Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
04.04.2007 - Nr. 764

ProSieben: "Passion Christi" - Antisemitismus eine Frage des Jugendschutzes



"Ich muss als Jude nicht für Israel sein"


Treitschke ist unser Unglück



ProSieben: "Passion Christi" - Eine Frage des Jugendschutzes




Die für diesen Karfreitag vom TV-Sender ProSieben geplante Ausstrahlung des Films "Die Passion Christi" von Mel Gibson wurde in einem Brief des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit (DKR) scharf kritisiert. (Siehe den Wortlaut in: Compass 29.03.07).

Nun hat der Sender reagiert - mit einem Brief seines Jugendschutzbeauftragten, in dem dieser das Problem des Antisemitismus kurzerhand zu einer Frage des Jugendschutzes erklärt.

COMPASS dokumentiert nachfolgend das Antwortschreiben von ProSieben sowie einen Kurzkommentar des Präsidiums des DKR.


Sehr geehrte Damen und Herren,

der Blockbuster "Die Passion Christi" (The Passion of Christ, USA 2003) des Regisseurs Mel Gibson wurde am 04.03.2004 der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) vorgelegt und erhielt die Altersfreigabe: freigegeben ab 16 Jahren. Diese Altersfreigabe wurde nie angefochten und gilt nach wie vor. Entsprechend seiner Alterskennzeichnung darf "Die Passion Christi" jederzeit ab 22:00 Uhr im frei empfangbaren Fernsehen ausgestrahlt werden.

Vor diesem Hintergrund verwahren wir uns mit aller Entschiedenheit gegen die in Ihrem Schreiben enthaltene Unterstellung, mit der Ausstrahlung des Films eine "aufstachelnde, antijüdische Karfreitagspredigt" zu verbreiten.

Wäre diese Unterstellung auch nur im Entferntesten realistisch, hätte die FSK diesem Film eine Kennzeichnung verweigert; erwäre von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdend längst indiziert worden und die Staatsanwaltschaft hätte den Film wegen Verstoßes gegen das StGB bundesweit beschlagnahmt.

Hochachtungsvoll

Markus Gaitzsch
Stell. Leiter der Abt. Jugendschutz und Programmberatung
ProSieben

*******

Nun wissen wir Bescheid: Antijudaismus und Antisemitismus sind wie Pornographie und Gewaltverherrlichung eine Angelegenheit des Jugendschutzes.
Das bedarf keines weiteren Kommentars.

Dr. Eva Schulz-Jander
(Kath. Präsidentin des DKR)

Prof. Dr. Berndt Schaller
(Evang. Präsident des DKR)


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Ei, ei, ei, die Osternasen


Der Präsident tritt zurück


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