Papst Benedikt XVI.: Ein interreligiöser Dialog im engen Sinne ist nicht möglich

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"Durch die Muslime kehrte Gott in die Öffentlichkeit Europas zurück"
Vatikanstadt, 30.11.08 (KAP) Es sei den Muslimen zu verdanken, dass "Gott in die öffentliche Sphäre Europas" zurückgekehrt ist. Dies betonte der Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, in Neapel bei der Eröffnung des akademischen Jahres der Päpstlichen Theologischen Fakultät für Süditalien. Wörtlich sagte der Kardinal: "Wie ist Gott in unsere europäischen Gesellschaften zurückgekehrt? Das ist für mich das große Paradoxon: Dank der Muslime!" Es seien die Muslime gewesen, die als bedeutende Minderheit im säkularistischen Europa Raum für Gott in der Gesellschaft verlangt hätten. Heute werde über Gott und Religion in Europa mehr gesprochen und geschrieben als dies lange Zeit der Fall war.
Kardinal Tauran betonte zugleich, dass die "Rückkehr der Religionen" - insbesondere des Islam - auch eine "Gefahr" bedeute. Fanatismus, Fundamentalismus und Terrorismus seien mit einer "verderbten Form des Islam" verbunden, bei der es sich freilich nicht um den wahren Islam handle, "der von der Mehrheit der Muslime praktiziert wird".
Zum interreligiösen Dialog gebe es aber keine Alternative, betonte der Kurienkardinal. Dabei gehe es nicht um "Verhandlungen" wie in der Diplomatie, sondern um ein notwendiges "Risiko". Das Gespräch der Religionen biete die Chance, "mögliche gemeinsame Wurzeln" zu entdecken, aber auch "positive Aspekte im Glauben des jeweils anderen".
Der Austausch mit anderen Religionen diene der Vertiefung des eigenen Glaubens und zwinge dazu, über ihn Rechenschaft abzulegen. "Für einen Katholiken ist der Dialog mit Andersgläubigen zuerst eine spirituelle Erfahrung und insofern eine Gnade", betonte Tauran. Im Gespräch etwa mit Muslimen könne der Katholik allerdings "die Eckpunkte seines Glaubensbekenntnisses wie die Dreifaltigkeit Gottes oder die Menschwerdung (Inkarnation) nicht in Klammern setzen".
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