Israels gebe es nämlich ebenso viele gute Gründe, Israel nicht in die NATO aufzunehmen, meint er.
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Weil er nicht lockerließ, erreichte Peter Hammerschmidt als erster Historiker überhaupt beim BND Akteneinsicht - im Fall des Exgestapochefs Klaus Barbie. Und stieß dabei auf Unglaubliches: Barbie war in Diensten des Bundesnachrichtendienstes. Jetzt müssen sich Parlament und Kanzleramt mit dem Fall beschäfigen. Philipp Gessler stellt den hartnäckigen Junghistoriker in der TAZ näher vor: "Barbie, der Student und die BND-Akten".
Der Link zum Porträt in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Vielleicht kennt man ihn selbst nicht, aber das, was er auf den Weg gebracht hat, haben viele schon in der Hand gehabt: die sogenannte "Schwarze Reihe" im S. Fischer Verlag, die wie kaum eine andere Buchreihe in Deutschland die Aufarbeitung des Nationalsozialismus verlegerisch angestoßen und begleitet hat. Der Mann, der sie erfunden und lektoriert hat, ist Walter H. Pehle, der dieser Tage seinen 70. Geburtstag feiert. Hans-Martin Lohmann und Götz Aly gratulieren ihm in der FRANKFURTER NEUEN PRESSE und der FRANKFURTER RUNDSCHAU: "Harmlose Fassade, knallharter Kerl".
Die Links zu den Geburtstagsporträts in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Hetze gegen Israel und gegen Juden ist derzeit in Ägypten an der Tagesordnung. Diese Beobachtung teilte der israelische Journalist Eldad Beck am Montag in Frankfurt am Main mit. Als Korrespondent der israelischen Tageszeitung "Jediot Aharonot" war er bei den Demonstrationen auf dem Tahrir-Platz in Kairo live dabei. Martina Schubert fasst seine Eindrücke für ISRAELNETZ zusammen: "Antisemitismus und die ägyptische Revolution".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Im Hinduismus sind Kühe heilig, im Judentum Schweine „unrein“ und überzeugte Muslime machen auch um Hunde einen weiten Bogen. Eine endgültige Erklärung religiöser Tabus ist eine kniffelige Angelegenheit, so der Evolutionspsychologe Nigel Barber, der sich dem Problem von wissenschaftlicher Seite zu nähern sucht, wie Arik Platzek für WISSEN ROCKT beschreibt: "Warum werden Tiere als “unrein” betrachtet?".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Am 22. Januar diesen Jahres wurde die Schriftstellerin Monika Maron mit dem Lessing-Preis des Staates Sachsen ausgezeichnet. In ihrer Dankesrede zeichnet sich eingehend die Freundschaft zwischen Gotthold Lessing und Moses Mendelssohn nach - und setzt ihre Erkenntnisse sodann in Beziehung zur gegenwärtigen Debatte um den Islam. Dabei wendet sie sich insbesondere gegen jene, die einer aufklärerischen Haltung dem Islam gegenüber einen "Fundamentalismus der Aufklärung" vorwerfen. Sie sagte:
"Seit einiger Zeit steht die Aufklärung in der öffentlichen Debatte unter der Anklage des Fundamentalismus. Aber was sollte das heißen bei gesetzlich garantierter Religionsfreiheit? Ist vielleicht die Forderung nach Toleranz fundamentalistisch? Ist es fundamentalistisch, die Gleichheit der Geschlechter zu fordern oder zu verlangen, dass andere Religionen nicht diffamiert oder gar verfolgt werden? Verlangen wir zu viel, wenn wir von einer unaufgeklärten Religion, die in unsere Gesellschaft einzieht, erwarten, dass sie alle Gesetze, aber auch alle Werte achtet, die dieser Gesellschaft als schützenswert gelten?"
Demgegenüber endet sie Ihre Rede, die DER WESTEN im Wortlaut dokumentiert, mit dem Appell:
"Wir brauchen die Solidarität der Aufgeklärten. Unsere Antwort auf den Islam kann nicht die Rückbesinnung auf den christlichen Glauben sein, wie es die Kanzlerin empfohlen hat. Unsere Antwort finden wir bei den großen Aufklärern Lessing und Mendelssohn, bei Wilhelm von Humboldt und Rahel Varnhagen. Wir brauchen die Solidarität und Freundschaft aller, die für ein freiheitliches, säkulares Europa streiten, unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Glauben. Unser Beistand gilt denen, die um eine Freiheit kämpfen müssen, die zu den Selbstverständlichkeiten unseres Lebens gehört und die wir zu verteidigen haben."
Der Link zur vollständigen Rede in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Mit der Wahl von Dieter Graumann hat es an der Spitze des Zentralrats der Juden kürzlich auch einen Generationswechsel gegeben. Der Sechzigjährige setzt neue Akzente, wie auch aus einem Gespräch der DEUTSCHEN WELLE mit ihm hervorgeht, bei dem es um Juden, Muslime, Deutschland, Europa und Ägpten ging: "Wir müssen uns neu finden".
Der Link zum Gespräch in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Das Problem ist nicht neu in den jüdischen Gemeinden: Erwachsene, die nur einen jüdischen Vater haben, können nicht Mitglied werden. Denn nach der Halacha gilt nur als Jude, wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde. Nun will die orthodoxe Rabbinerkonferenz (ORD) so genannten »Vaterjuden« den Weg ins Judentum mit einem neuen Angebot ebnen: Nach dem derzeitigen Stand der Planungen soll in Kürze ein bundesweiter Kurs für Kinder jüdischer Väter beginnen, die zum Judentum übertreten möchten. Ayala Goldmann schildert nähere Einzelheiten in ihrem Beitrag für JÜDISCHES BERLIN, dem Gemeindemagazin der jüdischen Gemeinde Berlins: "Vaterjuden im Visier".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten um das Zölibat und den Mißbrauch von Kindern in der katholischen Kirche befasst sich Arnold Angenendt in einem Beitrag für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG mit der "Angst der Kirche vor der Sexualität". Die Enthaltsamkeit katholischer Priester, so erläutert er, sei keine Ausgeburt von Religionsfanatismus. Der Zölibat basiere vielmehr auf einem archaischen Reinheitskult, den allerdings Jesus selbst überwinden wollte. Angenendt ist selbst katholischer Priester und lehrte an der Universität Münster Kirchengeschichte und Liturgiewissenschaft.
Der Link zu seinem Essay in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Wenn ein Priester seidene Schärpen und lackierte Fingernägel liebt: 2010 outete sich der erzkonservative katholische Theologe David Berger als schwul und verlor alle Ämter. In seinem jüngsten Buch prangert er nun die kirchenamtliche Heuchelei an. Christian Feldmann hat für das SONNTAGSBLATT das Buch von Berger gelesen: "In der WElt von 'Hasi' und 'Monsi'".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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