Vom Maoismus zum Judentum: Benny Lévys Lebenswende
Österreich: Zwei Wochen lang »Shalom Oida«
Judas, Brian Epstein und ein Rabbiner, der Dragqueen war: Jüdisches Filmfestival Wien
[DIE PRESSE (Österreich)]
Ungewöhnliche Werke von Marc Chagall in Düsseldorf zu sehen
Chagall-Ausstellung in Düsseldorf: Augenweiden und Abgründe
Ganz geheuer konnten einem diese Bilder niemals sein
„Ich gehe zur Tafel, und ich schäme mich nicht dafür“
Erste Augmented-Reality-App zur jüdischen Geschichte
„Sie beschmierten sich mit ihrem Blut und kleideten sich mit ihrer Haut“
Vom Maoismus zum Judentum: Benny Lévys Lebenswende
Die sephardische Community – eine Erfolgsstory
»Jede Soldatin oder jeder Soldat kann zu mir kommen«
Schabbat Schalom mit Milan Andics: Priester und Propheten
Wegweiser in der Fremde
Ausstellung im Picasso-Museum Münster würdigt den Maler Marc Chagall
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Das deutschlandweit einzige Picasso-Museum feiert mit der bis zum 9. Juni terminierten Schau sein 25-jähriges Bestehen und würdigt den weltberühmten Maler Chagall (1887-1985) anlässlich seines 140. Geburtstags in diesem Jahr. Zu sehen sind gut 120 Gemälde, Zeichnungen und Grafiken des französisch-russischen Künstlers sowie auch die Verbindungen zwischen Bildender Kunst und Literatur im Werk des jüdischen Malers.  
Zum Museumsgeburtstag schenkte die Enkeltochter des Malers und Vizepräsidentin des Comité Chagall in Paris, Meret Meyer,  dem Picasso-Museum 118 Lithografien und zehn Malerbücher ihres Großvaters. Mit der Schenkung wolle sie "die bestehende Chagall-Sammlung des Museums ergänzen und Möglichkeiten für weitere Ausstellungen und neue Blickwinkel auf Chagall schaffen", betonte Meyer zum Start der Schau. Erst einmal zuvor hatte die Enkeltochter Chagalls  gemeinsam mit ihrer Schwester Bella einem Museum ein Werkkonvolut aus ihrem Privatbesitz vermacht. Das beschenkte Haus war 2022 das renommierte Centre Georges Pompidou in Paris.  
Chagall galt als "Dichter mit den Flügeln eines Malers". Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, wie der Malerpoet in seinem Schaffen beides miteinander vereinte. Er malte zeitlebens mit Worten und Klängen und nutzte die Bildlichkeit seiner jiddischen Muttersprache. Diese dient ihm oftmals als Inspirationsquelle für die Motive seiner Gemälde, die oftmals wundervoll verträumt und visionär wirken. Der schreibende und dichtende Maler Chagall steht in schöpferischem Dialog mit großen Schriftstellern. So illustriert er in seiner französischen Wahlheimat Mitte der 20er Jahre die russische Provinzposse "Die toten Seelen" von Nicolai Gogol. Auch die Fabeln des französischen Dichters Jean de la Fontaine erhalten in Chagalls Bildregie eine Frische und Unmittelbarkeit, die vergessen macht, dass sie bereits von zahllosen Künstlern vor ihm illustriert wurden. 
Aus dem wegen der Nationalsozialisten gewählten amerikanischen Exil kehrte Chagall 1948 - drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs - wieder nach Frankreich zurück und entdecktedie Seine-Metropole in einem grandiosen Bildzyklus noch einmal neu für sich und seine Kunst.  Mit "Poèmes" realisierte er 1968 ein Gesamtkunstwerk aus Text und Bild, indem er zu eigenen Gedichten farbige Holzschnitte schaffte. Chagalls Bilder lassen Themen und Motive aufscheinen, die auch in seinen Gedichten umkreist werden, doch die Bilder illustrieren nicht seine Texte. Beide Kunstformen sind seinem Verständnis nach komplementär, ergänzen sich wechselseitig in schöpferischem Dialog: „Ich male vielleicht, weil dies die Worte ersetzt, die mir fehlen“, schrieb er einmal an den befreundeten Schriftsteller und Publizisten Jean Paulhan.
Neben vielen großformatigen Gemälden in opulenten Farben zeigt die Ausstellung auch gut 40 Entwurfsskizuzen Chagalls, die bislang noch nie öffentlich ausgestellt waren. Die präsentierten Werke Chagalls stammen aus über 40 Jahren künstlerischen Schaffens und machen sichtbar, das er "zeitlebens mit dem Pinsel schrieb und mit Worten malte," so die Ausstellungsmacher. Text und Bild seien die zwei unentbehrlichen Ausdrucksformen, in denen sich seine hellsichtige Vision der Welt in immer neuen Bildsprachen konkretisiert.
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 - 18 Uhr geöffnet.
Internet: 
www.kunstmuseum-picasso-muenster.de
Microtext-Journalistenbüro)
Abo-Hinweis
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen
Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!
Anmeldung




