ONLINE-EXTRA Nr. 373
Am 10. November 2025 verstarb im Alter von 78 Jahren nach längerer Krankheit Micha Brumlik. In Davos in der Schweiz geboren, wohin seine Eltern vor den Nazis fliehen mussten, kehrte die Familie 1952 nach Frankfurt am Main und damit in das Land der Täter zurück. Brumlik ging nach dem Abitur als Zionist nach Israel und wandelte sich dort zum linken Antizionisten. Seine späteren Positionierungen variierten, wobei er einen radikalen Antizionismus nicht mehr vertrat. Vielmehr changierte er zwischen einer einmal stärkeren, ein andermal schwächeren Solidarisierung mit Israel bei gleichzeitiger scharfer Gegnerschaft zur israelischen Besatzungspolitik und Rechtsentwicklung. © 2025 Copyright jeweils wie angegeben
Neben einer Professur für Erziehungswissenschaften in Heidelberg übernahm Brumlik von 2000 bis 2005 die Leitung des Fritz Bauer Instituts in Frankfurt, das sich der "Geschichte und Wirkung des Holocaust" verschrieben hat. Nach 2005 lehrte er an der Unviersität in Frankfurt/M. und wurde nach seiner Pensionierung 2013 Senior Professor am Selma Stern Zentrum in Berlin. Im Jahre 2016 verlieh ihm der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit die renommierte Buber-Rosenzweig-Medaille in Würdigung seines enormen Beitrags zur Verständigung zwischen Christen und Juden.
Wie kaum ein anderer jüdischer Denker prägte er Zeit seines Lebens die innerjüdischen, jüdisch-christlichen und gesellschaftspolitischen Debatten der Zeit. Brumlik gehöre zu jenen Ausnahme-Intellektuellen, die vor akademischem Publikum, auf wissenschaftlichen Konferenzen ebenso wie auf unzähligen Kirchentagen oder bei Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit stets anregend, kreativ und inspirierend zu sprechen vermochte. Er mischte sich in gesellschaftspolitische Debatten ebenso engagiert und kompetent ein wie in philosophisch-theologische Diskurse. Sein enorm breites thematisches Spektrum spiegelte sich zudem in unzähligen Beiträgen für Zeitungen und Zeitschriften als auch nicht zuletzt in einer Vielzahl eigens verfasster Bücher.
Ihm zur Ehre und zum Gedenken veröffentlich COMPASS mit nachfolgendem ONLINE-EXTRA Nr. 373 ein kleines Konvolut von Texten, die einen Eindruck von dieser Spannweite seines Denkens vermitteln. Neben dem Nachruf des Deutschen Koordinierungsrates und der Laudatio von Margot Käßmann auf Brumlik anlässlich der Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille in 2016, finden Sie vier Texte von Micha Brumlik selbst, die stellvertretend für einige seiner Kernthemen stehen mögen, mit denen sich Brumlik zeitlebens beschäftigte.
Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende Beiträge:
* "Franz Rosenzweig und der Zionismus", 2016
* "Jüdische Bildung und Erziehung", 2017
* "Messianismus und Innere Mission: Die aktivistische Mystik der Lubawitscher", 2011
* "Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR?", 2020
online exklusiv für ONLINE-EXTRA
Online-Extra Nr. 373

(Quelle: Deutscher Koordinierungsrat)
Micha Brumlik wurde als Kind deutscher jüdischer Eltern in der Schweiz geboren und lebte seit 1952 in Deutschland. Er war emeritierter Professor am Fachbereich Erziehungswissenschaften an der Johann Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) zeichnete Prof. Brumlik 2016 mit der Buber-Rosenzweig-Medaille aus und würdigte damit seinen jahrzehntelangen publizistischen und pädagogischen Einsatz für eine offene, von gegenseitigem Respekt geprägte Begegnung zwischen Juden und Christen.
Als ausgewiesener Kenner sowohl der jüdischen als auch der christlichen Geschichte, Kultur und Religion gab er mit seinen religionsphilosophischen und journalistischen Beiträgen dem gegenseitigen Verständnis von Juden und Christen wesentliche Impulse.
Sein unermüdliches Engagement in jüdischen wie christlichen Gemeinden, auf Kirchentagen, bei nationalen und internationalen Konferenzen und in interreligiösen Gesprächskreisen förderte den Aufbau vertrauensvoller und tragfähiger Netzwerke zwischen Juden und Christen nicht nur in Deutschland, sondern auch auf internationaler Ebene. Vielfach ist es ihm dabei gelungen, die Früchte christlich-jüdischer Zusammenarbeit in kritischer und pointierter Form einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln und sie in die gesellschaftspolitischen Debatten unserer Zeit einzubringen.
Als liberal-religiöser Jude demonstrierte er exemplarisch, dass Religiosität und Vernunft, religiöse Identität und demokratisches Selbstverständnis nicht in Widerspruch zueinanderstehen müssen, sondern auf inspirierende und fruchtbare Weise einander ergänzen können.
Micha Brumlik gelang es immer wieder, mit seinem Engagement, seiner medialen Präsenz und seinen wissenschaftlichen und pädagogischen Beiträgen Brücken zu bauen und Perspektiven für die Zukunft zu eröffnen.
Möge sein Andenken zum Segen sein.
Deutscher Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit,
Bad Nauheim
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Laudatio für Micha Brumlik Hannover, 06.03.2016 (Quelle: Deutscher Koordinierungsrat)
Margot Käßmann
Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
lieber Micha Brumlik,
zuerst habe ich gedacht: Passt das denn zusammen? Margot Käßmann um eine Laudatio für Micha Brumlik bitten? Das scheint doch wenig stimmig! Er ist Jude, ich bin Christin. Gerade erst hat Brumlik in der Jüdischen Allgemeinen (29.10.15) vehement erklärt, bei einem „Luthergedenken“ hätten Juden nichts zu suchen, während ich mir jüdische Beteiligung im Jubiläumsjahr wünsche. Er ist ein dezidierter Verfechter von Waffenlieferungen an Israel, ich versuche, die Fahne des Pazifismus hoch zu halten. Und wo wir uns begegnet sind, waren wir gewiss nicht immer einer Meinung.
Aber auf den zweiten Blick: Micha Brumlik war stets ein Querdenker und ja, ein unbequemer zumal. Genau das gefällt mir. Wir brauchen Querdenker in einer Zeit, die zu Anpassung und Mainstream neigt, in der es so viel einfacher ist, stromlinienförmig zu sein als anzuecken. So ein Disput mit Micha Brumlik ist kein Spaziergang, letzten Monat habe ich das gerade erst wieder in Berlin erlebt. Es ist immer eine Herausforderung, mit ihm zu diskutieren aber gerade wenn wir nicht einer Meinung sind, ist so ein Gespräch stets eine Bereicherung.
So habe ich mich gefreut, dass Micha Brumlik auch erklärt hat, bei einem „Prozess kritischer Erinnerung“ mit Blick auf Luther und die Reformation spräche alles für eine jüdische Beteiligung. Da sehe ich als Botschafterin der EKD für das Reformationsjubiläum einen guten Anknüpfungspunkt. Ja, Luther war Antijudaist, wohl gar Antisemit. Genau das aber sind die Lutheraner mit Blick auf 2017 nun endlich in der Lage zu thematisieren. Das Jubiläumsjahr wird eben nicht als Helden-Gedenk-Fest geplant, sondern als eines, das sich wertschätzend, aber auch kritisch mit dem Reformator Luther und der Reformation als Bewegung insgesamt auseinandersetzt. So freue ich mich, dass innerhalb der Weltausstellung Reformation im kommenden Jahr in Wittenberg der Dialog von Judentum, Christentum und Islam einen besonderen Stellenwert haben wird.
Was an Micha Brumlik zu schätzen ist, das habe ich als Generalsekretärin des Kirchentages begriffen: Er will die Religion ins Gespräch bringen, und zwar seine Religion. Micha Brumlik ist Jahrgang 1947, geboren in Davos, wohin seine Eltern geflohen waren. Manche würden sagen, ein Nachgeborener. Aber die „Gnade der späten Geburt“, von der Helmut Kohl sprach, gab es für die Kinder jüdischer Opfer nicht – im Übrigen genau so wenig wie für die Kinder deutscher Täter. 1953 kam er mit den Eltern nach Deutschland, zurück in das „Land der Täter“. Der Vater war ein Zionist, und so wurde Micha Brumlik selbst Mitglied einer zionistischen Jugendorganisation. Nach einem Israelaufenthalt von zwei Jahren wurde er erst einmal Anti-Zionist, Jahre später aber preist er wieder die Rolle des Zionismus. Spannend ist das, nachvollziehbar, verständlich: ein junger deutscher Jude auf der Suche nach Identität. Und das mitten im Frankfurt der 68er. Selbst aus dem Abstand ist vorstellbar, wie sehr Micha Brumlik gerungen hat um die eigene Position und Haltung.
Mir imponiert zuallererst, dass Micha Brumlik es sich nicht leicht gemacht hat, gerade auch in den Fragen der Religion. Das halte ich für zentral. In gewisser Weise ist Micha Brumlik ein Seismograf für die Suche nach jüdischer Identität in Deutschland nach der Shoah. Und dabei war - und ist! - er streitbar. Er wollte nicht glätten, sondern war manchmal wirklich auch Agitator, der Sachen auf den Punkt und andere auf die Palme bringen konnte. Wenn allzu viele allzu schnell vergessen und zu den Akten legen wollen, legt Brumlik den Finger in die Wunde. Als Protestantin teile ich diese Leidenschaft für das Ringen um Position, die kritische Auseinandersetzung mit Religion, den Streit um die Wahrheit. Viele wollen heute gern, dass es harmonisch zugeht, innerhalb unserer Religionen und auch zwischen den Religionen. Und wenn es dann Konflikte gibt, sind alle schockiert. Es gibt aber auch die kreative Kraft der Differenz, die Menschen aufschreckt und anregt, neu zu denken. Menschen, die es wagen, die Differenz, ja den Konflikt zu formulieren, das sind Reformatoren. Und auch wenn Sie das nicht mögen, lieber Herr Brumlik, in diesem Sinne sind Sie Luther dann doch ähnlich.
Im Übrigen ist es diese Kraft des kreativen und kritischen Denkens, die gegen den Fundamentalismus helfen kann. Denn Fundamentalismus, ob jüdischer, christlicher, muslimischer oder hinduistischer Couleur, mag freies Denken nicht, sondern sagt: Glaub oder stirb! Wer wagt, die eigenen Schriften kritisch zu lesen, in ein Gespräch mit anderen zu kommen, setzt die für sich selbst gefundene Wahrheit dem Dialog mit anderen Wahrheitsüberzeugungen aus. Das ist nicht leicht, verunsichert, tut manchmal weh, ist aber die einzige Form, mit der Religion in einer pluralen demokratischen Gesellschaft eine überzeugende Position finden kann. Uns allen ist doch klar: gewaltfreie Konfliktfähigkeit auch von religiösen Überzeugungen ist gerade in unserer Zeit dringend gefragt.
Der zweite Punkt, der mir imponiert, ist eine Leistung, für die Christinnen und Christen in Deutschland dankbar sein können. Micha Brumlik hat jüdische Theologie und Praxis für uns zugänglich gemacht. Er war ein Brückenbauer zu den jüdischen Gemeinden und für die jüdischen Gemeinden, ohne je selbst in ihnen besonders aktiv zu sein, stets eher Ideengeber als Institutionenmensch. Der Philosoph Brumlik war und ist einer der wichtigsten Meinungsführer jüdischer Intellektueller im Nachkriegsdeutschland sozusagen zwischen Michael Wolffsohn und Hendryk Broder. Merkwürdig, das fiel mir auf: Von Frauen ist da wenig die Rede. Wo sind eigentlich die theologischen jüdischen Frauenstimmen jener Jahre? Gewiss, Charlotte Knobloch ist wortgewandt und präsent. Aber in der Theologie? Micha Brumlik hat die jüdische Position sprachfähig gemacht in der deutschen Mehrheitsgesellschaft, das lässt sich mit Fug und Recht sagen. Verbunden mit dem Professorenamt, in dem er nicht nur als Pädagoge, sondern als eine Art Universalgelehrter auftrat, hat er das Auf und Ab des deutschen Nachkriegsjudentums begleitet und kommentiert und seine Struktur mitgeprägt.
Insofern kann ich sagen, Micha Brumlik war und ist ein Kirchentagsmann par excellence. Denn Kirchentage sind Orte der Horizonterweiterung. Und fast scheint es, als habe Micha Brumlik das Christentum als eine Art „Sparringpartner“ gebraucht, um die jüdische Position zu vermitteln. Ich möchte hier explizit den Preisträger im Zusammenhang mit dem jüdischchristlichen Lehrhaus bei Kirchentagen nennen, das vom Arbeitskreis Juden und Christen vorbereitet und verantwortet wird. Die Veranstaltungen im Lehrhaus haben sowohl den Kirchentag verändert, als auch eine Horizonterweiterung für Tausende von Teilnehmenden ermöglicht. Sie haben gelernt , dass ihre Bibel auch aus anderer als der christlichen Perspektive zu lesen ist. Viele zeigten sich auf einmal neugierig auf das Judentum. Ein Rabbiner sagte mir einmal: „Wir haben schlicht keine Kraft und keine Zeit, all die christlichen Anfragen zum Besuch unserer Synagoge positiv zu beantworten.“ In Micha Brumlik fanden Christinnen und Christen einen, der Antwort gab auf ihre Fragen, Einblicke vermittelte in jüdische Theologie und jüdisches Denken. Er hat Gesprächsangebote gemacht, war aber kein Vertreter des sanften Wortes, sondern angriffslustig, einer, der herausforderte, ein Störgefühl zurückließ, das am Ende in tieferes Nachdenken führte. Wenn Christinnen und Christen in Deutschland gelernt haben, mit großem Respekt die jüdische Glaubenstradition zu sehen und das eigene Versagen gegenüber dem Judentum zu begreifen, ja die Scham zu ertragen, dass wir Jüdinnen und Juden schutzlos dem Terror und Morden der Nationalsozialisten auslieferten, dann haben wir das auch Micha Brumlik zu verdanken. Es hat im Nachkriegsdeutschland noch lange gedauert, bis die Erkenntnis der eigenen Schuld zu einem unbefangenen Verhältnis von Christen und Juden führte – und der Prozess dauert noch immer an. Und dass Antisemitismus ein Phänomen der Vergangenheit wäre, ist leider eine Illusion.
Streitbar sind Sie auch mit Blick auf Ihre Anfragen an die real existierende Kirche, an „meine“ Kirche, lieber Micha Brumlik, die Sie oft kritisierten. „Christlichen Triumphalismus“ warfen Sie der EKD vor, als sie ihre Haltung zur Mission formulierte. Ähnlich Ihre Eindeutigkeit gegenüber der römisch-katholischen Kirche: Aus Protest gegen die Ihrer Meinung nach „antijudaistische Position“ in dem von Papst Benedikt XVI. in neuer Form zugelassenen Bittgebet zum Karfreitag, in dem zu einer "Erleuchtung" und "Rettung" der Juden durch den christlichen Gott aufgerufen wurde, sagten Sie die Teilnahme am Katholikentag 2008 in Osnabrück gemeinsam mit Rabbiner Homolka und anderen ab. Immer wieder mahnen Sie an, christlichtheologische Standpunkte an der Schoa zu messen. Und auch bei Themen wie „Zwangsbeschneidung“ und „Israel-Waren-Boykott“, Kopftuchverbot und Flüchtlingsthematik gilt: Sie bleiben, lieber Micha Brumlik, eine kritische, wichtige Stimme des Protestes in unserer Gesellschaft. Sie geben in der Sache keine Ruhe und das ist gut so!
Aber Sie sind auch ein Mann, der um die Notwendigkeit der kleinen Schritte, der Arbeit vor Ort weiß. Von 1989 bis 2001 waren Sie Stadtverordneter von Bündnis 90/Die GRÜNEN in Frankfurt am Main. Offen gestanden hätte ich da gern gewusst, welche Anträge Sie wohl eingebracht haben, um welche Fragen gerungen wurde in den 12 Jahren – soweit bin ich aber leider nicht vorgedrungen in den Archiven.
So manche der Themen aber, die uns als politisch engagierte Deutsche wichtig sind, finden nicht mehr so viel Interesse wie früher. Vor kurzem erzählten Sie mir bei einer Veranstaltung, Sie seien zu einer Lesung in eine Frankfurter Buchhandlung gekommen, und hätten estgestellt, „der Altersdurchschnitt bei den alten Linken“ sei doch „sehr hoch“, ein Treffen der Rosa- Luxemburg-Stiftung bezeichneten Sie als „Veteranentreffen des christlich-marxistischen Dialogs“. Humor und die Selbstironie sind Ihnen nicht abhanden gekommen – auch das schätze ich an Ihnen.
Lieber Micha Brumlik, ich sehe drei Standpunkte, die Sie als Preisträger heute in unsere aktuellen Debatten auch mit Blick auf Judentum, Christentum und Islam in Deutschland einbringen:
Erstens: Religion darf, sollte, ja muss streitbar sein. Gegen jede Art von Fundamentalismus hilft nur die Offenheit für den Dialog. Denn niemand von uns hat die Wahrheit wie einen Besitz. Jede Religion und jeder religiöse Mensch ist nur Zeuge bzw. Zeugin einer Wahrheit, die wir für uns gefunden haben.
Zweitens: Religion samt ihrer Institution muss selbstkritisch sein mit Blick auf die eigenen Wurzeln, die eigene Geschichte, und muss auch historisch-kritisch auf die eigenen Schriften schauen können. Die Auseinandersetzung mit dem Text macht dabei Freude und ist eine Horizonterweiterung. Im Gespräch miteinander können wir Neues entdecken, das bereichert.
Drittens: Eine demokratische Gesellschaft braucht sprachfähige Religion. Gerade im zunehmend säkularen Umfeld gilt es darum zu ringen, dass Religion nicht in die Privatsphäre abgedrängt wird oder sich selbst abschottet gegenüber dem weltlichen Raum. Eine Gesellschaft, die Religionsfreiheit kennt, die Freiheit also, einer – oder einer anderen – Religion oder keiner Religion anzugehören, ist auch eine Gesellschaft, in der sich niemand mit seiner Religion verstecken muss.
Lieber Micha Brumlik,
ich freue mich über die Meldung, dass Sie zum Sommersemester die Franz-Rosenzweig- Gastprofessur der Universität Kassel übernehmen. Wir werden noch viel von Ihnen hören und auch das ist gut so! Danke für Ihre Streitbarkeit. Danke für Ihr Zeugnis jüdischen Glaubens und jüdischer Überzeugung in unserem Land. Mein Glückwunsch zur Auszeichnung und von Herzen Gottes Segen!
Micha Brumlik bei der Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille 2016 in Hannover,

