Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
04.06.2008 - Nr. 931

Guten Tag!

Nr. 931 - 04. Juni 2008


Die Hisbollah hat Israel die sterblichen Überreste mehrerer Soldaten übergeben. Jetzt deutet sich an, dass es dafür eine Gegenleistung geben wird: Israel will angeblich mehrere Hisbollah-Kämpfer freilassen. Hinter dem Deal stehen offenbar Vermittler aus Deutschland – Außenminister Steinmeier bereist derzeit die Region. Norbert Jessen berichtet für die WELT, wie Steinmeier zwischen Hisbollah und Israel pendelt. Aber nicht nur die "große" Politik steht im Mittelpunkt von Steinmeiers Reise. Für eine stärkere Verflechtung der israelischen und der deutschen Gesellschaft etwa warb der Bundesaußenminister am dritten Tag seiner Nahost-Reise in Haifa. An der dortigen Universität eröffnete er das Zentrum für Deutsche und Europäische Studien. Auf den Seiten des AUSWÄRTIGEN AMTES ist die Rede von Steinmeier zur Eröffnung des "Haifa Center for German and European Studies" zu lesen.
Alle Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Was zuerst als PR-Kampagne galt, ist nun offiziell: Houda Ezra Nonoo vertritt als erste Jüdin in der Geschichte eines arabischen Staates ihr Land als Botschafterin. Josip Pejic stellt die Botschafterin in ZENITH, Zeitschrift für den Orient, genauer vor: "Keine Frage des Glaubens".
Der Link zum Porträt in der Rubrik ISRAEL UND NAOST HINTERGRUND.

Die Zahlen sind alarmierend. Mehr als 80.000 Holocaustüberlebende in Israel sind offensichtlich hilfsbedürftig. Jeden Monat sterben etliche aufgrund ihres hohen Alters: Sie leben am Rande des Existenzminimums, ohne jedoch zu verhungern. Viele klammern sich an einer unzureichenden Altersfürsorge. Die Krise wirft ein extrem schlechtes Licht auf die israelische Regierung, doch auch die Jewish Claims Conference, die die Entschädigungszahlungen für Holocaustopfer weltweit verwaltet, wird heftig seitens der Opfer angegriffen. Philipp Holtmann schildert in der NEUEN RHEINISCHEN ZEITUNG die Bedrängnis der Holocaust-Überlebenden in Israel: "Die siebte Million".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Israel ist 60 Jahre alt geworden. Doch die Existenzberechtigung muss es sich immer noch erkämpfen. Der sechsfache Oscar-Preisträger Arthur Cohn warnt in einem Esaay für CICERO vor einer globalen Anti-Israel-Propaganda: "Über Israel wird gelogen". Arthur Cohn ist einer der erfolgreichsten Filmproduzenten. Seine Filme, darunter „Die Gärten der Finzi Contini“, „Ein Tag im September“ gewannen insgesamt sechs Oscars.
Der Link zum Essay in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

1941, in Europa tobt der Zweite Weltkrieg. Obwohl russische Agenten Stalin mit genauen Informationen zum bevorstehenden Angriff Deutschlands versorgten, glaubte der sowjetische Diktator an Hitlers Bündnistreueschwüren. Die Hintergründe dieser Einstellung schildert ein CIA-Beamter in einem neuen Buch, das der jüdische Historiker Arno Lustiger gelesen und in der WELT vorstellt: "Warum Stalin Hitlers Ehrenwort glaubte".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Sie bekamen den Hitlergruß zu sehen und »Synagogen müssen brennen!« zu hören. Oder »Auschwitz ist wieder da!« Seit Jahren sind die Fußballer des jüdischen TuS Makkabi Berlin antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt. Arndt Sändig und Georg Ismar berichten für die JUNGE WELT und N-TV, wie der Antisemitismus im Fußball zunimmt und wieder gesellschaftsfähig zu werden scheint. Auch wenn es vermutlich wenig nützen würde, aber den antisemitischen Fußballfans wäre der Besuch einer Ausstellung in der Dachauer Versöhnungskirche schon zu empfehlen. Dort erinnert man parallel zur Fußball-Europameisterschaft ab dem 5. Juni eindrücklich an das jüdische Erbe des deutschen Fußballs mit der Ausstellung "Kicker, Kämpfer und Legenden". Markus Springer stellt im SONNTAGSBLATT die Ausstellung näher vor und macht mit einer Geschichte bekannt, die unter Fußballfans leider viel zu wenig bekannt ist.
Die Links zu den Beiträgen über Antisemitismus im Fußball gibt es in der Rubrik ANTISEMITISMUS, der Link zum Artikel über die Ausstellung zum jüdischen Erbe im deutschen Fußball in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Bahman Nirumand stellt in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG den iranischen Religionsphilosophen Abdolkarim Soroush vor, der konservative Interpreten des Koran mit der These provoziert, nicht Gott sei der Autor des Korans, sondern der Prophet Mohammed. Insofern spiegele der Koran durchaus auch das historische Bewusstsein und die menschlichen Unzulänglichkeiten seines Autors wider. Eine These mit weitreichenden Folgen:
"Würde man Soroush folgen, stünde die gesamte islamische Gesetzgebung, die Scharia, von den Benachteiligungen der Frauen bis zu den Strafmaßnahmen auf dem Prüfstand und müsste an die Moderne angepasst werden. Eine derartige Historisierung der Offenbarung und Entheiligung des Korans würden die größte Hürde, die den Weg zu Reformen im Islam versperrt, beseitigen und eine Modernisierung erlauben, ohne den Kern und die geistig-metaphysische Substanz des Glaubens anzutasten."
Abdolkarim Soroush gehört zu den international bekanntesten Religionsphilosophen, die sich um eine Reform des Islams und dessen Anpassung an die Moderne bemühen. Nach der iranischen Revolution 1979 und der Machtübernahme der schiitischen Geistlichkeit unter Ajatollah Chomeini wurde Soroush in den Vorstand des Revolutionskulturrats beordert. Soroush mischte zunächst mit, doch wie bei vielen, die Chomeini zunächst nahezu blind gefolgt waren, kamen ihm nach und nach Zweifel. Erst nach dem Tod des Revolutionsführers ging Soroush in die Opposition gegen die konservative Geistlichkeit und wurde zu einem der populärsten Meinungsführer der Reformbewegung. Zurzeit hält er sich in den USA auf.
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Ruth Jacoby (geb. 1949) ist seit September 2006 als schwedische Botschafterin in Berlin. Nach ihrem Studium der Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsgeschichte, Philosophie und Geschichte an der Universität Uppsala war sie u.a. als Ministerialdirektorin für Internationale Entwicklungszusammenarbeit des schwedischen Außenministeriums und als Ständige Vertretung bei den Vereinten Nationen für Schweden in New York tätig. Ihr Vater, Erich H. Jacoby, flüchtete 1933 vor den Nazis aus Berlin und nahm 1956 die schwedische Staatsbürgerschaft an. Er selbst kehrte nie wieder nach Deutschland zurück, schickte jedoch seine Tochter Ruth während seiner Tätigkeit für die UNO in Rom auf die deutsche Schule, wo sie Deutsch sprechen lernte. AVIVA sprach mit Ihrer Exzellenz Ruth Jacoby auf der World Women Work 2008 über Gleichstellungspolitik in Schweden und Deutschland sowie über ihre jüdischen Wurzeln in Berlin: "Ich habe sehr wohl ein jüdisches Bewußtsein".
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In der Achterbahn greifen Fangarme teuflischer Fratzen nach den Besuchern, die Sintflut ergießt sich über ihnen, das neue Testament gibt es als 3D-Animation und die Arche Noah als Riesenhaus in "Echtgröße". Die Attraktionen des "Genesis-Parks" in der Nähe von Heidelberg stehen - rein planerisch. Nun müsste nur noch gebaut werden. Gabriele Renz beschreibt in der FRANKFURTER RUNDSCHAU die Pläne für einen "Genesis-Park": "Jesus lebt - im Freizeitpark".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLCHE WELT.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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